SonyUserforum
Amazon
Forum für die Fotosysteme von Sony und KonicaMinolta
  SonyUserforum - Forum für die Fotosysteme
von Sony und KonicaMinolta
 
Registrieren Rund ums Bild Galerie Objektiv-Datenbank Kalender Forenregeln Nützliches

Startseite » Forenübersicht » Treffpunkt » Café d`Image » Das Urteil im Fall Hoeneß
Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
Alt 18.03.2014, 13:23   #1
ha_ru
 
 
Registriert seit: 10.12.2010
Ort: In Sichtweite der Burg Teck
Beiträge: 2.796
Zitat:
Zitat von Dat Ei Beitrag anzeigen
Moin Hans,
nein, er hinterfragt aus seiner knapp 30jährigen Berufserfahrung als Anwalt und Strafverteidiger einige Punkte, die seines Erachtens bemerkenswert waren.

Dat Ei
und das sehe ich anders. Er beklagt, dass einigen Punkte ungeklärt blieben, die für die Punkte, wegen der Hoeneß angeklagt war, ohne Bedeutung waren. Wobei ich jetzt mehr in seinem Blog gelesen habe und er sich sonst sehr moderat liest. Ich will das also ausdrücklich nicht auf ihn bezogen wissen, er kommentiert das offensichtlich von sich aus.

Es war eine Steuerstrafprozess, in dem Rahmen ist die Herkunft des Geldes vor über 10 Jahren völlig ohne Bedeutung, da auf jeden fall verjährt. Da das so ist, darf es auch für die Strafzumessung keine Rolle spielen (und da suggeriert er etwas anderes), ist es besser man weiß es gar nicht. So beeinflusst es ganz sicher nicht.

Man kann jetzt sagen es war an der einen oder anderen Stelle wirklich sehr knapp, aber da Hoeneß geschickterweise alles zugegeben auch nicht wirklich klärungsbedürftig. Er hat alles zugegen und nach verkündeter Auffassung des Gerichts alles (alle Transaktionen der Schweizer Bank) , eben nur zu spät geliefert, da brauche ich niemand mehr dazu befragen oder von der Schweigepflicht entbinden. Der Umfang war hinreichend klar. Es ging da nicht mehr darum, ob es 18, 27 oder 35 Mio. am Ende sind, wenn unterjährig in einem Jahr mal überschlägig 50 Mio. auf der Uhr standen, am Ende es dann zufälligerweise Kursbedingt nur 30 Mio. waren und bei anderen Stichtagen/Kursentwicklungen bei dem Umfang es mehr oder weniger zufällig um 10 Mio. differieren hätte können. D.h. verwundern tut mich nur, dass nur 4 Tage angesetzt war, aber da ist es auch üblich, dass im Vorfeld Staatsanwaltschaft und Verteidigung sich zu dem notwendigen Umfang äußern, sprich mit dem Richter abstimmen. Und jeder Verteidiger wird da mitmachen bzw. darauf drängen und sei es nur um Abschätzen zu können, was die andere Seite neues im Köcher haben könnte.

Es sind sicher Fragen des öffentlichen Interesses ungeklärt geblieben, aber eben in den meisten Punkten nicht prozessrelevant oder aus Sicht des Richters für die Strafbemessung nicht bedeutend.

Ich verstehe, das es vielen Leuten komisch vorkommt wie es ablief, ich verstehe auch dass es Rechtsanwälten die nicht mit Steuerrecht zu tun haben komisch vorkommt, in der Vorbereitung auf mein Wirtschaftsprüferexamen haben im Teil Steuerrecht die studierten Juristen am heftigsten mit den Köpfen geschüttelt ob machen "pragmatischer" Regelung und Rechtsprechung, weil oft juristische Grundsätze zu Lasten des Pragmatismus geopfert sahen.

Hans

Geändert von ha_ru (18.03.2014 um 13:38 Uhr)
ha_ru ist offline   Mit Zitat antworten
Sponsored Links
Alt 18.03.2014, 13:48   #2
Dat Ei
 
 
Registriert seit: 07.09.2003
Beiträge: 20.075
Moin Hans,

Zitat:
Zitat von ha_ru Beitrag anzeigen
Man kann jetzt sagen es war an der einen oder anderen Stelle wirklich sehr knapp, aber da Hoeneß geschickterweise alles zugegeben auch nicht wirklich klärungsbedürftig. Der Umfang war hinreichend klar.
siehst Du keinen Unterschied zwischen "alles zugegeben" und "hinreichend klar"? Stellt sich da nicht die Frage, die genau hier von dem Rechtsanwalt aufgeworfen wird, nämlich wie das angesichts der Kürze der Prozessdauer erfolgen konnte?

