Hallo Jan,
beim Lesen musste ich unweigerlich an Douglas Adams "Einmal Rupert und zurück" denken, Kap 12, in dem es um Schwachstellen eines Systems geht, die sich ergeben, weil die Systementwickler nicht damit gerechnet haben, dass der fragliche, absolut unwahrscheinliche Fall doch eintreten könnte. In jenem Kapitel sitzt Ford Prefect aussen auf dem Sims vor einem kugel- und raketensicheren Fenster und versucht nach innen zu kommen. Mit einer Kreditkarte gelingt es ihm, den Schliessmechnismus und damit das Fenster zu öffnen, weil die Fensterwickler das Fenster zwar absolut unzerstörbar entwickelt haben, aber nie damit gerechnet hätten, jemand könnte versuchen (im 13. Stock) von aussen den Schliessmechanismus zu öffnen.
Du verwendest den EVF mit hoher Auflösung
und mit +2 Aufhellung. Das
konnte doch kein Entwickler vorhersehen, dass jemand eine solche Einstellung nutzen will und dann auch noch ein flickerfreies Sucherbild erwartet....
Aber ernsthaft die Frage: welchen Erkenntniszugewinn gibt dir diese Einstellung? Wenn du die Belichtung beurteilen willst, helfen dir Histogramm und/oder Zebras (mit passender Parametereinstellung) deutlich besser. Wenn du im EVF dunklere Bildbereiche nicht perfekt differenzieren kannst, heisst das nicht, dass sie belichtungstechnisch absaufen. Die EVF Aufhellung sehe ich nur als Hilfsmittel um vielleicht ein relativ dunkles Hauptmotiv vor einem noch dunkleren Hintergrund besser erkennen zu können, da der Kontrastumfang des EVF in der Tat beschränkt ist, vor allem im Vergleich zum OVF (ich hatte die A850). Nur, für mich überwiegt das Mehr an Sucherinfo des EVF (A99 -> A99II -> A6400) bei weitem den Nachteil der (deutlich) geringeren Brillianz gegenüber dem OVF.