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Startseite » Forenübersicht » Kreativbereich » Fotostories und -reportagen » WALES, wir kamen!
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Alt 19.04.2015, 19:28   #41
Tom D
 
 
Registriert seit: 27.04.2009
Ort: Freigericht
Beiträge: 5.543
Dana, tolle Bilder, besonders die am und rund um den Llyn Ogwen gefallen mir sehr gut - und natürlich auch das Symmetriebild.

Die Ziege habe ich gefunden

Vera, super Bilder vom Strand - besonders das Pano (letztes Bild) gefällt mir sehr gut.
Mal gut, dass du es doch noch rechtzeitig zum Boarding geschafft hast

Und hier kommen dann meine Bilder vom 07.04.:

Erster Halt:








Ich habe auch ein paar Bilder der Mitreisenden:



Die Coladose wurde im Anschluß vorschriftsmäßig entsorgt.

An den Wasserfällen & der Aufstieg, der gar nicht nötig gewesen wäre




Das ist glaube ich schon vom nächsten Halt:




Merlin:






Und in Beddgelert


Sonnenuntergangsstimmung
__________________
Viele Grüße, Tom

Ein Foto zeigt nicht die Wahrheit. Es schlägt nur eine Möglichkeit vor._______
Tom D ist offline   Mit Zitat antworten
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Alt 19.04.2015, 19:35   #42
Dana

Themenersteller
 
 
Registriert seit: 21.08.2008
Ort: Hessen
Beiträge: 33.836
Schön, dass auch andere Bilder kommen!

Tom, bei dir war die Lok schon weiter als bei mir!
Und die Sonnenuntergangsbilder sind auch sooo schön.

Vera: du warst auch verliebt in diese Nebelberge. =) Sieht superschön aus!

Sascha: ich freue mich schon, wenn du dann mal etwas Zeit hast, ein paar Bilder zu zeigen. Gottlieb ist im Krankenhaus sogar mit dem Vorsortieren fertig geworden.
__________________
Liebe Grüße!
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Dana ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.04.2015, 19:48   #43
jqsch
 
 
Registriert seit: 28.08.2007
Ort: Bernau bei Berlin
Beiträge: 5.153
Also ich glaube ja, ihr habt mit Kodakchrome Diafilmen fotografiert. :-) Die Brauntöne erinnern mich an diesen wunderbaren Film.
Wunderbare Bilder, meine bisherigen Favoriten sind das Schafbild (ggK = ganz großes Kino) und der Sonnenuntergang, dessen Lichtkegel den Leuchturm beleuchtet. Gute Besserung an Gottlieb

VG
__________________
... und Tschüß...

jqsch ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.04.2015, 20:55   #44
BodenseeTroll
 
 
Registriert seit: 24.02.2007
Ort: Konstanz
Beiträge: 1.095
Uff, das geht ja richtig ab hier! Soo viele tolle Bilder! Beddgelert in b/w gefällt mir super, die Strandbilder von Vera bringen die Weite so richtig rüber und Danas Ogwen ist ganz grosses Kino...!

Ich fange auch mal an, allerdings bei Tag -3, denn Robert und ich fuhren schon am Donnerstag los. Wir wollten nach London fliegen, uns dort mit Bernd treffen und gemeinsam zum Haus bummeln Nun ist London ja nicht gerade ein kleiner Flughafen, dementsprechend besorgt waren wir, ob wir Bernd überhaupt finden würden. Wir kamen mit 10 Minuten Vorsprung und zum Glück am gleichen Terminal an und sahen schon, an welchem Kofferband die Koffer aus FRA einlaufen würden. Also postierten wir uns direkt am zugehörigen Ausgang und ein paar Minuten später kam Bernd um die Ecke. Erste Hürde geschafft!

