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Startseite » Forenübersicht » Kamera und Technik » Objektive » A-Mount Objektive (ILCA, SLT, DSLR) » Blendenwerte der Objektive
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Alt 08.09.2005, 22:12   #11
Callophris
 
 
Registriert seit: 02.09.2005
Ort: 63XXX
Beiträge: 394
Und wenn man noch weiter hochblätternt, sieht man, dass nicht nach der A1 / 2 gefrägt wurde.
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Alt 09.09.2005, 19:06   #12
John Doe
 
 
Registriert seit: 15.07.2005
Ort: Wesel
Beiträge: 1.299
Hallo zusammen,

@Dragon777, kurze Einführung in Optik, ich versuche das mal halbwegs verständlich hinzukriegen, so daß ich es auch verstehe .

Wie schon angeführt wurde, gilt eine einfache Regel, je kleiner die Zahl, desto offener die Blende und damit höher der Lichteinfall. In der reinen Theorie, ist die größte Blende (also kleinste Zahl) 1:1,0, also das Traumobjektiv jedes Portrait-/ Aviable Light Fotgrafen. Jede volle Blende halbiert die auf den Film aufteffende Lichtmenge um die Hälfte, die vollen Blenden berechnen sich aus der idealen Blende 1,0, welche immer mit dem Faktor 1,4 multipliziert wird, und das selbe wird dann mit den Ergebnissen weitergeführt. Also 1x1,4=1,4. 1,4x1,4=2,0. 2,0x1,4=2,8 usw.

Jetzt gibt es 2 verschiedene Arten von Objektiven. Die preiswerteren Objektive sind meistens mit einer sogenannten "schleichenden" Blende ausgerüstet, also verkleinert sich die Öffnung beim Zoomen. Das liegt einfach am Durchmesser der Frontlinse, da diese sich nach der Brennweite und der Blende berechnet. So müßte die Frontlinse eines 300mm Objektivs mit einer Blende 1:2,0 einen Frontlinsendurchmesser von 150mm haben (300/2), während ein 300mm 1:2,8 mit "nur" 105mm auskommt. Während das im leichten Zoom Bereich von 70-100mm Anfangsbrennweite noch recht problemlos und auch preiswert bauen läßt, siht das bei 200, 300 oder gar 400mm schon anders aus. Daher nimmt die Blende mit zunehmender Brennweite bei diesen Objektiven ab.

Die andere Variante sind Objektive mit fester Blende, im Bereich von 200-300mm mit Blende 2,8/4, oberhalb 400mm meistens nur noch mit Blende 4/5,6. Diese Objektive sind meistens sehr groß und sehr teuer, da ihre optische Konstruktion auch ziemlich aufwändig ist, da sie ja letzendlich auf Endbrennweite hin gerechnet werden und der untere Bereich quasi als "Bonus" mitgeliefert wird. Rein theoretisch wäre es sogar möglich, ein 70-200 mit schleichender Blende und den Werten 1:1,0-2,8 zu bauen, allerdings möchte ich dieses Objektiv nicht berechnen müssen, allein der Streulichtschutz im Inneren würde den Konstrukteur in den Wahnsinn treiben.

Quasi alle Objektive, die mit schleichender, wie auch die mit fester Blende, lassen sich stark abblenden, mindestens bis Blende 22, einige bis Blende 32 und sogar Blende 45. Besonders an einer D-SLR sind solche Blenden allerdings mit Vorsicht zu genießen, da sich die Sensoren anders verhalten, wie klassischer Film. Ist es dem Film noch egal, in welchem Winkel das Licht auf ihn trifft, so ist das beim Sensor durchaus relevant. Durch die Mikrolinsen ist das zwar etwas entschärft worden, allerdings treten bei fast allen Objektiven al Blende 16-22 schon starke Beugungseffekte auf. Aus diesem Grund (Beugungseffekte) können die meisten Kompakt/Bridgekameras auch nur bis Blende 8 abgeblendet werden, einige wenige bis Blende 11, wobei die Schärfentiefe einer D-SLR ohnehin deutlich kleiner ist, wie die einer Kompaktknipse.

Gruß Uwe
__________________
Erfahrungsgemäß ist die Ursache schlechter Bilder fast immer hinter der Kamera zu suchen!
John Doe ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.09.2005, 23:40   #13
Dragon777

Themenersteller
 
 
Registriert seit: 15.08.2004
Ort: D-40822
Beiträge: 162
Linsen

Hi Uwe!

