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Startseite » Forenübersicht » Kamera und Technik » Zubehör » α580: Einbeinstativ, wenn ja, welches?
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Alt 27.01.2013, 12:18   #41
der_knipser
 
 
Registriert seit: 01.04.2008
Ort: Drabenderhöhe
Beiträge: 10.671
Ein Einbein ist ein ziemlich kompliziertes Gerät. Man sieht es ihm nur auf den ersten Blick nicht an. Als ich noch keins hatte, habe ich die Leute belächelt, die so ein unstabiles Ding unter ihre Kamera schnallen. Nach meiner damaligen Meinung konnte es keinesfalls ein Dreibein ersetzen, und dann kann man auch genauso gut freihändig fotografieren. So einen halbherzigen Kompromiss braucht kein Mensch...

Später habe ich einige Beiträge (die meisten von Winsoft) hier im Forum gelesen, die mein Interesse weckten. Da schien es jemanden zu geben, der aus dem Gebrauch des Einbeins eine Wissenschaft machte. Und das hat meinen Ehrgeiz herausgefordert.
Ich kaufte mein erstes gebrauchtes Einbein, natürlich mit Monostatfuß.

Dann begann ein sehr langer Lernprozess. Die Anleitungen, wie man das Ding richtig hält, ohne längere Belichtungszeiten zu verwackeln, wollten bei mir einfach nicht funktionieren. Der Frust der ersten Versuche führte erstmal dazu, dass das Ding in der Ecke verstaubte. Ich fotografierte weiter freihändig, und abends nahm ich lieber das Dreibein mit.

Ich weiß nicht mehr, zu welcher Gelegenheit das war, aber eines Tages hatte ich nochmal Lust, und gab dem Gerät eine Chance. Hatte schließlich Geld gekostet.
Ich nahm es mit in die Dämmerung, und versuchte mein Bestes. Ich verglich meine Freihandbilder mit den Einbeinbildern, und sah, dass es eindeutig ruhiger hielt. Aber so still wie Dreibein-Aufnahmen? Nein. Bei weitem nicht.

Es war ein langer Weg, um zu entdecken, wie ich Ruhe in die Bilder bekomme. Viele kleine Schritte waren nötig, um ein Gefühl dafür zu bekommen, und bei jedem Schritt wurde mir klar, dass da noch etwas mehr drin steckt. Es hat 1-2 Jahre gedauert, bis ich damit effektiv umgehen konnte, und ich bin sicher, dass ich noch ein paar weitere Feinheiten herausfinden werde.

Es gibt Fotografen, die können und wollen mit einem Einbein nichts anfangen. Es ist sinnlos, ihnen eines zu empfehlen. Es ist für sie ganz leicht, zu beweisen, dass es nichts bringt. Man muss sich auf dieses Hilfsmittel einlassen, und viel Gefühl entwickeln, damit es funktioniert. Nur nicht entmutigen lassen. Nur, was ich nicht empfehlen kann, dass man sein frisch erworbenes Einbein gleich nach zwei Wochen mit in den Urlaub nimmt, und glaubt, dass man was Tolles hat. Die reihenweise unscharfen Bilder erzeugen zu viel Frust. Nach 1 Jahr Heimat-Einsatz darf es erst mit auf die Reise, und dann weiß man die Vorteile gegenüber dem Dreibein zu schätzen: Man nimmt es überall mit, weil es klein und leicht ist.

