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Startseite » Forenübersicht » Treffpunkt » Café d`Image » Verständnisfrage: Deep Field - Bilder stacking Astrofotografie
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Alt 29.07.2013, 23:28   #1
corenight
 
 
Registriert seit: 01.11.2007
Ort: Aargau Schweiz
Beiträge: 507
Verständnisfrage: Deep Field - Bilder stacking Astrofotografie

Hallo Zusammen

ich habe mal eine Verständnisfrage, da ich es einfach nicht wirklich verstehe.. So wie es aussieht...

Ich interessiere mich sehr für Astromonie und hab wohl schon dutzende Dokunentationen bezüglich Universum, Galxien etc. geschaut. Ein grosses Thema dabei natürlich immer das Hubble-Teleskop.

In der letzten Doku welche ich schaute kam das Deep Field Projekt wieder einmal zur Sprache. Dabei hat das Hubble Teleskop sehr viele bilder vom selben dunklen Fleck des Universums gemacht welche dan durch Stacking eine fülle von Galaxien präsentierte. (unter google bilder einfach mal Deep Field Hubble eingeben)
Bei der Astofotografie mit den DSLR's macht man das ja auch so um mehr Details zu erhalten von einem Sternenhimmel.

Meine Frage: Wie zum Teufel geht das? Mir ist schon klar, daas ein kleines Licht 100 mal aufgenommen gestackt ein helleres Licht gibt. Aber wie kann aus einem Bild mit der Information "schwarz" durch stacking auf einmal die Information "überall Galaxien" entstehen? Wenn man ein Bild macht bei dem nichts zu sehen ist und mann davon 2000 Bilder macht sollte das Ergebnis doch nachwievor nichts sein?

So wie ich das verstanden habe ist dem aber nicht so. Oder bin ich da komplett auf dem Holzweg?

Wäre toll wenn mir hier jemand "Licht ins Dunkle" bringen könnte ;o)

Grüsse Claudio
__________________
Meine neue Homepage www.claudiowidmer.com
corenight ist offline   Mit Zitat antworten
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Alt 30.07.2013, 04:36   #2
fotomartin
 
 
Registriert seit: 03.04.2012
Ort: Berlin
Beiträge: 398
Hallo Claudio,

es ist eben nicht so, dass diese fernen Galaxien NICHTS auf dem Bildsensor von Hubble hinterlassen, aber das wenige empfangene licht geht im rauschen unter (und wird dann von der Rauschreduzierung glatt gebügelt, so das du nichts mehr siehst). Mit den vielen aufnahmen machen die quasi Multiframe noise Reduction und können dabei evtl. auch noch eine höhere ISO realisieren. Durch die vielen Bilderkann das statistisch normalverteilte Rauschen entfernt werden und die Galaxien bleiben übrig.

Viele Grüße,
Martin
fotomartin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.07.2013, 05:50   #3
TONI_B
 
 
Registriert seit: 13.12.2007
Ort: Ö; Deutsch-Wagram
Beiträge: 12.281
Nachdem Licht - zumindest im sog. Teilchenbild - aus einzelnen Photonen besteht, die rein statistisch verteilt aus den Tiefen des Universums kommen, kann man durch Addition vieler Aufnahmen ein wesentlich besseres Signal-Rausch-Verhältnis erhalten.

Nehmen wir eine sehr schwache Galaxie, die uns im Mittel(!) ein Photon pro Minute schickt. Wenn du jetzt mehrere Aufnahmen mit beispielsweise einer Minute Belichtungszeit machst, wird diese Galaxie auf manchen Aufnahmen gar nicht belichtet, auf manchen wird ein Photon etwas ausrichten und auf einigen wenigen Aufnahmen werden sogar zwei oder drei Photonen "arbeiten". Beim Himmelshintergrund sieht es ähnlich aus, nur dass der in Summe(!) noch weniger Beitrag liefert, zB. alle zwei Minuten ein Photon an gerade dieser Stelle, wo sich die Galaxie befindet. Mit nur einer Aufnahme könnte die Galaxie zufälligerweise ein Photon mehr liefern als der Hintergrund, viel wahrscheinlicher aber ist an dieser Stelle gar nichts oder sogar ein Photon des Hintergrundes mehr als von der Galaxie. Durch Addition vieler Aufnahmen (zB. 100 x 1Minute) bekommt man an der Stelle der Galaxie ein Signal-Rausch-Verhältnis von 2: 100 Photonen von der Galaxie und 50 Photonen vom Hintergrund! Und siehe da, man hat ein deutliches Bild der Galaxie!