Wir beschlossen, die erste Nacht in Gloucester zu verbringen. Zur Navigation hatten wir ein Onboard-Navi und mein Pad mit maps-me und Gottliebs Sightseeingpunkten. (Das stellete sich im Verlauf als gute Kombination heraus, denn auch später im Konvoi mit "STOP!"-Dana kamen wir durch maps-me immer wieder zurück auf Kurs, wenn wir mal den Anschluss verloren hatten oder nicht mehr in die Parklücke passten und weiterfahren mussten.) Auf einmal erklärte Bernd, er könne uns vom Auto aus ein günstiges Hotel mitten in der Stadt buchen, er hatte nämlich ein Internetpaket für sein Handy erstanden. Gesagt, getan, so landeten wir in einem wunderschönen Hotel aus dem Jahr 1450:



Vor dem Abendessen besuchten wir noch die Kathedrale von Gloucester:



Dort probte gerade der Chor, wir bekamen leider nur noch das Ende der Probe mit, aber immerhin:



Noch ein Innenraumbild:



Und dann war es so weit - es gab das erste Bitter der Reise:



Tag -2 begann feucht, wir schliefen also erst mal aus, dann FEB (full english breakfast) dann noch eine Runde durch Gloucester, wo wir am Kanal die ersten schmalen Boote bewunderten. Von denen trafen wir im Lauf der Tour noch einige weitere:





Danach machten wir uns Richtung Newport auf. In Caerleon, einem Vorort, gibt es einige Römerfunde und ein Museum, das sah bei dem drohenden Regen nach einem guten Plan aus. Das Museum war unerwartet klein, aber es gab einen schönen, verwunschenen Kirchgarten gegenüber:



(wo auf dem Bild ist Bernd?)

Danach ging es nach Newport, dort sollte es ein Castle geben - und somit einiges zu fotografieren. Dachten wir. Newport stellte sich als eher hässliche Hafenstadt mit einem Sauberkeitsproblem heraus, ausserdem war in der Fussgängerzone jeder zweite Laden verrammelt, alles kein schöner Anblick. Wenigstens gab es eine einigermassen fotogene Brücke:



(und wieder: wo auf dem Bild ist Bernd?)

Danach ging es ins vom Auto aus gebuchte Travelodge Hotel. Wir begannen, uns an den Komfort zu gewöhnen, am Abend nicht erst nach nem B&B suchen zu müssen.

Am Tag -1 ging es nach Cardiff an den recht neuen neuen Schleusenbereich, durch den ein grosses Hafenareal vom Meer abgetrennt wird. In dem Areal kann man unabhängig vom Tidenhub segeln oder Motorboot fahren. Und wenn man aufs Meer will, fährt man durch die Schleuse:



Dort fand sich auch ein altes, prunkvolles Hote:



Dann wurde es bunt:



Und als die anderen nach England flogen und sich alle Richtung Haus bewegten, guckten wir uns noch Caerphilly Castle, eine Kathedrale und eine Abbey an:

. .. .

. .. .

Leider war in der Kirche ein Konzert, aber wenn man sich den Turm auf dem letzten Bild ansieht: Wer weiss, wann der runterkommt....

Und manchmal, wenn man Glück hat, sind auch alte Ruinen richtig schön bunt:



Gegen Abend trudelten wir dann wohlbehalten in unserem Haus ein, es gab lecker Essen, uns war zwar etwas kalt, aber die Stimmung war super - und das sollte sie für den Rest der Tour auch bleiben.

Viele Grüsse,

Michael
__________________
Fotos: seetroll.ipernity.com
BodenseeTroll ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.04.2015, 21:32   #45
Dana

Themenersteller
 
 
Registriert seit: 21.08.2008
Ort: Hessen
Beiträge: 33.836
Ach toll, Michael, dass von dir die Tage vor unserer Reise kommen! Da bekommt man mal was anderes zu sehen und was mich besonders freut, ist, dass ihr alle nicht nur eure Bilder hinterher werft, sondern selbst etwas dazu schreibt. Das ist für mich SO wertvoll! Und für andere sicher auch. =)

@Jürgen: soso, Diafilm. Nunja, die Farben in Wales waren schon schön. Bräunlich trifft es ganz gut, sehr erdfarben, plus grün und gelb (der Ginster). Natürlich habe zumindest ich den Farben noch etwas "Raum" gegeben (ohne neue dazu zu erfinden!)...mir gefällt es so momentan einfach besser.
__________________
Liebe Grüße!
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Dana ist offline   Mit Zitat antworten
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Alt 20.04.2015, 07:49   #46
Beso
 
