[Karsten in Altona]

Habe mal wieder die Erkenntnis, dass das Glück bei die Vergesslichen ist. Habe eine kleine Geschichte im Habestil zu erzählen.

Habe am Samstag meinen Geburtstag gehabt.
Habe mit meiner kleinen Familie und mit Opa nach dem üblichen Spielplatzbesuch das Paulaners am Großneumarkt besucht.
Habe dort lecker (echtes) Wiener Schnitzel mit Bratkartoffeln und eine halbe Portion Käsespätzle gegessen. Haben sehr gut geschmeckt, wie immer eigentlich.
Haben dann das Lokal verlassen.
Habe erst 2 Tage später gemerkt, dass meine Kamera (A99 mit 85er Zeiss) nirgendwo zuhause aufzufinden war.
Habe heute Abend im Paulaners angerufen.
Habe Info erhalten, dass sie nicht wüssten wo es ggf. sein könnte, weil andere Schicht.
Habe nochmals überlegt und festgestellt, dass ich sie da hab liegen lassen muss.
Habe etwas beunruhigt beschlossen, doch noch selber persönlich und sofort hinzufahren, nachdem ich gesehen habe, dass sie bis Mitternacht geöffnet haben.
Habe 3 Stationen mit der S-Bahn genommen. Während dessen habe ich einem Bettler 2 EUR gegeben in der Hoffnung, dass gutes Karma belohnt wird. Habe ich sonst auch schon gemacht, aber nicht immer und nicht bei jedem.
Angekommen habe ich die Kellnerin nach der Kamera gefragt, die aber keine im Büro gefunden hat.
Habe mit Freude vernommen, dass die Kellnerin abends um 11 die Kollegin von der Samstagsschicht im Urlaub angerufen hat. (Ich: Kann man die denn jetzt um die Zeit in ihrem Urlaub anrufen? Also, dass muss aber eigentlich ... Die liegt doch bestimmt schon im Bett?! Sie: Nee, die nicht. Kein Problem.... Hallo Schatzi, hier ist ein Gast, der am Samstag an Tisch 7 usw...)
Habe dann nach nochmaliger genauer Beschreibung meine Kamera wieder zurück erhalten.
Habe 2 (zu kleine, aber einzigen die ich spontan noch im Portemonnaie hatte) Scheine der Kellnerin in die Hand gedrückt und gesagt: Danke! Der eine ist für den Finder und die andere für die ganze Mühe etc.
Habe erfahren, dass der Spüler das Geld dringender braucht.
Habe dann die Kellnerin in die Küche verfolgt und Ben kennengelernt, der sehr dankbar war und mich gesegnet hat.
Habe dann Englisch sprechen dürfen, weil Ben augenscheinlich Schwarzafrikaner ist und kein Wort Deutsch spricht.
Habe darauf reagiert, dass das übertrieben sei und ich der Trottel wäre und er der wahre Held. (frei übersetzt und gekürzt)
Habe den Laden glücklich mit Kamera wieder verlassen.
Habe auf dem Weg nach Hause beschlossen, dass ich in den nächsten Tagen - nach einer kleinen Reise - wieder dorthin zurückkehren werde, um das Trinkgeld adäquat aufzustocken.
Habe Bedürfnis gehabt, dies mitzuteilen.
Habe jetzt gleich ins Bett zu gehen und hoffentlich gut zu schlafen, wenn auch nur kurz.
Habe morgen einen Flieger Richtung USA zu nehmen, für ein Vorstellungsgespräch.
Habe die Hoffnung nicht mehr lange arbeitslos zu sein.
Habe Gute Nacht zu wünschen!