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Startseite » Forenübersicht » Treffpunkt » Café d`Image » Mein schwerster Auftrag - Beerdigung
 
 
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Alt 04.12.2015, 10:12   #1
Yonnix
 
 
Registriert seit: 26.07.2009
Ort: Wolfsburg
Beiträge: 3.276
Mein schwerster Auftrag - Beerdigung

Hallo zusammen,

gestern musste ich meinen bisher schwierigsten Auftrag absolvieren - eine Beerdigung fotografieren. Ein Familienmitglied (das ich selbst nicht sehr gut kannte) ist gestorben und eigentlich sollten wir nur als normale Trauergäste anwesend sein. Meine Frau wurde vom Sohn der verstorbenen gefragt, ob ich nicht Fotos von der Beerdigung machen kann - die konnte (ggf. aus kulturellen Gründen) den Gefallen nicht ausschlagen und so stand ich vor dieser riesigen Aufgabe. Die Familie hat einen russischen Hintergrund, dort begegnet man dem Thema scheinbar leicht anders als in Deutschland.

Nach gründlichem Überlegen habe ich die A7R zu Hause gelassen und nur die A6000 mitgenommen, weil sie viel unauffälliger und leiser ist. Draußen hauptsächlich mit dem SEL 16-50mm, drinnen mit dem FE 55mm f/1.8. Das 8mm Fisheye hatte ich noch dabei, um in der Kapelle einige Aufnahmen zu machen, auf denen die ganze Szene zu sehen ist.

Die Herausforderung bestand für mich darin, niemanden in seiner Trauer zu stören oder gar zu belästigen und gleichzeitig brauchbare Erinnerungen zu produzieren. Des Weiteren wollte ich keine Fotos produzieren, die das Leid einzelner Betroffener besonders herausstellen.

Ich habe mich immer seitlich oder leicht hinter den Leuten aufgehalten und darauf geachtet, dass das Auslösegeräusch nicht mit wichtigen Worten der Pastorin zusammenfällt. Ansonsten hat sich der 85mm KB-Bildwinkel bewährt, um die Trauerfeier aus dem Hintergrund zu fotografieren.

Beim Trauerzug habe ich auf die Momente gewartet, in denen der Zug abbiegt und ich ihn dann seitlich erwischen kann. So hat man einen guten Eindruck von der Szene, ohne aufdringlich vor den Zug zu springen. Am Grab habe ich mich etwas weiter hinter das Grab gestellt, um die Leute beim Sand und Blumen werfen zu fotografieren.

Insgesamt muss ich aber sagen, dass ich zuerst kurz davor war, den Kopf in den Sand zu stecken und keine Fotos zu machen... Insbesondere, als der Sarg am Anfang offen war, da bin ich fast aus den Latschen gekippt. Meinen fotografischen Horizont hat die Erfahrung definitiv erweitert. Ich habe mir allerdings wirklich schwer getan, damit umzugehen.

Vielleicht hilft es ja jemandem, der mal in meine Lage kommt.

Viele Grüße,
Jannik
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Viele Grüße, Jannik Meine Homepage - flickr - www.phillipreeve.net - Instagram
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