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#1 |
Registriert seit: 11.02.2013
Ort: Südbaden
Beiträge: 6.216
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Ich glaube, die Verwirrung kommt vor Allem daher, und damit auch der 'oh, wow, so hatte ich das ja noch gar nicht betrachtet' Effekt, dass die Änderung zB der Schärfentiefe von der 'anderen Seite' aus thematisiert wird.
Traditionell wurde/wird die Verringerung der Schärfentiefe bei Verwendung eines größeren Sensors eher als Vorteil ('Freistellungspotenzial') wahrgenommen. Freistellung für eher künstlerisch-gestalterische Porträts mit sehr engem Schärfentiefebereich auf den Augen (oder sogar nur dem (vorderen) Auge), statt scharf von vorne bis hinten durchgezeichnete dokumentarisch reproduktive Aufnahmen. Vor allem weil man auch am größeren Sensor eine größere Schärfentiefe vergleichsweise einfach durch Abblenden des Objektivs oder Verwenden einer kürzeren Brennweite erzeugen kann. Von einem größeren Sensor zu einem kleineren Sensor kommend ist es aber eher schwierig, am kleineren Sensor einen vergleichbar geringen Schärfentiefeeffekt in die 'gleiche' Aufnahme zu bringen. Entweder entsprechend aufblenden oder die Brennweite verringern - wenn es dafür passende sehr lichtstarke und kurzbrennweitige Objektive (die auch noch bezahl- und handhabbar sind) für das System gibt. Ist, in Bezug auf den Schärfentiefebereich also ein kleinerer oder ein größerer Sensor besser geeignet? Eindeutige Antwort: Ja! Kommt halt drauf an was ich will. ![]() Für die Praxis vielleicht: will ich viel Schärfentiefeeffekt ist ein kleineres Sensorformat dabei im Vorteil (und so gesehen: je kleiner, desto besser). Will ich viel Freistellung (also geringere Schärfentiefe) ist prinzip-bedingt (siehe die ganze Diskussion) ein größeres Sensor-Format im Vorteil. Will ich weit entfernte Motive fotografieren ist ein kleineres Sensorformat im Vorteil, weil die Objektive für den vergleichbaren Abbildungsmaßstab kleiner, leichter, preisgünstiger sein können. Ist mir der 'Verlust' an Schärfentiefe beim größeren Sensor egal - zB weil ich das Gesicht meines Hallensportlers immer noch zwischen Nase und Ohr scharf genug bekomme, aber ich brauche eine kürzere Verschlusszeit um die Bewegung einfrieren zu können, ist ein größerer Sensor von Vorteil, weil ich den bei entsprechend höherer Empfindlichkeit (ISO) noch rauschärmer erscheinende Aufnahmen mit besserer Dynamik erstellen kann, wo ein kleinerer Sensor vielleicht schon an der Grenze des Machbaren ist. Und der Hintergrund vielleicht auch noch schön unscharf wird. ![]()
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Viele Grüße, Michael Do what you can, with what you've got, where you are. Bill Widener, of Widener Valley, Virginia, as quoted by Theodore Roosevelt in 'An Autobiography' |
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#2 | |||
Themenersteller
Registriert seit: 02.04.2019
Ort: Lübeck
Beiträge: 1.207
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Zitat:
Zitat:
Eine weitere Stärke von APS-C sehe ich in der Makrofotografie, wo typischerweise ja auch "größere Schärfentiefe" gewünscht wird (Stichwort focus stacking). Zitat:
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"Die ersten 10.000 Bilder sind die schlechtesten" - wahlweise Henri-Cartier Bresson, Jackson Pollock oder Helmut Newton zugeschrieben |
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#3 | |||
Registriert seit: 11.02.2013
Ort: Südbaden
Beiträge: 6.216
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Zitat:
Zitat:
Bei Makro hast Du die Lösung der Wahl ja schon genannt: Fokus-Stacking. Zitat:
