Ich muss gerade mal ein bisschen hyperventilieren: Gestern war ich mit der A7r II im Schwarzwald wandern und habe mich mal wieder maßlos über diesen besch......n EVF geärgert. Wählt man eine Einstellung, bei der die Schatten im Sucher noch durchzeichnet erscheinen (z.B. "Kreativmodus" "Portrait" mit reduziertem Kontrast), dann sieht das ganze Bild, wenn man in einer hellen Umgebung ist, matschig und kontrastarm aus. Fokussiert man dann zu allem Überfluss auf eine Waldlandschaft mit vielen Blättern, bricht die Farbsättigung in der Fokusebene zusammen - grüne Bäume sind grau. Erst nach dem Auslösen schafft Sony es, auch im Sucher alles richtig anzuzeigen. Manchmal würde ich diese Kamera am liebsten gegen die Wand werfen. Schade, dass ich dafür nicht die richtige Versicherung habe.
Schaffen es die Kamerahersteller nicht, vernünftige EVFs zu bauen? Weil man was Neues braucht, werden sie trotzdem gehypt, obwohl die Technik anscheinend noch nicht soweit ist. Da würden sich ehrliche Auflösungsangaben nicht gut verkaufen. Deshalb macht man aus:
- 1024 x 768 Pixel (0,79 MP) -> "2,36 Mio. Punkte" (z.B. A7 III, A7r II, a6400, a6600, A7c)
- 1280 x 960 Pixel (1,23 MP) -> "3,69 Mio. Punkte" (z.B. A9, A7r III)
- 1600 x 1200 Pixel (1,92 MP) -> "5,76 Mio. Punkte" (z.B. Canon EOS R5, A7r IV, Panasonic S1)
- 2048 x 1536 Pixel (3,15 MP) -> "9,44 Mio. Punkte" (Sony A7s III)
Zur Erinnerung: Das menschliche Auge kann ca. 1 Bogenminute auflösen, d.h. beim Blick auf das gesamte Sucherbild etwas mehr als 4 MP. Selbst die A7s III erreicht das noch nicht. Aber "9,44 Mio. Punkte" klingt toll und lässt sich gut verkaufen. Dazu kommt, dass bei vielen Kameras der Sucher vor der Aufnahme nicht einmal mit seiner vollen Auflösung angesteuert wird.