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#1 |
Gesperrt
Registriert seit: 21.05.2009
Beiträge: 3.173
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Bauern, Imker & Bienen
![]() → Bild in der Galerie Die Rapsblüte spendet den Honigbienen und anderen Insekten reichlich Nektar. Raps ist eine zuverlässige Honigtracht und auch bei unseren Imkern ein beliebtes Wanderziel. Viele Imker platzieren ihre Bienenstöcke direkt am Feldrand. Als Selbst- und Fremdbefruchter kann die Rapsblüte zwar sich selbst und benachbarte Blüten befruchten, aber bei Insektenflug durch Honigbienen, Wildbienen, Schmetterlingen und Fliegen sind Fruchtansatz und Ertrag deutlicher höher. Alle Seiten haben so ihren Vorteil. Raps ist blütenreich, mit viel Nektar bestückt und der Rapshonig äußerst beliebt. Der helle, fast weiße Honig schmeckt sehr mild mit einem feinen, süßen Aroma. |
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#2 | |
Themenersteller
Registriert seit: 12.08.2005
Beiträge: 1.724
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Zitat:
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#3 |
Gesperrt
Registriert seit: 21.05.2009
Beiträge: 3.173
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Vielen Dank von mir an dich. Ich fand dein 1. und dein 3. Bild sehr interessant: das Rapsfeld aus der Ferne mit dem "dünnen", gelben Rapsstrich in der Bildmitte. Das hat mich bewogen, hier das (für mich) "konventionelle" Rapsfeld-Foto einzustellen: das fette Gelb im Vordergrund und hinten ein grünes Wäldchen als Abschluss. Hättest du nicht das "dünne" Feld gezeigt, wäre ich wohl nicht auf die Idee gekommen, hier das "fette" Feld zu zeigen.
![]() Ich habe mich auch auf einige Sätze zu "Bauern, Imker & Bienen" beschränkt, weil ich keine Glyphosat-Diskussion beginnen wollte. Nur so viel: Etwas Glyphosat macht schöne Rapsfelder und man braucht dann für Gerste und Weizen, die beide die Folgefrüchte darstellen, kaum noch Glyphosat. Meine Prognose: Nach einem Glyphosat-Verbot wird der Rapsanbau schwinden. Stattdessen wird nach der Gerste und vor dem Weizen der Boden tief umgepflügt, um die unerwünschten Beikräuter verschwinden zu lassen. Tiefes Pflügen bringt aber die Bodenökologie sehr durcheinander. Das ist der Preis für das Glyphosat-Verbot. Den Honig und das Rapsöl importieren wir dann... ![]() Geändert von minfox (20.05.2021 um 21:35 Uhr) |
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#4 |
Themenersteller
Registriert seit: 12.08.2005
Beiträge: 1.724
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@ minfox:
Eine interessante Antwort. Zunächst einmal, dass dich mein Bild mit dem "dünnen" Raps-Streifen dazu animiert hat, einen mit von dir fotografiertem, "dicken" Rapsvordergrund rauszusuchen. Ich wundere mich immer wieder, wie unterschiedlich Bilder dann von Betrachtern wahrgenommen werden. Manchmal finden auch die meisten User eine Bildvariante schick und nur einem einzigen gefällt vielleicht eine andere Variante. Dann freue ich mich aber auch über eben diesen einen user. Warum auch immer ein Bild so unterschiedlich gefällt oder was auslösen kann. Aber das machte es auch interessant. Zum zweiten Thema: es macht mich betroffen und auch etwas ratlos. Du scheinst Ahnung von dem Thema zu haben; also Landwirtschaft. Ein Laie wie ich schreit natürlich auch sofort "Glyphosat verbieten". Die einfachen Verbots-"Lösungen". Wenn dann aber, so wie von dir beschrieben, DAS dabei herauskommt, ist das frustrierend. Der Raps verschwindet und der Boden nimmt Schaden durch tieferes Pflügen. Gut, man kann natürlich auch sagen, wenn Raps nur mit Glyphosat möglich ist, dann sollten wir darauf verzichten. Das habe ich dann einfach nicht gewusst ... wieder einmal. Gelbe fotogene Felder brauchen wir dann nicht wirklich und zum Rapshonig gibt es ja Alternativen. Was wäre denn am sinnvollsten?! Ein Kompromiss? Quasi deutlich weniger, aber etwas Glyphosat? Weil so wie jetzt kann es ja nicht weitergehen. Ich habe keine Insekten mehr auf der Autoscheibe und die Bäume meiner Heimat blühen wie verrückt, aber es summt nix und ich sehe praktisch keine Insekten mehr. Oder ist auch hier die Wahrheit nicht so einfach und es steckt noch mehr dahinter, als die einfache Formel "Glyphosat ist die Ursache des Insekten-Schwindens". Geht jetzt weit vom Foto-Thema weg, dein Beitrag hat mir aber sehr gefallen und sehr nachdenklich gemacht. Danke dafür LG Harald Geändert von MemoryRaider (20.05.2021 um 21:59 Uhr) |
