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02.01.2008, 22:52 | #1 |
Registriert seit: 07.09.2003
Ort: Bremen
Beiträge: 5.426
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"Weißabgleich" der eigenen Augen?
Hallo,
diese Frage bschäftigt mich schon seit Jahren latent: Vorrausgesetzt ich arbeite an Bildern in einer optimal farbausgerichteten Umgebung (Monitor kalibriert etc.), wie kann ich feststellen, daß meine eigenen Augen "kalibriert" sind? Wenn ich mich richtig erinnere erscheinen Farben weniger kräftig, wenn ich sie mir länger anschaue, und ähnliches müßte doch auch für farbstichige Bilder gelten. Irgendwann haben sich die Augen an den Farbstich gewöhnt und man bemerkt ihn nicht mehr. Wie lösen Profis das? Haben die einen Graukeil und eine Farbtabelle neben dem Monitor platziert und schauen alle 30 Sekunden drauf? Oder ist das nur ein konstruiertes Gedankenproblem? Gruß Justus |
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02.01.2008, 23:45 | #2 |
Registriert seit: 25.11.2003
Beiträge: 6.800
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Das was Du Dir da denkst beruht auf den Riesenirrtum> das Du siehst was Du siehst.
Aber leider funktioniert das nicht so cool-technisch wie Du glaubst. Der zwischengeschaltete Supercomputer macht Dir da einen Strich durch die Rechnung. Zum Einstieg mal der Link>> http://www.wdr.de/tv/quarks/sendungs.../04_gehirn.jsp |
03.01.2008, 00:42 | #3 | |||
Chefkoch
Registriert seit: 11.02.2005
Ort: Starnberg
Beiträge: 13.621
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Zitat:
Zitat:
Wenn du neben einem frisch gegülltem Feld aus dem Auto aussteigst, wirst du vor Gestank die Nase zuhalten. Der Bauer auf dem Trecker mit dem Jauchefass nimmt den Geruch gar nicht mehr wahr, weil er schon zu lange mit der selben Stärke in seine Nase stickt. Genauso wie mit dem Gestank verhält es sich, wenn du länger auf ein Bild schaust: Es wird immer schwächer wirken. Zitat:
Ansonsten wird ein Profi Farben messen. Bei einem reinem Grauton müssen z.B. alle drei RGB-Werte gleich sein. Fazit: Unser Sinnesapparat und das Gehirn funktionieren gänzlich anders (und viel "geschmeidiger") als eine Kamera. Konnte ich ein wenig weiterhelfen? Martin |
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03.01.2008, 00:44 | #4 |
Themenersteller
Registriert seit: 07.09.2003
Ort: Bremen
Beiträge: 5.426
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03.01.2008, 01:21 | #5 |
Registriert seit: 15.03.2004
Ort: Hamburg
Beiträge: 12.012
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Moin,
ja einiges wurde ja gesagt und ist weitgehend auch OK, Frage nur ob alle es auch so verstehen...? Fakt ist unser Auge adaptiert ...zu schnell allerdings kann man es in der Tat trainieren... wenn man weiß WOHIN man schauen muss/soll 1) einfache Lösung so===> Hierbei ist mein Desktop neutral mittig grau und darin eingebaut die Skala von der ECI.org und Color Solutions... weil die kleiner abgestuft ist! dieser (schlechte)Screenshot steht normal im unteren Drittel meines Monitors, die Restfläche ist nur Grau an den Kontrastflächen kann ich sehen ob mein Mittelwert noch stimmt, was er nicht tut wenn der Monitor "aufwacht"... also Einbrennzeit ist immer ca 30 Minuten wenns interessant genug ist könnte ich die links reinstellen. 2) die Oberprofilösung ist bekannt: Normarbeitsplatz mit Monitor der mit Haube abgeschattet ist und gedämpfter Raumbeleuchtung, die natürlich immer gleichmäßig sein sollte. Hatte in meinem früheren Studio einen mittelgrauen Büroraum, also Wände und Decke und Teppich.... das große Fenster hatte ich mit Alulamellen(Ikea) abgehängt und die konnten, je nach Tageszeit verdreht werden und der Sonne folgen....somit immer gleiche Beleuchtung! Neben dem Compi dann ein Normlichtkasten von Just... sowie ein Drauflicht von Just... somit konnten nun Dias und Druckvorlagen, Muster von Waren usw... farbrichtig abgelichen werden diese schnelle Abfolge trickst die Augen aus....so das man deutliche Unterschiede SEHEN kann! natürlich muss man das ein wenig lernen, ist also auch Gewohnheitssache. Heute sehe ich in normalen Bildern, auch wie hier im Forum sofort ob der WB passt oder nicht, selbst wenn der Autor steif und fest das Gegenteil behauptet Mfg gpo |
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03.01.2008, 19:12 | #9 |
Registriert seit: 04.06.2005
Ort: Netphen
Beiträge: 2.442
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Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass wenn man eine Weile in der Sonne sitzt und die Augen geschlossen hält (also rot durchscheinend die Lider sieht) und danach die Lider öffnet und auf ein weißes Blatt Papier sieht, dann nimmt man das das Papier in den ersten paar Sekunden grünstichig wahr, weil die Rotwahrnehmung überkompensiert wird. Das hält aber nur sehr kurze Zeit an, bevor es sofort wieder korrigiert wird.
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Gruß, Tobias
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03.01.2008, 20:54 | #10 |
Registriert seit: 07.09.2003
Beiträge: 4.030
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Alle Sinneswahrnehmungen sind deshalb so trügerisch, weil das Gehirn zum Registrieren von Reizen der Rezeptoren immer neue Reize benötigt. Gibt es keine Änderungen/Veränderungen, so senden die Rezeptoren nach relativ kurzer Zeit keine Impulse mehr aus: Man hat sich daran gewöhnt!
Das gilt für Wärme (ein ganz allmählich immer heißer werdendes Bad wird nicht mehr als viel zu heiß wahrgenommen) genauso wie für Schall, Licht und taktile Wahrnehmungen. Schaut man sich lange den zunächst sehr farbigen Horizont nach Sonnenuntergang an, verblasst er zusehends. Kippt man dann aber mal den Kopf, so wird der Horizont plötzlich wieder bunt (neuer Reiz). Folgen der Gewöhnung: Als ich in der frühen Computerzeit stundenlang vor dem grün-schwarzen Bildschirm saß, sah ich danach grau-weiße Wolken nur noch rosarot... (Die grün registrierenden Zäpfchen waren übersättigt und trugen nicht zum farblich neutralen Bild bei!) Fazit: Das Auge ist als Weißabgleichsorgan untauglich! |
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