SonyUserforum
Amazon
Forum für die Fotosysteme von Sony und KonicaMinolta
  SonyUserforum - Forum für die Fotosysteme
von Sony und KonicaMinolta
 
Registrieren Galerie Objektiv-Datenbank Kalender Forenregeln Alle Foren als gelesen markieren

Startseite » Forenübersicht » Kamera und Technik » Objektive » A-Mount Objektive (ILCA, SLT, DSLR) » SAL-70200G - "irreparabel"?
 
 
Themen-Optionen Ansicht
Alt 01.10.2013, 00:15   #24
stevemark
Gesperrt
 
 
Registriert seit: 16.08.2005
Ort: Schweiz
Beiträge: 799
Zitat:
Zitat von SuperTex Beitrag anzeigen
Jemand der schreibt, dass "dass Canon L Objektive massiv Probleme mit keramischem Abrieb in/aus den USM-Motoren hatten", hat schlicht keine Ahnung von Aufbau und Wirkungsweise von Ring-USMs
Vor einiger Zeit (Grössenordnung 10 Jahre) hatten zahlreiche Canon USM Objektive - allen voran die Brot-und-Butter-Linse 2.8/70-200mm - trotz bester Dichtungen mit übermässiger Staub-Bildung im Innern zu kämpfen. Viele Profis beklagten sich sinngemäss, dass das 70-200 bereits nach einem Jahr "voller Staub" sei ... was immer das heissen mag. Betroffen waren teils auch die grossen festbrennweitigen "L"-Linsen. Die Konstruktion des Sony/Minolta 2.8/70-200G stammt aus derselben Zeit.

Zitat:
Zitat von SuperTex Beitrag anzeigen
Ein Ring-USM besteht aus einem gezackten Stator- und einem glatten Rotorring, beide aus Metall. Der Stator wird mit einer Feder gegen den Rotor gepresst. Kleine Piezo-Kristalle die auf die Unterseite (Frontlinse oben) des Stators geklebt(!) sind, erzeugen Wanderwellen im Stator, die den Rotor drehen lassen. Weder wird in den Piezos Abrieb Erzeugt (wie denn auch?),
Bezüglich Abrieb sind die an der Entwicklung beteiligten Forscher aber anderer Ansicht: Konsultiere mal dieses Übersichtspaper, das gut in die fragliche Zeit passt. In Fig. 31 sind Abrieb und Betriebszeit für einen typischen USM gegeneinander aufgetragen (ich habe bewusst ein Paper vom Ende der 1990er Jahre zitiert, weil die industrielle Fertigung der Spitzenforschung immer einige Jahre hinterher hinkt - und das Minolta / Sony AF 2.8/70-200G, um das es in diesem Thread geht, wurde 2003 vorgestellt). Im Text heisst es dazu u. a.:

"Figure 32 shows the wear and driving period for CFRP, which indicates that the 0.5 mm thick coat corresponds to 6000–8000 hours life. Although the lifetime of the ultrasonic motor is limited by the characteristics of the friction material, this problem has been nearly solved in practice for some cases" (Hervorhebungen durch mich).

... oder auf Deutsch: In der Lebenszeit des Motors wird eine Schicht von 0.5 mm aufgerieben (und innerhalb des Objektives als Staub abgelagert). Man beachte auch den kryptischen Satz " ... das Problem (des Abriebs) ist für einige Anwendungen fast gelöst ..."
Und ja - ein halber Millimeter Abrieb ist verd**** viel !!!

Aus diesem Grund kommt der genannte Bericht auch zum Schluss, dass der wichtigste Punkt zur Weiterenwicklung des USM / SSM "systematische Forschungen bezüglich abrieb-armer Piezo-Keramiken" seien:

"8.4. The ultrasonic motor development requirements
For the further applications of ultrasonic motors, systematic investigations on the following issues will be required:
(1) low loss and high vibration velocity piezo-ceramics
(2) ..."

Zitat:
Zitat von SuperTex Beitrag anzeigen
noch ist irgendeine Keramik am Antrieb beteiligt.
Lies einfach mal obiges Paper gut durch

Zitat:
Zitat von SuperTex Beitrag anzeigen
Die Aussage ist also schlicht falsch.
Tja ... wie man sich irren kann

Zitat:
Zitat von SuperTex Beitrag anzeigen
Davon kann man sich überzeugen, in dem man ein x-beliebiges Canon EF mit Ring-USM zerlegt. Das hab ich bereits mehrfach gemacht, und von Staub oder Abrieb war nichts zu sehen.
Das ist sehr gut möglich - das Abriebproblem war um 2000 herum dermassen offensichtlich, dass Canon handeln musste. Heute hört man nichts mehr davon - das heisst aber nicht, dass der Sony/Minolta-SSM (entwickelt wohl ums Jahr 2000 herum) nicht eventuell doch solche Probleme haben könnte.

Zitat:
Zitat von SuperTex Beitrag anzeigen
Ich tippe da eher auf mangelhafte Schulung und Dokumentation und fehlende Prüfwerkzeuge seitens Sony, was ja auch nichts wirklich Neues ist. Die konnten früher schon ihre Produkte nicht selber reparieren.
Wiederum weiss ich nicht, woher Du Deine Aussage hast.

Bezogen auf die Schweiz und die Periode 2008-2011 (in der ich engeren Kontakt mit Sony Schweiz hatte) kann ich aber folgendes sagen:

1) Einfache Reparaturen and Gehäusen & Objektiven wurden von Sony an Sertonics ausgelagert (also nicht selbst gemacht)
2) "komplexere" Sachen (bereits die Kalibrierung von SSM-Linsen an der A700 gehörte dazu!) wurden explizit aus Qualitätsgründen ins Sony-eigene Reparaturzentrum nach Gödöllö / Ungarn geschickt, wo zB auch speziell geschultes Personal und Werkzeuge für die "weissen" Objektive (inkl alten Minoltas!!!!) vorhanden war.
3) Selbige Sertonics (siehe Punkt 1) führte damals für Canon Schweiz die ganzen Reparaturarbeiten durch - inkl L-Objektive
4) (und jetzt wird's heftig) Ich habe mit eigenen Augen gesehen, wie bei Sertronics Spreitenbach die reparierten Canon L-Teles auf einen wackligen (!) Stapel von etwa fünf Plastik- und Kartonkisten gestellt wurden und damit die Testtafel in ca 15m Distanz abfotografiert wurde. Der Typ, der uns durch die Firma Sertonics führte, war sich nicht zu schade, stolz darauf hinzuweisen, dass hier die Schlusskontrolle der reparierten Canon L-Objektive gemacht werde ... GRAUS OH GRAUS !!

Soviel für heute

Gr Steve
stevemark ist offline   Mit Zitat antworten
 

Themen-Optionen
Ansicht

Forenregeln
Es ist dir nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist dir nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist dir nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist dir nicht erlaubt, deine Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 00:19 Uhr.