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Startseite » Forenübersicht » Treffpunkt » Café d`Image » Heute auf Arte: Die Wiese von Jan Haft
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Alt 24.08.2020, 16:29   #1
catfriendPI
 
 
Registriert seit: 02.07.2013
Ort: Pinneberg
Beiträge: 784
Zitat:
Zitat von kiwi05 Beitrag anzeigen
Gut gemachter Film. Gut gefilmt, lehrreich und deprimierend zugleich.....mit wenig Hoffnung auf Änderung.
Aber das ist meine ganz persönliche Einschätzung.
So geht es mir auch!
So schön, vielfältig und lebendig und so bedroht!
__________________
LG Barbara
Kritik und Verbesserungsvorschläge sind jederzeit willkommen.
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Alt 24.08.2020, 18:01   #2
minfox
Gesperrt
 
 
Registriert seit: 21.05.2009
Beiträge: 3.173
Zitat:
Zitat von kiwi05 Beitrag anzeigen
Gut gemachter Film. Gut gefilmt, lehrreich und deprimierend zugleich.....mit wenig Hoffnung auf Änderung.
Zitat:
Zitat von catfriendPI Beitrag anzeigen
So geht es mir auch!
So schön, vielfältig und lebendig und so bedroht!
Der Film war gut. Sehr gut war die Dramaturgie mit der Reh-Familie, die durch das Wiesen-Jahr führte. Sehr gut war auch der Hinweis, dass eine Wiese gemäht werden muss, wenn sie langfristig existieren soll.
Nicht so schön, aber noch im Rahmen des Erträglichen, war der Hinweis, dass der böse Landmann die Wiese zerstört, wenn er sie mit Gülle düngt. Woher sollen denn Quinoa und Chia für die Vegetarier und Veganer kommen. Wo soll es wachsen Der Bauer ist immer der Böse, weil er düngt. Wer einen Wald umhaut, um Elektroautos zu bauen ist natürlich der Gute. Klar - man will ja mit dem Elektro-SUV zum Öko-Laden, um sich dort das backfrische Quinoa-Chia-Brötchen zu kaufen.
Gut ist auch, wer eine Wiese vernichtet, um dort eine Schule für benachteiligte Kinder und Jugendliche zu bauen. In Filmen wird aber immer nur der böse Bauer gezeigt, dessen Vorfahren sich schon vor 200 Jahren um die Wiese kümmerten.

Geändert von minfox (24.08.2020 um 18:16 Uhr)
minfox ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.08.2020, 18:01   #3
felix181
 
 
Registriert seit: 13.02.2016
Ort: Österreich
Beiträge: 2.788
Mir hat der Film auch gut gefallen, aber der jammernde Ton gegen Ende ging mir etwas auf die Nerven. Was sollen denn die Bauern mit ihren Futterwiesen machen als schneiden um Futter zu bekommen. Massentierhaltung mit chemischer Fütterung ist schlecht, Monobewirtschaftung von Feldern ist auch schlecht und dann darf man schon die Frage stellen, wo denn die Bauern das Futter für ihre Kühe hernehmen sollen, wenn nicht von ihren Futterwiesen. Ich finde man kann nicht gegen alles sein, aber trotzdem sein Brot, Fleisch oder Gemüse am Teller haben wollen...

Aber offenbar bekommt man das Geld für Dokumentationen heute nicht mehr zusammen, wenn nicht über den bösen Menschen hergezogen wird - egal ob er das Klima oder eben die Futterwiesen „zerstört“...
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Servus Felix

Geändert von felix181 (24.08.2020 um 18:04 Uhr)
felix181 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.08.2020, 18:09   #4
perser
 
 
Registriert seit: 25.11.2012
Ort: Neumünster
Beiträge: 5.382
@minfox, @felix: Ich gebe Euch beiden da völlig Recht, finde aber, gerade in diesem Film war die Schelte gegenüber den Bauern noch erträglich.

