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Zitat von rudluc
Ich bin nach wie vor sehr skeptisch, was deine Anfrage betrifft. [...]
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Keiner weiß, was passiert, wenn aus dem "Kind" ein "Pubertier" wird. Aber das ist ehrlich gesagt für "jetzt" auch egal. Ich komme zwar weniger von der "klassisch-pädagogischen Seite", sondern bin eher derjenige, der sich beruflich mit dem Thema Generationenforschung beschäftigt. Und das Alter so um 9 oder 10 Jahre ist ein durchaus spannendes Alter, das viele Grundlagen für die Zukunft legt.
Kinder in dem Alter beginnen, "den Kopf zu heben" und allmählich "mehr Umwelt" wahrzunehmen. Die Zeit davor ist - sehr überspitzt gesagt - eher unreflektiertes Aufsaugen von Wissen und Erfahrungen, während jetzt so langsam begonnen wird, über Erlebtes und Erfahrenes reflektierter nachzudenken.
Ja, natürlich, ich habe als Musiker auf häufig erlebt, dass Kinder so im Alter von 9, 10 Jahren begonnen haben, ein Instrument zu lernen, es dann aber irgendwann auf dem Höhepunkt der Pupertät (spätestens, wenn "das Buhlen um das andere Geschlecht" wichtiger wird) dann doch wieder in die Ecke zu fenstern. Aber diejenigen, denen eine gute Begleitung über den Punkt hinweghilft (ich hatte einen großartigen Posaunenlehrer und großartige Mitmusikanten im Alter meines Großvaters, die mich genial und geschickt immer wieder auf die Spur gesetzt haben), bleiben dabei und haben etwas für ihr Leben bekommen, dass sie über Jahrzehnte begleitet. Wichtig ist, Erfolgserlebnisse zu vermitteln.
Also, nicht "Wahrscheinlichkeit" mit "Möglichkeit" verwechseln. Es ist natürlich "möglich", dass Deine Tochter in 6, 7 Jahren die Kamera auf dem Dachboden einstauben lassen wird. Aber wenn Du es schaffst, ihr in den kommenden Jahren immer wieder "Erfolgserlebnisse" zu verschaffen, ist das nicht "wahrscheinlich".