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#5 |
Registriert seit: 24.08.2008
Beiträge: 7.475
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Um das mal nicht so stehen zu lassen:
Natürlich ist es nicht so einfach. (Es ist nie so einfach. ![]() Zunächst hat Glyphosat nicht direkt mit dem Insektensterben zu tun. Glyphosat ist ein Mittel, das jede grüne Pflanze, mit der es in Kontakt kommt, absterben lässt. Es ist also ein Herbizid, eins unter vielen. Kein Insektizid, also es tötet keine Insekten. Indirekt kann es wohl Insekten schädigen. Das ist dann wieder eine Frage wie es angewendet wird. Auch ist der Rapsanbau nicht vom Glyphosat abhängig. Ob Raps angebaut wird, ist in erster Linie eine Preisfrage. Verkauft wird übrigens nur das Rapskorn, aus dem Rapsöl und Tierfutter gewonnen werden. Vom Honig hat der Rapsanbauer selbst nichts. Glyphosat kommt im Rapsanbau eigentlich gar nicht zum Einsatz. Bei anderen Ackerfrüchten jedoch schon, und zwar vor der Saat, wenn auf das Pflügen verzichtet werden soll. Damit kann der vorhandene Bewuchs recht einfach und günstig entfernt werden und die direkt in den Boden gelegte Saat hat überhaupt erst eine Chance flächendeckend zu wachsen. Verzichtet man vorher auf Glyphosat, muss man später die aufwachsenden Beikräuter oder -gräser mit spezialisierten Herbiziden abtöten, was schwieriger und teurer ist. Den direkten Zusammenhang mit dem Rapsanbau sehe ich aber nicht. Geändert von hlenz (22.05.2021 um 11:16 Uhr) |
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#6 |
Gesperrt
Registriert seit: 21.05.2009
Beiträge: 3.173
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In Westfalen-Lippe werden mehr als 85 Prozent der Rapsfelder vor der Saat mit Herbiziden behandelt, darunter auch Glyphosat. Winterraps duldet im Herbst keinerlei Konkurrenz durch Beikräuter (= Unkräuter und Ungräser). Bei einem Herbizidverzicht bei der Rapssaat muss man erst pflügen und später die Maschinenhacke zum Einsatz bringen.
Möchte man auf Glyphosat und andere Herbizide verzichten, bietet sich ein Rapsöl- und Rapsschrot-Import aus Kanada an. Allerdings wird in Kanada beim Rapsanbau mehr Glyphosat eingesetzt als in Deutschland. |
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#7 |
Themenersteller
Registriert seit: 12.08.2005
Beiträge: 1.724
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@ minfox:
Danke dir für eine Antwort aus der selten zu bekommenden, "Landwirtschaftlich-fachlichen"-Ecke. Wie wichtig, wie echt sind solche Informationen. Wir Laien schauen mit romantischem Blick auf die Rapsfelder und denken, alles ist schön. Dabei ist das erkauft mit Gifteinsatz. Aber wo ist da die "goldene Mitte": Raps abschaffen und zwar komplett, auch Importe dann natürlich ... oder kann man auch Raps anbauen, ohne Gift aber dann eben mit weniger Ertrag? Mir wird immer deutlicher; einfache Verbots-Philosophien, wie bei Grünen und FridayForFuture sind oft sehr kurz gedacht. Wer wirklich, wie Landwirte, an der Boden"front" arbeitet, hat vielleicht einen ganz anderen Blick auf die Dinge. Und alle wollen ja sehr gerne ein möglichst breites und günstiges Nahrungs-Angebot. Ich danke dir sehr für deinen fachlichen Beitrag zum Thema Raps. Sehe das nun mit anderen Augen und bin ... etwas ratlos. edit: was wäre denn der "richtige" Weg: Verzicht auf Raps oder Duldung von Glyphosat und anderen Mitteln im geringeren Umfang mit der Konsequenz, geringerer Ertrag=höhere Preise? Geändert von MemoryRaider (22.05.2021 um 22:03 Uhr) |
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