![]() Nicht Grenzbereich der Schärfentiefe, sondern Grenzbereich des gruseligen Rauschens weil für die notwendigen Verschlusszeiten eigentlich zu wenig licht da ist. Sagen wir mal das AF-System sei bei beiden Kameras gleich gut, d.h. das vordere Auge des Sportlers wird knackig scharf gestellt, die Bildrate ist auch ok (8bzw 11/sek geht schon). (Achtung, nur Beispielzahlen zur Veranschaulichung) Beim APS-C-System reicht die Schärfentiefe bei Blende 1/2,8 und der Brennweite und Entfernung meinetwegen von der Nasenspitze bis zum Hinterkopf, VS 1/500 sek, ISO3200 - prima soweit, aber ein bisschen Bewegungsunschärfe habe ich doch drin, also VS 1/1000 sek und dafür ISO6400 - okay, da wird es vielleicht schon ein bisschen kritisch je nach Rauschtoleranz des Betrachters. Mit dem KB-System muss ich für mein Foto dann natürlich die längere Brennweite nehmen (gleicher Bildausschnitt) aber ich lasse die Blende bei 2,8. Die Schärfentiefe reicht jetzt noch vom Nasenrücken zum Ohrläppchen, aber das ist noch ausreichend tief genug (d.h. ich muss kein identisches Foto machen - wozu auch?) VS 1/1000 sek (Bewegung eingefroren), ISO 6400 - mit der ISO beim KB Sensor völlig ok (hey, ok, nur meine Meinung, es gibt Leute die bei ISO 400 schon Bauchschmerzen kriegen ![]() Aber Du hast insofern natürlich vollkommen recht, als dass es immer ein Gesamtpaket ist. Eine neuere APS-C-Kamera hat vielleicht ein noch besseres AF-tracking und der Sensor liefert bei gleicher ISO (für mich ausreichend) weniger Rauschen als mein Vorgängermodell und 20 Bilder/sek. Da 'brauche' ich kein KB, sondern nur die 'bessere' APS-C-Kamera. Wenn es die schon gibt. ![]()
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Viele Grüße, Michael Do what you can, with what you've got, where you are. Bill Widener, of Widener Valley, Virginia, as quoted by Theodore Roosevelt in 'An Autobiography' |
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#4 | |
Themenersteller
Registriert seit: 02.04.2019
Ort: Lübeck
Beiträge: 1.207
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Zitat:
![]() FALSCH! Die Erkenntnis aus dieser ganzen Diskussion ist genau, das man das NICHT machen darf, sondern dass man sich damit das Ganze einfach nur "schön rechnet". Diese ganze Jachterei nach "mehr Freistellung ist nur zu toppen durch noch mehr Freistellung" erinnert mich ein wenig an die HiFi-Anlagen in den '80er Jahren, wo es nur darum ging, "immer noch mehr Watt" in die Verstärker und Boxen zu packen, egal wie scheiße es klingt. Wenn APS-C und Vollformat wirklich ernsthaft verglichen werden soll, dann geht das nur auf Basis eines identischen Bildergebnisses, und dann muss bei VF abgeblendet werden. Alles andere ist Schönfärberei.
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"Die ersten 10.000 Bilder sind die schlechtesten" - wahlweise Henri-Cartier Bresson, Jackson Pollock oder Helmut Newton zugeschrieben |
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#5 |
Themenersteller
Registriert seit: 02.04.2019
Ort: Lübeck
Beiträge: 1.207
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So, quasi als Abschluss:
Danke erstmal an alle, die die Nerven behalten und mir geholfen haben, mich aus meinem Irrtume zu holen. Was final jetzt nur noch für mich aussteht, ist der praktische Versuch, denn bei allen Diskussionen scheint mir, dass noch niemand versucht hat, das Experiment aus dem Video nachzustellen. Vielleicht sind wir ja alle einem riesigen Hoax aufgesessen und haben es noch gar nicht bemerkt... ![]() ![]() ![]() Ich werde zumindest versuchen, mir sehr zeitnah mal eine Sony VF-Kamera mit 24 MP zu organisieren. Die Ergebnisse werd ich hier natürlich präsentzieren.
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"Die ersten 10.000 Bilder sind die schlechtesten" - wahlweise Henri-Cartier Bresson, Jackson Pollock oder Helmut Newton zugeschrieben Geändert von DerGoettinger (02.04.2023 um 12:04 Uhr) |
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#6 |
Registriert seit: 11.02.2006
Ort: Deutschland - im Schwabenländle
Beiträge: 383
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Danke für den Thread- ich dachte ich wüsste schon alles über den Zusammenhang von Blende, Schärfentiefe, ISO ...
Meine Erkenntnis: die Daumenregel "Die Sonne lacht, nimm Blende 8" ist für APS-C dann wohl nicht korrekt. Man müsste stattdessen Blende 5,6 (rechnerisch 5,3) nehmen, richtig? |
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#7 |
Chefheizer
Registriert seit: 30.03.2015
Ort: Fürstenfeldbruck
Beiträge: 5.132
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Wenn es um da identische Bildergebnis geht, warum wurde dann das Rauschen ignoriert?