Das Einbein hilft mir nicht nur bei langen Belichtungszeiten, die Kamera still zu halten. Über die Möglichkeiten, andere Perspektiven zu erreichen, habe ich in der letzten Zeit mehrfach geschrieben. Ich möchte noch einen Punkt erwähnen, wofür ich es einsetze. Es gibt immer wieder Motive, die eine absolut genaue geometrische Ausrichtung erfordern. Ich gehöre zu denen, die das freihändig partout nicht hinbekommen. Ich stehe bei symmetrischen Aufnahmen (z.B. Architektur) nicht genau in der Achse, schwenke die Kamera zu weit nach links oder rechts, oder verdrehe sie, so dass die Senkrechten und Waagerechten schräg sind. Dann sind da noch die Linien, die ich genau in den Bildecken haben möchte, und nicht ein Stück daneben. Zu guter letzt verwackle ich das Bild, weil ich mich auf zu viele Dinge gleichzeitig konzentrieren muss. Unter solchen Bedingungen hilft mir das Einbein sehr. Ich kann alle genannten Punkte nacheinander sorgfältig ausrichten, und mich in aller Ruhe auf das ruhige Auslösen konzentrieren. Ich bewundere die Fotografen, die das alles freihändig schaffen!

Wer sein Einbein nur mit langen Telebrennweiten benutzt, braucht nach meiner Meinung keinen Kugelkopf, und noch nicht mal einen Neiger. Das Einbein kann direkt ins Stativgewinde geschraubt werden. Die Hauptrichtung bei Teleaufnahmen ist meistens geradeaus, wenn auch mit kleineren Abweichungen nach oben oder unten. Diese kleinen Winkel bekommt man hin, wenn man das Einbein etwas neigt.
Mit Teleobjektiven ist es auch kaum empfehlenswert, das Einbein anders als aufrecht stehend zu halten. Bei Normalbrennweiten kommt man damit leicht über die Köpfe hinweg. Ein Klappdisplay ist dabei nützlich.
Mit Weitwinkelobjektiven ist das noch interessanter. Man bekommt Dinge in den Vordergrund, die das gesamte Bild verändern. Perspektiven, die man sonst nur bauchliegend oder mit einer Leiter erreichen kann. Für einige dieser Perspektiven ist ein Schwenkdisplay wie an der A77 ein Vorteil. Und ein Funkauslöser ist eigentlich Pflicht, um das Motiv in Ruhe ausrichten zu können. Für erste Versuche geht natürlich auch der 10-sec-Selbstauslöser.

Hier nochmal zum Appetitmachen mein Kugelpanorama unter dem Triumphbogen, das ohne Einbein nicht möglich gewesen wäre.
__________________
Gruß
Gottlieb
der_knipser ist offline   Mit Zitat antworten
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Alt 27.01.2013, 12:29   #42
Hansevogel
 
 
Registriert seit: 23.12.2003
Ort: Hamburg
Beiträge: 10.527
Danke, Gottlieb!

Ich 'liebe' mein Einbein, auch ohne Monostatfuß.

Gruß: Joachim
__________________
Rettet die Fische, esst mehr Kormorane!

Rettet mich, esst meine Feinde!
Hansevogel ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.01.2013, 12:37   #43
der_knipser
 
 
Registriert seit: 01.04.2008
Ort: Drabenderhöhe
Beiträge: 10.671
Joachim, da hab ich nix dagegen!
__________________
Gruß
Gottlieb
der_knipser ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.01.2013, 14:03   #44
daeumling

Themenersteller
 
 
Registriert seit: 11.08.2009
Ort: Thüringen
Beiträge: 116
Einbein, ja oder nein?

Hallo an alle,

gpo, ja, Foren sind zum Diskutieren gemacht, aber Deine Beiträge bringen mich nicht weiter, sorry!
In einem Fotoladen in meiner Heimatstadt war ich mal: "Was Sony, haben Sie schon mal einen Fotografen mit einer Sonykamera gesehen, die benutzen alle Nikon!"
Die betrete ich nicht mehr!

Ich bedanke mich bei Gottlieb, Jürgen und Robert für Ihre Berichte, die mir sehr weiter helfen.

Danke und einen schönen Sonntag!!
daeumling ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.01.2013, 14:22   #45
zzratlos
 
 
Registriert seit: 09.04.2007
Beiträge: 252
Einbein- oder Dreibein oder gar ein Quad?

Zitat:
Zitat von Erlanger Beitrag anzeigen
Also ich würde lieber ein leichtes Dreibein mitnehmen - Island schreit ja gerade nach Landschafts-, Wasser-, Langzeit-, Natur-, Nacht-Bildern o.ä.[/LIST]
Zu der Islandreise gatuliere ich dir. Dort will ich auch einmal hin.

