Seit geraumer Zeit schleiche ich sprichwörtlich um dieses Bild herum. Es ist entstanden als ad hoc Aufgabe („so, ihr geht jetzt mal 15 Minuten raus und fotografiert was“) während meines Weiterbildungsstudiums der Bildenden Künste an der Hochschule Bremen. Es zeigt das nüchterne Treppenhaus eines Hörsaalgebäudes um die Mittagszeit.

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Bild in der Galerie
Dieses Bild unterscheidet sich deutlich von den meisten hier gezeigten Bildern: es handelt sich um eine Innenaufnahme im Hochformat, nahezu unbeschnitten und unbearbeitet,
Architektur, mit einer Bildweite (von Vorder- bis Hintergrund) von maximal 20 m. Viele Bilder hier sind Landschaftsaufnahmen oder Stadtansichten im Querformat mit einer Bildweite von mehreren hundert Metern bis Kilometern. In meinem Bild gibt es keine Zentralperspektive, keine Fluchtpunkte/-linien, keine Krümmung außer den beiden Deckenleuchten, nur ein wildes Durcheinander von geraden, schräg verlaufenden Linien und geometrischen Formen und Flächen – überwiegend Dreiecke, Trapeze, unregelmäßige Vierecke.
Es bleibt die plastische Wirkung des Lichtes, sein Verlauf (in diskreten Sprüngen) von oben (hell) nach unten (dunkel) sowie der sich ändernde Farbverlauf: jede der geometrischen Flächen hat einen anderen Pastellton. Weiteres Indiz für Raumtiefe könnte der Größenvergleich von Handlauf bzw. Treppenstufen zu Hörsaaltür sein …
Basierend auf meiner Ortskenntnis und Erinnerung empfinde ich die räumliche Wirkung dieses Bildes als sehr realistisch. Ich bitte um Kommentare und Eindrücke.
mfg / jolini