Vielen Dank für diese ausführliche Einführung in die Objektivwelt!
Hat mir einige Aufschlüsse gegeben.

Eine Frage habe ich noch:
Wo ist denn der Vorteil von Objektiven mit festen Blendwerten? Die sind dann doch weniger Vielseitig, oder?

Gruss
D
Dragon777 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.09.2005, 23:45   #14
pansono
 
 
Registriert seit: 07.09.2003
Ort: Bayreuth
Beiträge: 1.947
Was meinst du mit festen Blendenwerten?
Mir ist kein normales Objektiv bekannt, bei dem man die Blende nicht verstellen kann.
Es gibt Objektive wie zum Beispiel das 2,8/70-200SSM, die durchgängig eine Anfangsblende von 2,8 haben. Abblenden kannst du immer und praktisch auch immer mehr als genug.
__________________
Grüße Christian
pansono ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.09.2005, 00:10   #15
John Doe
 
 
Registriert seit: 15.07.2005
Ort: Wesel
Beiträge: 1.299
Hallo zusammen,

@Dragon777- ich glaube, Du unterliegst da einem kleinen Irrtum. Objektive mit "fester" Blende lassen sich natürlich abblenden, im Regelfall bis mindestens Blende 22. Der Vorteil dieser Objektive ist halt, dass Du zoomen kannst, ohne daß sich die Blendenwerte verändern. Das wirkt sich natürlich nur beim Arbeiten mit Offenblende aus.

Beispiel: Objektiv 80-200 1:2,8. Du arbeitest mit Offenblende, in diesem Fall also 2,8. Egal welche Brennweite Du einstellst, die Blende bleibt bei 2,8. Wenn Du das Objektiv abblendest, bleibt natürlich auch die Blende fest eingestellt, z.B. Blende 8.

Beispiel 2: Objektiv mit schleichender Blende, z.B. 70-210 1:4,0-5,6. Du arbeitest auch hieer wieder mit Offenblende. Diese beträgt bei 70 mm ja 1:4,0. Zoomst Du jetzt, so wird sich die Blende immer weiter schliessen, bis sie bei 5,6 angekommen ist. Meistens bist Du dann noch deutlich unter der Maximalbrennweite. Sebstverständlich kannst Du auch hier abblenden, so wie es das Licht zuläßt, z.B. auf Blende 8. Hast Du eine Blende von mindestens 5,6 eingestellt, dann schliesst sich die Blende auch nicht weiter, da Du den schlechtesten Blendenwert ja schon erreicht hast.

Fazit: Objektive mit fester Blende sind denen mit schleichender Blende, im Regelfall, deutlich überlegen, allerdings sind sie auch wesentlich größer, schwerer und teurer. Solche Glücksfälle, wie das 70-210mm 1:4 "Ofenrohr" von Minolta, welches man für rund 100€ bekommt, sind da die Ausnahme, meistens ist der Griff in Deine Geldbörse schon etwas tiefer. Abblenden kannst Du selbstverständlich alle Objektive, mit Ausnahme von Spiegelteleobjektiven, an denen die Blende nicht einstellbar ist. Es gibt auch einige Spezialobjektive, an denen das nicht geht, sind aber ziemlich selten und meistens adaptierte Sonderbauten. Wie bereits angeführt, solltest Du aber ein Abblenden auf Werte jenseits von Blende 22 vermeiden, weil die Beugungseffekte sich dann stark negativ auf das Bild auswirken.

Gruß Uwe
__________________
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John Doe ist offline   Mit Zitat antworten
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Alt 10.09.2005, 09:31   #16
dr_big
 
 
Registriert seit: 10.03.2005
Beiträge: 132
Es gibt durchaus Objektive mit fester Blende, Spiegelobjektive z.B. Da kann man das Öffnungsverhältnis nicht ändern.
__________________
Grüße,
Stefan
dr_big ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.09.2005, 17:08   #17
Dragon777

Themenersteller
 
 
Registriert seit: 15.08.2004
Ort: D-40822
Beiträge: 162
Linsen

Hi

Ok, jetzt ist mir alles klar. :-)

Nochmal vielen Dank für die ausführliche Hilfe obwohl meine Fragen vielleicht etwas dummy-maessig waren.