 
Registriert seit: 16.02.2010
Ort: Südhessen
Beiträge: 435
Für mich sieht es aus wie der goldene Urlaub! Braungold. Gelbgold. Rotgold. Grüngold... Eins schöner als das andere.
Während ich noch die Landschaften, Sonnenuntergänge, Leuchttürme, Schafe, Vögelchen etc verzückt betrachte, kommt Michael mit dem wundervollen Kontrastprogramm. Und ich betrachte ebenso entzückt das Städtchen, das Inn , die Kathedrale...
Beso ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.04.2015, 13:35   #47
kiwi05
 
 
Registriert seit: 01.10.2011
Ort: Alf / Mosel
Beiträge: 16.907
Danke Dana für dein kiwi05-Special,
danke für die weiter so ausführliche Beschreibung.
Unter den vielen tollen Fotos ist das sheep-on-the-horizon-Foto natürlich herausragend.
Aber auch von den vielen Fotos die jetzt beigesteuert werden bin ich begeistert. Unterschiedliche Blickweisen, unterschiedliche Tageszeiten und ergänzende Details machen das Ganze ja erst rund
__________________
Kritik und Kommentare an meinen Bildern sind immer willkommen.
Euer Feedback hilft mir, mich fotografisch weiter zu entwickeln.

Grüße aus Alf an der Mosel
Peter
kiwi05 ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 20.04.2015, 23:42   #48
Dana

Themenersteller
 
 
Registriert seit: 21.08.2008
Ort: Hessen
Beiträge: 33.836
Ja, das finde ich auch!

Hier kommt der nächste Tag:

Mi, 8.4.2015 – „Hwll Hwll!!“


Ok, diesen Titel zu erklären, wird etwas schwierig. Ich versuche es trotzdem.

Die Waliser haben eine ganz eigene Art, Vokale und Konsonanten zu sprechen. W ist wie u, u ist wie i, Y ist wie ein offenes a oder e, manchmal auch ei oder i, LL ist der ch-Zischlaut von Paul Panzer, dd ist das englische th, f wird wie w gesprochen und so weiter.
Diese Zeile: Yn dwyn bythol elw fydd wird also so gesprochen: Enduin bathol eluwith.

Als wir lecker gefrühstückt hatten, sagte ich „Husch husch!!“, weil es schon so spät war. Jutta machte daraus ein „Huch Huch!“ mit dem LL-Zischlaut und dann witzelten wir herum, wie das in Walisisch geschrieben aussehen würde…ab dann hieß es nur noch „Hiffl Hiffl!!“, wenn wir uns eilen wollten.

Heute wollten wir nach Beaumaris, auf der Insel Anglesey, das Castle anschauen und vielleicht die Puffin-Tour mitmachen, auch ansonsten sollte es nochmals zu Leuchttürmen und zu einigen netten Stellen im Norden von Wales gehen. Am Ende wollten wir in Conwy sein.

Doch vorher wollten viele der Gruppe, die sich uns anschloss, noch zu einem Ort, wo man Geld kaufen konnte. Das ging am besten beim Tesco, eine Bank war viel zu weit weg, so fuhren wir Kolonne dort hin und ein Riesenschwarm lief zum Geldautomaten, während der Rest nochmals schnell den Supermarkt stürmte, um noch ein paar Dinge zum Schnabulieren zu kaufen wie „Oaties“, leckere Haferkekse und Getränke.

Als ich schon mit meinen Einkäufen durch war, kam Vera, suchend nach den Getränken. Da ich wusste, wo sie standen, sagte ich scherzhaft: „Kooooomm….kommkommkomm….“
Wer Vera kennt, weiß, dass sie eine sehr ruhige und besonnene Person ist. Humorvoll, aber eher sanft. Daher werden die, die sie kennen, sich SEHR wundern, dass sie mir plötzlich laut bellend hinterher rannte. So hatte selbst ich Vera noch nie gesehen und ich muss immer noch schmunzeln, wenn ich an diese Begebenheit denke.

Als alle mit allem ausgestattet waren, ging es recht straight nach Beaumaris. Meine Güte, war das kalt. Das Wetter war heute eher etwas bedeckt und in dem Moment, wo die wärmende Sonne nicht mehr half, war es wirklich bibberig kalt. Trotzdem ließ ich meine dicke Jacke im Auto und wir liefen vom Parkplatz los, Richtung Castle. Hätte ich mal die Jacke mitgenommen.

