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Moderator
Registriert seit: 15.01.2004
Ort: D-31311 Uetze
Beiträge: 4.107
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moin,
Zitat:
Die Beschichtung (Du meinst sicher Vergütung) ist für den Pilz genau so unverdaulich wie für Dich oder mich. Das sind Metallsalze, es gibt zwar in tiefen Gesteinsschichten Mikroben, die von so was leben können (und extrem langsam wachsen, Jahrtausende sind ein Tag), aber die benötigen auch eine absolut sauerstofffreie Umgebung, für diese ist unser geliebtes O2 das stärkste vorstellbare Gift. Und kühle Räume mögen die Pilze auch nicht, die haben es gern warm. Die restliche Aussage ist korrekt; feucht, dunkel und muffig (unbelüftet) sind optimale Pilzzuchtbedingungen. Die Schwammerln in Objektiven leben von organischen Stoffen, Öle&Fette aus der Mechanik, die abdampfen und sich auf den Linsen als unsichtbarer Film ablagern oder bei der Montage trotz Reinigung zurückbleiben, eindringenden flüchtigen organischen Stoffen, Staub mit organischen Anteilen usw. Es handelt sich soweit mir bekannt nicht um spezielle "Glas"pilze, sondern um gängige Arten, die überall vorkommen und als Sporen in großer Zahl in der Luft schweben. Der Sporengehalt der Luft im Wald z.B. liegt um Größenordnungen über dem in einer Vitrine mit lauter verpilzten Objektiven (solange der Pilz noch nicht auf der Aussenfläche "Fell" bildet ![]() Der Rest wurde schon ausführlich dargestellt. Trocknungsmittel (Silicagel usw.) kann man sich übrigens sparen: dazu muss das zu schützende Material unter kontrollierten Bedingungen (Klimakammer) gasdicht unter Zugabe des Trockungsmittels eingeschweißt werden. Die Päckchen werden beim Transport beigefügt, um Kondensation während des Transports infolge starker Temperatuschwankungen innerhalb der unter kontrollierten Bedingungen verpackten Ware zu verringern. Sobald die Päckchen nach dem Auspacken an normaler Luft sind, sind sie schon verbraucht, und ein gesättigtes Trocknungsmittelpäckchen ist sogar schädlich, da es im Gleichgewicht mit seiner Umgebung steht, also die Luftfeuchtigkeit in einem Beutel aufrecht erhält. Und genau die Feuchtigkeit ist es ja, die die Pilze sprießen lässt. Es hat in den 1940er Jahren Untersuchungen in Australien gegeben, da ging es um Verpilzung unter Tropenbedingungen in Südostasien. Nach wenigen Wochen waren die Geräte zu einem erheblichen Teil unbrauchbar, man hat dann die Lacke, die zum Mattieren der Innentuben verwendet wurden, mit einer hochtoxischen flüchtigen organischen Quecksilberverbindung versetzt. Die Intoxikation der Nutzer mit Quecksilber hat man in Kauf genommen, da die damals sehr häufigen tödlichen Bleivergiftungen ein ernstes Problem darstellten, und durch den Gebrauch unverpilzter optischer Geräte deutlich vermindert werden konnten. Ich habe verpilzte Linsen, bei denen das Wachstum aus den Gewindegängen der Gruppen hervorgeht. Ich habe eine Kontamination der organisches Material enthaltenden Mattierlacke an den Linsenrändern im Verdacht, da es bei einer ganzen Generation von Objektiven gehäuft auftritt, allerdings erst nach jahrelanger Lagerung ohne Gebrauch. Auch die Häufung bei bestimmten alten Sigma-Teles deutet auf eine Quelle in der Produktion hin. Aber das wirkt sich nur aus, wenn die Linsen länger ungünstig gelagert werden, Pilze benötigen mindestens 70% Luftfeuchtigkeit (oder Kondensation!) zum Wachstum. Also zusammengefasst: keine Panik, wie schon von Anderen mehrfach geschrieben dass Geraffel benutzen, nicht in muffigen Lederköchern oder feuchten Fototaschen im Keller lagern und das Risiko eines Pilzwachstums ist sehr gering.
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gruesze, thomas -das Leben ist zu kurz, um sich über kostengünstige, mittelmäßige Objektive zu ärgern- ... ich moderiere nicht, ich bin hier nur der Hausmeister. So kannst du das Sonyuserforum und unsere Arbeit unterstützen Geändert von ddd (28.07.2011 um 11:35 Uhr) |
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#2 |
Registriert seit: 13.12.2007
Ort: Ö; Deutsch-Wagram
Beiträge: 12.383
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Dann gebe ich auch noch meinen Senf dazu: die Vergütungsschichten geben beim besten Willen keine Nahrung für die Pilze her, denn sie bestehen aus anorganischen Materialien (MgF, ZnS, SiO, SiO2, Ta2O5 usw.). Ich selbst habe ein uraltes Enna(?) Objektiv, das auf einer innen liegenden, NICHT vergüteten Linsenoberfläche schöne "Schwammerl" hat. Daher ist die These von ddd, dass die organischen Schmiermittel hauptverantwortlich sind, stimmig.
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#3 | |
Registriert seit: 06.03.2008
Ort: Grossraum Karlsruhe
Beiträge: 2.366
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Zitat:
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Viele Grüße Werner --------------- "Leben ist das, was passiert, während Du eifrig dabei bist, andere Pläne zu machen." John Lennon |
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#4 | |
Registriert seit: 20.07.2011
Ort: Oftringen
Beiträge: 461
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Zitat:
![]() Also wenn du etwas mit einem Säckchen verpacken möchtest um es aufzubewahren, dann musst du es einschweissen und Gasdicht verpacken. Das ist aber auch nur dann Nötig, wenn die Umgebungstemperatur grossen Schwankungen unterliegt. Das ist dann wie mit der Brille die beschlägt, wenn im Winter von draussen kommt... Geändert von myserycrash (28.07.2011 um 17:16 Uhr) |
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