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Startseite » Forenübersicht » Treffpunkt » Café d`Image » EdT-Auslagerung: Thema Deutsche Bahn
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Alt 27.06.2024, 09:31   #1
Porty
 
 
Registriert seit: 06.03.2011
Ort: Im Grenzgebiet zwischen Bayern, Franken und BW
Beiträge: 6.118
Zitat:
Zitat von Dat Ei Beitrag anzeigen
Moin, moin,
ich bin gespannt, ob Du noch irgendwann mal in Deinem Leben kapieren wirst, dass niemand aus dem Bahnmanagement allein und selbst die komplette Konzernspitze den Zustand der Bahn allein zu verantworten hat oder diesen allein ändern kann.
Dat Ei
Noch mal für dich:
Zitat:
Zitat von Porty Beitrag anzeigen
Das was man aktuell bei der Bahn erlebt, ist vermutlich die Folge falsch gesetzter Ziele für das Management. Es zählt Kosteneinsparung und Fixierung auf renditestarke Geschäftsbereiche.
Wenn die Bahnvorstände Vorgaben bekommen, wo Pünktlichkeit und Kundenzufriedenheit praktisch keine Rolle spielen, dann sind die Vorgaben durch die aufsichtsführenden Organe, also durch den Bund und die Länder falsch gesetzt. Bahnvorstände sind auch nur Menschen, und wenn die eigenen Boni halt davon abhängen, dass man Geld spart, sind einem die Fahrgäste und die verladende Industrie reichlich egal. Und wenn man dann nach ein paar Jahren den Sessel räumt, hat man halt verbrannte Erde hinterlassen, aber das ist dann das Problem des Nachfolgers, siehe Mehdorn.
Wo die Fixierung eines ehemals führenden Unternehmens auf kurzfristige Rendite hinführt, sieht man sehr schön bei Boeing. Ehemals absoluter Marktführer, stehen sie jetzt vor einem Scherbenhaufen. Viele Milliarden Verluste, Schulden bis Oberkante Unterlippe und Zwangsmaßnahmen durch die FAA. Letzte Woche wurde sogar der CEO Calhoun vor den US- Kongress zitiert und ordentlich der Kopf gewaschen.
Flugzeugbau ist halt wie die Bahn ein sehr langfristiges Geschäft. Wie man es besser macht, zeigen die Chinesen. Dort wird strategisch langfristig gedacht. Die Erfolge sieht man beim Bahnbau, aber auch bei der Luftfahrt. Dort ist die C919 ein ernst zu nehmender Konkurrent zum A320 (zur B737 sowieso) geworden und hat schon über 1000 Bestellungen eingefahren, ein Konkurrent zum A 350/ B789 ist in fortgeschrittener Entwicklungsphase.

Der dröge europäische Automobilsektor dürfte das nächste Opfer sein.....

Dass es auch ohne Planwirtschaft anders gehen kann zeigt Elon Musk. Mal so nebenher die Raketentechnik auf den Kopf gestellt (kleiner Funfact, die als Joint Venture zwischen Boeing und Lockheed betriebene Atlas V hat als Erststufentriebwerk ein russisches RD 180), der Autoindustrie gezeigt, dass man doch funktionsfähige E- Autos bauen kann und die Satellitenkommunikation auf den Kopf gestellt.........
__________________
Grüße
Michael


Fotografie ist das Festhalten des flüchtigen Augenblicks.....

Geändert von Porty (27.06.2024 um 09:50 Uhr)
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Alt 27.06.2024, 12:00   #2
Dat Ei
 