Es war wirklich kalt. Selbst die Möwen sahen unbehaglich aus:


Bild in der Galerie

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Das Castle war hübsch:


Bild in der Galerie

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…und TEUER. Für fünf Pounds konnte man in den Mauern herum spazieren, für 800 Pounds hatte man lebenslange, nicht übertragbare Mitgliedschaft. Wir überlegten also hin und her…also nicht, ob wir 5 oder 800 Pounds zahlen wollten, sondern eher, ob wir hinein wollten oder nicht. Ich war kein so Castle-Fan, daher wollte ich lieber in der Stadt herum laufen und an den Quai gehen, die Gruppe teilte sich. Michael und Robert gingen in das Castle, genauso wie Mina, Merlins Freundin. Sie liebt alte Burgen und freute sich auf den Rundgang. Der Rest verteilte sich in dem kleinen Städtchen. Tom, Vera, Eva, Tim, Gottlieb und ich wanderten durch die Sträßchen


Bild in der Galerie

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Interessant auch, dass die Waliser ihre Fenster irgendwie "ausmalten".


Bild in der Galerie

Komplett gemalte Fenster hatte ich ja schon gesehen. Aber echte Fenster, die dann ausgemalt waren, waren auch für mich neu.

Dort sahen wir auch eins der ältesten und sicher auch kleinsten Häuser in Groß Britannien.


Bild in der Galerie

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Bald kamen wir am Quai an. Das Wetter war immer noch so lala:


Bild in der Galerie

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aber die Möwen flogen bei diesen Aufwinden wunderbar vor uns herum.


Bild in der Galerie

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Da alles recht im Dunst lag:


Bild in der Galerie

beschlossen wir, heute die Puffintour NICHT zu machen. Es war auch einfach zu kalt. Wir schauten uns ein wenig am Quai um, da standen so viele Menschen und hängten irgendwas ist Wasser… So kleine Säckchen…und neben ihnen standen Eimer mit Wasser darin. Was taten die da?

Krabben fangen! In den Säckchen waren kleine Fleischstückchen (Speck oder Leber oder ein Stück Rinderfleisch), welche an den langen Fäden ins Wasser gehängt wurden. Die Krabben scheinen Fleisch zu mögen und versuchen, das Fleisch zu bekommen. Sie hängen sich mit ihren Zangen außen an…und sind leider so blöd, nicht loszulassen, selbst, wenn sie aus dem Wasser gezogen werden. Die gefangenen Krabben kommen dann in die kleinen Eimer…und sobald zwei drin sind, beginnen sie, sich dort zu bekriegen. Ein furchtbarer Tourispaß. Ich habe mir SO gewünscht, dass die Viecher plötzlich Hirn kriegen und den Leuten irgendwelchen Blödsinn in den Sack schmeißen…aber nee.

Meine Güte, es wurde immer kälter. Der Wind fegte einem um die Ohren und es wurde wirklich ungemütlich. Tom, Vera, Gottlieb und ich trennten uns daher von Eva und Tim und gingen schon mal ein Stückerl Richtung „wärmende Hauswände“. Dabei kamen wir an einem schönen Bistro vorbei, in das wir spontan, trotz geschmierter Brote, gingen und uns an einen der wenigen freien Tische setzten. Vera bestellte einen Brownie und einen Kaffee, Gottlieb einmal Cream-Tea (einen Scone mit glotted cream und Erdbeermarmelade) und Tom und ich versuchten die Kürbissuppe mit Spinat. Wohoooow, war das lecker! So langsam wärmten wir uns wieder auf und fühlten uns fit, wieder in die Kälte hinaus und zum Parkplatz zurück zu wandern, wo einige der anderen schon auf uns warteten. Andere waren schon vorgefahren, das war vorher so abgemacht worden.

Weiter ging es nun zum Trwyn Du Leuchtturm. Dort konnte man wählen, mit dem Auto zu fahren (2 Pounds) oder hin zu laufen. Wir waren faul und entschieden uns fürs Fahren…und taten gut daran! Es war noch eine ganz schöne Strecke bis zum Leuchtturm vor an die Küste und mir taten alle leid, die das unterschätzt und zu Fuß gelaufen waren. Als wir am Leuchtturm ankamen, war ich über meine Jacke und meinen Schal wirklich froh. MEI, war das kalt!!! Es wehte heftig, ich musste mich oft mit dem Rücken zum Wind stellen, was mir die Kapuze über den Kopf zog, ohne dass ich Hand anlegen musste, aber es war soooo schön da!


