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Alt 07.05.2014, 14:03   #27
Dana

Themenersteller
 
 
Registriert seit: 21.08.2008
Ort: Hessen
Beiträge: 34.964
Dienstag, 22.4.2014 – „Merwin“


Bild in der Galerie

Der Dienstag war der Tag, an dem sich der Name „Merwin“ (später noch aufgestockt auf „Merwino“) prägte.

Merlin und Erwin sind gute Freunde und hingen die gesamte Zeit wie Pech und Schwefel zusammen. Von intensivem Fotografieren bis hin zu völligem Rumgealber war alles im Programm. So gingen wir dazu über, die beiden als Symbiose „Merwin“ zu betrachten. War Tino noch mit von der Partie, wurde „Merwino“ draus.

Früh aus den Federn, zog ich mich gerade fertig an, als in unserem Vorraum (einem Gemeinschaftsarbeitszimmer) die Tür aufgerissen wurde und Tino herein stürzte.
„Moin! Wo sind die Sicherungen??“
„Ähm…keine Ahnung…müssen wir mal in der Info nachlesen. Warum?“
„Sie sind draußen.“
„Warum??“
„Keine Ahnung, irgendwas hat sie überlastet.“

Nach einiger Suche ward der Sicherungskasten entdeckt und die Sicherungen wieder eingeklappt. *KLACKRUMMS* wieder draußen. Was zur Hölle war das denn?? Nach einer Weile stellten wir fest, dass der Toaster der Übeltäter war. Es war ein großes Ding mit vier Toastplätzen und anscheinend gab es beim Rausploppen der fertig gerösteten Scheiben einen starken Stromzug, so dass die Sicherungen überlasteten. Suzy, unsere Vermieterin, hat den Toaster inzwischen ausgetauscht und bringt ihn zum Laden zurück, denn er war ziemlich neu. Die Frage ist nur, ob wirklich der Toaster dran schuld ist oder nicht eher ihre Sicherungen…

Das Frühstück war insgesamt von ein paar Pannen gesäumt, da machten die Sicherungen dann nur einen kleineren Teil von aus. Das Wetter war sehr „na ja“, Tino kam total zerknittert in die Küche, er hatte starke Kopfschmerzen, so dass sich später unsere Tagesziele etwas verzögerten (aber wir wollten auch, dass er nochmals schläft, um danach fit zu sein), die tolle selbst gemachte Marmelade von Beate ging nicht auf, egal, was wir taten. Jeder versuchte es mal an dem Glas, aber das hielt stand. Es wurde auf den Boden gerummst, mit jeder erdenklichen Art und Weise gequält, sogar unter heißes Wasser wurde es gehalten und selbst ein Loch im Deckel brachte keinen Erfolg. Erst das wirklich brutale Aufhebeln mit Operationswerkzeug ließ den Deckel nachgeben. Die darin befindliche Erdbeermarmelade war aber SO lecker, dass diese Bemühungen wirklich nötig gewesen waren.
Dann trank einer den ersten Schluck des wirklich gut aussehenden Orangensaftes.
„BÄHHH!! Was isn das???“
Wir schauten aufs Etikett. Ok, es stand fett ORANGE drauf, aber das war auch alles, was irgendwie etwas mit Orangensaft zu tun hatte. Es war ein Getränk mit Kohlensäure, 300% Zucker und hätte jemand das mit verbundenen Augen probiert, er wäre sicher vorher auf alles Mögliche gekommen, aber nicht auf Orangensaft. Ein sehr tapferer Teil der Truppe trank es trotzdem, ein nicht so tapferer Teil verdünnte es zu 500% mit Wasser und Weicheier wie ich schütteten es hinterher weg.

Da wir abends kochen wollten, führte uns unser Weg nach dem Frühstück zuerst zum Tesco nach Helston. Da habe ich eher nicht fotografiert, so interessant war der Supermarkt nicht. Neben unserem Auto war auch das komplette Auto von Tom mitgekommen, also Tom selbst, Stefan und Merlin. Tom hatte zwei Einkaufswagen für uns organisiert und ich fragte erstaunt, welche Welten er denn bitte gedenke einzukaufen, dass wir zwei Wagen bräuchten? Also wurde einer wieder weg gebracht und am Schluss der Einkaufstour musste ich mit hochrotem Kopf eingestehen, dass zwei Wagen doch recht sinnvoll gewesen wären, war der eine dann so voll, dass wir alle eng um ihn herum laufen mussten, um zu verhindern, dass etwas des Riesenberges, der sich in ihm stapelte, zu Boden ging. Dana, einfach manchmal die Klappe halten.

