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#21 |
Registriert seit: 24.08.2008
Beiträge: 7.486
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Um das mal nicht so stehen zu lassen:
Natürlich ist es nicht so einfach. (Es ist nie so einfach. ![]() Zunächst hat Glyphosat nicht direkt mit dem Insektensterben zu tun. Glyphosat ist ein Mittel, das jede grüne Pflanze, mit der es in Kontakt kommt, absterben lässt. Es ist also ein Herbizid, eins unter vielen. Kein Insektizid, also es tötet keine Insekten. Indirekt kann es wohl Insekten schädigen. Das ist dann wieder eine Frage wie es angewendet wird. Auch ist der Rapsanbau nicht vom Glyphosat abhängig. Ob Raps angebaut wird, ist in erster Linie eine Preisfrage. Verkauft wird übrigens nur das Rapskorn, aus dem Rapsöl und Tierfutter gewonnen werden. Vom Honig hat der Rapsanbauer selbst nichts. Glyphosat kommt im Rapsanbau eigentlich gar nicht zum Einsatz. Bei anderen Ackerfrüchten jedoch schon, und zwar vor der Saat, wenn auf das Pflügen verzichtet werden soll. Damit kann der vorhandene Bewuchs recht einfach und günstig entfernt werden und die direkt in den Boden gelegte Saat hat überhaupt erst eine Chance flächendeckend zu wachsen. Verzichtet man vorher auf Glyphosat, muss man später die aufwachsenden Beikräuter oder -gräser mit spezialisierten Herbiziden abtöten, was schwieriger und teurer ist. Den direkten Zusammenhang mit dem Rapsanbau sehe ich aber nicht. Geändert von hlenz (22.05.2021 um 11:16 Uhr) |
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#22 |
Gesperrt
Registriert seit: 21.05.2009
Beiträge: 3.173
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In Westfalen-Lippe werden mehr als 85 Prozent der Rapsfelder vor der Saat mit Herbiziden behandelt, darunter auch Glyphosat. Winterraps duldet im Herbst keinerlei Konkurrenz durch Beikräuter (= Unkräuter und Ungräser). Bei einem Herbizidverzicht bei der Rapssaat muss man erst pflügen und später die Maschinenhacke zum Einsatz bringen.
Möchte man auf Glyphosat und andere Herbizide verzichten, bietet sich ein Rapsöl- und Rapsschrot-Import aus Kanada an. Allerdings wird in Kanada beim Rapsanbau mehr Glyphosat eingesetzt als in Deutschland. |
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#23 |
Themenersteller
Registriert seit: 12.08.2005
Beiträge: 1.724
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@ minfox:
Danke dir für eine Antwort aus der selten zu bekommenden, "Landwirtschaftlich-fachlichen"-Ecke. Wie wichtig, wie echt sind solche Informationen. Wir Laien schauen mit romantischem Blick auf die Rapsfelder und denken, alles ist schön. Dabei ist das erkauft mit Gifteinsatz. Aber wo ist da die "goldene Mitte": Raps abschaffen und zwar komplett, auch Importe dann natürlich ... oder kann man auch Raps anbauen, ohne Gift aber dann eben mit weniger Ertrag? Mir wird immer deutlicher; einfache Verbots-Philosophien, wie bei Grünen und FridayForFuture sind oft sehr kurz gedacht. Wer wirklich, wie Landwirte, an der Boden"front" arbeitet, hat vielleicht einen ganz anderen Blick auf die Dinge. Und alle wollen ja sehr gerne ein möglichst breites und günstiges Nahrungs-Angebot. Ich danke dir sehr für deinen fachlichen Beitrag zum Thema Raps. Sehe das nun mit anderen Augen und bin ... etwas ratlos. edit: was wäre denn der "richtige" Weg: Verzicht auf Raps oder Duldung von Glyphosat und anderen Mitteln im geringeren Umfang mit der Konsequenz, geringerer Ertrag=höhere Preise? Geändert von MemoryRaider (22.05.2021 um 22:03 Uhr) |
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