Bild in der Galerie

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Der Leuchtturm gongte dauernd mit einer lauten, tiefen Glocke. Wir überlegten, ob er vielleicht dem Irrsinn erlegen sei, eine Kirche zu sein…oder eine Standuhr? Wir haben auch nicht heraus bekommen, warum er das tat. SEHR merkwürdig.

Man konnte von dort auch die Puffin-Insel sehen und das Boot, das dran vorbei fuhr. Wir sahen, dass es rechts von der Insel fuhr, das merkten wir uns schon mal, falls wir die Puffin-Tour doch noch machen sollten. Links im Boot waren also die guten Fotografenplätze.

Am Parkplatz vor dem Weg zum Leuchtturm war eine kleine Kapelle.


Bild in der Galerie

und ein sehr seltsames Steinhaus mit einer kuppelartigen Dachkonstruktion, komplett gemauert:


Bild in der Galerie

Wir wollten uns die kleine Kirche näher ansehen (sie war im Preis mit drin, wie uns der „Wärter“ sagte), nur Vera wollte etwas anderes.
„Ich geh mal ein Stück voraus, ihr könnt mich ja dann einsammeln.“
„Wohin möchtest du denn?“
„Ach…da unten waren ein paar Pferde und ein Shetlandpony!“
Ich erinnerte mich an die Tiere…aber…verschätzte sich Vera da nicht mit der Entfernung?
„Ähm…Vera…bist du sicher? Die waren doch total weit weg von hier!“
„Neee, die sind gleich da unten.“
Hm…ok…hatte ich mich da echt so verschätzt? Naja gut, konnte ja sein. Vera lief los, während wir anderen den Kirchhof betraten:


Bild in der Galerie

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Ein paar von uns waren schon drin gewesen und meinten, sie sei niedlich, wenn auch recht einfach gehalten. Sascha rüttelte an dem Türklopfer. Nichts tat sich. Er zog und zerrte, aber nix. Och kommt…echt jetzt?? In den paar Minuten hatten die die Kirche geschlossen? Manno….! Etwas enttäuscht gingen wir wieder und ich knipste noch ein Aussichtsbild:


Bild in der Galerie

Glücklicherweise bin ich ja jemand, der nie mit Dingen, die ihn beschäftigen, hinter dem Berg hält. So erzählte ich der Gruppe am Parkplatz gleich brühwarm, dass WIR nicht mehr in die Kirche hinein konnten (Manno!!), worauf Michael verwundert sagte: „Hä? Wir waren doch gerade noch drinnen…“
„Ja, aber jetzt ist zu!! Die Tür ließ sich nicht aufmachen! Sascha hat gezogen und gezerrt!“
„Hat er auch mal versucht, am Türklopfer zu DREHEN?“
„……………“
Aber sorry, wer ist denn auch so bescheuert und erfindet einen DREHbaren Türklopfer??
Wir stiegen also die Treppe zum Kirchlein wieder hoch und versuchten uns drehenderweise an der Tür.
Schwubbs…offen. Ooooohmann….

Die Kirche war, wie schon angekündigt, klein, sehr einfach, aber niedlich:


Bild in der Galerie

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Besonders angetan hatte es mir die Lichtstimmung, die durch eins der Fenster an die Mauer fiel:


Bild in der Galerie

Als wir zurück kamen, gab ich eine Runde Karotten für alle aus, die wollten (das tat ich die Woche oft, weil ich mir dauernd einen Packen beim Tesco kaufte. Gesunde Zwischennahrung!) und dann wollten wir eigentlich schon losfahren.
„Ich frag mich ja, was das ist…“
Ich blickte auf diesen komischen Steinkuppelbau.
„Ei, geh doch mal rein, das ist ein alter Taubenschlag!“
Schon wieder profitierte ich von denen, die schon vorher mutig gewesen waren.

Eine MINItür (wirklich mini!) ließ Eva und mich eintreten, man musste sich ganz schön zusammen klappen, um durch zu passen. Aber WOOOOOW! Wie cool war DAS!