Als wir durch die Kasse waren, erwartete uns draußen richtig schöner Gussregen. Boah, Frust. Alles war doof. Wir fuhren nach Hause, um die Einkäufe abzuladen und saßen dann etwas maulig daheim herum. Blödes Wetter!!! Doch dann hörte der Regen auf und draußen sah es so aus:



Hm…vielleicht wurde das ja doch noch was mit dem Rest des Tages! In unsere Truppe kam wieder Leben und wir sieben zogen doch noch einmal los, Richtung Coverack. Unterwegs dokumentierte ich mal die Art des Weges, den wir zurück legten:


Bild in der Galerie

Es war einfach unglaublich anstrengend. Man fuhr und hatte dauernd Angst, irgendwo mit einem anderen Fahrzeug zusammen zu stoßen. Doch es war interessant: NIE passierte etwas! Jeder war vorsichtig, vorausschauend, höflich und fuhr lieber selbst zurück als den Gegenüber zur Rückfahrt zu zwingen. Das wäre in Deutschland gar nicht möglich. Einmal hatte sogar ein riesiger Traktor mit Anhänger (!!) in einem irren Tempo zurück gesetzt und um 90° in eine Einfahrt gerummst, um uns vorbei zu lassen.

Ich quietschte "Stopp!", als ich an einem Gatter eine sehr niedliche Verzierung sah:


Bild in der Galerie

Was für eine Idee, das Gatter sah gleich fast königlich aus.

In Coverack angekommen, hatte das Wetter tatsächlich ein Einsehen! Es war zwar noch ziemlich kühl, aber der Himmel wurde blauer und blauer und die Sonne zeigte sich ab und an. Coverack ist ein sehr niedliches Küstenstädtchen:



Süße, alte Häuser, ein schöner Strand, ein winziger Hafen, dazu eine Kirche fürs Seelenheil…einfach niedlich. Sie hatten alles, was man braucht, sogar ein Postoffice und ein „Bankhaus“.





Am Strand waren viele Menschen mit ihren Hunden unterwegs und es war eine schiere Freude zuzuschauen, wie diese Tiere dort ihren Spaß hatten.





Aber nicht nur die Hunde hatten ihren Spaß, auch Tom und Tino. Tom erblickte seine Chance, mal wieder die nackten Beine ins Wasser zu halten (das musste er in jedem Urlaub mindestens einmal tun, wenn Meer im Urlaub inbegriffen war) und stapfte hinunter zum Strand, Tino folgte ihm. Ich blieb oben und knipste die beiden von dort:



Das schönste Bild ist dieses:



Da würde ich ja gerne mal das Bild zum Making Off sehen.

Möwen hatte es dort auch – und sie traten immer so „Tünnes-und-Schäl“-mäßig zu zweit auf:



Auf dem Weg zum Hafen kam ich an einer rund geformten Bank vorbei und sah ein Schild:


Bild in der Galerie

Oooooooooooooch….wie süß…einem Ehepaar gewidmet, das hier sicher oft gesessen hatte und dies nun nicht mehr konnte…ich verkniff mir ein Tränchen und setzte mich einen Moment im Gedenken an die beiden. In dem Moment schoss ein Mann aus seiner Werkstatt

(der hier: )

rannte auf mich zu und fragte mich atemlos, ob dies meine Familie gewesen sei, da er mich das Foto machen sah. Ich verneinte dies freundlich, er nickte und war so schnell verschwunden, wie er gekommen war. Vielleicht hätte ich JA sagen sollen, vielleicht hebt er das Erbe für die Nachkommen auf?

Coverack war insgesamt ein netter und positiver Ort…sogar die Regentonnen waren freundlich gesonnen:


Bild in der Galerie

Am Hafen selbst setzten wir uns einen Moment auf eine Steinbank und genossen die Atmosphäre.



Beim Rückweg zum Auto entdeckte ich wieder ein wenig Frühling und musste ihn auf Chip bannen.



