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Alt 13.09.2006, 09:20   #1
WinSoft
 
 
Registriert seit: 07.09.2003
Beiträge: 4.030
Zitat:
Zitat von sissi
ja aber ist es nicht so das jeder Bildpunkt eigenlich ein vom Objekt (das ich fotografiere) reflektierter Lichtstrahl ist - dann hätte ich aber durch ein kleineres Loch auch weniger Bildpunke oder?
Nein! Denn die Vorstellung von (endlich vielen) Lichtstrahlen ist nur eine Modellvorstellung. In wirklichkeit haben wir es mit unendlich vielen "Lichtstrahlen" zu tun, egal, wie groß das "Loch" ist. "Lichtstrahlen" existieren also nicht als einzeln separierbare, messbare, "anfassbare", materielle Strahlen! Sie dienen nur als ein Denkmodell!

Zur Schärfentiefe in Abhängigkeit von der Blende:
In verschiedenen Darstellungen werden Zeichnungen der Strahlenverläufe gezeigt. Dort gehen Strahlen von einem Punkt der Schärfeebene aus, passieren die Linse(n) und vereinigen sich (im Idealfall) auf der Film-/Chipebene. Für kleinere Blendenöffnungen wird das Strahlenbüschel enger, weniger weitwinklig. Stellt man vor (oder hinter) den Schärfepunkt einen Gegenstand auf, so erscheint dieser unscharf. Diese Unschärfe wird geringer (die Schärfe wächst), je enger das Strahlenbüschel (kleinere Blendenöffnung) wird.
WinSoft ist offline   Mit Zitat antworten
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Alt 13.09.2006, 09:39   #2
WinSoft
 
 
Registriert seit: 07.09.2003
Beiträge: 4.030
Zitat:
Zitat von Echidna
Nehmen wir an, unser Objekt, das wir betrachten, ist die Spitze einer Nadel (nicht eine Naddel, funktioniert aber auch damit). Diese Nadelspitze reflektiert das auf sie fallende Licht in alle Richtungenn, nach oben, nach unten, links und rechts. Betrachte ich die Nadelspitze durch eine Lochblende, die idealerweise nur einen der reflektierten Lichtstrahlen durchläßt, habe ich das schärfste Abbild der Nadelspitze. Je größer aber das Loch (=Blende), desto mehr der "streuenden" Lichtstrahlen passen durch und treffen links und rechts von unserem idealen ersten Lichtstrahl auf. Das Bild wird heller, aber unschärfer.

Das Prinzip der Camera Obscura.
1) Vorsicht! Dieses Modell ist zu einfach und fehlerbehaftet! Es gibt keinen real existierenden einzelnen Lichtstrahl! "Lichtstrahl" ist nur eine Modellvorstellung.

2) Das "schärfste" Abbild in der Lochkamera erhält man nicht beim kleinstmöglichen Lochdurchmesser für nur einen einzelnen (gedachten) "Lichtstrahl"! Denn die Beugung tritt bei engen Öffnungen zunehmend sichtbar zu Tage. Das heißt, es gelangt auch dorthin Licht, wo es rein geometrisch bei "gedachten Lichtstrahlen" eigentlich nicht hingelangen dürfte. Denn das Licht wird an jedem Hindernis gebeugt, umgebogen. Durch diese stets vorhandene Beugnung erhält man bei sehr engen Öffnungen statt eines idealen leuchtenden Punktes einen unscharf verschmierten Lichthof.

Der optimale Lochdurchmesser D, an dem sich die Zunahme der Schärfe und deren Abnahme durch Beugung die Waage halten, berechnet sich für das sichtbare Licht empirisch ungefähr zu D = 0.04 * SQRT (b) in mm, wobei b die Bildweite (üblicherweise die Brennweite) ist. Wer es noch genauer wissen will, dann bitte auf Email-Anfrage mit zugehörigen Beispielbildern im Vergleich zu Linsenfotos.
WinSoft ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.09.2006, 09:43   #3
Backbone
 
 
Registriert seit: 31.05.2006
Ort: Dresden
Beiträge: 2.237
Zitat:
Zitat von Basti
Circle of Confusion - A bunch of Photographer sitting around trying to understand depth of field.


