Moin, moin,
Zitat:
Zitat von Harry Hirsch
Da möchte ich energisch widersprechen. Das ist eine gern aufgestellte Aussage, die meist von Leuten, die ihren Musikhorizont vor langer Zeit erreicht und seitdem nicht mehr erweitert haben, gemacht wird.
|
danke für die Blumen, aber das ist ein Schuss ins Leere. Nicht nur, dass ich seit sechs Jahren einen hochwertigen Streaming-Dienst abonniere, um ein breites Testfeld zu haben, nach wie vor aktuelle Musikträger kaufe, in Pandemie freien Zeiten rund 30 Konzerte pro Jahr besuche, nein, ich richte meine Taschenlampe immer wieder in neue, mir bisher verborgene musikalische Ecken - trotz meines Alters deutlich über 50. Darüber hinaus tausche ich mich mit Musikern und Kritikern aus. Begriffe wie "Loudness War" und Dynamikschwund habe nicht ich erfunden, sondern sind Folgen immer platterer, stromlinienförmiger Produktionen und eines deutlich geänderten Musikkonsumverhaltens. Ich widerspreche dem Gedanken, dass man so nebenbei das Wesen der Musik via Handy, BT-Brüllwürfel oder Youtube am Rechner rezipieren kann. Wer setzt sich denn heute noch hin, um sich in der nächsten Stunde nur dem konsequenten und durchgängigen Hören eines Albums zu widmen? Welche Musiker produzieren heute noch Musikstücke, die deutlich über 3 bis 4 min Länge hinaus gehen? Und ich rede nicht über den künstlichen Ansatz von endlosen Loops... Früher war nicht alles besser (außer die Zukunft), aber m.E. werden die Perlen seltener, auch weil es für viele, die wirklich das künstlerische Potential haben, durch die übertriebene Kommerzialisierung der Musik immer schwerer wurde. Früher wurde man entdeckt und bekam eine Chance - heute muss man Geld für die Produktion mitbringen oder bereits etabliert sein. Sorry für den Seitenstrang des Threads.
Dat Ei