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Alt 18.08.2013, 13:43   #1
deranonyme
 
 
Registriert seit: 17.04.2011
Ort: Ostsachsen
Beiträge: 1.953
Jordanien als Tourist (Finale)

Nachdem wir jetzt fast eine Woche aus unserem Urlaub zurück sind möchte ich euch gern daran teilhaben lassen. In diesem Jahr zog es uns nach Jordanien, einem nicht ganz so üblichen Urlaubsland, zumal mitten im Sommer. Zu dieser Jahreszeit kann man Jordanien so kennenlernen wie es die meisten vermuten - als Wüstenstaat. Fotografisch eher schwer zu handhaben, da man bis auf wenige Minuten am Tag zusätzlich zur Hitze mit Staub und hartem Licht zu kämpfen hat. Die blaue Stunde verkürzt sich dort auf einen recht kurzen Zeitraum, zu dem man als Tourist in einer geführten Gruppe auch nicht gerade an den Sehenswürdigkeiten ist. Aber genug der Vorrede. Da es zum Zeitpunkt unserer Ankunft schon dunkel war gibt es keine Bilder aus dem Flugzeug oder von Flughafen, sondern wir beginnen direkt mit dem ersten Tag. Wir hatten Glück nur eine kleine Reisegruppe von sechs Personen zu sein. Das erste Ziel welches wir ansteuerten war das antike Gerasa oder auch Jerash. Eine Anlage die weitestgehend auf das erste und zweite Jahrhundert zurückgeht.

Wir betraten den Komplex durch das Hadrianstor, gebaut 129-130 zu Ehren Kaiser Hadrians. Ein imposantes und recht gut erhaltenes und auch schon restauriertes Bauwerk. Dazu sollte man wohl anmerken, dass Jordanien seine historischen Schätze erst in den letzten 20 bis 30 Jahren umfassend zu erkunden und zu restaurieren begonnen hat.


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Unser Weg führte uns dann weiter zum Forum, welches entweder als Markt oder Opferplatz gedient haben soll. Auf Grund des unterschiedlich ausgeführten Pflasters gehen Historiker davon aus, dass er in einer zweiten Epoche vergrößert wurde.


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Das Bild des Marktplatzes entstand vom oberen Rand des Theaters , welches ca 5000 Personen Platz bietet und noch heute eine bemerkenswerte Akustik bietet. Steht der Darsteller auf dem Mittelpunkt, also dem Punkt wo die Person im weißen Shirt steht, dann kann man selbst auf den obersten Rängen noch gesprochene Worte sehr gut verstehen. Weicht der Sprecher nur einen Schritt davon ab ist das nicht mehr möglich.


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Um die gute Akustik vorzuführen (und ein paar JD zu verdienen) gibt es dort im Theater die Musiker, die mit ihren einfachen Instrumenten einen tollen Sound erzeugen können. Das wurde allerdings noch durch eine chinesische Reisegruppe getopt, die sich als Chor entpuppte und dort mehrere Lieder in ihrer Landessprache sang.


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Übrigens habe ich jetzt einen Eindruck wo man mich hinwünscht, wenn es heißt ich solle mich hinscheren wo der Pfeffer wächst. Unser Guide Salim zeigte uns in Jerash Bäume mit rotem Pfeffer. Selbst beim Reiben der Blätter verbreitete sich schon der intensive Duft von Pfeffer.


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Weiter ging es dann zu einer dreifachen Kirche bzw deren Grundmauern aus der Zeit um 530, bei der besonders die gut erhaltenen Mosaikböden von St. Cosmas und Damian ins Auge stachen.


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Spätestens jetzt wusste aber auch jeder aus unserer Gruppe wie wichtig für uns Wasser sein würde. Die Sonne brannte erbarmungslos vom Himmel. Und Schatten, was ist das?
Von fast jedem Punkt in Jerash aus zu sehen ist der Artemis Tempel mit seine imposanten Säulen. Diese sind erdbebensicher beweglich gelagert, indem Ihre Grundfläche nicht genau plan ist und die Säule somit die Möglichkeit hat sich zu bewegen. Selbst bei dem wenigen Wind der wehte konnte man die Bewegung durch einen als Zeiger unter den Fuß der Säule geklemmten Löffel erkennen.


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Erstaunlich ist der gute Erhaltungsgrad der korinthischen Kapitelle aus dem zweiten Jahrhundert welche noch auf neun der Säulen ruhen.


