[BeHo]

Die Bezahlung wäre eine kostenlose Gesichtskosmetik. Schillernder Lidschatten.

[wus]

Zitat von hpike

Ich finds ja lustig, sich darüber zu beschweren das die Fußgänger die Klingel nicht hören und deshalb nicht zur Seite gehen. Dann haben also die Fußgänger schuld wenn deine Klingel nicht hörbar ist? Es ist doch eher so, das sich die meisten Radfahrer darüber ärgern, das sie mit der grad erreichten Geschwindigkeit herunter müssen und Oma und Opa nicht schnell genug Platz machen, nach dem Motto, hoppla jetzt komm ich, zur Seite gefälligst.

Ich komme aus einer mehrfach europäisch prämierten Fahrradstadt und man sagt, das hier jeder Einwohner im Durchschnitt 3 Fahrräder im Keller stehen hat und die Einwohner auf dem Fahrrad zur Welt kommen. Aber dieses rücksichtslose schnelle heranfahren mit dem Rad, dem folgendem heftigem Geklingel ist hier äußerst verpönt, weil man als Radfahrer gefälligst Rücksicht auf Fußgänger zu nehmen hat und nicht damit rechnen muss das sie die Klingel auch gehört haben. Dann zu denken man nehme sich einfach eine stärkere und vor allem wesentlich lautere Klingel, damit die Fußgänger vor lauter Schreck auch gleich zur Seite fliegen, blos damit man selber nicht behindert wird, zeigt mir nur mehr den Trend zur Ellenbogengesellschaft anstatt zur Rücksicht auf andere. Geht für mich überhaupt nicht.

Ich gebe Dir recht auf Straßen und Wegen wo es keinen Bürgersteig und keinen Radweg gibt. Ich bin der letzte der Leute ohne Grund (!) auf kurze Distanz von hinten anbimmelt und erschreckt. Auf Wald- und Wanderwegen fahre ich in aller Regel ohne zu klingeln, auch wenn ich dann manchmal ein Stückchen weit langsam fahren muss. Meistens fahre ich gut damit, und die allermeisten Fußgänger oder Wanderer machen bereitwillig Platz wenn sie sehen dass ein oder ein paar Radler vorbei wollen ohne sich offensichtlich irgendwelche Vorrechte rauszunehmen oder gar Vorfahrt einzubilden.

Aber wenn eine Straße separate Radwege und Bürgersteige hat und Fußgänger dann in voller Breite auf dem Radweg laufen, dann klingel ich doch, denn das ist dann eine Rücksichtslosigkeit, oder zumindest Nachlässigkeit, der Fußgänger. Da ich diese Situation leider fast täglich erlebe weiß ich mittlerweile dass es selten nützt wenn man schon klingelt wenn man noch weiter entfernt ist - die meisten Leute hören es nicht, oder beziehen es nicht auf sich. Ich klingel trotzdem schon von Weitem, aber wer dann nicht reagiert wird eben aus kurzem Abstand nochmal angeklingelt. In dieser Situation wäre eine lautere Klingel schon nützlich. Ich weiß manche finden das unverschämt, aber nochmal, die Unverschämtheit liegt hier ganz auf Seiten des Fußgänger.

Man sollte sich in diesem Zusammenhang nochmal in Erinnerung rufen dass Radwege für Radfahrer gebaut werden damit die dort fahren können ohne unnötig (!) ausgebremst zu werden. Kein Fußgänger kommt normalerweise auf die Idee auf der Straße zu laufen, aber dass Radwege auch Fahrbahnen sind - und keine Bürgersteige - das geht in mancher Zeitgenossen Hirn einfach nicht rein. Wer das nicht kapiert und auch nicht hört wenn man ihn aus so großem Abstand anklingelt dass noch genug Zeit wäre ohne zu hetzen zur Seite zu gehen wird halt dann ab und zu etwas unsanft aus seinem Dahinträumen geweckt. Ich finde das o.k. und denke dass Fahrradklingeln unter anderem auch dafür gedacht sind.

[BeHo]

@wus und hpike: Ihr seid doch grundsätzlich gleicher Meinung.

Erkenntnis: Es gibt noch Leute, die Paragraph 1 der StVO verinnerlicht haben.

[hpike]

Ich geb dir insofern Recht als das Fußgänger auf Radwegen nichts verloren haben. Aber es gibt wie immer zwei Seiten. Regelmäßig, wenn ich mit dem Rad in die Stadt fahre und zwar auf dem Radweg, kommen mir auf dem Fußgängerweg Radfahrer entgegen die auf der Seite der Straße überhaupt nicht verloren haben. Da ist mir letztens fast ein Fußgänger vor Rad gesprungen weil er dem auf ihn zukommenden Radfahrer ausweichen musste. Ich konnte das nur durch eine Vollbremsung vermeiden. Natürlich hab ich geschimpft und zwar gegen den Radfahrer, der Fußgänger konnte nichts dafür. Quittiert wurde das vom Radfahrer mit dem berühmten Finger und einer Drohung.

[alpine-helmut]

Zitat von BeHo

Aktuelle Erkenntnis: Es gibt angenehmere Wecker als eine Bohrmaschine in der Nachbarwohnung.