Alles klar?
__________________

Geändert von TONI_B (30.07.2013 um 05:54 Uhr)
TONI_B ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.07.2013, 07:14   #4
mrieglhofer
 
 
Registriert seit: 03.12.2003
Beiträge: 8.945
Was mir aber nicht klar ist, warum das bei einer Langzeitaufnhame nicht geht. Eigentlich müsste sich dort ja die statistisch verteilten Photonen genauso gleich massig verteilen und die Nutzdaten auch davon abheben. Oder wird das anders verrechnet? Langzeit wäre ja auch nur eine Addition der Einzelbilder.
mrieglhofer ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.07.2013, 07:20   #5
SuperTex
 
 
Registriert seit: 19.10.2011
Ort: Unterhaching
Beiträge: 330
Zitat:
Zitat von fotomartin Beitrag anzeigen
Mit den vielen aufnahmen machen die quasi Multiframe noise Reduction und können dabei evtl. auch noch eine höhere ISO realisieren.
Wieviel ISO hat denn Hubble so?
__________________
Using a DXO test to judge cameras is sort of like using a metronome to measure an orchestral performance of Mozart.
SuperTex ist offline   Mit Zitat antworten
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Alt 30.07.2013, 07:25   #6
SuperTex
 
 
Registriert seit: 19.10.2011
Ort: Unterhaching
Beiträge: 330
Zitat:
Zitat von TONI_B Beitrag anzeigen
Alles klar?
Nein, warum belichtet man nicht einfach 1*100 min und spart sich dabei 100 mal das Ausleserauschen?
__________________
Using a DXO test to judge cameras is sort of like using a metronome to measure an orchestral performance of Mozart.
SuperTex ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.07.2013, 07:41   #7
André 69
 
 
Registriert seit: 15.01.2008
Ort: Freistaat Sachsen
Beiträge: 5.047
Hi,

es gibt keinen "Idealen Sensor" ohne jedes rauschen, macht man aber mehrere Aufnahmen, so lässt sich dieses statistisch rausrechnen, da das Rauschen im Gegensatz zum Nutzsignal eher zufällig verteilt ist.

http://de.wikipedia.org/wiki/Hubble_Ultra_Deep_Field hier steht was von 800 Aufnahmen / 11,3 Tage, also ca. 20min pro Bild

Gruß André
__________________
Wer die Freiheit aufgibt um Sicherheit zu gewinnen, der wird am Ende beides verlieren (Benjamin Franklin)
André 69 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.07.2013, 08:14   #8
TONI_B
 
 
Registriert seit: 13.12.2007
Ort: Ö; Deutsch-Wagram
Beiträge: 12.281
Tja, die Fragen sind berechtigt, aber wenn man sich mit der Statistik des Rauschens beschäftigt, sollte es klarer werden:

http://www.astro.uni-bonn.de/~mischa...ion/noise.html

Es hat natürlich auch praktische Gründe, warum man nicht allzu lange belichten will bzw. kann: bei den Amateuren sind es die Lichtverschmutzung und die mechanischen Unzulänglichkeiten. Da ist es viel einfacher mehrere Belichtungen zu machen und die zu addieren. Beim Hubble ist es die Umlaufbahn um die Erde, die sehr lange Belichtungszeiten verhindert.
__________________
TONI_B ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.07.2013, 08:41   #9
SuperTex
 
 
Registriert seit: 19.10.2011
Ort: Unterhaching
Beiträge: 330
Zitat:
Zitat von André 69 Beitrag anzeigen
Hi,

es gibt keinen "Idealen Sensor" ohne jedes rauschen, macht man aber mehrere Aufnahmen, so lässt sich dieses statistisch rausrechnen, da das Rauschen im Gegensatz zum Nutzsignal eher zufällig verteilt ist.
Aber 100 mal Auslesen ist 100 mal Rauschen. 100 mal länger Belichten und einmal Auslesen wäre einmal Ausleserauschen und 100 mal mehr Signal, oder?
SuperTex ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.07.2013, 08:43   #10
SuperTex
 
 
Registriert seit: 19.10.2011
Ort: Unterhaching
Beiträge: 330
Zitat:
Zitat von TONI_B Beitrag anzeigen
Beim Hubble ist es die Umlaufbahn um die Erde, die sehr lange Belichtungszeiten verhindert.
Warum? Die Region für die Deep Field Aufnahmen wurde doch gerade so ausgewählt, dass sie ohne Unterbrechung von Hubble aus zu sehen ist (continuous viewing zones, CVZs).
SuperTex ist offline   Mit Zitat antworten
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