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04.11.2017, 20:50 | #821 |
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Beiträge: 984
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Haida macht gute Filter, aber ich würde von diesem Filter eher abraten.
Der Grund: Du kannst bei Steckfiltern weder eine Streulichtblende noch eine Heizmanschette anbringen. Somit hast du keinen Tauschutz.
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Gruß Stephan |
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05.11.2017, 07:20 | #822 |
Themenersteller
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Also für diesen Preis und die von WildeFantasien vorgebrachten, absoluten richtigen Bedenken aus der Praxis, ist auch für mich dieser Filter nicht das Gelbe vom Ei. In der Astrofotografie werden Interferenzfilter verwendet, die das Streulicht noch wirkungsvoller unterdrücken, aber einen Farbstich verursachen. Dieser Farbstich spielt aber wiederum bei modifizierten Kameras keine Rolle, da diese Bilder ohnehin speziell entwickelt werden müssen.
Dieser Heida-Filter mag für jene interessant sein, die wirklich nur Einzelaufnahmen beispielweise von der Milchstraße machen wollen und den Horizont mit einbeziehen.
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20.12.2017, 13:24 | #823 |
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Hallo zusammen,
ich bin gerade auf La Palma und das Wetter taugt nicht wirklich für mein Vorhaben - Astrofotografie. Deshalb hatte ich etwas Zeit für die Bildbearbeitung. Sehr interessant zu sehen, was mit 105mm Brennweite alles geht. → Bild in der Galerie 100% Crop aus einem Stack von 29 Einzelbilder mit jeweils 2 Minuten Belichtungszeit bei ISO 800 und Blende 4. Aufgenommen mit einer astromodifizierten Sony a7R, Astronomik L3 UV-IR-Clip-Filter, Sigma 105mm Makroobjektiv mit LAEA3 adaptiert. Fokussiert mit einer Bahtinov-Maske. Die Kamera wurde nachgeführt mit einem iOptron Skytracker. Aufgenommen in einer Höhe ca. 2.000 Meter über dem Meer. Das Bild wurde mit Deepskystacker, Photoshop und Lightroom bearbeitet.
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Gruß Stephan |
20.12.2017, 16:13 | #824 |
Themenersteller
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Da bekomme ich ja ernsthafte Konkurrenz bei den Astrofotos!
Für die kurze Brennweite von 105mm schaut es sehr gut aus, wobei ich mir nicht ganz sicher bin ob der Fokus trotz der Bahtinov-Maske exakt getroffen wurde. Gerade bei den kurzen Brennweite ist das Fokussieren sehr schwer. Ich verlasse mich da nur auf kurze Testaufnahmen unmittelbar vor der Belichtung, bei denen ich den Fokus in extrem kleinen Schritten variiere. Auch bei den Farben ist noch Luft nach oben: im Himmelshintergrund fehlt Rot ganz stark! → Bild in der Galerie Der Hintergrund sollte bei 20/20/20 liegen. D.h. bei Grün und Blau bist du in etwa richtig, aber Rot fehlt nahezu zur Gänze. Daher hat auch der Nebel nicht das typische H-Alpha-Rot. D.h. da könnte man bei geeignetem Weißabgleich noch einiges heraus holen. Wenn es dir recht ist, kannst du ja die Rohdaten irgendwo in die Cloud stellen und ich versuch mich mal mit PixInsight daran. Auch wenn die Kritik jetzt vielleicht auf den ersten Blick etwas heftig aussieht, hoffe ich doch dass sie als konstruktiv aufgefasst wird, denn mMn ist das Bild sehr gut und die Rohdaten versprechen noch viel mehr.