Wenn man das nämlich von Anfang berücksichtigen würde, dann muss bei APS-C die ISO um eine Stufe runter und dann sind wir wieder zusammen ![]()
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So long Peter ....ich administriere nicht, ich moderiere nur.... |
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#8 |
Registriert seit: 28.03.2004
Ort: D-53913 Swisttal
Beiträge: 2.718
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Ich finde es unlogisch, dasselbe Bildergebnis (Schärfentiefe) für VF und APS-C über Korrektur von Belichtungsparametern (Blende, ISO) und der Brennweite zu erreichen, um sich anschließend darüber zu wundern, dass sich die Belichtungsparameter geändert haben.
Das (identisches Bildergebnis bei Verwendung von APS-C und VF) kann man einfacher haben: VF mit 75mm Brennweite und Blende F/2,8 bildet ein 1 Meter großes (breites) Motiv formatfüllend bei einem Abstand von 2,16 Metern ab, Objekte sind scharf ab 2,09 Meter bis 2,23 Meter. Verändert man den Abstand für APS-C so, dass identischer Abbildungsmasstab erreicht wird, ergeben sich diese Werte: APS-C mit 75mm Brennweite und Blende F/2,8 bildet ein 1 Meter großes (breites) Motiv formatfüllend formatfüllend bei einem Abstand von 3,24 Metern ab, Objekte sind scharf ab 2,09 Meter bis 2,23 Meter. Man muss also weder Brennweite (ändert die Schärfentiefe) noch Blende (korrigiert die Schärfentiefe wieder) ändern, um identische Ergebnisse zu erhalten. Zumindest rechnerisch ergibt sich kein Vor- oder Nachteil für eine bestimmte Sensorgröße. Ich vermute aber, dass in der Praxis das Messergebnis um so genauer ist, je größer die Fläche des einzelnen Pixels ist, da Störgrößen (rauschen) im Vergleich zum Signal verhältnismäßig geringer sind.
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Das Leben ist hart, ungerecht.......und endet mit dem Tode. Ich persönlich bevorzuge das Leben (trotzdem). Geändert von Man (02.04.2023 um 12:21 Uhr) |
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#9 | |
Registriert seit: 06.03.2011
Ort: Im Grenzgebiet zwischen Bayern, Franken und BW
Beiträge: 6.144
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Zitat:
Durch den geringeren Bildwinkel der APS-C Kombi wirkt das Foto wie mit einem 105 mm Tele aufgenommen, d.h. in der Tiefe gestaucht. Was mich an dem Ansatz der "Identischen Bildwirkung" stört, ist die versteckte Annahme, das es eine ideale Kombination aus Bildwinkel und Tiefenschärfe geben müsste. Leider gibt es immer eine Vielzahl von Randbedingungen, innerhalb deren der Fotograf seinen für ihn optimalen Kompromiss finden muss, der dazu je nach beabsichtigter Wirkung auch noch unterschiedlich ausfallen kann. Danach richtet sich, mit welchen Gerät man eben die besseren Ergebnisse erreichen kann. Das kann mal eine APS-C Kamera oder gar das Handy sein (maximale Tiefenschärfe), aber auch bei wenig Licht und möglichst guter Freistellung Vollformat oder gar Mittelformat sein. Letztendlich daraus generelle Vorteile für eine Sensorgröße abzuleiten, ist schlicht eine unzulässige Verallgemeinerung .
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Grüße Michael Fotografie ist das Festhalten des flüchtigen Augenblicks..... |
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#10 |
Themenersteller
Registriert seit: 02.04.2019
Ort: Lübeck
Beiträge: 1.207
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"Identisch" hat aber nichts mit "ideal" zu tun. Bei "ideal" geht es ja eher darum, eine Art "besser" zu bewerten: "idealer" ist das, was eine "bessere" Bildwirkung hat. Aber darum geht es ja hier überhaupt nicht, sondern genau um das Gegenteil: Welche Bedingungen müssen gegeben sein, um eine möglichst "gleiche" Bildwirkung zu erziehlen. Ob die "Bedingungen" (nicht die Bildwirkung) dann im einen oder anderen Fall vielleicht besser sind, ist eine ganz andere Bewertung.
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"Die ersten 10.000 Bilder sind die schlechtesten" - wahlweise Henri-Cartier Bresson, Jackson Pollock oder Helmut Newton zugeschrieben |
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