Zitat:
Zitat von ha_ru Beitrag anzeigen
D.h. verwundern tut mich nur, dass nur 4 Tage angesetzt war, aber da ist es auch üblich, dass im Vorfeld Staatsanwaltschaft und Verteidigung sich zu dem notwendigen Umfang äußern, sprich mit dem Richter abstimmen.
Durfte eine Abstimmung zwischen den Beteiligten noch Bestand haben, wenn sich die (F)Aktenlage so dynamisch / dramatisch verändert, wie hier geschehen. Ist die Frage nicht berechtigt, warum man nicht erst mal die Bremse gezogen hat, als sich das Zahlenspiel von 3,5 über 18,5 und 27,2 auf letztendlich 28,5 Mio. verachtfacht hat? Gerade vor dem Hintergrund, dass die Unterlagen so umfangreich waren, aber auch so spät vorgelegt wurden, verstehe ich die Eile nicht.

Zitat:
Zitat von ha_ru Beitrag anzeigen
Es sind sicher Fragen des öffentlichen Interesses ungeklärt geblieben, aber eben in den meisten Punkten nicht prozessrelevant.
Vielleicht werden wir erleben, dass diese Fragen noch einmal an anderer Stelle aufgegriffen werden.


Dat Ei
__________________


"Wer mit Euch ist, ist nicht ganz bei sich."
Dat Ei ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.03.2014, 13:53   #3
dey
 
 
Registriert seit: 03.09.2009
Ort: Ilvese boi Mannem
Beiträge: 15.272
Ich denke, der Trend ist klar.
Außer unter Bayern- und Höneß-Freunden wurde das Urteil von den Fachleuten als fair bis zu soft kommentiert.
Ich habe noch keine fachmännische Stimme gelesen, die das Urteil als zu hart einstuft.

bydey
__________________
Meinungsvielfalt -1! Keine Meinung -> kein Profil!
dey ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.03.2014, 14:32   #4
ha_ru
 
 
Registriert seit: 10.12.2010
Ort: In Sichtweite der Burg Teck
Beiträge: 2.796
Zitat:
Zitat von Dat Ei Beitrag anzeigen
Moin Hans,



siehst Du keinen Unterschied zwischen "alles zugegeben" und "hinreichend klar"? Stellt sich da nicht die Frage, die genau hier von dem Rechtsanwalt aufgeworfen wird, nämlich wie das angesichts der Kürze der Prozessdauer erfolgen konnte?



Durfte eine Abstimmung zwischen den Beteiligten noch Bestand haben, wenn sich die (F)Aktenlage so dynamisch / dramatisch verändert, wie hier geschehen. Ist die Frage nicht berechtigt, warum man nicht erst mal die Bremse gezogen hat, als sich das Zahlenspiel von 3,5 über 18,5 und 27,2 auf letztendlich 28,5 Mio. verachtfacht hat? Gerade vor dem Hintergrund, dass die Unterlagen so umfangreich waren, aber auch so spät vorgelegt wurden, verstehe ich die Eile nicht.



Vielleicht werden wir erleben, dass diese Fragen noch einmal an anderer Stelle aufgegriffen werden.


Dat Ei
1. Alles zugeben = alle Daten zur späteren Steuererhebung (10 Jahre) und alles hinreichend klar = alles strafmassrelevante beitragen (5 Jahre Verjährung) ; alles klar = alles zur moralischen Bewertung sind für mich drei Grundverschienpdene Mengen.

2. Für uns Beobachter war es überraschend, nachdem die Daten zuvor der Staatsanwaltschaft übergeben wurden wäre es unprofessionell gewesen wenn die Verteidigung nicht schon ihr Preischild gemalt und der Staatsanwaltschaft und Richter schon mal avisiert hätte.

3. Wenn dann journalistisch, wenn es sachlich und neutral geschieht prima, aber daran glaube uch nicht jnd wenn Hoeneß nicht dran glaubt wird er mauern.

Hans
ha_ru ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.03.2014, 15:56   #5
frigo75
 
 
Registriert seit: 19.04.2009
Ort: Lüneburg
Beiträge: 483
Zitat:
Zitat von ha_ru Beitrag anzeigen
1. Alles zugeben = alle Daten zur späteren Steuererhebung (10 Jahre) und alles hinreichend klar = alles strafmassrelevante beitragen (5 Jahre Verjährung)
Hans
Na ja bei den Zahlen waren wir ja in der schweren Steuerhinterziehung, da beträgt die strafrechtliche Verjährungsfrist bereits 10 Jahre.
frigo75 ist offline   Mit Zitat antworten
Sponsored Links
Antwort
Startseite » Forenübersicht » Treffpunkt » Café d`Image » Das Urteil im Fall Hoeneß


Forenregeln
Es ist dir nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist dir nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist dir nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist dir nicht erlaubt, deine Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 01:18 Uhr.