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06.03.2021, 23:23 | #21 | |
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Zitat:
Das Foto von den nebenher fliegenden Pelikanen ist auch klasse! |
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07.03.2021, 12:33 | #22 | |
Themenersteller
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@Wolfgang: Danke!
@Matthias: Danke auch Dir! Sag, was transportieren sie hier? Es sieht aus wie große Schaumstoffmatten. Zitat:
Reizen könnten mich im Niger mal noch die Ténéré-Wüste und das Aïr-Gebirge. Warst Du dort schon? Und auch Agadez - wegen der Salzkarawanen. Aber ich fürchte, das besorgen sie heute auch alles mit Lkw.
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Gruß Harald Es gibt nichts Gutes, außer man tut es. |
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07.03.2021, 20:42 | #23 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Themenersteller
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Auf Sahara-Tour durch Mauretanien (6)
Zum Schluss mal etwas Wirtschaft. Denn die beiden mit Abstand größten Einnahmeposten Mauretaniens sind die Förderung und der Export von Eisenerz sowie die Verpachtung der langen und fischreichen Küstengewässer an ausländische Großfangflotten.
Die Erzbahn ist einfach nur geil. Gefördert wird weit hinten in den Bergen, bei M’Haoudat, wo das Eisenerz im Tagebau gewonnen wird. Von hier transportiert dann eine eigens hierfür erbaute Eisenbahn das Erz nach Nouadhibou an der Atlantikküste. Die Züge rollen fast nur durch einsame Wüste, passieren lediglich einige kleine Städtchen, die mit der Zeit nur entlang des 652 km langen Schienenstrangs entstanden sind, um hier beispielsweise Wartungsarbeiten ausführen zu können. Es gibt keine Schranken und keine richtigen Übergänge, man läuft über die Schienen, wo man mag, selbst wenn der Zug bereits naht.
Mit maximal 40 km/h ist der Erzzug auch nicht schnell und eben schon von weiten zu hören und zu sehen. Wenn man ihn in der Ferne wahrnimmt, bekommt man kein scharfes Bild hin, weil die Wüstenluft so stark flirrt. Auch mit den Autos fährt man einfach dort über die Gleise, wo es sich am besten anbietet. → Bild in der Galerie Wenn der Zug dann dicht an einem vorbeirollt, entwickelt dies einen regelrechten Sog. Dazu der unvergleichliche Sound. Man steht einfach nur fasziniert daneben und lässt die Kamera klicken.
Es ist die einzige Eisenbahnstrecke Mauretaniens, aber auf ihr verkehren die längsten Züge der Welt – rund 250 Waggons hintereinander. So sind die Züge um die 2,5 km lang! Oft laufen vorn zwei, drei Lokomotiven, und hinten schieben noch mal ein, zwei.
Die Züge sind so lang, dass man, wenn man etwa in der Mitte steht, den Anfang und das Ende nicht mehr sieht. Und wenn diese Bilder hier verzeichnet wirken, so liegt das weniger am Sensor der Kamera als mehr an der Erdkrümmung, die bei einem 2,5 km langen Zug schon irgendwie sichtbar wird… Täglich verkehren drei Züge in jede Richtung. Und wenn dann wieder einer im Wüstenstaub auftaucht, macht man immer wieder neue Fotos. Ich habe Hunderte davon…
Der Erzbergbau spielt rund 40 Prozent des mauretanischen Nationaleinkommens ein. Das Erz geht dabei weitestgehend nach China. Und so bestimmt der Schienenstrang auch das Leben der ganzen Region. Nichts wird dabei vergeudet, auch nicht die Schwellen und die Gleisabschnitte, die regelmäßig erneuert werden müssen. Aus ihnen bauen sich die Leute beispielsweise Häuser oder Geräteschuppen.
Und wo der Zug endet, am Ozean, leben die Küstenfischer. Da die weiter entfernt liegenden Atlantikbereiche durch große Trawler „abgeerntet“ werden, werfen sie in Strandnähe ihre Netze aus und versuchen ihr Glück. In der Hauptstadt Nouakchott bildet der Fischerhafen mit dem zugehörigen Fischmarkt eine der Hauptattraktionen.
Vor allem die kunterbunten langen Kähne stechen ins Auge. Aber auch die Fischer selbst. Sie sind ein selbstbewusstes Völkchen.
Wie im ersten Post zu diesem Thread schon gesagt, mussten wir bei der Einreise wie auch zur Ausreise einen PCR-Test vorlegen. Hinzu durfte er 72 Stunden alt sein, für den Rückflug gar nur 48 Stunden. Wir machten diese Tests in einem staatlichen Gesundheitsinstitut, wo wir freilich ein Stündchen anstehen mussten, ehe der Abstrich erfolgte.
