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Startseite » Forenübersicht » Treffpunkt » Café d`Image » Fotografierverbot bestimmter Einrichtungen und Objekte in Polen
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Alt 26.06.2025, 10:41   #1
DerGoettinger
 
 
Registriert seit: 02.04.2019
Ort: Lübeck
Beiträge: 1.181
Fotografierverbot bestimmter Einrichtungen und Objekte in Polen

Folgendes ist mir gerade unter die Füße gekommen:

Polen hat lt. einem Bericht der Frankfurter Rundschau (siehe hier) ein neues Fotografie-Verbot für bestimmte Einrichtungen und Objekte erlassen.

Die FR schreibt:
Die neue Regel in dem EU-Land gelten laut einer Aktualisierung der Reise- und Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amtes seit April 2025. Danach gilt nun ein Fotografieverbot für militärische und strategisch wichtige Einrichtungen und Objekte. Das Außenministerium erklärt in einer Liste, welche Objekte unter das Gesetz fallen können – und diese zeigt, wie weitreichend das Verbot ist:
  • Militäranlagen
  • Lager strategischer Reserven
  • Brücken
  • Viadukte
  • Tunnel
  • bestimmte Seehäfen
  • Einrichtungen der Kommunikationsinfrastruktur
  • Einrichtungen der Polnischen Nationalbank und der Bank Gospodarstwa Krajowego
Tatsächlich gibt es auch schon einen Bericht der Tagesschau aus dem April, wonach rund 25.000 Objekte betroffen sein sollen. Außerdem drohen empfindliche Strafen: bis zu 20.000 Złoty, also knapp 4.700 Euro, Haft bis zu 30 Tagen und Kameras oder Smartphones dürfen auch eingezogen werden.

Aufgefallen sind mir in der Aufzählung die Brücken und Viadukte, weil das durchaus ja auch fotografisch interessante Spots sein sollen. Jedes betroffene Objekt soll zwar mit einem Hinweis auf das Fotografierverbot gekennzeichnet sein, die Kennzeichnung kann jedoch lt. Aussage des Auswärtigen Amtes "unter Umständen schlecht sichtbar oder nicht eindeutig erkennbar sein."

Die polnische Regierung begründet das mit "Anti-Spionage-Maßnahmen", aber ich fühle mich damit irgendwie nicht wohl...
__________________
"Die ersten 10.000 Bilder sind die schlechtesten" - wahlweise Henri-Cartier Bresson, Jackson Pollock oder Helmut Newton zugeschrieben
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Alt 26.06.2025, 11:31   #2
Windbreaker
 
 
Registriert seit: 01.11.2010
Ort: Vörstetten
Beiträge: 6.570
Wenn man darüber nachdenkt, sind die Maßnahmen erst einmal nachvollziehbar.

Zu deinen Gedanken zu Brücken und Viadukten:

Ich gehe mal avon aus, dass die fotografisch "wertvollen" Brücken und Viadukte eher nicht zu den militärisch relavanten zählen dürften. Die sind eher historisch oder architektonisch wertvoll und dürften weniger an strategisch wichtigen Routen liegen.
Wenn doch, sollten sie ja zumindest gekennzeichnet sein.
Zu allem Überfluss existieren sicherlich genügend Aufnahmen von diesem interessanten Objekten, die vor dem Verbot gemacht wurden. Also für Spione eher uninteressant.
Windbreaker ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.06.2025, 13:33   #3
DerGoettinger

Themenersteller
 
 
Registriert seit: 02.04.2019
Ort: Lübeck
Beiträge: 1.181
Zitat:
Zitat von Windbreaker Beitrag anzeigen
Wenn doch, sollten sie ja zumindest gekennzeichnet sein.
Jaja, aber eben "unter Umständen schlecht sichtbar oder nicht eindeutig erkennbar".
Zitat:
Zu allem Überfluss existieren sicherlich genügend Aufnahmen von diesem interessanten Objekten, die vor dem Verbot gemacht wurden. Also für Spione eher uninteressant.
Die Zahl der allgemein verfügbaren Fotos entscheidet doch nicht darüber, was "für den Einzelnen" ein "interessantes Objekt" ist. Für Fotografen ist es ja durchaus nicht untypisch, dass sie sich auch (und "gerade deshalb") auf die Suche nach "noch nicht so viel fotografierten Spots" machen.
__________________
"Die ersten 10.000 Bilder sind die schlechtesten" - wahlweise Henri-Cartier Bresson, Jackson Pollock oder Helmut Newton zugeschrieben
DerGoettinger ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.06.2025, 13:51   #4
Windbreaker
 
 
Registriert seit: 01.11.2010
Ort: Vörstetten
Beiträge: 6.570
Zitat:
Zitat von DerGoettinger Beitrag anzeigen
Die Zahl der allgemein verfügbaren Fotos entscheidet doch nicht darüber....
Aber sicher darüber, ob das Objekt ein gegen Fotografen "schützenswertes" Objekt ist.
Wenn von etwas genügend Bildmaterial existiert, ist es sicherlich nicht weit her mit der Geheimhaltung. Ergo braucht man sein Abbilden auch nicht verbieten.
Windbreaker ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.06.2025, 16:04   #5
Porty
 