Da gibt es noch ganz andere Beispiele für arg einseitige Weltsichten bzw. weltfremde Sichten. Denn ohne den Bauern wäre die Wiese - zumindest in unseren Breiten - längst ein Wald. Da reichen schon wenige Jahre.
__________________
Gruß Harald

Die größten Kritiker der Elche waren früher selber welche.
perser ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.08.2020, 14:29   #5
Millefiorina

Themenersteller
 
 
Registriert seit: 11.03.2012
Beiträge: 1.166
Zitat:
Zitat von felix181 Beitrag anzeigen
Mir hat der Film auch gut gefallen, aber der jammernde Ton gegen Ende ging mir etwas auf die Nerven. Was sollen denn die Bauern mit ihren Futterwiesen machen als schneiden um Futter zu bekommen. Massentierhaltung mit chemischer Fütterung ist schlecht, Monobewirtschaftung von Feldern ist auch schlecht und dann darf man schon die Frage stellen, wo denn die Bauern das Futter für ihre Kühe hernehmen sollen, wenn nicht von ihren Futterwiesen. Ich finde man kann nicht gegen alles sein, aber trotzdem sein Brot, Fleisch oder Gemüse am Teller haben wollen...

Aber offenbar bekommt man das Geld für Dokumentationen heute nicht mehr zusammen, wenn nicht über den bösen Menschen hergezogen wird - egal ob er das Klima oder eben die Futterwiesen „zerstört“...
Natürlich muß und soll der Landwirt seine Wiese(n) mähen, aber es kommt halt auf den richtigen Zeitpunkt der Mahd an!
__________________
It's not what you look at that matters, it's what you see!
(Henry David Thoreau)
Millefiorina ist offline   Mit Zitat antworten
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Alt 25.08.2020, 15:21   #6
wus
 
 
Registriert seit: 02.08.2009
Ort: München
Beiträge: 8.205
Zitat:
Zitat von Millefiorina Beitrag anzeigen
Natürlich muß und soll der Landwirt seine Wiese(n) mähen, aber es kommt halt auf den richtigen Zeitpunkt der Mahd an!
Ausgehend vom ist-Zustand hast Du sicherlich recht. Aber für Natur und Umwelt wäre es sicher besser die Wiese verwildern und wieder zum Wald werden zu lassen.

Auf Wiesen wird ja nicht direkt Nahrung für Menschen angebaut, sondern für Tiere. Und ob - oder wie lage noch, und wieviel - Fleisch wir weiterhin essen können oder sollten, wird nicht zu Unrecht vielfach heiß diskutiert.

P.S.: damit das nicht zu einseitig rüberkommt: ich esse auch gern Fleisch, brauche es aber nicht unbedingt ständig. Ich finde man kann sich da im Sinne der Umwelt durchaus ein wenig einschränken. Es gibt viele tolle vegetarische und vegane Alternativen!
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wus ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.08.2020, 16:11   #7
kiwi05
 
 
Registriert seit: 01.10.2011
Ort: Alf / Mosel
Beiträge: 18.290
Eine von Schafen oder Ziegen kleingehaltene Vegetation ist für die Vielfalt unserer Insekten und Vögel sicher geeigneter als Verbuschung und Wald.
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Kritik und Kommentare an meinen Bildern sind immer willkommen.
Euer Feedback hilft mir, mich fotografisch weiter zu entwickeln.

Grüße aus Alf an der Mosel
Peter
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Alt 25.08.2020, 16:42   #8
felix181
 