Bild in der Galerie

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Eine riesige Reihenhaussiedlung, nur für Tauben! Da hatten früher sicher tausende rein gepasst! Jetzt war es leer und – DANKE! – sauber. Wir konnten uns gar nicht satt sehen.

Als wir wieder ins Freie traten, kam Gottlieb auch gerade von seiner kleinen Erkundungstour zurück. Ihm gaben wir den Tipp weiter, denn wir wussten, dass er so etwas liebt. Und auch er kam später dann begeistert zurück.

Das ist sowieso etwas, das ich an unserer Gruppe sehr geschätzt habe. Es gab kein Drängeln und kein ungeduldiges Aufmurren. Wer nicht warten wollte, fuhr dann halt alleine weiter. Völlig unkompliziert. Man wusste, dass man die Zeit hatte, die man an einem Fleck haben wollte. Die, die weiter mit uns fahren wollten, warteten, oder wir warteten auf die anderen. So schön. =)

Herzlich lachen mussten wir, als wir etwas nachschauen wollten und Gottlieb meinte: „Ähm..ich hab hier doch kein Online…“ Ab da hatten wir dann alle „kein online“, wenn kein Netz vorhanden war.

Wir setzten uns wieder in die Autos und fuhren los. Auf dem Weg kam uns eine etwas müde Vera entgegen. Sie war eine gute halbe Stunde in die eine Richtung gelaufen, um festzustellen, dass die Pferde wohl doch eeeetwas weiter unten gewesen waren als sie gedacht hatte. So lief sie den Weg wieder zurück, wurde aber von uns dann doch eingesammelt, bevor sie die komplette Straße plus Steigung wieder erklimmen hätte müssen. Unser Auto witzelte darüber, dass sich die Pferde sicher als Kanada-Gänse verkleidet hatten, denn ihr „Lachen“ war noch lange zu hören.

Über die Britannia-Bridge


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ging es zu den „Aber-Falls“. Lange vorher rauschte das Wasser schon hörbar. Wir fuhren bis zum letzten Parkplatz vor und stiegen aus. Die Sonne schien wieder und tauchte die Wasserstellen zwischen den Bäumen in goldenes Licht.


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Ich lieh Vera mein Stativ und meinen Graufilter, sie war ohne gegangen und ging zu Tom zurück, der schon wieder bei den Autos war. Die richtigen Wasserfälle waren viel weiter oben…und ich persönlich hatte nicht mehr die Kraft, den ganzen Weg zu laufen, es war doch noch ganz schön weit. Eva und Tim wollten dies aber, so trennten sie sich für den Abend von uns ab. Ich hatte noch drei Karotten, die nicht mehr ganz so schön aussahen und sah zwei Pferde oben auf der Koppel. Ich kletterte hin, Toms Aussage missachtend, dass die beiden sicher nicht auf mich hören würden und versuchte, sie mit den Karotten zu locken.

Die beiden drehten sich um und in ihren Gesichtern war die abfällige Frage zu lesen, was ich denn mit dem Gemüse wollte, wenn sie doch gerade frischen Hafer zu Abend bekommen hatten. Genüsslich malmend drehten sie mir wieder den Hintern zu, ich konnte schreien, so viel ich wollte.
Frustriert schmiss ich den beiden die Karotten in die Koppel – sie würden sie bestimmt finden. Mitnehmen wollte ich sie nicht mehr, obwohl die beiden das eigentlich verdient hatten!

Ich besuchte noch die Toilette dort am Parkplatz (die Toiletten waren auch im Wales fast überall vorbildlich sauber, total klasse) und wurde von einem schrillen Pfeifton empfangen. Ouh, unangenehm, was war denn das?
Dann sah ich, dass mal wieder die Frauen- und die Behindertentoilette gekoppelt war und der Notstrang, den man ziehen konnte, wenn man in Not geriet, rot leuchtete und laut pfiff. Aha. So wurde einem dann hier also geholfen. Aber wenn da wirklich etwas passieren sollte und wirklich jemand zu Hilfe kommen würde, wäre der auch erst in vielen Minuten wenn nicht sogar Stunden da…Man konnte allerdings auch davon ausgehen, dass kein eingeschränkter Mensch diese Unwegsamkeiten hier alleine bestreiten würde. Trotzdem hatte ich die komplette Zeit auf der Toilette Angst, die Tür würde gleich aus den Angeln gerissen und die Helfer stürmten die Bude.

