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» Wird der Goldene Schnitt überbewertet – Regeln vorschreiben? – Regeln brechen? |
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19.11.2018, 12:45 | #1 |
Registriert seit: 04.06.2016
Beiträge: 1.276
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Wird der Goldene Schnitt überbewertet – Regeln vorschreiben? – Regeln brechen?
Da stellt jemand ein Bild ein.
Beim Ansehen haben die meisten das Gefühl, das Motiv ist zu weit links oder zu weit rechts, oder zu langweilig in der Mitte. Die Bildaufteilung stimmt nicht, der Goldene Schnitt ist nicht beachtet. Der Vogel guckt in die falsche Richtung. Ein Grashalm stört im Vordergrund und verdeckt das Motiv. Der Horizont kippt. Das Blau ist übersättigt. Violettstich im Meer. Oh weh, oh weh! Vielleicht hat es der Fotograf/die Fotografin genauso gewollt? Ausgangspunkt (das „Sortiment“ ist unvollständig und ungeordnet): Bildformate, Bildausschnitt, Linien und Flächen, Richtungen/Blickführung, Farbigkeit, Symmetrie, Kontraste (Fläche, Farbe, Richtung, Größe, …), verschiedene Perspektiven, Goldener Schnitt (die „Mutter“ aller Regeln), Drittel–Regel, „Vorder-, Mittel-, Hintergrund“, Freistellen, Wiederholung, Serie, … … und Regelnbrechen? Schnappschuss? Gegen den Mainstream? Die Beachtung, der gezielte Einsatz der Bildgestaltungsregeln in Zusammenhang mit der geglückten Motivauswahl, führt dazu, dass ein Bild attraktiv erscheint. Das Wohlgefühl des Betrachtens teilen sich Fotograf und Rezipient. Genau das passiert hier im Kreativbereich sehr häufig. Lob ist immer willkommen. Den Rest der psychologischen Seite lassen wir mal außen vor. Das ist eine der Stärken dieses Forums, die hier nicht außer Frage gestellt wird! Auch willkommen ist in den meisten Fällen die Kritik der Betrachter. Ich habe bereits viel Positives gelesen. Schreibe ja auch ab und zu mal einen Kommentar. In vielen Fällen wird gezielt nach Verbesserungen gefragt. Gemeint ist meist die Verbesserung zum Schönen = Positiven. Bis hierhin alles gut. Viele haben dadurch viel gelernt. Auch diese Seite des Forums hat große Stärke. Ich ticke meistens genauso wie die anderen und versuche Hilfestellung zu geben. Mein Ansatz: Mit Hilfe der Bildanalyse Diskrepanzen zwischen Dargestelltem und den Gesetzen der menschlichen Wahrnehmung zu finden. Das führt oft zu einer Erklärung der Problematik. Ich würde dann in den meisten Fällen auch nicht von Gestaltungsfehlern sprechen, sondern von Bildwirkungen, die in der Ästhetik nicht ansprechend sind. Darf doch auch mal sein. Die Kunst hätte sich nie weiterentwickelt ohne Querdenker und Avangarde. Aber es wird manchmal sehr stark auf die Einhaltung der „Regeln“ gepocht. Klar hat jeder, durch Erziehung und Erfahrung, seine eigene Wahrnehmung entwickelt und versucht seine Sichtweise weiterzugeben. Aber wie oft habe ich schon gelesen: Kennst du den Goldenen Schnitt? Dagegen bin ich schon fast allergisch geworden. Auch der GS ist kein Allheilmittel. Hier sollen keine Haue verteilt werden. Ich fühle mich in diesem Forum sehr wohl und würde nur gerne einmal eure Meinungen dazu hören. Jeder Beitrag ist willkommen. Gerne auch mit Bildbeispielen.
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Liebe Grüße Nele |
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19.11.2018, 13:01 | #2 | |
Registriert seit: 30.11.2014
Ort: Sachsen
Beiträge: 1.193
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Zitat:
Das Fibonacci-Prinzip, auf dessen Grundlage der GS beruht ist nun mal in Tier und Pflanzenwelt ein ziemlich weit verbreitetes und universelles Naturprinzip, so ähnlich auch, wie fraktale Strukturen a´la Mandelbrot. Wenn anders auch passt,, why not...
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don't be evil & do the right thing Geändert von conradvassmann (19.11.2018 um 13:03 Uhr) |
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19.11.2018, 13:06 | #3 | |
Themenersteller
Registriert seit: 04.06.2016
Beiträge: 1.276
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Zitat:
Das stelle ich nicht außer Frage. Der Mensch strebt zum Schönen. Der Goldene Schnitt wirkt angenehm. Aber muss man immer das Angenehme anstreben und den GS so oft empfehlen? Dies ist auch nur ein Beispiel, gemeint sind alle "Regeln der Bildgestaltung".
