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Startseite » Forenübersicht » Kamera und Technik » Blitzgeräte und Beleuchtung » Dia abfotografieren mit Blitz (Farbstich)
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Alt 07.01.2016, 09:57   #1
Gerhard-7D
 
 
Registriert seit: 10.02.2006
Ort: Landkreis Traunstein
Beiträge: 1.297
Dia abfotografieren mit Blitz (Farbstich)

Hallo meine lieben Forenkollegen

Wer kennt sich mit dem abfotografieren von Dias und der benötigten Lichtfarbe aus?

Ich habe folgenden Aufbau: Aufsatzrohr auf Makroobjektiv, an dessen Ende einen Rahmen in dem das Dia steckt. Dazu einen Aufsteckblitz und als Reflektionsfläche eine Beamer-Leinwand.

Den Kamera WB auf 6000 Kelvin eingestellt. Und den Blitz manuell soweit hoch geregelt, dass bei Weiß keine Überbelich tung auftritt.
Ich Blitze also gegen die Leinwand, das Licht wird reflektiert, durchleuchtet das Dia von hinten und die Kamera nimmt dieses Bild auf.

Nun habe ich aber bei vielen Bildern deutlich zu kühle Farben festgestellt die erst durch ein verschieben des WB auf 10000 Kelvin gut aussahen. Bei anderen War 10000 aber wieder zu viel.

Meine Vermutung ist nun, dass ich den Blitz auf die Farbtemperatur des Dia projektors bringen müsste ?
(LEE Filter für 3200 Kelvin hätte ich)

Ausserdem kann es sein dass die Leinwand nicht rein -weiß reflektiert, hier vielleicht ein Blatt Papier verwenden?

Ausserdem bin ich nicht sicher welcher Kelvin wert in der Kamera eingestellt sein sollte um den original Charakter der Bilder nicht zu verfälschen.

Ein komplett Umbau z.b. eines Projektors kommt für mich nicht in Frage. Daher bitte nur Antworten die sich auf diese Art Aufbau beziehen.

Danke schon mal im Vorraus

LG. Gerhard
Gerhard-7D ist offline   Mit Zitat antworten
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Alt 07.01.2016, 10:23   #2
Aleks
 
 
Registriert seit: 03.12.2010
Beiträge: 948
Hallo Gerhard,

das ist richtig, das "richtige" Licht ist beim Digitalisieren von entscheidender Bedeutung. Ich nehme an, Du möchtest "normale" Tageslicht-Diapositivfilme digitalisieren.

Dias wurden normalerweise dafür vorgesehen, mit einem Diaprojektor projiziert zu werden (logisch), als Lichtquelle kam hierbei fast immer eine Halogenlampe zum Einsatz. Diese hat eine definierte Farbtemperatur.

Wenn Du nun Dias digital abfotografieren möchtest und -vereinfacht gesagt- die Dias auf dem Monitor genauso aussehen sollen, wie "damals" auf der Leinwand, dann müssen:
- der Weißabgleich der Kamera auf 3200K eingestellt werden
- die Vorlagen mit einer Lichtquelle beleuchtet werden, die ebenfalls genau 3200K Farbtemperatur liefert (und idealerweise keine Verschiebung in den Grün- oder Magentabereich).

Zum Glück können unsere Digitalkameras die Farbtemperatur messen und haben einen manuellen Weißabgleich.

Punkte wie eine vernünftige Monitorkalibrierung usw lasse ich jetzt außen vor, ich nehme an es geht erstmal darum möglichst hochqualitatives Ausgangsmaterial zu schaffen.

Ich bin aber ansonsten sehr ähnlich vorgegangen, ich wollte die Dias auf dem Monitor genauso sehen, wie sie auf der Leinwand ausgesehen haben. Sprich, wenn ein Dia stark rotstichig war (warmer Sonnenaufgang), so wollte ich es auf dem Monitor genauso haben. Wenn ein Dia bewußt unter- oder überbelichtet war, so sollte es ebenso abfotografiert werden. Sprich neben festem Weißabgleich auch eine feste Belichtungszeit für den ganzen Film.

Ich habe mich mit dem Thema ausführlicher beschäftigt und bereits zehntausende Vorlagen digitalisiert. Am dankbarsten ist dabei das Digitalisieren von Dias. Meine Ergebnisse sind online dokumentiert, bei Interesse hier mehr dazu:
http://www.zgraja.com/digitalisieren/6_licht.php

Viele Grüße
Aleks
__________________
Dias und Filme digitalisieren
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Alt 07.01.2016, 12:25   #3
Gerhard-7D

Themenersteller
 
 
Registriert seit: 10.02.2006
Ort: Landkreis Traunstein
Beiträge: 1.297
Hallo Aleks,

Vielen Dank für deine umfassende Antwort.
Ja, mir geht es darum nicht jedes Dia nach Gefühl auf eine Farbe zu trimmen (ausser es ist mal nötig)

Es handelt sich um Dia positive, die zumeist bei Tageslicht aber auch mal mit Blitz gemacht sind. Macht das Einen Unterschied?

Ich werde es wie oben erwähnt mit nem Blatt Papier als Reflektionsfläche und ner Lee 204 filterfolie zwischen Dia und Reflektionsfläche versuchen.
Aber ist es nicht so, dass die Kamera bei WB3200 Kelvin den Farbcharakter dahin trimmt dass Glühlampen bilder wieder wie bei Sonnenlicht aufgenommen wirken?

Ps: werden diese Probleme bei profi-diascannern schon umgangen?

