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EVF- und Displayauflösung: "M-Dots" = Marketing-Sand in die Augen gestreut
Ich muss gerade mal ein bisschen hyperventilieren: Gestern war ich mit der A7r II im Schwarzwald wandern und habe mich mal wieder maßlos über diesen besch......n EVF geärgert. Wählt man eine Einstellung, bei der die Schatten im Sucher noch durchzeichnet erscheinen (z.B. "Kreativmodus" "Portrait" mit reduziertem Kontrast), dann sieht das ganze Bild, wenn man in einer hellen Umgebung ist, matschig und kontrastarm aus. Fokussiert man dann zu allem Überfluss auf eine Waldlandschaft mit vielen Blättern, bricht die Farbsättigung in der Fokusebene zusammen - grüne Bäume sind grau. Erst nach dem Auslösen schafft Sony es, auch im Sucher alles richtig anzuzeigen. Manchmal würde ich diese Kamera am liebsten gegen die Wand werfen. Schade, dass ich dafür nicht die richtige Versicherung habe.
Schaffen es die Kamerahersteller nicht, vernünftige EVFs zu bauen? Weil man was Neues braucht, werden sie trotzdem gehypt, obwohl die Technik anscheinend noch nicht soweit ist. Da würden sich ehrliche Auflösungsangaben nicht gut verkaufen. Deshalb macht man aus:
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Prinzipiell liegst Du wohl richtig, aber vieleicht werden genau deshalb beim Filmen meist SW-Sucher genutzt - in wie weit die Einstellung SW Dir "Deine Probleme" lösen helfen würde, kannst nur Du selbst entscheiden :-)
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Das Problem ist doch nicht die mangelnde Auflösung, sondern die mangelhafte Signalaufbereitung für den Sucher. An der Rechenleistung wird vermutlich zugunsten des Bildaufnahmeprozesses und des Stromverbrauchs gespart. Über die Kameragenerationen hat es aber durchaus erhebliche Verbesserungen gegeben. Die A7rII ist in dem Punkt i.d.R. nicht schlecht.
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Zitat:
Ich habe eine Fujifilm X-T10 (ebenfalls mit 1024x768 Sucher). Diese scheint etwas besser, hat aber grundsätzlich das gleiche Problem mit dem Vergrauen der Strukturen in der Fokusebene. Meine X-T3 ist im Zulauf (hat zur Zeit eine unglaublich lange Lieferzeit ... warum wohl?). Bin sehr gespannt, wie es damit aussieht. Obwohl es mir u.a. aus diesen Gründen wenig Spaß macht, mit der A7r II zu fotografieren, entschädigt der (RAW-)Output des Sony 42 MP Sensors für Vieles. Die Ergebnisse sind allererste Sahne. Das soll aber nicht das Schlusswort sein: Das Sucherproblem bleibt. Ja, klar ist es die Ansteuerung und Signalaufbereitung, was die Farben angeht - nach der Aufnahme geht's ja schließlich. Trotzdem finde ich auch die "M-Dots"-Angaben eine ziemlich miese Masche. |
Zitat:
Daher glaube ich nicht, dass viele Menschen den Unterschied von "5,7" zu "9,4" zu "noch mehr" Subpixeln wahrnehmen können. Speziell die hier doch stärker vertretenen älteren Semester (gehöre ich auch zu) dürften da Mühe haben. Ändert nix an Deiner berechtigten Kritik an den blödsinnigen Subpixel-MP-Angaben, die ärgern mich auch immer wieder, egal ob bei EVF, LCD-Displays o.ä. Auch solche Bezeichnungen wie VGA, UXGA, HD usw. sind bescheuert. Nennt einfach die Zahlen, wie Du es gelistet hast, das ist vernünftig. Deine Kiritk zur Dynamik kann ich nur eingeschränkt nachvollziehen. Die aktuellen OLED-EVF sind da schon recht brauchbar, besser geht natürlich immer. Das Auge kann theoretisch 1:1 Mio. Dynamik wahrnehmen, das sind ca. 20EV (2^20 ~ 1 Mio.). Die Sensoren erreichen das nicht und daher können die EVF das nicht abbilden, selbst wenn die eine so große Dynamik hätten. Die ersten LCD-EVF waren nicht nur bzgl. Dynamik wirklich schlecht, aber den EVF der a7RM2 finde ich schon brauchbar, der der a7RM4 (5.76 Mdots) ist sichtbar besser. Den EVF der a7SM3 konnte ich noch nicht ausprobieren. -thomas |
Zitat:
