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01.11.2010, 20:26 | #1 |
Registriert seit: 07.09.2003
Beiträge: 19.612
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Jazz ist nicht tot,...
...er riecht nur komisch.
So oder so ähnlich soll sich einmal Frank Zappa geäußert haben. Nachdem ich mich über so manch eigenwilliges Musikstück im Thread "Listening to..." gewundert habe, dachte ich mir, daß sich hier vielleicht auch ein paar Jazzer finden lassen, um sich ein wenig auszutauschen oder sich mit Musiktipps anzuregen. Den Einstieg möchte ich mit "Suffering" von Leszek Mozdzer (p) und Lars Danielsson (b) machen. In dem Video werden sie von Zohar Fresco an den Percussions begleitet. Der polnische Pianist Mozdzer, der in Danzig Musik studierte, gehört wie der schwedische Bassist und Cellist Lars Danielsson, der seit fast 30 Jahren auf der Bühne steht, zu den Größen des europäischen Jazz. Mozdezer und Danielsson, die ich letztes Jahr live in einem kleinen, intimen Club genießen durfte, improvisieren, variieren, treiben sich immer wieder gegenseitig an, suchen den Blickkontakt und musizieren mit einer Begeisterung, daß es das Publikum nur so fasziniert und elektrisiert. Die Art, wie Mozdzer live auf dem Flügel performt und mit Handtüchern und Gläsern dem Flügel ungeahnte Klangfarben verleiht, ist sensationell. Vielleicht gefällt´s dem einoderanderen - vielleicht mag der einoderandere sich in den Thread einbringen und seinerseits Tipps geben. Der Jazz ist nicht tot, er riecht nur komisch... Dat Ei
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01.11.2010, 20:43 | #2 |
Registriert seit: 05.06.2007
Ort: 90530 Wendelstein
Beiträge: 5.040
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Coole Threadidee,
komisch riechende Musik hör ich schon auch gelegentlich, ohne allerdings spezielle Präferenzen zu haben, geschweige denn diverse Musiker zu kennen. Das Video hat mich begeistert. Ich habe noch niemanden so Cello spielen sehen. In Nbg. gibt es ja einen Radiosender, der auch viel Jazz im Programm hat. Zum Einstieg genau richtig (Achtung, mitunter auch andere Stilrichtungen). Ich kann ihn derezeit allerdings nur über das Netz empfangen. |
04.12.2010, 18:41 | #3 |
Themenersteller
Registriert seit: 07.09.2003
Beiträge: 19.612
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Moin, moin,
damit dieser Thread nicht tot ist, sondern höchstens ein bißchen komisch riecht, mach ich hier mal weiter. Vielleicht war das Instrumentale für den Anfang zu heftig, deshalb mal was mit Vokaleinlage, was zudem deutlich mainstreamiger ist. Vorstellen möchte eine der für mich reizvollsten Stimmen Norwegens, die Sängerin Kristin Asbjørnsen. Dieser kleine, rothaarige Powerzwerg ist stimmlich Engelchen und Teufelchen in Personalunion. Fließend wechselt sie zwischen einem Tirilieren, Jubilieren und einem dreckigen, rockigen Kacheln, daß man zwei Sängerinnen vermutet. Ihr langjähriges Engagement im Bereich Gospel spiegelt sich auch heute in ihrer Musik wieder, da sie eine der Jazz-Stimmen Norwegens ist. Hier mal eine Kostprobe. Dat Ei |
04.12.2010, 19:03 | #5 |
Registriert seit: 13.10.2007
Beiträge: 22.914
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Für mich immer wieder ein akustischer und zugegebener maßen auch optischer Genuss.