Lg. Gerhard

Geändert von Gerhard-7D (07.01.2016 um 12:28 Uhr)
Gerhard-7D ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.01.2016, 13:59   #4
Aleks
 
 
Registriert seit: 03.12.2010
Beiträge: 948
Zitat:
Zitat von Gerhard-7D Beitrag anzeigen
Es handelt sich um Dia positive, die zumeist bei Tageslicht aber auch mal mit Blitz gemacht sind. Macht das Einen Unterschied?
Nein, das spielt keine Rolle, ob auf den Tageslicht-Diafilmen Blitzlichtaufnahmen dabei sind, oder nicht, so lange es "normale Tageslichtfilme" sind.

Es ist nur zu beachten, dass es auch sogenannte Kunstlicht-Diafilme gab, diese waren darauf abgestimmt, dass man damit [nur] bei Glühbirnenlicht fotografiert, also sehr warm, so um 2500-2700K. Die Ergebnisse waren dann so, als hätte man mit Tageslicht 5600K fotografiert. Muss man sich ungefähr so vorstellen, als hätte der Positivfilm einen eigebauten Blaufilter.
Hat man mit einem solchen Kunstlicht-Diafilm bei Tageslicht fotografiert (wozu auch die Farbtemperatur eines Blitzgerät gehört), waren die Aufnahmen extrem blaustichig. (Der Effekt ist so ähnlich, wie das von Dir beschriebene Problem, dass die mit dem Blitzgerät ausgeleuchteten Vorlagen blaustichtig wirken.)
Machmal besitzt man solches Filmmaterial, da ist es ein guter Ansatz den Farbtemperaturfehler durch die Wahl einer passenden Lichtquelle schon beim Digitalisieren zu beseitigen. Kommt aber sehr selten vor, "gefühlt 99%" der verkauften Diafilme waren ganz normale sogenannte Tageslichtfilme.

Ich würde an Deiner Stelle die Lichtquelle schlicht und einfach per Weißabgleich der Kamera vermessen und gucken, dass man mittels Filter auf saubere 3200K kommt.
Hinweis: auch das Blatt Papier was bei Dir als Diffusor zum Einsatz kommt und das Objektiv können die Farbtemp beeinflussen, also am besten mit dem Objektiv testen, mit dem man tatsächlich später auch abfotografiert.

Klar kann man auch die Vorlagen mit 5600K ausleuchten und die Kamera auf 5600K stellen, aber ich würde nicht riskieren wollen, dass dann der Blaukanal clippt.

Ansonsten, Tageslicht als Lichtquelle ist gänzlich ungeeignet - viele kommen auf die Idee ein Fenster als Lichtquelle zu nutzen. Das Problem ist, dass die Farbtemperatur und -intensität sich ständig ändern, auch wenn das Auge eine konstante Beleuchtung suggeriert.

Zitat:
Zitat von Gerhard-7D Beitrag anzeigen
Ps: werden diese Probleme bei profi-diascannern schon umgangen?
Wie die Scanner wirklich im Innern arbeiten, kann ich Dir nicht genau sagen. Ich nehme aber stark an, dass die Lichtquelle passend zum Scannersensor abgestimmt wird, so dass eine möglicht breite Farbpalette vom Sensor erfasst werden kann, ohne dass Cliping auf einem Farbkanal entsteht.

VG
Aleks
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Dias und Filme digitalisieren
Aleks ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.01.2016, 17:00   #5
Gerhard-7D

Themenersteller
 
 
Registriert seit: 10.02.2006
Ort: Landkreis Traunstein
Beiträge: 1.297
Vielen Dank für deine Mühe ! Das mit dem messen der Licht Quelle ist glaub ich nicht so einfach, weil diese ja ein Blitz ist.
Ausserdem müsste ich vermutlich die weiße stelle eines eingespannten dias messen, da auch dieses die Farben nochmal verfälscht. Alles nicht so einfach.
Ich werd mal versuchen mit Filter, Papier und festem WB3200 ein paar Dias aufzunehmen und hoffe dass es dann schon gut aussieht.

LG. Gerhard
Gerhard-7D ist offline   Mit Zitat antworten
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Alt 07.01.2016, 19:48   #6
Aleks
 
 
Registriert seit: 03.12.2010
Beiträge: 948
Zitat:
Zitat von Gerhard-7D Beitrag anzeigen
(...) Das mit dem messen der Licht Quelle ist glaub ich nicht so einfach, weil diese ja ein Blitz ist.
(...) Ausserdem müsste ich vermutlich die weiße stelle eines eingespannten dias messen, da auch dieses die Farben nochmal verfälscht. Alles nicht so einfach.
Das ist das Einfachste überhaupt. Kamera triggert doch den Blitz (per Kabel/Funk/Optik) und kann den WB auch bei Blitz bestimmen. Ohne Dia natürlich. Dabei manuellen Fokus einstellen (sonst zoomt das Objektiv ewig hin- und her), auf die Stelle fokussieren wo sich normalerweise das Dia befinden würde, auslösen, gemessenen WB-Wert ablesen.
So wie ich das verstanden habe, arbeitest Du mit diffusem Licht, daher sollte das kein Problem sein. Bei gerichtetem Licht wäre das u.U. etwas komplizierter, aber das scheint hier nicht Thema zu sein.
Ein "klares" Dia brauchst Du dafür nicht. Und wenn ein Dia farbstichig ist, dann wird es eben mit dem Farbstich abfotografiert, es ist ja Ziel der Übung die Dias möglichst "originalgetreu" abzufotografieren.

Viel Erfolg.
Aleks
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