Grundsätzlich ist der Ansatz, ein Dreibein mitzunehmen sicher nicht falsch. Das Stativ sehe ich aber nicht so sehr um verwackelte Bilder zu vermeiden, sondern als Hilfe beim Komponieren deiner Bilder.

Ich wandere mit einiger Begeisterung durch Österreich, im Flachland genau so gerne wie in den Alpen bis 3000 m Seehöhe. Obwohl ich theoretisch um die Vorteile des Stativs weiß, hatte ich nur auf einer Wanderung eines mit und war total unglücklich damit. Das Fotografieren mit Stativ muss dir auch liegen. Nur dann bist du bereit dich damit zu quälen. Ich habe für mich erkannt, dass ich mit der richtigen Atmungstechnik, durch Abstützen und durch den Bildstabilisator in der Kamera tadellose Bilder auf die Speicherkarte bringe. Wahrscheinlich nicht so gut komponiert wie mit Stativ, aber das ist der Preis den ich dafür bezahle.

Eine Wandersaison lang hatte ich als Kompromiss ein Einbein von Berlebach aus Holz mit. Tolles Stativ, aber halt auch ein Stativ. Für heuer plane ich die Anschaffung des Sony 70-400 mm. Für dieses Objektiv will ich das Einbein wieder raus holen und schauen, ob mir die Verwendung eien Vorteil bringt.

Als Tip kann ich dir daher mitgeben: Wandere vor dieser Reise durch deine Heimat und nimm ein Stativ mit. Du wirst rasch erkennen, ob du damit arbeiten willst.

Schöne Reise wünsche ich dir.
rudolf
zzratlos ist offline   Mit Zitat antworten
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Alt 27.01.2013, 15:19   #46
gpo
 
 
Registriert seit: 15.03.2004
Ort: Hamburg
Beiträge: 12.012
Zitat:
Zitat von daeumling Beitrag anzeigen
Hallo an alle,

gpo, ja, Foren sind zum Diskutieren gemacht, aber Deine Beiträge bringen mich nicht weiter, sorry!
tja...das bin ich gewohnt, kommt nicht das erste mal vor
hat was mit "lesen und verstehen" zu tun

vielleicht holst du dir erstmal ein Einbein udn befummelst es...
und liest dann nochmal die Beiträge...macht nur auch keiner
Mfg gpo
gpo ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.01.2013, 12:12   #47
ha_ru
 
 
Registriert seit: 10.12.2010
Ort: In Sichtweite der Burg Teck
Beiträge: 2.796
Hallo,

meine ganz persönliche Erfahrung als „Knipser“, also weit unter „Edelamateur“.

Ich habe mir als eierlegende Wollmichsau in Kenntnis, dass Kompromißlösungen vieles zufriedenstellend, aber nichts wirklich gut können, ein Kombistativ Giotto Vitruvian als Reisestativ gekauft. Ausschlaggeben war das geringe Packmaß von 42cm, Gewicht und die Möglichkeit es als Einbein umzubauen. Motto: lieber nicht ganz so stabiles Stativ dabei als keines.

Vorweg: ich habe es genau einmal zum Einbein umgebaut. Wenn ich es als Einbein nutze, dass fahre ich nur einen Fuß aus und spreize die zwei anderen Füße eingefahren im 45° Winkel als Halter oder zum Anlehnen aus.

Ich habe einen Funkfernauslöser und löse auch schon mal mit dem Mund aus, damit ich das Stativ mit zwei Händen an den Auslegern halten kann. Zusammen mit einem Klappdisplay kann man ich mit der Atemtechnik der Schützen (1/3 ausatmen, Luft anhalten, zubeissen ) recht sicher bis ½ Sekunde belichten.

Als Dreibein ist es wenn man die letzten ein, besser zwei, Auszüge der Beine nicht nutzt und etwas an der Lasthaken hängt auch bei Wind recht stabil. Für meine A55/A700 mit 70-300G reicht es jedenfalls.

