[jameek]

Hallo Manni,
schön mal wieder von Dir zu lesen!
Dazu steigst Du mit einem interessanten Bild (wieder) ein.
Ich hab es zugegebenermaßen auf der Startseite in den Thumbs entdeckt und bin dann erst auf den Thread gekommen, dies geschieht bei mir bei nicht vielen Bildern.
Es hat also mein Interesse geweckt und ist in der Form der Umsetzung hier etwas ungewöhnliches (in der FC und vor allem bei deviantart sieht man sowas wohl häufiger).

Leider habe ich dann in großer Ansicht für mich entschieden, dass das Bild mir nicht gefällt. Ich zähle mal einige Punkte auf:
- Mir ist das Badezimmer zu "normal" und zu eng (Besser hätte mir was sterileres gefallen).
- Die Haltung des Models ist mir zu entspannt (Kopf auf Arm), sieht aus wie schlafend
- Das Blut sieht mir zu Ketchuppig aus und in dem Geschmiere erinnert es mich mehr an moderne Kunst (oder wie Dana es schon schrieb mit der anderen Vorliebe )
- Vor allem sagt mir aber das Mapping nicht zu.
Ich finde es hier total unpassend, weil es das Bild unentschieden macht.
Wenn Du auf so eine "Tatort"-Beweisfotos-Geschichte hinauswillst, muss man die Ästhetik solcher Beweisfotos auch aufnehmen. Diese stelle ich mir ganz anders vor, viel "abbildender" bzw. realistischer.
Wenn Du auf eine Beauty-Shock-Geschichte hinauswillst, dann stimmt zwar der Look des Bildes, aber für mich die Menge an Bildinfos nicht sowie die o.a. Punkte.
Ich glaube (für mich), dass das Bild in normaler Umsetzung (ohne Mapping), leicht entsättigt und deutlich abgedunkelt (evtl. Vignette) mehr Wirkung hätte.
Oder noch heller und mehr auf das Model konzentriert.
Oder halt einen eigenen "Kriminal-Look" schaffen, wie zB CSI mit diesen krassen Crossing-Variationen und Detail-Einblendungen.
So bleibt es für mich eine gewagte Umsetzung mit Ausbaupotential!

[Hopser]

Zitat von GG

Obwohl das Bild technisch sicherlich ordentlich umgesetzt ist, finde ich es ehrlich gesagt ziemlich geschmacklos.
Vielleicht steh ich mit meiner Einstellung allein auf weiter Flur, was ich mir allerdings nicht denken kann.

GG

Nein, Du stehst mit Deiner Ansicht ganz und gar nicht alleine. Ich finde solche Sachen einfach nur krank.

Gruß
Harald

[Dana]

Zitat von GG

Gerade zur Weihnachtszeit gibt es immer wieder tragische Schicksale, die in einem Suizid enden. Obwohl auf diesem Bild ja eher aus "ermittlungstechnischer Sicht" ein Fremdverschulden angenommen wird.
Gibt es in der Glotze nicht schon genug Voyeurismus in dieser Richtung (CSI, ...), so dass wir das Forum hier dafür hergeben müssen.
Natürlich gibt es auf dieser Welt nicht nur Friede, Freude, Eierkuchen und die Fotografie sollte auch die nicht nur mit den schönen Dinge auf dieser Welt auseinandersetzten aber gerade hier und so?

Ich kann deine Gedanken verstehen, aber ich teile deine folgende Meinung dazu nicht.

Ich denke, man muss trennen zwischen dem Bild und anderen persönlichen Erfahrungen oder realen Begebenheiten.

Wenn man den Gedanken hat, es dürfe solche Bilder nicht geben, weil es eben im Realen zu oft vorkommt, dann darf es von Herr der Ringe bis hin zu kleineren Krimiserien eigentlich nichts mehr in dieser Richtung geben. Überall da, wo Blut fließt und Köpfe rollen.