Und was jetzt das "Suchererlebnis" an sich angeht: Ich will mir darin doch keine abendfüllenden Spielfilme ansehen. Ich kann den Bildausschnitt beurteilen, mittels Peaking einigermaßen oder mittels Sucherlupe exakt manuell fokussieren, ich sehe, ob die Aufnahme grob über- oder unterbelichtet ist und ich kann die eingeblendeten Aufnahmedaten lesen. Mir persönlich reicht das, alles Weitere passiert doch eh nach der Aufnahme im Raw-Konverter. |
.... man kann eben alles schlechtreden, irgendwie. :zuck:
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Zitat:
Besonders beliebt: Alles was neu ist (z.B. jede neue EVF-Generation) schönreden, alles was vermeintlich alt ist (z.B. OVF) schlechtreden. Zitat:
Ein Sucher (oder sonstiges Display) mit, um ein Beispiel zu nennen, 1280 x 960 Pixel kann aber nur 1,23 Mega-Farbtripel anzeigen. Ich würde mich ja nicht mal beschweren, wenn wenigstens die Farben auch bei feinen Strukturen unabhängig von der Schärfenebene konsistent wären. Ich hasse es nur bei Naturaufnahmen mit feinen Strukturen und starkem Kontrast, wenn das Motiv plötzlich grau wird, sobald es im Fokus ist. Wie kann man so ein "Gelump" als "TruFinder" vermarkten? Meine Vermutung ist ja, dass hier versucht wird, die begrenzte Sucherauflösung zu umgehen, indem Konturen auf Dot-Ebene auf Kosten der Farbdarstellung hervorgehoben werden. Das geht leider total daneben, zumindest bei Sony Kameras in der genannten Situation. Ich bin gespannt, ob es bei der A7s III und anderen künftigen Gehäusen mit diesem Sucher besser ist (eine A7s III hatte ich noch nicht in der Hand). Sehr gespannt bin ich in diesem Zusammenhang auch auf den "Natural Live View" bei Fujifilm, der für RAW-Fotografen einen möglichst OVF-ähnlichen Suchereindruck liefern soll. |
Hallo Giovanni. warum regst du dich eigentlich so künstlich auf?
Die gesamte Fototechnik ist doch nur ein mehr oder weniger guter oder schlechter technischer, physikalischer und softwareseitiger Kompromiss. Der Bayer Sensor versucht das menschliche Farbsehen abzubilden, verschenkt leider etliche Bildpixel. Genaugenommen gibt es doch an allem was zu meckern. Die Sensortechnik hat sich wie die Display-Technik enorm weiter entwickelt. Natürlich gibt es immer noch Wünsche und Bedarf. Aber deshalb sich so zu gebärden, zeigt mir nur eines auf: Du lebst in einer Traumwelt, in der Wünsche erfüllt werden, wenn man sich sich besonders lautstark beschwert. Beschwerden ändern leider nicht die Physik und ihre technische Realisierung. Du wirst dich mit dan aktuellen Gegebenheiten abfinden müssen, bis ein Hersteller was besseres entwickelt. So ist das Leben. |
Ein ganz simples Argument:
Das menschliche Auge kann Helligkeitsunterschiede wesentlich feiner auflösen wie Farbunterschiede. Aus diesen Grund hatte schon der alte PAL Fernsehstandart im Farbkanal ein nur halb so hohes Auflösungsvermögen, um aus der begrenzten Bandbreite das damals optimale Ergebnis zu generieren. Das Bayer- Pattern ist letztendlich nichts Anderes. Abgesehen davon, wozu ist der Sucher da? Man will sehen, wie der gewählte Bildausschnitt ist und wie bei Zooms die Brennweite sein sollte. Dazu ein paar Statusinfos, wie z.B Blende, Belichtungszeit und Fokuspunkt. Scharf stellen kann in aller Regel der AF eh besser. Alles dass können die heutigen EVF in völlig ausreichenden Maß. Ich hab den direkten Vergleich zwischen A9 und A7riv und muss mich anstrengen, die Unterschiede zwischen 1280x960 und 1600x1200 wirklich mitzubekommen. Ist für die fotografische Praxis total irrelevant. Im Gegenteil, mehr Pixel gleich mehr Strom für den Sucher, mehr Rechenleistung in der CPU (noch mehr Strom) und mehr Rechenzeit. Und eine hohe zeitliche Auflösung für eine schlierenfreie Darstellung ist wirklich wichtig..... P.s. Solche Marketing-Gag´s gehen mir rechts und links total vorbei, da gibt es ganz andere Sachen, über die es sich lohnt aufzuregen. :roll::lol: |
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