Abends konnten wir ihn dann abholen. Natürlich negativ! → Bild in der Galerie Jenen taufrischen PCR-Test brauchten wir, wie gesagt, um die marokkanischen Rückflug-Maschinen besteigen zu dürfen. Für die Einreise nach Deutschland war er dagegen nicht notwendig, auch wenn sich der BGS freute, als wir diese Papiere hochhielten. Von der Quarantäne befreite mich das dennoch nicht. Aber auch diese ist letztlich ja nur eine der schrägen Kuriositäten im deutschen Corona-Management. Denn da ich ja völlig clean einreiste und auch im Flieger nur zwischen „cleanen“ Mitreisenden saß, die eben auch alle einen PCR-Test vorweisen mussten, hätte ich mir also eine mögliche Corona-Infektion (wegen der ich nunmehr zur Quarantäne verdonnert war) erst wieder in einem deutschen Zug zuziehen können: nämlich von einem der über 80 Millionen Deutschen, die noch nie einen PCR-Test gemacht haben. Aber die müssen halt nicht in Quarantäne…
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Gruß Harald Es gibt nichts Gutes, außer man tut es. |
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07.03.2021, 21:59 | #24 |
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Ich habe schon auf Bilder von der Erzbahn gewartet, spekuliert ob ...
Ein Freund - Co-Organisator des Munich Explorers Club - ist 2019 mit ihr gefahren. Muss extrem staubig gewesen sein Leider hatte er nur ein Smartphone dabei. Da sind Deine Bilder schon entschieden besser. Die Loks sind ja ganz schön unförmige Klötze. Die oben aufgesetzten Führerhäuschen erinnern mich an Schiffsbrücken. Weißt Du was in den Tankwagen drin ist, die auf Nr. 17 zu sehen sind? Sind die einheimischen Fischer nicht sauer auf die Regierung, die ihre Küstengewässer an ausländische Fangflotten verpachtet? |
07.03.2021, 23:32 | #25 |
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Klasse
bin gerade erst über deinen wunderbaren Reisebericht gestolpert Als bekennender Wüstenfan einfach schön anzuschauen... Danke fürs Herzeigen und die geleistete Arbeit!!
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viele Grüße Helmut Meine Reiseberichte: Chile & Argentinien ___Valley of Fire___Nepal___Astrofotografie Namibia |
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08.03.2021, 06:57 | #26 |
Registriert seit: 01.10.2011
Ort: Alf / Mosel
Beiträge: 16.902
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Welch ein Genuss deinem Bericht zu folgen. Toll bebildert und ausführlich erzählt.
Eine so andere Welt, die solch ein „Hasenfuss“ wie ich selbst nie erleben wird. Deshalb doppeltes Danke.
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Kritik und Kommentare an meinen Bildern sind immer willkommen. Euer Feedback hilft mir, mich fotografisch weiter zu entwickeln. Grüße aus Alf an der Mosel Peter |
08.03.2021, 07:59 | #27 |
Registriert seit: 22.07.2011
Beiträge: 1.091
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Hallo Harald,
eben um 6 Uhr morgens entdeckte ich Deinen riesigen Bericht. Über 1 1/2 Stunden war ich wie gefesselt. Ich weiß gar nicht, was ich sagen sollte. Dazu gibt es keine Worte. Die Dünen sind ja unübertroffen. Die Dünen von Corralejo auf Fuerte sind ja die kleinen Ableger. Da gibt es ein Feld von ca 10 x 3 km. Da laufe ich mit meiner Frau im Urlaub immer fotografisch herum, ganz allein, während die anderen sich um den Pool versammeln. Die Ruhe, die Einsamkeit, in der Ferne den Atlantik zu sehen, ein Genuss, den ich hoffentlich zukünftig wieder erleben darf. Ich glaube, in Mauretanien wäre ich "durchgedreht". Ganz herzlichen Dank für den großartigen Bericht Grüße Horst |
08.03.2021, 09:11 | #28 |
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Klasse!
Lese hier weiterhin sehr interessiert mit. |
08.03.2021, 09:40 | #29 |
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Beiträge: 2.387
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Hallo Harald,
hab dein Mauretanien gerade entdeckt. Sehr interessanter Bericht untermalt mit Klasse Fotos. FG Carlo |
08.03.2021, 11:57 | #30 |
Registriert seit: 14.06.2005
Ort: 64521 Groß-Gerau
Beiträge: 10.494
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Ich habs grad auch erst entdeckt. Tatsächlich endlich mal wieder ein Reisebericht! Und was für einer. Tolle Landschaftsfotos angereichert mit der richtigen Menge Lokalkolorit und einem informativen Text.
Ein Genuß zu schauen und zu lesen! Viele Grüße Ingo
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Viele Grüße Ingo ____________________________ Kober? Ach der mit den Viechern! |
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