Du sagst selbst, Fotografie solle sich nicht nur mit dem Schönen auseinander setzen. Warum dann nicht auch so? Warum ziehst du hier vorher die Grenze? Was dürfte deiner Meinung nach dann noch zu sehen sein und was nicht mehr? Wenn der Fotograf hier eben so eine Szenerie im Kopf hat (sie könnte ja auch als Setbild eines Krimis oder eines Thrillers fungieren), dann kann er das doch machen. Es ist nichts auf dem Bild, was Personen in den Dreck zieht, andere Leute beleidigt oder so etwas in der Richtung....von daher denke ich, er soll das dürfen. Ob man es mag oder nicht, sei mal dahin gestellt.

Und dass man dann darüber redet, dass es möglichst schlüssig sein sollte, ich denke, auch daran ist nichts verkehrt. Natürlich ist ein Mord oder ein Freitot etwas absolut Entsetzliches. Hier geht es aber lediglich um eine künstlerische Umsetzung des Themas, zu dem man Abstand bewahren sollte...denn sonst dürfen solche Bilder gar nicht mehr entstehen. Gut, auch hier sei es unbenommen zu denken: "Ja, braucht doch eh keiner"...aber es zu verurteilen oder den Sinn in Frage zu stellen, wenn jemand so eine Idee hat...ich denke, das ist nicht so gut.

[jameek]

Zitat von Hopser

Nein, Du stehst mit Deiner Ansicht ganz und gar nicht alleine. Ich finde solche Sachen einfach nur krank.

Gruß
Harald

Puh!
Obwohl ich so ein Bild nicht machen würde (nicht auf die Idee kommen würde, weil nicht in meiner Gedankenwelt) finde ich es äußerst kritisch das als "krank" zu bezeichnen.
"Grausam" oder "zu brutal" oder dergleichen ist doch wertneutral und sagt dennoch aus, was Du denkst.
Weil wenn man anfängt Ideen als krank zu bezeichnen, dann ist hier jeder schnell dabei die Ideen des anderen als krank zu bezeichnen... (Dann könnte man auch das stundenlange sitzen mit der Kamera vor Blümchen als krank(haft) bezeichnen, wer zieht da die Grenzen...)
Also bitte. Kritische Auseinandersetzung finde ich gut (s. auch meinen Text), wems nicht gefällt muss ja nicht hinsehen, ansonsten bitte kein Verurteilungen... da reagiere ich persönlich allergisch (und denke direkt wieder, dass es hier mit dem Bilderausstellen nicht weit her ist [ich versuch mich grad zu rehabilitieren])

[Dana]

*Christophe Hand schüttel*

[Hopser]

Gut, einverstanden. Ersetze "krank" durch "abstoßend"

Gruß
Harald

[jameek]

Gut. Besser!
Im Ernst: Ich finde das auch nicht schön und eigentlich seh ich mir lieber gut gemachte Portraits an. Dennoch sollte man sich mit der Bildwelt anderer kritisch und dennoch sachlich auseinandersetzen!
Danke für die Korrektur!

[Dana]

Finde ich jetzt gut, Harald, dass du es abmilderst.

Meine Lieblingsthemen sind das auch nicht. Aber sie haben ihre Daseinsberechtigung.

[nahanni]

Ich finde das Bild weder schön, noch aufregend, noch anregend.
Auch nicht grundsätzlich "krank", oder "geschmacklos". Aber irgendwie überflüssig.
Das einzige, was ich beim Ansehen empfinde ist: "Ziemlich unrealistisch inszeniert (applizierte Blutspuren, Haltung der Leiche u.a.) und: wozu sollte man so was anschauen, bzw produzieren?"

[malo]

Ich kann mit solchen Fotos absolut nichts anfangen und verstehe GG sehr gut.
Allerdings muß man ja nicht reinklicken von daher über ich mich in Toleranz

Die Reality-Diskussion dazu mag ich ehrlicherweise auch nicht. Das erinnert mich an die Diskussion zweier Teenager um Killerspiele und deren Realität bzw. Fehler in der Realitätsnähe.(neulich in der U-Bahn)

Kimis und Thriller schaue ich übrigens nicht an um möglichst realistisch eine Leiche zu sehen. In der Regel wird das auch nicht "fotografisch" dargestellt, zumindest bei der Art von Filmen die ich selten mal gucke.

Da ich mit Modellfotografie aber sowieso nicht viel anfangen kann möchte ich auch niemanden zu Nahe treten

Gruß, Lothar