Auf die anderen mussten wir eine ganze Weile warten. Als sie zurückkamen, war Vera am Strahlen.
„Wasserfälle mit Graufilter und Stativ fotografieren macht totaaaaal Spaß!!“
Kann ich bestätigen.

Auf dem Weiter-nach-Conwy-Weg begegnete uns ein total süßes Hexenhäuschen:


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Da es schon spät war, fuhren wir durch Conwy durch, ohne anzuhalten. Wir wollten den Sonnenuntergang vorne an der Küste mitmachen. Es gab da so einen Einbahnstraßenweg (Great Orme), wo man einen großen Felsen umfahren konnte, direkt an der See. Vorher hielten wir noch kurz bei Llandudno, denn da war ein sehr langer Steg ins Wasser gebaut. Ich versuchte mich nochmals an Langzeitbelichtungen.


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Ein, zwei Möwen saßen auf der langen Mauer und beobachteten unsere Knipserei.


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Plötzlich ein Kreischen…und auf einmal flogen …SEHR viele Möwen um uns herum. Fünfzig, sechzig…kaum zu zählen. Schuld war Gottlieb, der trockenen Toast vom Frühstück mitgenommen hatte und nun an die Vögel verfütterte. Und diese Tiere sind ja so sozial, dass sie alle ihre Kollegen rufen, sobald sie sehen, dass es was Tolles gibt.

So sah die Mauer dann aus:


Bild in der Galerie



Natürlich merkten sie bald, dass der Toast alle war, so flogen sie wieder von dannen.


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Eine beschwerte sich noch lauthals über den schlechten Service:


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Und dann ging es weiter, Richtung Great Orme. Die Sonne stand immer tiefer und ich hatte Angst, dass mein wichtigster Wunsch, die Abendstimmung am Aussichtspunkt des Great Orme, nicht mehr in Erfüllung gehen würde. Auch hatte ich Angst, dass der Parkplatz überlaufen sein könnte, da es wirklich schön da sein sollte.

Wir fuhren den Engpass der Einbahnstraße entlang (auch wieder nicht kostenfrei) und ich gab der Möglichkeit nach, auf den Berg ganz hinauf zu fahren. Da es ja dann ein Plateau war, müsste man ja eigentlich dann einen Rundumblick haben… Wir passierten eine süße kleine Kirche mit ihrem Friedhof:


Bild in der Galerie

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und kamen oben an, um zu sehen, dass wir nichts sahen. Ooooohmann, jetzt war es noch später! Also schnell wieder den Weg hinunter und weiter die Einbahnstraße entlang…um dann am Aussichtsparkplatz fast völlig alleine zu stehen und den Sonnenuntergang zu genießen:


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Klar, es wäre mit Fischkutter sicher NOCH schöner gewesen…aber auch so gefielen mir die Farben sehr gut.

Wir waren nur noch zwei Autos. Wir und das Auto von Sascha, Olaf und Volker. Und irgendwie…war der Tatendrang noch nicht ganz erloschen. So machten wir aus, noch das Castle von Conwy bei Nacht zu fotografieren. Natürlich wäre Blaue Stunde interessanter gewesen, aber man kann nicht alles haben.

Dort durften wir etwas feststellen, was die Waliser wohl gerne mit ihren Castles tun: sie beleuchten sie nur EINseitig. Von der recht hübschen Seite war das Castle komplett schwarz. Na klasse. Wir fuhren also durch die Altstadt und versuchten, einen Platz zu finden, von dem aus man das Castle noch sehen konnte. War gar nicht so leicht, aber mithilfe von Mapsme und Toms Wünschen ging es dann doch.

Wir parkten und stiegen aus. Ich erspähte eine hübsche Telefonzelle, die sehr pittoresk aussah, so angelehnt an eine alte Mauer…da wollte ich nachher nochmals hin, um sie zu fotografieren.

