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#1 |
Registriert seit: 30.01.2006
Ort: Schaue auf Zürich
Beiträge: 9.334
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Vielen Dank für die Einblicke, sehr interessant. Hierzulande (NZZ) ist immer noch zu lesen Aleppo sei „weitgehend zerstört“. Die Bilder geben da ein positiveren Eindruck wieder.
https://www.nzz.ch/international/syr...-syrien-second Und weiterhin liest man, Syrien sei am Rande einer Hungerkrise. Konntet Ihr Euch frei bewegen oder war ein Reiseleiter der Regierung mit dabei?
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Viele Grüße, Klaus Geändert von turboengine (10.04.2022 um 11:12 Uhr) |
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#2 | |||||||||||||||||||
Themenersteller
Registriert seit: 25.11.2012
Ort: Neumünster
Beiträge: 5.272
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Ich danke Euch für Eure freundlichen Anmerkungen! Da ich heute fast den ganzen Tag mit meinen Enkeln in Kiel zugange war, kann ich erst zu sehr fortgeschrittener Stunde reagieren.
Kurz zu den Fragen: Norbert, auf Dein Thema gehe ich noch ausführlicher ein. Bitte etwas Geduld… Zitat:
Was eine prophezeite Hungerkrise betrifft, kann ich ebenfalls nur sagen: Die Realität sieht anders aus. Lebensmittel sind nicht knapp in Syrien. Selbst wenn das Land wirklich schwer unter den oft nicht nachvollziehbaren (und im Grunde völkerrechtswidrigen) einseitigen Sanktionen des Westens leidet. Und ja, wir konnten uns völlig frei bewegen im Lande, tags wie auch nachts. Es gab nie Aufpasser, schon gar nicht seitens der Regierung. Mit der hatten wir absolut nichts zu tun, außer bei einem kleinen Teeplausch, zu dem uns der Tourismusminister spontan eingeladen hatte, nachdem er von der privaten Agentur, die unser Programm vor Ort managte, von unsrem Aufenthalt erfahren hatte. Wir waren acht Deutsche bzw. Österreicher, je vier Frauen und Männer, und wir fühlten uns rundum sicher in Syrien. Es gab nie eine nur annähernd gefährliche Situation. Auch nicht nachts, wenn wegen der westlichen Sanktionen die Energie rationiert ist, so dass die Städte dann sehr, sehr dunkel sind (Syrien darf sein eigenes Erdöl nicht mehr nutzen – die USA vermarkten es auf eigene Kasse in einem Teil der von den syrischen Kurden beanspruchten Kantone im Nordosten des Landes, und zwar auf dem Landweg über den Irak, und zugleich versuchen sie u.a. über Seeblockaden zu verhindern, dass Syrien von anderswo her Erdöl bekommt). Nun also weitere Fotos:
Im Zentrum von Aleppo. Kriegsschäden gab es hier keine.
Offenbar auch nicht am Rathaus von Aleppo, zu sehen hier bei Tag (leider durch die Fahrzeugscheibe) und bei Nacht
Im Suk von Aleppo. Er gehörte zu den am meisten durch die Kämpfe im Spätherbst 2016 in Mitleidenschaft gezogenen Altstadtbereichen. Doch der Wiederaufbau ist im Gange. Auf dem dritten Bild sieht man einen Professor mit seinen Bau- bzw. Architekturstudenten. ![]() → Bild in der Galerie En fliegender und stets gut gelaunter Kaffeehändler unterhalb der Zitadelle von Aleppo.
Und noch einmal ein paar syrische Backfische, die sich immer wieder gern ablichten ließen. Im Gegensatz zu den älteren Einwohnern der Stadt, die mir häufig etwas in sich gekehrt vorkamen, scheint es für sie den Bürgerkrieg nie gegeben zu haben.
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Gruß Harald Die größten Kritiker der Elche waren früher selber welche. |
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#3 |
Registriert seit: 30.01.2006
Ort: Schaue auf Zürich
Beiträge: 9.334
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Autsch, ich weiss nicht so recht. Warum soll das völkerrechtswiedrig sein? Weil Russland und China im Sicherheitsrat ein Veto eingelegt hat? Die syrische Regierung hat die eigene Bevölkerung nachweislich mit Chemiewaffen
https://www.tagesschau.de/ausland/eu...griff-101.html und mit Fassbomben angegriffen. https://www.amnesty.ch/de/laender/na...lle-in-aleppo# Ein Regime, das Kriegsverbrechen begeht muss nun mal mit Sanktionen rechnen. Ich finde es schlimm, dass die Bevölkerung die Du hier so schön abbildest unter einer Diktatur von kleptokratischen Verbrechern leben müssen. Da kann Assad noch so nett von einem Plakat im Hintergrund herunterlächeln: Der Mann ist ein Mörder und sollte vor den internationalen Strafgerichtshof gestellt werden. Von den Öleinnahmen würde die Bevölkerung wohl keinen müden Heller sehen, das würde der Assad-Clan zu 100% abschöpfen. Und soviel ist das gar nicht. Im Nordosten liegt nämlich das wenige Öl, das Syrien hat. Und dort gibt es keine Raffinerien, um es zu verarbeiten. Das Rohöl wird also in Hunderten primitiven Öfen erhitzt, um Diesel und Benzin zu gewinnen. Die dabei entstehenden Gase und Ölrückstände verseuchen die Umwelt und gefährden die Gesundheit der Einwohner. Aber als typische Keule um gegen die Amerikaner zu schimpfen, taugt Öl immer. Deine Darstellung, dass die Amerikaner das Öl „stehlen“ ist ein Narrativ der Russen. https://www.dw.com/de/moskau-die-usa...öl/a-50999169 Und dass diese Regierung es natürlich begrüsst, wenn mehr Touristen Geld ins Land und positive Bilder nach aussen tragen würden kann ich mir gut vorstellen. Ungeachtet meiner Darstellung oben, finde ich es sehr gut, dass Du Bilder zeigst. Auch lächelnde Teenager vor lächelndem Diktatoren-Propagandaplakat. Du solltest aber mit der politischen kommentierung Vorsicht walten lassen.
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Viele Grüße, Klaus Geändert von turboengine (11.04.2022 um 16:45 Uhr) |
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#4 |
Registriert seit: 02.08.2009
Ort: München
Beiträge: 8.178
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Nicht nur Syrien, auch in Ägypten sieht es danach aus. Vermutlich auch noch in etlichen weiteren armen Ländern, die die wegen dem Russland-Ukraine-Krieg gewaltig gestiegenen Öl- und Lebensmittelpreise nicht so locker zahlen können.
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