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Alt 03.08.2007, 15:57   #1
Sebastian W.
 
 
Registriert seit: 10.09.2005
Ort: Hamburg
Beiträge: 1.178
Sicherheit in der Fotografie

Viele von uns tragen einige hundert oder tausend Euro mit sich herum wenn sie fotografieren gehen. Einige geben an, immer eine Kamera dabei zu haben. Wie haltet ihr es mit der Sicherheit?

DSLRs und gute Objektive sind meist groß und wie sich mittlerweile herumgesprochen hat teuer.

Ein Diebstahl oder Überfall kann überall stattfinden und wer mit einem Model fotografieren geht, übernimmt zudem Verantwortung für mehr als seine Ausrüstung und seine eigene Unversehrtheit.


Ich selbst habe meine Kamera ein wenig abgerüstet und den zu kurzen Originalgurt durch einen längeren und uralten ausgetauscht. Mein Bildschirm ist generell aus. Das spart Strom und lässt die Kamera nicht sofort als digitale erscheinen. Meine Objektive sind alle schwarz und nicht sonderlich groß. Der Batteriegriff wird angesetzt wenn ich ihn brauche. Meine Kamerataschen sehen entweder nicht nach Kameratasche aus oder sind Jahrzehnte alt. Die Gammeloptik stört mich nicht. Hauptsache, die Linsen stimmen.

Bisher erweckte meine Kamera erst einmal das Interesse zwielichtiger Gestalten, die verbal drohten, aber letztlich nur Kontakt suchten und die Sache komplett falsch angingen. Zum Schluss habe ich ihren jungen Kampfhund fotografiert und die Bilder später zugemailt. Klein sind sie niedlich.

Im Falle eines Falles würde ich mein Equipment sofort rausrücken. So einfach ist es aber nicht immer. Oft gehört für die Täter Gewalt dazu und gerade wenn man nicht allein unterwegs ist, ist die Kamera nicht unbedingt das gefährdetste.

Für nächtliche Knipserei und Industrieruinen klipse ich mir Pfefferspray und eine kleine Einhand-Faltklinge die gerade eben nicht unter das Waffengesetz fällt an den Kameragurt und verberge das gleiche Set noch einmal am eigenen Körper. Es stört nicht. Das Set an der Kamera ist unauffällig, das am Körper schnell greifbar.

Pfefferspray wirkt in erster Linie unterstützend als Vorbereitung für nachfolgende Angriffe und sollte für sich genommen keine langfristigen Folgen haben. Auf kürzeste Entfernung und gegen Klingen gibt es leider kein effektiveres legales Mittel als selbst eine Klinge zu führen. Traurig aber wahr. Gerade unterstützt durch Pfefferspray sind Klingen unheimlich effektive Definsiv- aber auch Offensivwaffen wenn man wenigstens grundlegende Ausbildung hat. Im Extremfall kann man mit keiner anderen Waffe aus einer günstigen Position heraus einen Angreifer schneller ausschalten. Das ist eine Sache die sehr fern, unwahrscheinlich und unschön ist. Sollte die Situation aber eintreten, gibt es keine Alternative.

Pfefferspray ist in jedem Fall auszuprobieren. Gehe bei leichtem Wind in eine abgelegene Ecke und sprühe kurze und längere Stöße und drehe dich dabei im Wind. Man lernt schnell, die Ballistik und Änderung der Form des Strahls und der ihn begleitenden feineren Tropfen in Abhängigkeit des Windes korrekt einzuschätzen um es intuitiv richtig einzusetzen. Aus dem Grunde kaufe immer mindestens zwei Dosen Pfefferspray. Eine zum Üben, die zweite zum Testen und mit sich tragen. Eine Übungsdose reicht aus um ausreichend zielen zu lernen.

Zwei Mal musste ich selbst leider Gewalt anwenden. Einmal gefielen mein Model und mein Billigstativ zwei Betrunkenen so gut, daß sie sie nach einem langen Vorspiel gleich mitnehmen wollten. Ohne Pfefferspray hätte es schlecht ausgesehen. Ein anderes Mal suchte jemand körperlich deutlisch überlegenes auf dem Kiez direkt und ohne Vorspiel Streit. Das war einfach Pech. Pfefferspray und co wären zu langsam gewesen. Ohne Ausbildung und den vorherigen Verzicht auf Alkohol wäre es schlecht ausgegangen. Beide Vorfälle gingen für mich, das Model und das Equipment gut aus.


Insgesamt fühle ich mich in Hamburg sehr sicher. Übergriffe sind nichtso häufig wie man danken mag und treffen meist andere. Gegen Übergriffe von Amateuren fühle ich mich durch Training, Ausbildung und notwendige Hilfsmittel relativ gut vorbereitet. Solche Dinge werden den meisten von uns ohnehin nie passieren und falls doch, werden sie wahrscheinlich glimpflich ausgehen. Falls nicht, sollte man zumindest grundlegende Vorbereitungen getroffen haben und keine falschen Skrupel mit sich herum tragen. Ihr seid wichtig. Ein Angreifer ist im Moment des Angriffs kein Mensch sondern eine Gefahr für euer Leben. So sollte er behandelt werden bis er sicher kampfunfähig ist. Dann wird er wieder zum Menschen.

Ein Tipp noch am Rande. Wenn ihr einen Angreifer in Notwehr ausschaltet, macht unverzüglich daß ihr wegkommt, bittet Passanten, medizinische Hilfe anzufordern und lasst euch weder erkennen noch aufhalten. Setzt das notfalls mit Pfefferspray oder schlimmerem durch. Weder Überfälle noch Notwehr sind in Deutschland anzeigepflichtig. Niemand außer der Polizei darf euch aufhalten.

Der Angreifer wird ansonsten Anzeige gegen euch erstatten und ein Dutzend anderer Krimineller auftreiben die vor Gericht aussagen, daß alles ganz anders war und im Nu habt ihr unschuldig eine Vorstrafe am Hals. Außerdem erhält der Angreifer über seinen Anwalt die Adresse an der ihr mit Frau und Kindern wohnt. Den Rest kann man sich denken.


Ich selbst bin übrigens lieb und nett, studiere, will Familie, Kinder und einen Hund. Ich will niemandem etwas zu Leide tun, sehe nicht wie ein Schläger aus und habe eine Polizeistation nur deshalb schon einmal von innen gesehen, weil jemandem mein Autoradio gefiel. Eine gute Nahkampfausbildung fördert nicht die Gewalt sondern hilft, sie zu vermeiden oder zu begrenzen.

"Nicht da sein" ist die unangefochten beste Verteidigung, ein Präventivschlag ist schlechter aber immerhin auf Platz zwei. Gute Vorbereitung auf das Unerwartete ist nochmal viel schlechter und die drittbeste Verteidigung. Zu allem was danach kommt, sollte man es keinesfalls kommen lassen.
Sebastian W. ist offline  
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