[hennesbender]

Also ich kann dir nur sagen wie ich das mache:

Ich quatsche erst ein bißchen und suche derweil meine Einstellungen. Das sage ich auch oft. Wenn ich die dann gefunden habe, dann quatsche ich erst noch ein bißchen und nehme die Kamera vom Auge. Dann mache ich ein Foto, bis ich merke, dass die Spannung beim Modell nachlässt. Ich überlege mir, was für einen Ausdruck ich eigentlich haben will und sage das recht plump "guck mich mal böse an". Dann mache ich ein paar Fotos. Oft reicht das halt auf Kommando nicht und ich erzähle was dazu ("Stell dir vor ich wäre dein Prof und geb dir gerade die nicht-bestandene Klausur mit einer sarkastischen Bemerkung zurück."). Dann fotografiere ich wieder ein paar Bilder, bis ich merke, dass die Spannung weggeht. Dann nehme ich die Kamera weg und quatsche ein bißchen, einigermaßen themenbezogen ("ich habe da und da studiert, da hab ich auch mal ne Klausur nicht bestanden blablabla"). Dann mache ich wieder ein paar Fotos mit kurzen Anweisungen zur Erinnerung ("ich bin der böse Prof"... oder so).

In der Regel merken die Mädels dann gar nicht mehr so sehr, dass sie fotografiert werden, sondern sind im Gespräch bzw. in der Szene, die man beschrieben hat. Und mit etwas Glück hat man dann den Ausdruck, den man sich vorgestellt hat (das sollte man sich halt auch vorher überlegen, was man eigentlich will!).

In deinem konkreten Fall wären das die 10 Minuten hinten dran gewesen, in denen man ein - in dem Fall geeigneteren - lustiges Thema anschneidet. Die Kommandos während des Fotografierens hätten dann gelautet ("Ich bin Tante Erna", "Ich bin Hundi")... mit etwas Glück lacht dann dein Modell richtig ab und du landest einen Treffer.

Das hört sich zwar bescheuert an, aber das funktioniert meistens! Viele fühlen sich halt vor der Kamera sehr unwohl. Wenn man sich da selber als Fotograf zum Horst macht, verschwindet das oft (ich fange zB. manchmal an, völlig schräg irgendwas zu singen... das klappt!)

Das nur mal so als Anregung.