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01.11.2016, 18:41 | #1 |
Registriert seit: 17.06.2008
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Tilt-Adapter A-Mount auf A-Mount
Hallo zusammen,
um den Tiefenschärfebereich für das in Retrostellung angeklickte Weitwinkel (Minolta 28mm f2,8) zu erhöhen, dachte ich mir, wäre doch ein Tilt-Adapter nützlich. 1. stimmt der Gedankengang grundsätzlich? 2. gibt es so einen Adapter, der einem normalen Objektiv die Erweiterung des tilten gibt? (ich habe gesucht und nichts gefunden) Danke und Grüße Steffen |
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01.11.2016, 19:47 | #2 |
Registriert seit: 16.08.2010
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Das wäre schon eine sehr spezielle Spezialanwendung. Normalerweise darf sich ja die Entfernung zwischen Sensor und Objektiv (aka Auflagemaß) nicht verändern, deswegen kann es keine Tilt-Adapter geben, die vorne und hinten das gleiche Bajonett haben. Das funktioniert nur z.B. für SLR-Objektive auf spiegellosen Kameras.
Für Makro-Anwendungen gibt es aber Balgengeräte mit drehbarer Standarte. Da einen Retro-Adapter dran, und du hättest das Gesuchte. Allerdings vergrößert Tilt nicht die Schärfentiefe, sondern dreht nur die Schärfeebene. Es ist also nicht "mehr" scharf, sondern nur "woanders" scharf.
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01.11.2016, 21:36 | #3 |
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Hallo Usch,
wenn ein Objekt schräg fotografiert wird, kann man mit Tilt die Schärfentiefe vergrößern - nämlich die Schärfenebene genauso schräg wie das Objekt legen - insofern ist die Idee nicht so abwegig. Grüße Uwe
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Fortschritt ist der Übergang von einem Zustand, dessen Nachteile man kennt, zu einem Zustand, dessen Nachteile man noch nicht kennt. Bilder in der FC von mir |
01.11.2016, 21:42 | #4 |
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Nein, die Schärfentiefe wird nicht wirklich größer. Der Schärfebereich liegt halt nur so, daß das Objekt ganz hineinpasst. Dafür wird dann aber etwas anderes unscharf, was ungetiltet noch scharf gewesen wäre.
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01.11.2016, 21:49 | #5 |
Registriert seit: 11.04.2008
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OK, man legt also den Schärfebereich dahin, wo man ihn braucht. Was ja Sinn der Sache ist.
Ansonsten: http://www.schneiderkreuznach.com/fi...12_deutsch.pdf
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Fortschritt ist der Übergang von einem Zustand, dessen Nachteile man kennt, zu einem Zustand, dessen Nachteile man noch nicht kennt. Bilder in der FC von mir Geändert von MD800 (01.11.2016 um 21:51 Uhr) |
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01.11.2016, 22:00 | #6 | |
Registriert seit: 01.04.2008
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Zitat:
Im Makrobereich habe ich erst wenig Tilt-Erfahrung. Das kann bei flachen Motiven (Briefmarken) eventuell reizvoll sein, obwohl man die vielleicht besser so abbildet, dass sie rechtwinklig aufs Bild kommen, also Sensor parallel zum Motiv. Dann braucht man keinen Tilt. Bei Motiven mit räumlicher Ausdehnung (z.B. Käfer)bringt das Tilten eigentlich nichts. Die gekippte Schärfeebene macht zwar andere Bereiche des Käfers scharf als eine parallele Ebene, aber dafür sind dann andere Bereiche unscharf. Am Ende ist das kaum ein Gewinn, außer dass der Käfer in einer schrägen Schärfeebene liegt. Wenn Du damit experimentieren willst, dann besorge Dir eine ältere Nex, einen Tiltadapter und ein paar manuelle Objektive, für die es den Adapter gibt (ich habe so etwas für das alte Minolta-Bajonett). Tiltadapter werden nicht für alle Bajonette angeboten. Tilt-(/Shift-)Adapter für das kameraseitige A-Bajonett haben auf der Objektivseite meistens einen Anschluss für Mittelformat-Objektive. Das Hantieren damit hat meist mit viel Gewicht zu tun, und Mittelformatobjektive muss man auch erstmal haben. Wenn man keine MF-Kamera hat, wäre es schade um die brachliegenden Linsen. Die alten Minolta-Objektive kann man dagegen vielfältiger einsetzen, optimal natürlich am E-Mount.
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Gruß Gottlieb |
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02.11.2016, 09:29 | #7 |
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Hier mal ein Beispiel ohne Tilten:
→ Bild in der Galerie Dort ist nur die Stelle scharf, wo das Messer ins Brot schneidet. Ich wollte aber auch den Griff und die geschnittenen Scheiben im Fokus sehen, und habe deshalb getiltet: → Bild in der Galerie Man sieht, dass die Schärfentiefe immer noch klein ist und nur schräg im Raum liegt. Beide Aufnahmen mit der Nex-6, einem Tiltadapter und dem MD Rokkor 50/1,2 bei Blende f/2. Beleuchtung mit internem Blitz, indirekt gegen die schräge Decke. Bei Deinem Vorhaben mit dem 28er in Retrostellung hättest Du den gleichen Effekt, nur dass es lediglich im Makrobereich funktioniert. Einen Tiltadapter mit der Einschränkung, dass es nur im Makro brauchbar ist, wird niemand herstellen. Wie schon gesagt, eine Kamera mit kurzem Auflagemaß eröffnet alle Möglichkeiten. An den selben Adapter kann ich natürlich auch einen Retroring anschließen und ebenfalls im Makrobereich tilten.
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Gruß Gottlieb |
02.11.2016, 10:47 | #8 |
Themenersteller
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Danke für Eure Beiträge. Dass sich natürlich nur die Schärfeebene verlagert und nicht die Tiefenschärfe größer wird, ist der richtige Gedanke.
Die Bilder von der_knipser zeigen es ja schön. Ich empfinde die schiefe Schärfeebene in Bild 2 als unnatürlich und eher nicht so hübsch. Gut, in dem Fall hat sich mein Punkt erledigt. Vielleicht mache ich noch was in Richtug Fokusstacking, aber bei dem eh schon so geringen Schärfebereich ist das dann noch mal ziemliches Gefummel bis der Fokus sitzt. Ich fang schon machmal an zu schielen, wenn ich auf die Fokuslupe konzentriert bin... mal sehen wie ich weiter mache. Danke an der Stelle |
02.11.2016, 12:10 | #9 | |
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Zitat:
Unnatürlich wäre sie, wenn sie aus einem durchweg scharfen Bild per nachträglicher Bearbeitung entstanden wäre. So etwas bekommt niemand so nachgeahmt, wie es hier fotografiert ist. Die App-Entwickler können sich noch so viel Mühe geben, und die Photoshopper auch. Eine Natürlichkeit werden sie nie ereichen. Der Tiltadapter schon.
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Gruß Gottlieb |
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02.11.2016, 21:18 | #10 |
Themenersteller
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Dein Beitrag sollte nicht durch meinen Kommentar geschmälert werden.
Dann lass es mich umformulieren: die schiefe Schärfeebene kommt nicht dem nahe, was ich mir vorgestellt hatte. |
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