Wir betraten einen sehr dunklen und schräg-matschigen Steg und tasteten uns langsam vorwärts. Wo begann er, glitschig zu werden? Netterweise erst SEHR weit vorne, wir konnten also einige Meter Strecke gut machen und hatten dann doch einen recht netten Blick auf das Castle. Dass der Steg trotz allem matschig gewesen war, bemerkte ich übrigens erst hinterher, als ich meinen Rucksack wieder im Hellen sah. *grrrr*

Während ich aufbaute, hörte ich Olaf sagen: „Da oben war eine tolle Telefonzelle, die fotografiere ich nachher noch.“
WAS??? MEINE Telefonzelle??
Die nächsten Minuten herrschte ein „Nein-doch-nein-doch-dasistabermeins-neinissesnich!“-Spielchen, das wir zum Spaß immer weiter trieben.

Hier die Bilder des Castles und des Hafens:


Bild in der Galerie

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Ich hoffe, Olaf nimmt es mir nicht krumm, wenn ich die Bilder von der Zelle schon mal zeige. Dieses Motiv ist UNSER BEIDER Motiv gewesen. Ich würde mich freuen, deine, lieber Olaf, auch noch zu sehen!


Bild in der Galerie

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Wir hatten morgens beschlossen, abends ein Resteessen zu veranstalten. Es waren ja noch Nudeln und Bolognesesoße da und auch vom Curry von gestern war noch einiges übrig. So mussten wir uns nicht beeilen und es war halb elf, als wir wieder daheim waren. Hungrig stürzten wir uns auf die Reste der Reste und ich musste dann von einem der Whiskys probieren, die angepriesen wurden.
„Oooooooh Goooooooott!“
Ich hasse Whisky einfach…egal, wie oft und wie positiv gestimmt ich einen probiere.
Danach probierte ich noch ein „Welsh Black“ von Eva und Tim, ein dunkles, walisisches Bier.
„Oooooooooooooooooooooh Gooooooooooooooooooooott!“
Dann doch lieber ohne Alkohol.
Das Bierprobieren wurde dann allerdings zum Running Gag und ich probierte ALLE Biere durch, die Eva und Tim kauften…und es waren einige.

Allerdings reichen mir meist schon zwei, drei Schlucke, um leicht betüddelt zu werden, so erzählte ich den anderen beim Thema Möwen was vom „Möwenfell“, war der Lacher des Abends und bis wir ins Bett gingen philosophierten wir darüber, dass die Waliser vor ihren Kaminen keine Eisbärenfelle liegen hätten, sondern Möwenfelle…das Bild eines kleinen Möwenfells vor dem großen Kamin sorgte für Erheiterung, bis der Abend ausgeklungen war.

Wieder war ein wunderbarer Tag vergangen. Gute Nacht!
__________________
Liebe Grüße!
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Geändert von Dana (21.04.2015 um 08:36 Uhr)
Dana ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.04.2015, 08:05   #49
U.Catweazle
 
 
Registriert seit: 12.05.2014
Beiträge: 17
Ihr Lieben,
ich bin ganz begeistert von den Bildern und Erzählungen. Die meisten kennen ja meinen
Spruch aus Cornwall noch: Da war ich auch mal. vor 40 Jahren.
Und mit den Bildern kommt die Erinnerung wieder.


>>Der Leuchtturm gongte dauernd mit einer lauten, tiefen Glocke. Wir überlegten, ob er vielleicht dem Irrsinn erlegen sei, eine Kirche zu sein…oder eine Standuhr? Wir haben auch nicht heraus bekommen, warum er das tat. SEHR merkwürdig.<<
Ja, und wenns neblig ist? Dann muss man halt die Ohren aufreißen!

Gruß Ulrich
U.Catweazle ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.04.2015, 08:30   #50
DiKo
 
 
Registriert seit: 27.02.2014
Beiträge: 3.073
Erstmal ein riesengroßes Dankeschön für Eure bisherige Reiseberichterstattung mit den tollen Fotos und den lebendigen Forrmulierungen, das liest sich prima!

Zum Leuchtturm:
Das ist ein Nebelsignal, das ihr da gehört habt.
Steht aber auch so in der englischen Wikipedia http://en.wikipedia.org/wiki/Trwyn_Du_Lighthouse
in dem Kasten rechts bei Fog signal.

Gruß, Dirk
DiKo ist offline   Mit Zitat antworten
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