 
Registriert seit: 07.09.2003
Beiträge: 20.039
Moin, moin,

Zitat:
Zitat von Porty Beitrag anzeigen
Wenn die Bahnvorstände Vorgaben bekommen, wo Pünktlichkeit und Kundenzufriedenheit praktisch keine Rolle spielen, dann sind die Vorgaben durch die aufsichtsführenden Organe, also durch den Bund und die Länder falsch gesetzt. Bahnvorstände sind auch nur Menschen, und wenn die eigenen Boni halt davon abhängen, dass man Geld spart, sind einem die Fahrgäste und die verladende Industrie reichlich egal. Und wenn man dann nach ein paar Jahren den Sessel räumt, hat man halt verbrannte Erde hinterlassen, aber das ist dann das Problem des Nachfolgers, siehe Mehdorn.
die Bahn ist ein Konzern und eine AG, die zu 100% in Bundeshand liegt. Dieser Konzern hat mehr Geschäftsfelder als nur den Personenverkehr und von den 7 Vorständen (plus Vorstandsvorsitzendem) sind zwei für den Personenverkehr (Fernverkehr und Regionalverkehr) zuständig. Hinzu kommen fünf Aufsichtsratsausschüsse. Auch wenn die Bahn privatisiert wurde, regiert die Bundespolitik immer noch in das Unternehmen hinein, sei es durch die Auswahl der Konzernspitze, sei es durch direkte/indirekte Ziel- oder Strategievorgaben, sei es durch Geldtöpfe, die bewilligt oder beschnitten werden. Dass ein politischer Wille nicht immer uneigennützig, sachgetrieben oder Ausdruck fachlicher Kompetenz ist, wurde all zu oft bewiesen. Ich nenne hier mal beispielhaft die Wiedereinführung der BahnCard nach der Tarifreform oder das Deutschlandticket - beides Maßnahmen, um der Wählerschaft zu gefallen.

Mit Aussagen zu den Gehältern und Boni bei der Bahn mag ich mich nicht wiederholen. Für die Verantwortung und die Größe des Unternehmens sind die Gehälter samt Boni eher bescheiden. Solche Positionen sind in anderen Großunternehmen ganz anders dotiert, auch wenn das nach der bei Managern typischen, narzisstischen Charaktereigenschaft klingt, das eigene Gehalt durch die Höhe des Gehalts eines Dritten zu rechtfertigen und Relationen zu verlieren.

Das war jetzt ein stark verkürzter Blick nur auf das Zusammenspiel des Bunds als Eigentümer, Finanzier, Politikgestalter und Wahlabhängiger und der Bahn, welcher die anderen Interessen und Interessenskonflikte weiterer Beteiligter außenvorgelassen hat. Leider wird es dann noch komplizierter.

Aber nochmals zur Auffrischung: auch ich bin mit Bahnens und ihrer Leistung im Personenverkehr nicht zufrieden, aber ich habe beruflich bedingt - ohne selber Mitarbeiter der Bahn zu sein - einen kleinen Einblick hinter die Kulissen und weigere mich daher, das Thema nur einseitig zu betrachten, die Bahn als alleinigen Schuldigen zu sehen, oder den ad-hoc-Lösungsansätzen von Politikern, Bahnfreunden, Bahnverfechtern oder Bahnnutzern in Stammtischmanier Glauben zu schenken - die Erfahrung lehrt mich anderes.


Dat Ei
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"Wer mit Euch ist, ist nicht ganz bei sich."
Dat Ei ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.06.2024, 12:32   #3
atlinblau
 
 
Registriert seit: 09.03.2020
Beiträge: 316
Da hier das Management von Boeing erwähnt wird, möchte ich gerne an ein/das Missmanagement bei der Deutschen Bahn erinnern - das Berliner S-Bahn Desaster von 2010

"Versagende Bremsen, brechende Räder, Unfälle mit Verletzten: Die Berliner S-Bahn ist marode, kaputtgespart für die Rendite des Mutterkonzerns Deutsche Bahn. Ein Lehrstück darüber, was passiert, wenn ein Verkehrsunternehmen für die Börse fit gemacht werden soll...
Am 25. April 1945 war die Rote Armee im Begriff, Berlin zu erobern. Die Stadt war eingekesselt, sie wurde von großkalibrigen Geschützen beschossen. In den fünf Jahren zuvor war sie mehr als 300-mal aus der Luft bombardiert worden, manchmal waren bis zu 1200 Flugzeuge gleichzeitig am Himmel. An jenem 25. April waren dennoch von 1118 sogenannten S-Bahn-Viertelzügen – das sind zwei aneinandergekoppelte Wagen – 267 einsatzfähig. Also etwa ein Viertel. Dass der Verkehr trotzdem am selben Tag eingestellt werden musste, lag nicht an den Kriegszerstörungen, sondern am Kohlemangel, es gab keinen Strom mehr.
Im September 2009 fuhren von 630 Viertelzügen noch 163 – 25,87 Prozent. Ohne Beschuss und Rote Armee... Die Philosophie dieser Firma muss allein die Hoffnung gewesen sein, dass schon nichts passieren werde. Man könnte dasselbe auch von der großen Eisenbahn, der Deutschen Bahn, sagen..."
>>> klick!
atlinblau ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.06.2024, 12:49   #4
Dat Ei
 