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Liebe Grüße Nele Geändert von nickname (19.11.2018 um 13:15 Uhr) |
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19.11.2018, 13:25 | #4 |
Registriert seit: 30.11.2014
Ort: Sachsen
Beiträge: 1.193
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Nein, "man" wird ja auch nicht dazu gezwungen. /wer ist eigentlich "man"
Wenn andere etwas mit dem GS als "besser" empfinden und das so kommunizieren, ist es erstmal lediglich deren momentane Sichtweise und gut. Würde ich zur Kenntnis nehmen und mir daraus was mitnehmen oder nicht. Kommt darauf an, ob Du Provozieren, Zustimmung/ Konsens erreichen, eine möglichst breite oder eine kleine alternative Zielgruppe erreichen, Troll , Mitläufer, Ausprobierer oder genialer egozentrischer Mastermind sein willst, wenn Du Deine Werke präsentierst, verteidigst und interpretierst.
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don't be evil & do the right thing Geändert von conradvassmann (19.11.2018 um 13:38 Uhr) |
19.11.2018, 13:30 | #5 |
Registriert seit: 18.11.2018
Ort: Osthessen
Beiträge: 81
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Ich bin zwar noch blutiger Anfänger, aber ich denke, erlaubt ist, was gefällt.
Ich denke aber auch, dass es deutlich schwerer wird, ein "gefälliges" Bild zu machen, wenn man Regeln wie den GS ignoriert. Man muss dann schon wissen was man tut |
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19.11.2018, 13:49 | #6 | ||
Themenersteller
Registriert seit: 04.06.2016
Beiträge: 1.276
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Zitat:
Allerdings kann man mit dem Durchbrechen von Regeln auch richtig gute Bilder machen. Das muss man aber eher bewusst einsetzen, als das was sonst als harmonisch wahrgenommen wird. Zitat:
Alle anderen Genannten und Ziele haben ihre Berechtigung. Und es gibt ja noch viel mehr. Ich möchte in diesem Thread eher den Blick neben den Mainstream lenken. Da gibt es noch etwas, neben dem Angenehmen, neben dem "gefällt mir". Vielleicht nicht so harmonisch, aber spannender.
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Liebe Grüße Nele |
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19.11.2018, 14:00 | #7 | ||
Themenersteller
Registriert seit: 04.06.2016
Beiträge: 1.276
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Zitat:
Es gibt genügend Studien, die den Stellenwert von Schönheit untersucht haben. Verbieten kann man hier nichts. Das liegt mir fern. Ich freue mich auch über jede positive Reaktion auf ein Bild. Zitat:
Und wie sagt man so schön: "Du kannst nur eine Regel brechen, die du kennst." Um das Wissen und Wollen geht es mir hier. Ohne das Wollen vorzuschreiben.
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Liebe Grüße Nele |
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19.11.2018, 14:20 | #8 | ||||
Registriert seit: 06.04.2008
Beiträge: 2.226
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Zitat:
Zitat:
Wozu soll das denn auch gut sein? Ist denn nun das Motiv die Motivation für das Bild oder ist es das nicht? Wenn nein, dann ist es auch nicht das Motiv... Gibt wenig sinnvolle Begründungen für einen leicht kippenden Horizont. Mir fällt gerade keine ein. Stark kippende Horizonte können ein Stilmittel sein... Zitat:
Als Selbstzweck? Ein Rohrkrepierer... Zitat:
Aber für viele, die es noch nicht verinnerlicht haben, ein sehr gutes Hilfsmittel, Bilder entstehen zu lassen, die das Motiv besser unterstützen als andere Zuschnitte. Geändert von XG1 (19.11.2018 um 14:22 Uhr) |
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19.11.2018, 14:25 | #9 |
Registriert seit: 06.04.2008
Beiträge: 2.226
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19.11.2018, 14:36 | #10 |
Themenersteller
Registriert seit: 04.06.2016
Beiträge: 1.276
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@XG1:
Zu den von mir genannten Beispielen, die du hier der Reihe nach kommentierst, wird von mir auch eher Hilfestellung gegeben. Dies kann man im zweiten Teil meines Eingangsposts nachlesen. Natürlich hast du Recht: Ein leicht kippender Horizont wird immer, auch von mir, als unangenehm empfunden. Aber, größerer Winkel = größere Chance, dass es gewollt ist und spannend wird. Darum geht es mir. ZUSÄTZLICH zu dem was sonst gezeigt wird, den Blick erweitern und mal etwas versuchen.
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Liebe Grüße Nele |
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