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Zitat von embe
Ich glaube, die Verwirrung kommt vor Allem daher, und damit auch der 'oh, wow, so hatte ich das ja noch gar nicht betrachtet' Effekt, dass die Änderung zB der Schärfentiefe von der 'anderen Seite' aus thematisiert wird.
Traditionell wurde/wird die Verringerung der Schärfentiefe bei Verwendung eines größeren Sensors eher als Vorteil ('Freistellungspotenzial') wahrgenommen.
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Das ist sehr gut beschrieben. Aber damit lügt man sich - soweit meine Erkenntnis - eigentlich in die eigene Tasche.
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Zitat von embe
Für die Praxis vielleicht: will ich viel Schärfentiefeeffekt ist ein kleineres Sensorformat dabei im Vorteil (und so gesehen: je kleiner, desto besser).
Will ich viel Freistellung (also geringere Schärfentiefe) ist prinzip-bedingt (siehe die ganze Diskussion) ein größeres Sensor-Format im Vorteil.
Will ich weit entfernte Motive fotografieren ist ein kleineres Sensorformat im Vorteil, weil die Objektive für den vergleichbaren Abbildungsmaßstab kleiner, leichter, preisgünstiger sein können.
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Das hab ich im MiniaturWunderland erlebt, wo ich selbst an APS-C abblenden musste, um einen ausreichend
große Schärfentiefe zu bekommen. Und in gewisser Weise waren die Motive auch "weit entfernt", weil ich auch Details in den hinteren Anlagebereichen fotografieren wollte.
Eine weitere Stärke von APS-C sehe ich in der Makrofotografie, wo typischerweise ja auch "größere Schärfentiefe" gewünscht wird (Stichwort focus stacking).
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Zitat von embe
Ist mir der 'Verlust' an Schärfentiefe beim größeren Sensor egal - zB weil ich das Gesicht meines Hallensportlers immer noch zwischen Nase und Ohr scharf genug bekomme, aber ich brauche eine kürzere Verschlusszeit um die Bewegung einfrieren zu können, ist ein größerer Sensor von Vorteil, weil ich den bei entsprechend höherer Empfindlichkeit (ISO) noch rauschärmer erscheinende Aufnahmen mit besserer Dynamik erstellen kann, wo ein kleinerer Sensor vielleicht schon an der Grenze des Machbaren ist. Und der Hintergrund vielleicht auch noch schön unscharf wird. 
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Nein, ich glaub, jetzt geht es etwas durcheinander. Also:
- Realistische Crop-Umrechnung bedeutet immer Brennweiten- UND Blendenäquivalent. Die Folge ist, dass sich genau genommen die Lichtmenge bei Vollformat halbiert
- Das kann ich an einer Vollformatkamera aber auf mehreren Wegen kompensieren:
- ISO-Wert verdoppeln --> damit verliere ich aber den Rauschvorteil
- Belichtungszeit verdoppeln --> dadurch bekomme ich einen "Geschwindigkeitsnachteil"
- Blende öffnen --> damit bleibt zwar die Geschwindigkeit gleich und ich behalte den "Rauschvorteil", verliere aber Schärfentiefe
- Natürlich ließe sich auch kombinieren:
- Ich akzeptiere die geringere Schärfentiefe (--> Abblenden),
- verzichte auf den "Rauschvorteil" (belasse es beim verdoppelten ISO-Wert)
- und hab dann Luft, die Belichtungszeit zu verdoppeln
Aber trifft das wirklich so auf Deine "Hallensportsituation" zu? Typischerweise bewegen sich die Sportler ja und damit das Motiv eben auch mal schnell aus der Schärfeebene 'rausrutscht. Ich bewege mich also gar nicht in "Grenzbereichen der Schärfentiefe" in die ich mit APS-C nicht hinkomme, und "weniger Schärfentiefe" hilft eigentlich auch nicht. Meine Erfahrung mit Hallen ist auch, dass Licht da auch eher schwierig ist. Nein, der Vorteil von VF-Kameras sind da eher ganz andere Aspekte: schnellere Fokus, mehr Bilder pro Sekunde etc.