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Geändert von TONI_B (20.12.2017 um 16:16 Uhr) |
20.12.2017, 22:35 | #825 |
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Hallo Toni,
ich bin noch auf der Insel und habe hier nur ein Laptop ohne kalibrierten Bildschirm, deshalb kann ich die Farben schlecht einschätzen. Rot hatte ich aber bewusst etwas reduziert, um das Objekt hervorzuheben. In Sachen „Astrobilder bearbeiten“ bin ich noch ein Anfänger. DSS ist mir so oft abgestürzt, dass ich froh bin, dass da jetzt überhaupt mal was rausgekommen ist. Den Orionnebel hatte ich am Vorabend auch mit 105mm fotografiert. Ich bin fast umgefallen, als ich das erste Bild mit 120 Sekunden Belichtungszeit auf dem Kameradisplay gesehen habe. Es hat sich wirklich gelohnt die Kamera modifizieren zu lassen. Beim Orion habe ich Bilder mit mehreren Belichtungszeiten gemacht, weiß aber noch nicht wie ich das jetzt in DSS stacken soll, um einen maximalen Dynamikumfang zu erzeugen. Das Programm stürzt so häufig ab, und braucht für jeden Durchlauf immer zig Stunden, so dass ich noch nicht viel ausprobieren konnte. Ich habe die Bilder zwar in unterschiedliche Gruppen geladen, aber irgendwie wird das nix. Gleichzeitig habe ich noch ein riesiges Problem mit Sternschnuppen, die anscheinend alle auf der gleichen Bahn runterkamen und von DSS nicht rausgerechnet werden. Ich habe davon mal ein kurzes Zeitraffer-Video gemacht: https://youtu.be/RMaUl3BBVfs Die Fits-Datei vom Rosettennebel kannst du hier downloaden: https://drive.google.com/drive/folde..._g?usp=sharing Bin mal gespannt, was du daraus machen kannst. Zum Thema fokussieren: Wenn ich mich nicht einmal auf eine Bahtinov-Maske verlassen kann, wie soll ich dann scharstellen? Das Kameradisplay ist ziemlich grob. Hier mal der Testschuss auf Beteigeuze, wonach ich davon ausgegangen bin, im Fokus zu sein. → Bild in der Galerie PS: Konkurrenz belebt das Geschäft.
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Gruß Stephan |
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21.12.2017, 07:37 | #826 | |||||
Themenersteller
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Auf jeden fall und es freut mich, wenn ich hier einen Mitstreiter habe.
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22.12.2017, 19:11 | #827 |
Themenersteller
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Ich habe mich jetzt an dem Bild mit PixInsight versucht. Das Erste, was mir aufgefallen ist, war die extreme Vignettierung:
→ Bild in der Galerie Ich dachte immer, dass bei meinen A7x das Fernrohr und die Adapter schuld seien, aber das eine FF-Festbrennweite derart vignettiert, ist arg. D.h. das E-Mount-Bajonett ist eigentlich extrem unterdimensioniert für FF. Das zweite war aber dann doch die sehr hohe Auflösung und Bildqualität der A7r+Optik-Kombi, die eine starke Ausschnittsvergrößerung erlauben. Aber das Bild gibt auch im vollen Feld sehr viel her: → Bild in der Galerie Man sieht neben dem Rosettennebel noch einige schwache H-Alpha-Ausläufer und Dunkelnebel in der Milchstraße! Im 100% crop offenbaren sich dann auch schöne Details im Nebel selber: → Bild in der Galerie Ich habe bei der Bearbeitung eher Wert darauf gelegt, dass der Weißabgleich stimmt und die Sterne auch noch die verschiedenen Farben behalten. Das ist ein wenig auf Kosten der Schärfe und des Kontrastes gegangen. Da könnte man vielleicht noch ein wenig heraus holen. Ich muss auch meine vor ein paar Tagen geäußerte Vermutung dass der Fokus eventuell nicht perfekt getroffen wurde, revidieren! Der Fokus passt, aber es war eher die EBV, die die Sterne etwas vergrößert hat und die Farben sind auch verloren gegangen. Also: die Bahtinov reicht offenbar doch. Alles in allem ein tolles Bild, das zeigt, dass die A7x-Serie trotz des Star-Eater-Problems sehr gut für die Astrofotografie geeignet ist und in Verbindung mit ausgezeichneten Objektiven Spitzenleistungen abliefern kann. Und das bei vergleichweise bescheidener Belichtungszeit.
