Perspektivische Verzerrungen hängen nur an Bildausschnitt und Aufnahmeabstand, nicht an der Brennweite, der Crop macht hier also nichts.
Zitat:
Zitat von Stempelfix
Und hier muss man sagen, Jens hat es erwähnt, 50 mm bleiben 50 mm, auch am Crop (ich freue mich immer wenn er das sagt, denn so ist´s richtig)
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Das ist natürlich, aber Deine Schlussfolgerungen, Stempelfix, sind leider nicht korrekt..
Zitat:
von daher ist so ein Ding auch an der Crop DSLR für mich das Normalobjektiv
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Nö, ein Standardobjektiv für Mittelformat hat 80mm Brennweite, es geht um den Bildwinkel, der unserem normalen Seheindruck halbwegs entspricht, etwa 50°, dies ist gegeben, wenn Bilddiagonale und Brennweite etwa gleich sind. Ein DX-Normalobjektiv hat also 35 mm Brennweite.
Zitat:
während sich bei Weitwinkelobjektiven und Telebrennweiten die Größenverhältnisse von Objekten im Vordergrund und im Hintergrund eines Bildes doch arg verschieben, was man freilich auch kreativ nutzen kann..., wenn man denn will.
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Das hat aber nichts mit der Objektiv-Brennweite zu tun, sondern mit dem Aufnahmeabstand. Wenn man ganz nah an ein Hochhaus herangeht und ein Mehrzeilen-Panorama mit dem Tele macht, hat man die gleichen stürzenden Linien, wie mit einem WW. Wenn man aus einem WW-Bild eine Ausschnittvergrößerung macht, hat man das gleiche unverzerrte Bild wie mit einem Normal- oder Tele-Objektiv.
Die perspektiveische Verzerrung ist übrigens kein Linsenfehler, sondern kommt daher, das unserem System Auge/Gehirn ungewohntes gezeigt wird. Wenn ich vor einem Hochhaus stehe, kann ich den Blick nur langsam nach oben wadnern lassen, das Gehirn korrigiert die Perspektive (größere Entfernung, breite des Hauses erscheint geringer), das WW-Bild zwingt uns, trotz geringem Abstand zum Motiv alles auf einmal zu sehen, das Gehirn kann nicht mehr korrigieren. Man kann auch ein WW-Bild sehr groß ausbelichten und mit der Nase direkt daran gehen und sozusagen mit dem Blick durchs Bild streifen (oder auch bei 100%-Anzeige am Monitor scrollen), dann sehen wir keine perspektivischen Verzerrungen mehr.
Jan