 
Registriert seit: 06.03.2011
Ort: Im Grenzgebiet zwischen Bayern, Franken und BW
Beiträge: 6.068
Es ist doch eher die Frage, ob das Ganze im Kontext mit Google Streetview und hochauflösenden Satelliten- oder gar Luftaufnahmen noch irgendeinen Sinn macht. Oder wie so oft in der Politik nur noch als populistische Maßnahme taugt. Frei nach dem Motto "Schaut her, wir tun was"
__________________
Grüße
Michael


Fotografie ist das Festhalten des flüchtigen Augenblicks.....
Porty ist offline   Mit Zitat antworten
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Alt 26.06.2025, 18:27   #6
DerGoettinger

Themenersteller
 
 
Registriert seit: 02.04.2019
Ort: Lübeck
Beiträge: 1.181
Entschuldigt, wenn ich das so hart sage: aber ich befürchte, das ist Wunschdenken. Und das Thema mit dem Hinweis auf Populismus zu ignorieren, geht meiner Meinung nach auch am Thema vorbei.

Wer auch immer in Polen die Entscheidungen trifft, welche Brücken, Viadukte, Tunnel, Häfen etc. mit einem "antispionagebegründeten Fotografieverbot" belegt werden (Regierung, Behörde, Geheimdienst), wird die Auswahl danach treffen, was ihrer Ansicht nach für die polnische Infrastruktur wichtig ist, und nicht danach, wieviel Treffer eine Google-Bilderabfrage ergibt oder was irgendwelche durchreisenden, ausländischen Touristen gerne fotografieren möchten. Dass in der Vergangenheit Bilder gemacht wurden, wird für sie im Zweifel nachrangig sein, weil das Ziel des Gesetzes ist, zukünftig Bilder von kritischer Infrastruktur zu verhindern - eben weil diese eben auch Veränderungen dokumentieren können, die in der Zukunft zur Sicherung der Infrastruktur gemacht werden. Und auf eines könnt Ihr Euch verlassen: das Tourismusministerium wird definitiv nicht entscheiden, was oder was nicht fotografiert werden darf.

Ich will Euch auch nicht einreden, dass Ihr gar keine Brücken und Viadukte mehr fotografieren sollt. Aber das Ganze einfach zu ignorieren und zu hoffen, dass es ja eh schon viele Fotos von den Sachen gibt, trägt Züge von Fahrlässigkeit.
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"Die ersten 10.000 Bilder sind die schlechtesten" - wahlweise Henri-Cartier Bresson, Jackson Pollock oder Helmut Newton zugeschrieben

Geändert von DerGoettinger (26.06.2025 um 18:29 Uhr)
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Alt 26.06.2025, 19:02   #7
CP995
 
 
Registriert seit: 21.10.2004
Beiträge: 3.633
Zitat:
Zitat von DerGoettinger Beitrag anzeigen
...
Die polnische Regierung begründet das mit "Anti-Spionage-Maßnahmen", aber ich fühle mich damit irgendwie nicht wohl...
Fährst Du denn da so oft zum Fotografieren hin?
CP995 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.06.2025, 19:38   #8
DerGoettinger

Themenersteller
 
 
Registriert seit: 02.04.2019
Ort: Lübeck
Beiträge: 1.181
Es stand zumindest bisher auf der Liste der nächsten Urlaubsziele für meine Frau und mich.
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DerGoettinger ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.06.2025, 20:04   #9
perser
 
 
Registriert seit: 25.11.2012
Ort: Neumünster
Beiträge: 5.211
Ich denke, man kann sich auch verrückt machen. Solche Dinge werden nie so heiß gegessen, wie sie gekocht wurden...

Oder anders formuliert: Du darfst alles tun, solltest Dich nur nicht erwischen lassen. Und meinst Du etwa, dass an jeder Brücke ein behördlicher (oder verdeckter) Aufpasser steht?

Ich war schon in vielen Ländern und habe dort viele Dinge fotografiert, die ich offiziell nie hätte ablichten dürfen. Doch nie hat mich jemand deswegen behelligt.

Ich bin am Wochenende in Polen, werde es mal testen, angefangen von der Grenzbrücke in Frankfurt/Oder...
__________________
Gruß Harald

Die größten Kritiker der Elche waren früher selber welche.
perser ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.06.2025, 23:54   #10
Reisefoto
 
 
Registriert seit: 10.11.2007
Ort: Nordschwarzwald
Beiträge: 9.153
Als Polen mit dieser Liste kam, hat mich das an die dunkle Vergangenheit erinnert. Ähnliche Listen gab es in den 80er Jahren in sehr vielen Ländern, hinzu kamen damals noch Bahnhöfe und Flughäfen. In den Ländern, in denen es diese Verbote damals gab, war ich diesbezüglich vorsichtig, denn deren Behörden zählten i.d.R. nicht zu den freundlichsten. Es wäre schön, wenn es nicht wieder so käme...
Reisefoto ist offline   Mit Zitat antworten
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