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Geändert von TONI_B (22.12.2017 um 19:14 Uhr) |
22.12.2017, 20:10 | #828 |
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Hallo Toni,
ein ähnliches Ergebnis bekomme ich auch hin, verliere dabei aber tatsächlich die Sternfarben. Ich muss mir außerdem mal einen Workflow nach DSS überlegen. Ich agiere hier noch etwas planlos. Die Vorgehensweise, die man Youtube so findet (Stretchen mit Fitswork z.B. von Astrohardy) funktionierte beim Rosettennebel, aber nicht bei den Plejaden. Da hatte ich letzte Nacht mal für 96 Minuten draufgehalten. Ich kann im Widefield schöne Wolken rausstretchen, das Bild erinnert farblich dann aber mehr an Popart. Falls du mal ein paar generelle Tipps hast, immer her damit! Ich befürchte, dass ich um die Verwendung von Sternmasken in Photoshop nicht Drumherum komme, um Sterne und Hintergrund separat zu verarbeiten. Dass ich die Schärfe in den Nebel reinmalen muss, habe ich schon erkannt. Leider kenn ich mich in Photoshop nicht so gut aus, da mir für normale Fotos in der Regel schon Lightroom ausreicht. Gerade was Farben anbelangt, ist mein Nachholbedarf besonders groß. Hast du dich bei der EBV an irgendeinen Leitfaden gehalten, oder durch ausprobieren selbst rausgefunden was funktioniert? Ich habe übrigens keine Flats verwendet. Kann ich damit die Vignettierung noch weiter reduzieren? Die Vignettierung ist nämlich ein echtes Problem, da vom Bild nicht so viel übrig bleibt. Ich weiß nicht, ob es vom Objektiv oder dem Kamerabajonett kommt. (Den Clipfilter darf ich natürlich nicht vergessen.) Wenn ich das vorher gewusst hätte, hätte die Modifizierung einer APS-C-Kamera möglicherweise schon gereicht. Wenn es nur am Objektiv liegen würde, könnte man darüber nachdenken Mittelformatobjektive zu adaptieren. Keine Ahnung, ob das überhaupt eine Option ist. Nichtsdestotrotz bin ich mit der 7R zufrieden, und vom StarEater-Problem merke ich auch nichts. Zum Thema Belichtungszeit: Macht es bei dieser Brennweite überhaupt noch viel Sinn länger zu belichten? Ich hatte bei meiner Bearbeitung keine Rausreduzierung vorgenommen, weil das Bild eigentlich schon sehr glatt war.
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Gruß Stephan |
23.12.2017, 09:33 | #829 | |||
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Zitat:
Tja, da wird es schwierig, da ich weder mit Fitswork noch mit PS arbeite, auch wenn beide Programme auf meinem Rechner vorhanden sind. Die Astrofotos bearbeite ich nur mit PixInsight (=PI) (Stacken und die ganze EBV) und ganz wenig mit FixFoto (Umwandlung in jpg, Ausschnitte usw.). Zitat:
Zitat:
Längere Belichtungszeiten bringen immer was! Man muss sich nur im Klaren sein, dass es nichtlinear ist: eine Verdoppelung der Belichtungszeit bringt nur 40% weniger Rauschen bzw. mehr Signal-Rausch-Abstand in den schwachen Nebelgebieten. In diesem Fall würde ich auch nicht länger belichten, weil der Sensor der A7r wirklich gut geeignet ist und erst eine wesentlich längere Zeit (6-10 Stunden) einen merkbaren Unterschied bringen würde. Und das vieldiskutierte Star-Eater-Problem wirkt sich bei solchen Aufnahmen entweder gar nicht oder sogar eher positiv aus, weil die Sterne ohnehin die schwachen Nebel überdecken. Schadet nicht, wenn ein paar fehlen... Das ist nur ein Problem für kurze Belichtungen mit hervorragenden WW-Objektiven, die quasi auf wenige Pixel einen Stern abbilden und wenige Sterne vorhanden sind.
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