Gruss
D
Dragon777 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.09.2005, 18:34   #18
John Doe
 
 
Registriert seit: 15.07.2005
Ort: Wesel
Beiträge: 1.299
Hallo zusammen,

@Dragon, ein kluger Mensch hat einmal gesagt, daß es keine dummen (Dummy Mäßigen) Fragen gibt, nur dumme, bzw. arrogante Antworten. Irgendwann sind wir ja alle mal angefangen und haben auch keinen Schimmer von Brennweiten, Blenden und Schärfentiefe gehabt und so ein Forum dient nun mal dazu, daß Leute mit Fragen sich an Leute mit Wissen wenden können. Also keine Scheu beim Fragen, zu meinen "Lehrlingen" sage ich auch immer, daß ich eigentlich erst dann zufrieden bin, wenn ich Abends ein Loch im Bauch vom Fragen habe .

Gruß Uwe

P.S. @dr_big- stimmt Du hast natürlich völlig recht. Hatte ich zwar mit erwähnt, ist aber wohl in meinem letzten Posting etwas im Text untergegangen.
__________________
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John Doe ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.09.2005, 00:59   #19
ddd
Moderator
 
 
Registriert seit: 15.01.2004
Ort: D-31311 Uetze
Beiträge: 4.107
moin, einige kleine Anmerkungen zur ausführlichen Beschreibung oben:

eine geometrische Anfangsöffnung ('Lichtstärke') von f 1:1.0 ist nicht der 'größte Traumwert'.

Theoretisch (geometrische Optik) ist eine Anfangsöffnung von f 1:0.5 bei abbildenden Objektiven möglich (allerdings liegt dann bei Fokus auf unendlich die Hinterlinse des Objektivs auf der Bildebene auf, was neben mechanischen auch unüberwindliche Abbildungsprobleme erzeugt), real wären f 1:0.7 möglich.

Canon hat 1961 eine Sucherkamera (Canon 7) mit einem f 1:0.95/50mm herausgebracht (mit 'berauschender' Abbildungsqualität), der Rekord gilt bis heute.
Von Leitz gibt es das Noctilux M f 1:1.0/50mm (für M-Sucherkameras, soll sehr gut sein, ist extrem teuer).
Das Minolta MD f 1:1.2/50mm habe ich schon mal live gesehen.

(Leider finde ich den Link jetzt nicht wieder, habe aber mal bei Zeiss sehr interessante Artikel zur Berechnung von Objektiven und den Grenzen gefunden, samt Erklärung welche optischen Objektivkonstruktionen welche Vor- und Nachteile haben.)

Die relative Blendenzahlreihe ergibt sich rein geometrisch:
Doppelter Durchmesser=vierfache Fläche der Blendenöffnung=vierfaches Licht,
Verdoppelung der Lichtmenge also bei doppelter Fläche=Wurzel-2-fachem Durchmesser=1,41..fach.
Jetzt noch dran denken, dass die Blendenzahl im Nenner steht (1:4 ist also eine doppelt so große lichtdurchlässige Fläche wie 1:5.6) .
Abweichnungen entstehen durchs Runden auf 'glatte' Werte .
__________________
gruesze, thomas -das Leben ist zu kurz, um sich über kostengünstige, mittelmäßige Objektive zu ärgern- ... ich moderiere nicht, ich bin hier nur der Hausmeister.
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ddd ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.09.2005, 18:18   #20
c_reiter
 
 
Registriert seit: 19.07.2005
Ort: Freiburg
Beiträge: 9
Zitat:
real wären f 1:0.7 möglich.
So was gab es zB bei Röntgen-Szintigraphie Anwendungen. Dort gab es Baureihen von Rodenstock und Rayxar mit f=0,75 von 42mm bis 150mm
Tatsächlich befindet sich der Fokus hier nur wenige millimeter hinter der Rücklinse.
hier zB das 1:0,75/65mm
http://home.intekom.com/franlet/astronomyPAGE69.htm

Der fotografische Einsatz erfordert natürlich "drastische Massnahmen", auf der selben Seite gibt es auch den Kameraselbstbau zu bewundern.

Im Projektionsbereich sind f1:1 nicht so selten und im Videoüberwachungsbereich findet man häufig zB ein f1:0,95/25mm
c_reiter ist offline   Mit Zitat antworten
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