 
Registriert seit: 07.09.2003
Beiträge: 20.039
Moin, moin,

Zitat:
Zitat von atlinblau Beitrag anzeigen
Da hier das Management von Boeing erwähnt wird, möchte ich gerne an ein/das Missmanagement bei der Deutschen Bahn erinnern - das Berliner S-Bahn Desaster von 2010
Du meinst das Berlin, das nun meint, den Preis des Deutschlandtickets im eigenen Verbund noch unterbieten zu müssen, damit dem System noch weniger Geld zur Verfügung steht?

Auch hier gilt: es gibt einen, der die Verkehrsleistung bestellt, einen, der die Leistung erbringt (S-Bahn Berlin GmbH), einen, der die gelieferte Leistung bewerten sollte, und zwei, die sich über die Leistung und den Preis einig sein müssen. Ich sehe hier mindestens zwei, denen man am Ohr zupfen sollte.


Dat Ei
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Dat Ei ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.07.2024, 12:10   #5
Porty
 
 
Registriert seit: 06.03.2011
Ort: Im Grenzgebiet zwischen Bayern, Franken und BW
Beiträge: 6.118
In Bayern sind Ferien. In den Ferien fahren nur Deppen mit der Bahn. Dementsprechend versucht man wenigstes etwas vom Wartungsstau abzubauen, das heißt, in Nürnberg fallen gefühlt 2/3 der Züge aus.
Man kann natürlich auch mit der U- Bahn die Baustelle umfahren. Die Bahn plant mit Übergangszeiten vom Gleis 8 zur U- Bahn nach Fürth von 5 Min ..........
Die Planer müssen fitte Burschen sein.....
Blöd nur, der Zug, der die Sache einfacher machen würde, endet schon in Roth
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Grüße
Michael


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Alt 28.07.2024, 12:39   #6
karwendelyeti
 
 
Registriert seit: 03.12.2012
Ort: München
Beiträge: 1.372
Zitat:
Zitat von Porty Beitrag anzeigen
In Bayern sind Ferien. In den Ferien fahren nur Deppen mit der
Danke für Den (die)Deppen
__________________
Grüße Michael
karwendelyeti ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.07.2024, 13:13   #7
Porty
 
 
Registriert seit: 06.03.2011
Ort: Im Grenzgebiet zwischen Bayern, Franken und BW
Beiträge: 6.118
Nicht persönlich gemeint, bin ja selbst so einer........
Die Entscheidungsträger haben Dienswagen
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Michael


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Alt 28.07.2024, 17:08   #8
steve.hatton
 
 
Registriert seit: 08.04.2009
Ort: Neusäß (BY)
Beiträge: 14.525
Zitat:
Zitat von Dat Ei Beitrag anzeigen
Moin, moin,



Du meinst das Berlin, das nun meint, den Preis des Deutschlandtickets im eigenen Verbund noch unterbieten zu müssen, damit dem System noch weniger Geld zur Verfügung steht?
...

Dat Ei
Das erinnert mich an den Glauben die Menschen vom Individualverkehr auf den ÖPNV zu bekommen indem man eine 4-spurige Straße zugunsten der Straßenbahn in eine zweispurige umzuwendeln.

Das scheitert einerseits am nicht vorhandenen Verständnis der Individualisten und andererseits ein der "Einzellösung" (Spurenstreichung)....da müsste schon das Verständnis und die Bereitschaft durch ein umfassend attraktives Angebot gefördert werden - nicht allein durch einen vermeintlichen "Preisvorteil".
Da bin ich voll bei Dir.

Andererseits kostet der Bau, Ausbau und die Instandhaltung der Infrastruktur für den Individualverkehrs auch Unsummen - wenn man also die komplette Rechnung aufmachen würde, könnte das schon funktionieren, den ÖPNV günstiger zu gestalten - aber eben nicht wenn der Verkehrsanbieter die Last alleine tragen muss.