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Der Weg führte uns weiter über eine Freitreppe hinab zur gepflasterten Haupstraße dem Cardo Maximus aus dem ersten Jahrhundert. Diese wird noch heute von ca. 500 Säulen gesäumt. Unterhalb der Straße verläuft eine Kanalisation aus dieser Zeit, welche an Hand von runden Kanaldeckeln aus Stein zu erkennen ist.


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Rechts und links der Straße befanden sich in damaliger Zeit viele Geschäfte aber auch weitere Heiligtümer. Einige davon sind noch heute zu erkennen. Besonders gut erhalten ist das Nymphäum, ein den Wassernymphen geweihtes Heiligtum. Die dort präsentierte Schale gehört allerdings nicht original dorthin, sondern wurde etwas weiter abseits gefunden und dann dort aufgestellt.


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Wer mich kennt, weiß dass ich der Sonne nicht mehr viel entgegen zu setzen habe, so dass ich mir im Anschluss an die Besichtigung in Jerash erst mal eine Kopfbedeckung zugelegt habe. Das von mir erworbene "Arabertuch" in der für Jordanien typischen rot-weißen Farbgebung hat sich im Laufe der Reise als ungemein praktisch erwiesen. Auch wurde es mir immer wieder von Einheimischen in verschiedenen Tragevarianten neu gebunden.


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An diesem Tag stand noch die Besichtigung einer Festung im Norden Jordaniens auf dem Programm. Es handelt sich dabei um die 1184-1185 erbaute Festung Adschlun.


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Leider war die Sicht auf die Festung recht katastrophal. Auch im Inneren war es schwer vernünftige Fotos zu machen, da es oft recht große Räume mit nur minimalem Lichteinfall waren. Bemerkenswert aber auch hier ein gut erhaltenes Mosaik in einer Kirche innerhalb der Burg. Dieses wurde erst vor kurzer Zeit unter dem Schutt entdeckt und ist leider noch nicht so gut gut restauriert und daher schlecht zu erkennen.


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Um so interessanter fand ich den, leider auch etwas getrübten, Blick ins Tal. Hier im Norden ist die Landschaft regelrecht grün. Und es wird in unmittelbarer Nachbarschaft zum Ort intensiv Landwirtschaft betrieben. Jordanien ist, trotz seiner extremen klimatischen Bedingungen, in der Lage so viel landwirtschaftliche Produkte zu erzeugen, dass sie, insbesondere in die Nachbarländer, exportiert werden können.


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Damit endete der offizielle erste Tag unserer Jordanienrundreise. Auf dem Heimweg hielt unsere Fahrer Samir in der Ortschaft unterhalb von Adschlun. Salim unser Guide stieg aus und verschwand für kurze Zeit. Wir konnte in der Zwischenzeit das Treiben im Ort beobachten. Auf der anderen Straßenseite befand sich ein Metzger und ein Geflügelhändler. Beim Metzger hing ein abgezogenes Schaf, von dem sich die Kunden ein Stück aussuchen konnten, welches er dann herauslöste und verkaufte. Beim Geflügelhändler standen offene Käfige mit Hühnern, die auch wirklich gesund aussahen, sozusagen Biohühner. Eine Kundin suchte sich zwei davon aus und verließ den Laden wenig später mit zwei Tüten in denen die geschlachteten Hühner waren. Frischer geht es wohl kaum.
Als Salim wieder zurück kam gab er uns eine Tüte mit einem heißen Fladenbrot, extrem frisch und lecker. Das ganze Teil war wohl gut 80cm im Durchmesser groß. Es versorgte unsere ganze Touristengruppe. Dazu sollte ich wohl erwähnen, dass zu dieser Zeit Ramadan war und unsere beiden Begleiter gläubige Moslems sind. Unser Guide Salim hielt sich auch strikt an das Fasten. Ich habe ihn in der ganzen Zeit nicht einmal essen oder trinken sehen. Samir unser Fahrer wiederum hat durchaus getrunken und geraucht. Das ist den Erklärungen nach auch im Ramadan zulässig, wenn es erforderlich ist. Und als Fahrer in Jordanien muss man einfach fit sein, sonst bringt man seine Gäste wohl nicht heil ans Ziel. Aber dazu vielleicht später mehr. Das Ende dieses Tage diente dem Ausruhen, da es doch ein recht anstrengender erster Tag war und wir uns erst mal auf das Klima einstellen mussten.
Wenn gewünscht, werde ich die Reiseschilderung gern fortsetzen.
__________________
Bye Frank


Achtung, was ich schreibe ist meine Meinung. Gesetze haben Paragraphen oder Artikel.
Ob der Sensor rauscht höre ich nicht, dafür klappert der Verschluss zu laut.

Geändert von deranonyme (22.08.2013 um 21:16 Uhr)
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