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Alt 13.03.2014, 07:24   #11
cookie98
 
 
Registriert seit: 26.01.2013
Ort: Minden
Beiträge: 258
Ok das mit dem Bildstabi und der Belichtungszeit war mir neu.
Aber die hier genannten 1/200 oder 1/250 sollten doch vom Studioblitz stammen?
Weil wenn man zb 1/400 nimmt hat man den Verschluss mit drauf wenn der Studio blitz in max 1/250 abbrennen kann?Oder habe ich das nicht richtig verstanden?
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Alt 13.03.2014, 09:44   #12
Man
 
 
Registriert seit: 28.03.2004
Ort: D-53913 Swisttal
Beiträge: 2.704
Die kürzeste Blitzsynchronzeit ist vom Verschluss der Kamera, nicht von der Abbrenndauer des Blitzes abhängig.

Weshalb ist das so:
Alle mir bekannten DSLRs und DSLTs haben einen Schlitzverschluss. Das kann man sich vorstellen, wie auf einer Theaterbühne mit 2 Vorhängen. Die 2 Vorhänge sind, sagen wir mal, ganz nach rechts gezogen. Der rechte Vorhang ist ganz zusammengeschoben (geöffnet), der linke Vorhang verdeckt die Bühne (in der Kamera wäre das der Sensor).
Der linke Vorhang wird nach links geschoben(geöffnet), der rechte Vorhang bleibt wie er ist (zusammengeschoben), die Bühne ist jetzt komplett zu sehen.

In der Kamera läuft das deutlich schneller ab, als auf der Bühne – 1/250stel Zeit für das Öffnen oder Schließen eines Verschlussvorhangs ist heute normal.
Nur wenn der erste Vorhang voll geöffnet ist und er zweite Vorhang noch nicht zum Verdecken der Bühne (des Sensors) losgelaufen ist, ist die Bühne (der Sensor) unverdeckt zu sehen.
Zu diesem Moment wird der Blitz ausgelöst. Hier kann man noch unterscheiden, ob der Blitz auslöst, sobald der erste Vorhang geöffnet ist (Blitz auf den ersten Vorhang) oder direkt bevor der zweite Vorhang schließt (Blitz auf den zweiten Vorhang).

Damit das alles in der kamera möglichst schnell passiert, läuft der Vorhang darin nicht von der einen Seite zur anderen Seite sondern von oben nach unten. Dadurch wird der zurückzulegenede Weg für den Vorhang kürzer und damit (logisch) die dafür benötigte Zeit.

Die Kamera soll kürzere Belichtungszeiten, als die 1/250stel Sekunde darstellen können, z. b. 1/8000stel Sekunde. Eine Beschleunigung der Vorhanggeschwindigkeit scheidet dabei leider aus, deshalb behilft man sich mit einem Trick.
Für die Belichtung des Sensors ist nicht entscheidend, ob er tatsächlich innerhalb von nur 1/8000stel Sekunde Licht bekommen hat, sondern dass er eine Lichtmenge erhält, die einer Belichtungszeit von 1/8000stel Sekunde entspricht.
Anstatt erst den einen Vorhang ganz zu öffnen und dann erst den zweiten Vorhang zu starten, wird der zweite Vorhang geringfügig zeitversetzt schon während des Öffnens des ersten Vorhangs gestartet. Die Bühne (der Sensor) ist dann nie vollständig zu sehen, sondern immer nur durch den Schlitz zwischen den beiden ablaufenden Vorhängen. Daher auch der Name: Schlitzverschluss.

Wenn der Schlitz z. B. nur 1/32stel der vollen Öffnung groß wäre, würde während der „Vorführung“ (der Belichtung) auch nur 1/32stel der Lichtmenge auf den Sensor kommen, die bei voller Öffnung darauf fallen würde. Da der Verschluss nach wie vor 1/250stel Sekunde für einen vollen Durchlauf benötigt, ergibt sich die Lichtmenge von 1/32stel von 1/250stel = 1/32x250 = 1/8000stel Sekunde.

Ein Blitz, der (nur) einen Blitz abgibt (der ist sehr kurz, je nach Gerät und geforderter Intensität kann das bis zu 1/50.000stel Sekunde kurz sein) benötigt einen voll geöffneten Verschluss, damit der Sensor komplett belichtet wird. In unserem Beispiel also 1/250stel Sekunde. Das ist die kürzeste Blitzsynchronzeit der Kamera.

Um auch Blitzaufnahmen < Blitzsynchronzeit realisieren zu können, blitzt der Blitz bei der Einstellung HSS (High-Speed-Synchronisation) nicht nur einmal, sondern mehrfach in der Form, dass der Sensor durch den Schlitz gleichmäßig belichtet wird. Bei der 1/8.000stel Sekunde müsste er also 32-mal blitzen, damit in der Summe der Sensor so belichtet wird, als wäre bei voller Öffnung des Verschlusses einmal geblitzt worden.

Die Blitzfolge muss genau mit dem Verschlussablauf synchronisiert sein, damit keine unschönen Streifen im Bild zu sehen sind.
Die Blitzleistung geht dabei heftig in den Keller, denn statt einmal kräftig muss er 32 mal gleichmäßig innerhalb von 1/250stel Sekunde blitzen. Die meisten heute gängigen Systemblitze können HSS, die internen Blitze der Kameras können es regelmäßig nicht und bei Studioblitzen gibt es meiner Erinnerung nach nur eine Firma, die einen HSS-fähigen Studioblitz herstellt.

vlG

Manfred
__________________
Das Leben ist hart, ungerecht.......und endet mit dem Tode.
Ich persönlich bevorzuge das Leben (trotzdem).
Man ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.03.2014, 10:03   #13
der_knipser
 
 
Registriert seit: 01.04.2008
Ort: Drabenderhöhe
Beiträge: 10.671
Super anschaulich beschrieben, Manfred!

In ähnlicher Form hatte ich das im Januar auch schonmal erklärt.
__________________
Gruß
Gottlieb
der_knipser ist offline   Mit Zitat antworten
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