Zitat:
Zitat von Dat Ei Beitrag anzeigen
Moin, moin,


Auch hier gilt: es gibt einen, der die Verkehrsleistung bestellt, einen, der die Leistung erbringt (S-Bahn Berlin GmbH), einen, der die gelieferte Leistung bewerten sollte, und zwei, die sich über die Leistung und den Preis einig sein müssen. Ich sehe hier mindestens zwei, denen man am Ohr zupfen sollte.


Dat Ei
Mindestens, richtig.

Und es gibt noch einen der die Leistung nutzen will und muss.

Vielleicht sollte man einige Dinge in D mal grundsätzlich überdenken und in Ordnung bringen. Extrem gesprochen, viele Teil der "Versorgung", nicht nur der öffentliche Personenverkehr, gehören in die öffentlich Hand, denn hier ist Rentabilität nicht Prio 1.
(Zumindest sollte es das nicht sein - Funktionalität sollte vorne stehen)

Zumal die Rentabilität für das Transportunternehmen (hier Bahn) in Zusammenhang mit der Rentabilität der Leistung für die Erreichbarkeitt der Unternehmen in Verbindung gebracht werden muss. Nicht ohne Sinn ist bei der Entstehung eines vorbereitenden Bebauungsplanes (Flächennutzungsplan) die Anhörung der Träger der öffentlichen Belange vorgeschrieben; sprich wenn die Abwasserentsorgung in einem Gebiet nicht sichergestellt werden kann, wird dort auch kein Baugebiet ausgewiesen werden. Wenn wir keine funktiionierende Infrastruktur zur Verfügung stellen wollen oder können, dann werden Unternehmen abwandern oder zumindest keine neuen Ansiedlungen stattfinden - ob Bahn, Strom, Telefon, Abwasser und und und ...

Sprich es soll im Gesamtbild wirtschaftlich sein.

Allerdings sollt man dann auch schlanke Strukturen aufbauen und für ordentliche Gehälter hervorragende Führungkräfte einsetzen - nicht immer nur die politisch optimal Vernetzten oder immer neue Posten für "Parteifreunde".

Utopie ?
Vielleicht.

Ich weiß nicht ob z.B. London im vorletzten Jahrhundert die Einführung der Kanalisation als Eratz für den Rinnstein rein monetär rechnen konnte - es war schlichtweg erforderlich, um (nicht nur) Infektionskrankheiten unsächlich zu bekämpfen.
Letztendlich funktioniert dann das Modell (Groß-)Stadt - ansonsten wäre es wohl "ausgestorben".

Leider sind wirkliche Erfolge nicht innerhalb einer Wahlperiode zu realisieren - und daran scheitert vieles in diesem Land, aber auch nicht nur hierzulande !
__________________
Gruß aus Bayern

Steve
steve.hatton ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.07.2024, 18:10   #9
Dat Ei
 
 
Registriert seit: 07.09.2003
Beiträge: 20.039
Moin, moin,

Zitat:
Zitat von steve.hatton Beitrag anzeigen
Extrem gesprochen, viele Teil der "Versorgung", nicht nur der öffentliche Personenverkehr, gehören in die öffentlich Hand, denn hier ist Rentabilität nicht Prio 1.
aktuell haben wir in D rund 900 Verkehrsbetriebe. Mal abgesehen davon, dass Du die "verstaatlichen" müsstest (Gruß aus Moskau und Peking!), weiß ich nicht, ob es eine gute Idee wäre, unsere effiziente öffentliche Hand auch noch damit zu betrauen/zu belasten. Und wer wäre diese öffentliche Hand? Gemeinden, Länder oder Bund?


Dat Ei
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"Wer mit Euch ist, ist nicht ganz bei sich."
Dat Ei ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.07.2024, 19:53   #10
Porty
 
 
Registriert seit: 06.03.2011
Ort: Im Grenzgebiet zwischen Bayern, Franken und BW
Beiträge: 6.118
Wer pflegt eigentlich die Störungsmeldungen bei der Bahn?
Zu den aktuellen Baumaßnahmen im Raum Nürnberg gibt es überhaupt keine Infos.
Und wer ist eigentlich für die "Streckenagenten" für den Nahverkehr in Bayern zuständig?
Nicht nur, dass einen ein X- Account (früher Facebook) aufgedrängt wird, sind die Meldungen wild durcheinander und dazu gut abgehangen. Die ersten 3 Meldungen sind vom 2.12.23, 14.11.23 und vom 7.2.24
https://x.com/streckenagentAS
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Grüße
Michael


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