Susan Weinert. Es macht einfach unheimlich Spaß, ihr beim Gitarrenspielen zuzusehen. Gruß Wolfgang
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04.12.2010, 19:12 | #6 | |
Themenersteller
Registriert seit: 07.09.2003
Beiträge: 19.612
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Moin, moin,
huch, plötzlich kommt hier ja Leben in die Bude! Zitat:
Dat Ei |
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04.12.2010, 19:14 | #7 | |
Registriert seit: 13.10.2007
Beiträge: 22.914
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Zitat:
In Merzig gibt es das Lokal Villa Fuchs, die scheinbar einen guten Draht zu ihr haben. Jedenfalls spielten sie dort mehrmals im Hinterhof vor 50-100 Leuten und man konnte beide Hautnah erleben. Ein wirkliches Gänsehauterlebnis. Gruß Wolfgang
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06.12.2010, 08:31 | #8 | |
Registriert seit: 17.10.2007
Ort: südwestliches Oberbayern
Beiträge: 715
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Zitat:
vor vier Wochen waren Susanne und Martin Weinert mit ihrem genialen Percussionisten David Kuckhermann bei uns in Schongau zu Gast! Ich hab gar nicht viele Fotos gemacht, weil ich a) den Genuss der übrigen Besucher nicht stören wollte und b) selbst von der Atmosphäre bei einigen Stücken so hingerissen war, dass ich einfach nur zuhören und nix anderes tun wollte ... für diesen Thread! Grüße Helmut PS: Unser Kulturförderverein will nächstes Jahr wieder mal die Jazz Pistols nach Schongau holen ... soll ich hier posten, wenn der Termin feststeht?
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05.07.2011, 13:50 | #9 |
Themenersteller
Registriert seit: 07.09.2003
Beiträge: 19.612
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Moin, moin,
eigentlich hängt mein Herz ja mehr am europäischen und insbesondere skandinavischen Jazz, aber gestern Abend gab´s auf dem Tollwood-Festival in München einen ganz besonderen Leckerbissen zu bestaunen. "Return To Forever" hatte sich in der bislang 4.Konstellation seit der Gründung in den frühen 70ern angesagt. Wer "Return To Forever" ist? Diese Band ist eine der großen, amerikanischen Vertreter des Fusion-Jazz, also der Mixtur aus Rock, Soul, Funk, Latin und Jazzelementen, wie sie von Miles Davis propagiert wurde. Die aktuelle Formation, die sich 2008 wieder zusammenfand, besteht aus Größen wie Chick Corea an den Keyboards, Stanley Clarke am Bass, Lenny White in der Schießbude, Jean-Luc Ponty an der elektrischen Violine und Frank Gambale an der E-Gitarre. Was diese älteren Herren (insgesamt 314 Jahre alt) auf die Bühne zauberten, war gewaltig. Selten soviel Power und Ausdruckskraft bei einem Konzert erlebt. Sie haben das Zelt gerockt! Am meisten hat mich Stanley Clarke an dem Abend fasziniert, der eine Virtuosität am Bass hinlegt, daß es einem schlicht den Kiefer runterklappen läßt. Der einzige Wermutstropfen an dem Abend: nach knapp 2h mußten die Jungs leider aufhören, obwohl sie gerne noch weitergespielt hätten. Leider darf das Tollwood-Zelt nach 22 Uhr aus Rücksicht auf die Nachbarschaft nicht mehr beschallt werden. Hier ein Link zur Website, wo man auch ein paar Sound-Beispiele findet. Bei YouTube gibt´s natürlich auch einiges zu sehen und zu lauschen: clickclack! Dat Ei
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"Wennde met dr Hääd löufs, häsde immer e Aaschloch vürm Jeseech." (Zitat Gerd Köster) "Wer mit Euch ist, ist nicht ganz bei sich." Geändert von Dat Ei (05.07.2011 um 15:28 Uhr) |
01.08.2011, 16:13 | #10 |
Themenersteller
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Beiträge: 19.612
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Moin, moin,
normalerweise stelle ich an dieser Stelle Jazz-Künstler inklusive kleiner Geschmackshappen vor. Heute aber gibt es einen eher traurigen Anlaß: wie ich heute Morgen der Website von Tord Gustavsen, der hier auch schon vorgestellt wurde, entnommen habe, ist sein langjähriger Freund und Bassist Harald Johnsen am 24.7.2011 im Alter von nur 41 Jahren verstorben. Mit Trauer erinnere ich mich heute an seine Auftritte in der Münchner Unterfahrt mit dem Tord Gustavsen Trio, sei es als eigenständiges Programm oder als Begleitband von Silje Nergaard. Dat Ei ---------- Post added 02.08.2011 at 23:02 ---------- Moin, moin, als kleine Erinnerung an Harald Johnsen: "If you love somebody" "This is not America" (Rehearsal) Dat Ei
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