Es gibt aber noch unangenehmere:

In unserer Nachbarschaft hat heute ein Paar geheiratet.
Ganz aufwendig und traditionell, mit Kutsche und allem Brimborium.
Schön für sie und die geladenen Gäste.
Nicht aber für die Nachbarschaft im Umkreis von mehreren hundert Metern!
...
Unser Wohlwollen haben sich diese Brauchtumspfleger nämlich schon um halb fünf in der Früh verspielt.
Böllerschützen mögen ja auf dem Dorf eine ganz nette Sache sein, wo alle Bewohner eingeladen (oder zumindest informiert!) sind.
Aber doch nicht in einem kleinstädtischen reinen Wohngebiet!
Und wenn da auch nur die Böllerschützenkompanie aufmarschiert wäre und eine Salve geschossen hätte, wärs ja schon vorüber gewesen, ehe der schlafbedürftige, wochenendreife Rest der Bevölkerung was mitbekommen hätte. Nein, das hat sich -- inklusive Anreise der Schützen -- angehört wie ein Vatertagsausflug mit schon kräftig geleertem Fäßchen: Drehzahlorgien und Motorengedröhn, Gegröle, Türen- und Kofferraum-Zuknallen, Hupen etc.
Und das Böllerschießen hat sich auch nicht angehört wie die guten alten Vorderlader, die bei uns für derartige Anlässe verwendet werden.
Das war eher ein über zehn Minuten sukzessive abgebranntes Silvesterfeuerwerk aus lauter Kanonenschlägen (es sind halt keine Raketen nach oben gestiegen).
Und -- wie schon gesagt -- doch nicht AN EINEM SAMSTAG FRÜH UM HALB FÜNF!!!

Froh war ich, als es um halb sechs einen kräftigen Regenschauer gab und der Spuk vorbei war ...

[Hansevogel]

Erkenntnis aus 58 Jahren fahren mit dem Radl in einer Großstadt: Nur nicht klingeln!
Die Reaktionen der Fußgänger sind so unterschiedlich und nicht vorauszusehen, daß ich schon sehr lange die vorhandene und funktionstüchtige Klingel nicht betätige.
Statt dessen werden die Fußgänger beobachtet, Bewegungsmuster ermittelt und überwiegend richtig gedeutet. Dann gehts fröhlich und knapp an dem "Kontrahenten" vorbei. Eventuell erforderliche Notbremsungen werden mit einkalkuliert und klappen auch.
Man sollte schon wissen, unter welchen Umständen der Drahtesel schnell zu stoppen ist.
Sollte jedoch die Situation o.a. Verhaltensweise nicht zur Anwendung kommen lassen, habe ich auch keine Schwierigkeit mal ganz anzuhalten.
Ich bin ja noch jung und habe Zeit.

Als Nachtrag merke ich an, daß meine Fahrweise nicht die eines Greises und rel. untypisch für mein Alter ist. Als recht flott.

Gruß: Joachim

[BeHo]

@Helmut: Ich liebe Bohrmaschinen.

Nachbarn informieren ist wohl nicht mehr en vogue.

Und gut, dass das Brautpaar nicht neben ein Krankenhaus gezogen ist.

Ich wünsche Dir einen erholsamem Schlaf mit freiwilliger Aufwachzeit wenigstens morgen am Sonntag. Nicht dass das Brauchtum noch eine weitere unliebsame Überraschung bereit hält.

@Joachim: Recht flott kenne ich. Ich sage nur Hangabtriebskraft.

Edith sagt: Weichkäse (z.B. Münster) schmeckt erst nach Ablauf des MHD (=Mindestens Horten bis zur Degustation) so richtig.

[ibisnedxi]

Zitat von Hansevogel

Erkenntnis aus 58 Jahren fahren mit dem Radl in einer Großstadt: Nur nicht klingeln!

Das finde ich vollkommen OK.


Wie wärs stattdessen damit:

Zitat von alpine-helmut

......sukzessive abgebranntes Silvesterfeuerwerk aus lauter Kanonenschlägen ........

.......das haut RICHTIG rein .........

[baerlichkeit]

Ach, Klingeln am Fahrrad helfen, zumindest in Berlin, leider nur selten, denn:

- die Vollpfosten die ohne Schulterblick abbiegen reagieren eh nie. Da passiert erst was wenn sie einen totgefahren haben
- das gleiche gilt für die Nasen, die ohne Verstand aus der Seitenstraße auf den Radweg donnern
- Hunde die am Baum am Straßenrand stehen, vorbildlich mit gespannter Leine zur Hauswand, wo der Gassie Gehende längs läuft,sind durch Klingeln nun überhaupt nicht zu beeindrucken.

Ich könnte ewig so weitermachen, denn ich erlebe täglich mindestens 5 Situationen in denen ich gerne ein Nebehorn am Rad hatte. Man gewöhnt sich daran, irgendwie...

Da wo sich Fußgänger rumtreiben ist man in Berlin mit dem Rad glücklicherweise nicht so oft, da die Strasse dem Radweg ähnelndem Acker fast immer vorzuziehen ist.

Grüße Andreas, aus der Berliner Realität

[BeHo]

Ich muss zugeben, dass ich in Berlin als Fußgänger auch schon mal fast einen Radfahrer umgesäbelt habe. Am Silvesterabend hatte ich an der Goldelse irgendwie nicht mit einem Radfahrer auf dem Radweg gerechnet.