Sorry, aber der Klassiker gehörte hier einfach her.

Ansonsten hilft bei solchen grundsätzlichen Fragen immer der Standardtipp:

http://fotolehrgang.de/

Ist zwar ziemlich lang, aber wenn man sich abends immer eine oder zwei Stunden Zeit nimmt, und mit Zeit meine ich soviel wie es eben braucht, um das gelesene auch zu verstehen, hat man die Grundlagen nach ein oder zwei Wochen drauf.

Backbone
__________________
Photography is a means of ordering the world around us. (John Shaw)
Backbone ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.09.2006, 15:49   #4
Stuessi
 
 
Registriert seit: 17.05.2005
Ort: in der Nähe von Köln
Beiträge: 2.042
Zitat:
Zitat von ollig
Hallo Sissi,

falls Du zufällig - so wie ich - kurzsichtig sein solltest, gibt es einen einfachen Test, diesen physikalische Zusammenhang zwischen Schärfentiefe und Blende zu erfahren:

Schaue einfach mal durch ein klitzekleines Loch eines Papieres oder ähnlichem. Dann siehst Du auf einmal viel schärfer und Du bist "plötzlich" gar nicht mehr so kurzsichtig

Viele Grüße,
Olli der Kurzsichtige (7,5)
Hallo Olli,
das funktioniert auch bei Weitsichtigkeit und bei Astigmatismus.
Gruß
Stuessi
Stuessi ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.09.2006, 22:08   #5
Stuessi
 
 
Registriert seit: 17.05.2005
Ort: in der Nähe von Köln
Beiträge: 2.042
Zitat:
Zitat von WinSoft
Der optimale Lochdurchmesser D, an dem sich die Zunahme der Schärfe und deren Abnahme durch Beugung die Waage halten, berechnet sich für das sichtbare Licht empirisch ungefähr zu D = 0.04 * SQRT (b) in mm, wobei b die Bildweite (üblicherweise die Brennweite) ist. Wer es noch genauer wissen will, dann bitte auf Email-Anfrage mit zugehörigen Beispielbildern im Vergleich zu Linsenfotos.
Hallo WinSoft,

diese Formel war mir bislang unbekannt. Ist sie nur experimentell hergeleitet?
Ich habe mal auf die Schnelle einen Test gemacht mit dem Ergebnis, dass man mit der Formal in die richtige Größenordnung kommt. Mein bestes Bild deutet eher auf Faktor 0,03 hin, das kann aber Zufall sein.

Gruß
Stuessi
Stuessi ist offline   Mit Zitat antworten
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Alt 19.09.2006, 10:31   #6
WinSoft
 
 
Registriert seit: 07.09.2003
Beiträge: 4.030
Zitat:
Zitat von Stuessi
Ich habe mal auf die Schnelle einen Test gemacht mit dem Ergebnis, dass man mit der Formal in die richtige Größenordnung kommt. Mein bestes Bild deutet eher auf Faktor 0,03 hin, das kann aber Zufall sein.
Die Näherungsformel entstammt der exakten Formel aus einem Hochschul-Physik-Lehrbuch. Details gern auf Wunsch via Email.
WinSoft ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.09.2006, 12:19   #7
Stuessi
 
 
Registriert seit: 17.05.2005
Ort: in der Nähe von Köln
Beiträge: 2.042
Hallo,

habe die Formel selbst hergeleitet. Ich komme mit der Annahme, dass das Beugungsscheibchen den Durchmesser der kreisförmigen Blende hat, auch auf den Faktor 0,04. Die Beugungsscheibchen von 2 "nächsten" Punkten liegen dabei genau nebeneinander. Sie werden aber vom Auge auch noch als getrennt wahrgenommen, wenn sie sich etwas überlappen. Vielleicht erklärt das mein obiges Ergebnis.

Bei f = 180mm erhalte ich mit dem Faktor 0,04 d = 0.5mm, dazu ein neues Beispiel.



Gruß,
Stuessi
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