Zum Giotto Vitruvian habe ich selbst schon meine Erfahrung geschrieben (http://www.sonyuserforum.de/forum/sh...1&postcount=14 ) Das Aktuelle Modell soll stabiler sein.

Am Ende bleibt immer ein Kompromiß aus Gewicht, Packmaß, Auszugshöhe, Preis…

Ich persönlich würde für eine Islandreise ein gutes Dreibein mit kleinem Packmaß, akzeptablem Gewicht ohne Mittesäule und gutem Kugelkopf mitnehmen und mir das gweicht eiens zweiten Stativs ersparen.

Hans

Geändert von ha_ru (28.01.2013 um 12:54 Uhr)
ha_ru ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.01.2013, 12:34   #48
Canax
 
 
Registriert seit: 23.03.2011
Ort: Dort wo die Hasen Hosen und die Hosen Husen haßen!
Beiträge: 518
Zitat:
Zitat von ha_ru Beitrag anzeigen
mit der Atemtechnik der Schützen (1/13 ausatmen, Luft anhalten, zubeissen ) recht sicher bis ½ Sekunde belichten.
Respekt

Ciao
Canax
Canax ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.01.2013, 12:37   #49
der_knipser
 
 
Registriert seit: 01.04.2008
Ort: Drabenderhöhe
Beiträge: 10.671
Zitat:
Zitat von ha_ru Beitrag anzeigen
Als Dreibein ist es wenn man die letzten ein, besser zwei, Auszüge der Beine nicht nutzt und etwas an der Lasthaken hängt auch bei Wind recht stabil.
Genau damit habe ich sehr schlechte Erfahrungen gemacht. Ich hatte ebenfalls bei leichtem Wind die Fototasche an den Haken unten an der Mittelsäule gehängt. Die nachfolgenden Bilder (ca. 5-30 sec Belichtungszeit) waren ausnahmslos verwackelt. Zuerst wusste ich gar nicht, warum. Die Fototasche hatte im Wind begonnen, leicht zu schaukeln, und genau diese Bewegung hat sich auf die Kamera übertragen. Und das bei einem recht stabilen Stativ (Manfrotto 055).
Gewicht bringt nur dann eine Beruhigung, wenn es sich nicht bewegen kann, und dem Wind möglichst keine Angriffsfläche bietet.


Zitat:
Ich persönlich würde für eine Islandreise ein gutes Dreibein mit kleinem Packmaß, akzeptablem Gewicht ohne Mittesäule und gutem Kugelkopf mitnehmen und mir das gweicht eiens zweiten Stativs ersparen.
Das halte ich für eine gute Idee.
__________________
Gruß
Gottlieb
der_knipser ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.01.2013, 12:58   #50
ha_ru
 
 
Registriert seit: 10.12.2010
Ort: In Sichtweite der Burg Teck
Beiträge: 2.796
Zitat:
Zitat von der_knipser Beitrag anzeigen
Genau damit habe ich sehr schlechte Erfahrungen gemacht. Ich hatte ebenfalls bei leichtem Wind die Fototasche an den Haken unten an der Mittelsäule gehängt. Die nachfolgenden Bilder (ca. 5-30 sec Belichtungszeit) waren ausnahmslos verwackelt. Zuerst wusste ich gar nicht, warum. Die Fototasche hatte im Wind begonnen, leicht zu schaukeln, und genau diese Bewegung hat sich auf die Kamera übertragen. Und das bei einem recht stabilen Stativ (Manfrotto 055).
Gewicht bringt nur dann eine Beruhigung, wenn es sich nicht bewegen kann, und dem Wind möglichst keine Angriffsfläche bietet.
Arrgh, was wichtiges vergessen dazuzuschreiben bzw. war mir gar nicht so klar. Ich hänge den Rucksack so ein, dass er leicht auf dem Boden aufsitzt. Dann schaukelt er auch nicht.

Hans
ha_ru ist offline   Mit Zitat antworten
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