[BeHo]

Vorhin in der ARD gesehen und ich bin sprachlos über das, was in Deutschland anscheinend möglich ist.

Hier der Link auf die Reportage in der Mediathek: Klick!

Besonders interessant finde ich die Passage mit der Richterin gegen Ende des Berichts. Das können die Autoren doch nur erfunden haben? Oder doch nicht? Einfach unglaublich.

[stecki99]

Willkommen im Rechtsstaat Deutschland. Da fehlen einen echt die Worte. Wohl dem, der von einer solchen Sch***e verschont ist. Es lebe der Kapitalismus.

[meshua]

Ich bin letztes Jahr umgezogen und konnte mir 3 Monate lang die Hochs und Tiefs des Wohnungsmarkts ansehen (Rhein/Main). Am Ende bin ich doch noch an einen "normalen" Vermieter gekommen, mit welchem ich mich gut verstehe (Er arbeitete früher in der selben Firma wie ich, sie kommt aus der Nachbarschaft meiner Eltern).

Angebot und Nachfrage stehen auf dem (dt.) Wohnungsmarkt nicht mehr in einem gesunden Verhältnis. Übrigens, wann kommt denn der Beitrag über "Mietnomaden"?

meshua

[CB450]

Zitat von BeHo

Besonders interessant finde ich die Passage mit der Richterin gegen Ende des Berichts. Das können die Autoren doch nur erfunden haben? Oder doch nicht? Einfach unglaublich.

Warum.
Berlin braucht Geld. Da ist es normal das Kapital zu schützen und die Einzelschicksale
der Bürger zu vernachlässigen.

Und auch wenn unserere Gerichte unabhängig sind, gibt es dennoch die Möglichkeit einzelne Kammern tendenziös zu besetzen.
Traurig aber wahr, wie dieser Bericht zeigt.

Und bevor man mich haut, das ist natürlich nicht nur in Berlin so.
Ich habe mich lediglich auf diesen Bericht bezogen.

[Itscha]

Ich gehe mal davon aus, dass da nicht eine Richterin mit Bildungsauftrag für Haus&Grund als Richterin für Mietsachen eingeteilt wurde, sondern (anders herum) dass Haus&Grund sich eine in Mietsachen tätige und damit "spezialkenntnisreiche" Richterin für Ihre Vorträge zur Weiterbildung der Mitglieder "geangelt" hat.

Soweit hat das m.E. keinen Skandalcharakter. Wenn sich natürlich über die Jahre eine Art Abhängigkeit oder "stillschweigende" Vereinszugehörigkeit der Richterin ergibt, kann das -wie hier- problematisch werden. Ohne die Urteilsbegründung zu kennen, kann man das aber nicht beurteilen. Auch richtige Urteile haben meistens einen Verlierer, der das nicht versteht, weil er anderer Meinung ist.

Das ganze Geflecht mit Haus&Grund wäre ein eventuell Grund, die Richterin als befangen abzulehnen. Wenn das oft genug erfolgreich praktiziert wurde, wird bestimmt der Geschäftsverteilungsplan bei dem Landgericht geändert, und das Thema ist vom Tisch.
Eine Gefahr für den Rechtsstaat sehe ich da jetzt noch nicht. Solange sowas nicht Methode hat.

Im Übrigen habe ich in letzter Zeit einige Berichte über "Justizskandale" in den öffentlich rechtlichen Kanälen gesehen, wo ich aus eigener Kenntnis prüfen konnte, dass da nicht so viel dran ist, wie dargestellt.

Ich persönlich betrachte solche Sendungen seit dem mit Skepsis. Ich möchte aber nicht ausschließen, dass so ein Beitrag mal wirklich einen großen Missstand aufdeckt. Man denke nur an den jüngst berichteten Fall Mollath.

[Schranzie]

Mieten rauf Mieter raus ist durchaus üblich
Bei uns in Konstanz gibt es eine grössere Baufirma, welche sich erst vor zwei Jahren Alte Wohngebäude einer kompletten Strasse gekauft hatte, die Mieten derartig erhöht hatte dass zwischenzeitlich alle Mieter ausgezogen sind und nun werden genau diese Häuser komplett saniert und umgebaut. Dort entstehen derzeit Eigentumswohnungen ab 150qm. Vorher wohnten dort hauptsächlich Studenten und Leute mit Migrationshintergrund :-/

[Dyas1251]

Zitat von BeHo

... Besonders interessant finde ich die Passage mit der Richterin gegen Ende des Berichts. Das können die Autoren doch nur erfunden haben? Oder doch nicht? Einfach unglaublich.

... und zur Verzweifelung treibt einen die Tatsache, daß die Richter/inen keinen direkten Vorgesetzten haben wo man intervenieren könnte.

Habe ich selbst in einer pers. Angelegenheit mit ähnlicher Konstellation erlebt und wäre fast Amok gelaufen.

Es hat ja schon seinen Sinn, wenn Richter/innen sich nur Ihrem Gewissen gegenüber und nicht einem Chef verantworten müssen. Sie sollen und müssen unabhägig sein.
Aber es muß doch möglich sein, gegen solche Misstände vorgehen zu können.

Nichts ist unmöglich ~~~ Deutschland.

[kvbler]

Wohne in einen Hochhaus aus den 71/ 72 Jahr. Lift gibt schon die Auskunft dazu.
Genossenschaftswohnung, mit passender Miete.
Vor zwei Jahren an Investor verkauft, die das Erdgeschoss aufmöbelte, so ist nun Bank, Lidl, billig Bäcker und Apollo im Haus.
Im April kam nettes Briefchen.
Motto: Miete wurde nun schon seit einen Jahr nicht erhöht, wir hätten gerne ca 13% mehr!
Sei ja durch Mietspiegel ersichtlich.
Ging mir gegen den Strich, den irgendwas hatte sich ansonst nichts im Haus geändert. Lifte sehr oft nicht vorhanden und das Wochenlang, siehe Baujahr und Ersatzteilen, Waschen hat sich um kleinere 150% verteuert.
Somit hatte Anwalt ein Schreiben zu erledigen.
Hab RSV.
Ergebnis, keine Antwort vom Vermieter und Abbuchung von der Miete wie vorgegeben, die Alte!

Noch! Hab ich solch Probleme nicht, wie ichs mir angeschaut hab, ist zum Ko....
was da passiert!

[Zaar]

Wie gut, dass ich vor der Entscheidung doch noch ein kleines Reihenmittelhaus zu erwerben, immer bei privaten Vermietern gewohnt habe, mit denen ich noch "von Angesicht zu Angesicht" verhandelt habe. Beim ersten habe ich sogar die Miete noch in bar bezahlt, die er dann in eine Zigarrenkiste getan hat und mir eine Unterschrift im Mietheft gegeben hat .

Es ist schlicht ein weiteres Symptom des zu weit getriebenen Kapitalismus, in dem ein paar wenige Gewinner immer mehr haben wollen, ohne auf die Allgemeinheit Rücksicht zu nehmen oder gar - wie hier - diese für ihren Vorteil bewusst schädigen. Kapitalismus ohne soziale Verantwortung ist der mindestens genauso üble Gegenentwurf zum dogmatischen Sozialismus.

Es muss wohl erst wieder kollabieren, damit sich etwas ändern kann