Die Zwiebelringen kommen von nicht perfekt polierten asphärischen Linsen. Die Asphären werden gepresst und dann nur rotierend poliert. Die Oberfläche der Pressform wird an einer Drehmaschine hergestellt und die ringförmigen Strukturen kommen von den winzigen Riefen der gedrehten Oberfläche.
Hubert Nesse von Zeiss schreibt in einem Paper über Bokeh:
(
CLN35_Bokeh_de.pdf):
Zitat:
"Wenn man dieses Bild ganz genau betrachtet, fällt noch ein anderer interessanter Effekt auf: alle Blendenbilder enthalten eine kreisförmige Struktur. Daran erkennt man, dass das Objektiv eine asphärische Linsenoberfläche enthält, denn diese Flächen sind oft nicht ganz so glatt wie eine konventionell polierte Linse. Insbesondere bei asphärischen Linsen, die durch Pressen des heißen, flüssigen Glases hergestellt werden, erkennt man die Spuren des Drehprozesses, mit dem die Form hergestellt wurde.
Beim Polieren sphärischer Oberflächen kann man Rotations- und Schwenkbewegungen kombinieren, weil die Krümmung der Fläche ja überall gleich ist; dabei bleiben dann keine Spuren übrig. Bei asphärischen Flächen ist die Krümmung variabel und verlangt deshalb andere Bearbeitungstechniken. Deren restliche Oberflächenrauhigkeit wird sichtbar, wenn man eine sehr kleine Lichtquelle sehr unscharf abbildet."
|
Asphärische Linsen müssen also nicht immer "gut" für die Abbildungsleistung sein. Zunächst einmal reduzieren sie Aufwand.