 
Registriert seit: 13.02.2016
Ort: Österreich
Beiträge: 2.788
Zitat:
Zitat von Millefiorina Beitrag anzeigen
Natürlich muß und soll der Landwirt seine Wiese(n) mähen, aber es kommt halt auf den richtigen Zeitpunkt der Mahd an!
Ich sitze gerade im Garten, schau auf eine Wiese die der im Film sehr, sehr ähnlich ist und schaue dem Landwirt beim Mähen zu. Der richtige Zeitpunkt für den Bauern ist, wenn das Gras hoch genug ist und wenn er dann Aussicht auf 3 regenfreie Tage hat um das Futter zu wenden und dann einzubringen. Die so gefütterten Rinder sind glücklicher, gesünder und schmackhafter als solche die mit Industriefutter in Massenställen gefüttert werden. Die Kühe hier sind übrigens den Sommer über auf der Alm.
Wenn man so einem Bauern nun „den richtigen“ Zeitpunkt vorschlagen würde die Wiese zu mähen, hätte er keine Chance die Rinder über den Winter zu bringen ohne Industriefutter zuzukaufen - was neben erhöhten Kosten noch dazu schlecht für die Fleischqualität wäre.
Würde aber keiner mehr Fleisch kaufen, müsste sich der Bauer um alternative Einnahmequellen kümmern und seine Wiese umpflügen um etwas anderes Essbares zu produzieren und wir wären alle froh, weil irgendetwas wollen wir ja am Ende doch essen

Man kann sich also zwischen keiner Wiese und einer mehrmals jährlich gemähten Wiese entscheiden - ich hab mich übrigens für gutes Fleisch und gutes Gemüse entschieden, welches hier in der Region von kleinen Landwirtschaften produziert wird. Daher verkneiffe ich mir den Bauern den „richtigen Zeitpunkt des Mähens“ vorzuschlagen...
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Servus Felix
felix181 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.08.2020, 18:48   #9
perser
 
 
Registriert seit: 25.11.2012
Ort: Neumünster
Beiträge: 5.382
Interessante Diskussion für ein Fotoforum!

Nur mal noch zur Ergänzung: Es gibt in vielen deutschen Regionen so genannte Landschaftspflegeverbände. Das sind meist gemeinnützige Vereine, in denen sich Landkommunen und Naturschützer mit ortsansässigen Landwirten zusammengetan haben, um gerade Wiesen oder anderes Offenland eben gezielt offen zu halten. Die Bauern bekommen für ihre Arbeit in diesem Kontext Fördergelder, müssen sich aber im Gegenzug verpflichten, die Mahdtermine, also den Grünlandschnitt an die Bruttermine der bodenbrütenden Vögel (gerade auch für sie bleiben die Flächen offen) anzupassen oder vor der Mahd die Wiesen penibel nach jungen Rehen, Hasen usw. abzusuchen.

Ich kenne in meiner sächsischen Ecke Beispiele, wo das gut funktioniert und die Landwirte sogar die treibende Kraft bilden, weil sie davon halt auch einen wirtschaftlichen Nutzen haben.

Teils beschäftigen solche Landschaftspflegeverbände auch Schäfer, die mit ihren Herden nichts anderes machen, als nach einem vorher genau festgelegten Regime die Wiesen fachgerecht zu überweiden. Sie verdienen damit deutlich besser als mit dem Verkauf von Schurwolle (die sowieso kaum noch etwas bringt) oder von Lammkoteletts. Die Schafe festigen mit ihren Hufen – dem so genannten Schafstritt – zudem die Grünlandnarbe, was u.a. die die Bestockung der Wiesengräser fördert.

Rinder, die im Rahmen der extensiven Mutterkuhhaltung auf großen Wiesen gehalten werden, reißen dagegen mit ihren Hufen die Erde auf, so dass kleine Rinnen entstehen, in denen sich Wasser sammelt und damit Insekten anzieht – optimale Biotope etwa für Kiebitze und andere Wiesenbrüter.
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Gruß Harald

Die größten Kritiker der Elche waren früher selber welche.
perser ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.08.2020, 19:01   #10
kiwi05
 
 
Registriert seit: 01.10.2011
Ort: Alf / Mosel
Beiträge: 18.290
Danke für die erläuterrnden Details.
Wenn man erkennt, daß Artenvielfalt ein Wert an sich ist, darf es uns alle auch etwas kosten.
__________________
Kritik und Kommentare an meinen Bildern sind immer willkommen.
Euer Feedback hilft mir, mich fotografisch weiter zu entwickeln.

Grüße aus Alf an der Mosel
Peter
kiwi05 ist gerade online   Mit Zitat antworten
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