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#9 |
Registriert seit: 01.04.2008
Ort: Drabenderhöhe
Beiträge: 10.672
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Die Mikro-Justierung kann nur so gut sein wie die Daten, die man seinen Entscheidungen zugrundelegt. Bei der Feineinstellung sollte man bedenken, dass der AF der Kamera nicht immer ganz gleichmäßig arbeitet, auch wenn der Anwender das gerne so hätte, und oft genug auch im Glauben ist, das sei alles konstant.
Aus diesem Grund ist ein AF-Testaufbau, bei dem das Ziel nur EINMAL anvisiert wird, relativ starken Zweifeln unterworfen, weil man als Anwender keine Kontrolle über die AF-Streuung hat. Ich habe mich manchmal gewundert, warum meine Ergebnisse nach einer Mikrojustage manchmal schlechter waren als vorher. Bei einer erneuten Justage stellte sich dann heraus, dass die erste Bezugsmessung ein deutliches Stück fehlfokussiert war. So schön diese Funktion auch ist, sie erfordert manchmal viel Geduld. Das Finden des ungefähren Zielbereichs mache ich übrigens so, dass ich ein Motiv zunächst über die Sucherlupe exakt scharf stelle und diese Einstellung mit Klebeband an der Entfernungsskala markiere. Danach schalte ich auf AF, und probiere verschiedene Korrekturwerte aus. Man sieht ziemlich gut, ob der AF die MF-Markierung trifft, oder ein wenig länger oder kürzer fokussiert. Ich steuere den Korrekturwert so lange nach, bis die Mehrzahl der Fokusversuche die Sollmarke optimal trifft. Dazu reicht es sogar aus, den Auslöser nur halb zu drücken, ohne überhaupt ein Bild zu machen und mühsam Pixel zu vergleichen. Nachdem ich einen Korrekturwert gefunden habe, beobachte ich dieses Objektiv in der nahen Zukunft sehr genau, und prüfe es in der Praxis auf Plausibilität. Meistens stimmt es, aber manchmal korrigiere ich den Wert auch ein wenig nach, weil es in der Praxis dann besser passt.
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Gruß Gottlieb |
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