Oben über dem Strand angekommen, sah ich zwei sehr alte Frauen miteinander reden. Als wir auf ihrer Höhe waren, verabschiedeten sie sich gerade und die eine alte Frau wollte in das kleine Hutzelhäuschen verschwinden, das dort stand. Sie lächelte mir freundlich zu und ich sah, dass sie auf einem kleinen Tischchen etwas hatte, das zwei Pounds kosten sollte. Ich trat näher und sie sah mich gespannt an. Auf diesem Tischchen stand ein kleiner Kasten und in diesem Kasten waren lauter selbst gestrickte Teddybären! Die Frau erzählte mir, dass sie das gerne macht und ich wollte gar nicht glauben, dass sie diese für zwei Pounds verkaufen wollte. Ich erbat mir von Gottlieb eine Münze und strich über die Köpfe der Kleinen. Die Frau lächelte und ich sagte zu ihr, dass ich mich nicht entscheiden könne.
Sie riet mir, den zu nehmen, der mich intensiv anblicke…denn das sei der Richtige.

Ich schaute also die Bären an…und blickte in die Augen eines Bären ganz weit rechts. Eine Gänsehaut überkam mich, das war ein ganz komisches Gefühl, denn sonst schaute mich KEIN Bär an. Nur dieser. Und dieser ganz direkt. Eigentlich wollte ich einen ganz anderen (sie hatte braune und weiße Bären gestrickt und ich wollte einen braunen), aber durch das, was sie gesagt hatte, hatte sich sofort eine Bindung zwischen dem Bären und mir aufgebaut. Magisch.

Ich tippte auf den Bären und sagte: „HE does!“. Sie lächelte und nickte. Ich gab ihr das Geld, knuddelte den Bären und wir verabschiedeten uns. Es ist nicht der schönste Bär, den sie hatte, aber wir haben „etwas Besonderes“. Er heißt „Two“, weil er zwei Pounds gekostet hat und sitzt hier bei mir im Wohnzimmer. Er schaut mir genau über die Schulter.


Bild in der Galerie

Da wir abends ja mit dem Kochen dran waren, strapazierten wir die Zeit nicht so dolle und fuhren dann gemütlich heim, ab und zu anhaltend und Motive mitnehmend:



An einer Stelle war ich ausgestiegen und musste mich dann ziemlich zu meiner Autotür zurück quetschen, da Gottlieb recht weit rechts gehalten hatte, um kein Verkehrshindernis zu sein. Um einzusteigen musste ich die offene Tür erst schließen, damit ich dran vorbei konnte, um sie dann wieder öffnen und einsteigen zu können. Ich drückte also die flache Hand an die Scheibe, um die Tür zuzudrücken…aber da war keine Scheibe! Ich hatte vergessen, dass ich die Scheibe vorher runter gekurbelt hatte und um ein Haar hätt’s mich zerrissen. Glücklicherweise bekam ich wieder Halt und bewahrte mich selbst vor einem Sturz. Tja, man wird alt und vergesslich.

Wir fuhren weiter nach Hause durch die engen Straßen. Und dann war Schluss.


Bild in der Galerie

Tja, wenn in cornischen Straßen jemand stehen bleibt, dann ist Sense. Aber hier wartete man einfach freundlich, während der Stauverursacher auch echt schnell macht, bei uns würde man hupen und sich ärgern und der Stauverursacher würde LMAA denken und sein Tempo weiter machen, welches recht langsam sein kann.

Am Haus angekommen machte ich ein paar Bilder von draußen und drinnen (es sollen aber noch weitere folgen):



Das Abendessen, es gab Lothringer Auflauf, schmeckte allen gut und abends waren wieder Nachtaufnahmen dran. Da ich IMMER noch kein Stativ hatte, weil ich es einfach immer im Auto vergaß (und zu furchtsam war, in der pechschwarzen Nacht nochmals raus zu laufen), hakte ich die A7 mit dem Adapter an einem Balkonpfeiler fest…und bekam immerhin einigermaßen scharfe Bilder.




Ich spielte etwas mit dem Weißabgleich herum und freute mich schon auf den nächsten Abend, wenn man vielleicht auch mal ein paar Sterne sah?....und ohja, die sah man!

Aber das soll dann morgen erzählt werden. =)
__________________
Liebe Grüße!
Blowing out someone else's candle doesn't make yours shine any brighter.

Geändert von Dana (10.05.2014 um 15:55 Uhr) Grund: Karte eingefügt
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