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Registriert seit: 28.03.2004
Ort: D-53913 Swisttal
Beiträge: 2.718
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Zu dem Thema Informationsberieselung (passiv) und Informationsbeschaffung (aktiv) gäbe es so viel interessantes zu sagen, dass es aufgrund der Masse wieder uninteressant zu lesen wäre.
Man muss sich darüber im Klaren sein, dass man in der Regel die Information bekommt, die man gerne hätte - sollte das einmal nicht der Fall sein sucht man solange weiter, bis man sie hat (und lästert evtl. noch nebenbei über die Quellen, die nicht die gewünschten Aussagen liefern). Wir lassen uns gerne manipulieren (ich ausdrücklich eingeschlossen). Teilweise ist uns da auch klar: wenn ich am Bahnhofskiosk eine Börsenzeitung kaufe, erwarte ich keine Hochglanzbilder spärlich bekleideter Damen als Information darin; wenn ich z. B. den Playboy kaufe, erwarte ich keine umfassende Wiedergabe des Marktgeschehens an den Börsen der Welt in Tabellenform. Das ist jedem Käufer dieser Publikationen klar und es kommt vermutlich nie zu Beschwerden darüber, dass die Börsenzeitung wegen zu wenig Hochglanzbildchen oder der Playboy wegen zu wenig Unternehmensanalyse unausgewogen wäre. Ersetzen wir den Kiosk durch eine Suchmaschine, z. B. Google, merkt sich Google, welche Inhalte wir gerne lesen. Die Suchergebnisse der folgenden Suchanforderungen wird entsprechend angepasst und immer weiter verfeinert. Manchmal gibt es (Überraschung) auch schon mal Sonderangebote zu Produkten, die wir im Netz gesucht haben (ist ja auch bestimmt Zufall). Aus Sicht der Such(t)Maschine ist das Verhalten sinnvoll, da es den Nutzer an sich bindet (der ist zufrieden, da er die Umwelt so dargestellt bekommt, wie er glaubt, dass sie es ist) und über die gezielten Produktwerbungen Geld verdient wird. Der Nutzer freut sich, da er (immer wieder) bestätigt wird. Aus meiner Sicht gefährlich wird das Verfahren dadurch, dass der Nutzer die für ihn selektierten Informationen für unselektiert hält (er hat ja auch aktiv keine Selektion vorgegeben wie z. B. "finde Informationen zu Sonykameras mit positiven Statements") und in seiner Vorstellung von der Welt durch "harte Fakten" (Suchergebnisse) bewiesen sieht. Dazu noch weitere Bestätigungen von diversen Beiträgen in den (a)sozialen Medien durch Nutzer, die derselben Meinung sind und dann ist es (schon wieder) bewiesen und offensichtlich, dass Medien, die andere Sichtweise darstellen oder andere Themenschwerpunkte bringen von (wem auch immer) gesteuert werden = nicht die (gewünschte) Wirklichkeit darstellen = lügen. Ich kann nur empfehlen, sich das mal ab und zu bewusst zu machen und sich aus möglichst vielen verschiedenen Quellen zu informieren = nicht nur den Playboy sondern auch die Börsenzeitung lesen. ![]() Oder mal eine andere Suchmaschine / einen anderen Zugang zum Internet nutzen, in anderen Foren lesen, mal real in Gesprächen mit andern austauschen (es soll ja noch ein Leben außerhalb Internet/Foren/Netzwerken/Fernsehen geben) usw. vlG Manfred
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Das Leben ist hart, ungerecht.......und endet mit dem Tode. Ich persönlich bevorzuge das Leben (trotzdem). |
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