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Alt 07.06.2007, 23:31   #1
Justus
 
 
Registriert seit: 07.09.2003
Ort: Weyhe
Beiträge: 5.465
Zutraulich

Hallo,
nachdem ich gestern beim Kuhgrabensee in Bremen schon eine menge Tiere erspähen konnte bin ich heute nochmal mit meiner längsten "Tüte" und Einbein dorthin gefahren. Der erhoffte Haubentaucher wollte sich leider nicht fotogen ablichten lassen, dafür habe ich aber ein anderes geduldiges Motiv gefunden.

Ein Reh fraß auf weiter Flur seelenruhig vor sich hin, und schon als ich um die 50m herrangeschlichen war habe ich mich gewundert, warum es keine Anstalten macht sich zu verdrücken, obwohl es mich schon ganz offensichtlich geortet hat.

Ums kurz zu machen: am Ende hat es mich auf ca. 10 Meter herangelassen und ließ sich immer noch nicht vom Essen abhalten. Es war schon auffälliges Gehüstel, Stativgeklapper und AF-Pumpem nötig um auf mich aufmerksam zu machen, damit es den Kopf mal aus dem Gras gehoben hat.

Eines der nahesten Portraits und wohl eines der besten Bilder des heutigen abends seht ihr hier (kein Crop!):



Wie findet ihr es? Schärfe in Ordnung? Zu hell, zu dunkel? Vielleicht zu viel Kontrast? Andere Kritikpunkte?

Einige weitere Bilder werde ich wohl auch noch in die Kiste stellen.

Eine Frage in eigener Sache: kann sich jemand erklären warum das Reh nicht Reissaus genommen hat? Blind? Taub? "Riechtaub"?

War es überhaupt richtig von mir, die Gelegenheit auszunutzen und mich so weit zu nähern?
Ab etwa 10 Meter ist es übrigens doch weggehoppelt, aber keineswegs panisch und nur einige Meter weit, um dort weiterzufressen.

Gruß,
Justus
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Alt 08.06.2007, 00:19   #2
Anaxaboras
Chefkoch, verstorben
 
 
Registriert seit: 11.02.2005
Ort: Starnberg
Beiträge: 13.622
Hallo Justus,
dass dir dieses Shooting Spaß gemacht hat, kann ich mir gut vorstellen.
Technisch finde ich das Reh-Portrait spitze, da gibt es nix zu meckern . Bist du dir denn sicher, dass du nur 10 Meter entfernt warst? Bei 500 mm Brennweite müsste dann eigentlich der Ausschnitt kleiner sein.

Sei mir bitte nicht böse, wenn ich das Bild trotz seiner technischen Perfektion irgendwie fad finde. Warum, weiß ich selbst nicht genau. Liegt's an dem arg symetrischen Bildaufbau? Die Augenpartie teilt das Bild horizontal in der Mitte, die Nase liegt liegt in der vertikalen Symetrieachse. Ich hätte versucht, das zutrauliche Reh weiter nach oben zu rücken, so dass die Augenpartie auf der Linie zwischen dem ersten und zweiten Dritte zu liegen gekommen wäre.

Was mich auch stört, ist der flaue Kontrast gepaart mit der "bläulichen" Farbstimmung. OK, wenn das Tier im Schatten geäst hat, kann man an den fehlenden Kontrasten nix machen (vieleicht mit Blitz, aber sicher nur einmal ). Aber zumindest die Farbstimmung hätte ich etwas ins "Warme" gedreht - ist aber so eine persönliche Sache von mir, habe gerade meine "goldene Phase".

-Anaxaboras
Anaxaboras ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.06.2007, 00:34   #3
Justus

Themenersteller
 
 
Registriert seit: 07.09.2003
Ort: Weyhe
Beiträge: 5.465
Hallo Anaxaboras,
als das Reh etwas davongehüppelt war habe ich tatsächlich "danke Kleines" geflüstert. . War wirklich ein schönes Erlebnis und ich glaube auch nicht, daß ich sowas so bald wieder erleben werde...

Zum Abstand: So richtig gut einschätzen kann ich das leider nicht, ohne irgendwelche gewohnten Masstäbe in freier Natur ist das wohl auch nicht so leicht. Hätte ich ein Weitwinkel dabei gehabt hätte ich es wohl mal kurz angesetzt um eine Überblicksaufnahme über die Situation zu erstellen. Ich hatte aber nur die Tüte dabei. Ich denke aber mehr als 15 Meter waren es trotzdem nicht.

Jetzt wo du es erwähnst muß ich dir Recht geben: etwas weiter nach oben rücken hätte wohl nicht geschadet. Oben ist ja noch etwas "Luft". Ich kann mich ja auch nicht mit "Schnappschuss" rausreden, das Reh war so ruhig, ich hatte wirklich alle Zeit der Welt. Ich halte mir aber zugute immerhin eine Hochformataufnahme hinbekommen zu haben (mit einer ca. 4 Kilo-Kombi auf einem ausgezogenen 20 € Wabbel-Einbeiner ).

Die Kontraste hätte ich jetzt eher als zu stark eingeschätzt, da habe ich mit RSE schon kräftig reingedreht.

Bei den Farbstimmungen bin ich mir selbst immer unsicher. Der Weißabgleich springt in solchen Situationen wohl gerne mal wild rum, und ich bin leider zu unerfahren ihn dann selbst schon fest einzustellen. Beim betrachten kommen mir solche Bilder wie diese eher neutral abgeglichen vor. Die "wärmeren" finde ich dann aber auch ganz gut (weil sie auch ein bisschen eher die Sonnenuntergangsstimmung wiedergeben, die ja auch vorgeherrscht hat). aber weil mir beides gefällt lassen ich den Weißabgleich zumeist so wie er einfach von der Kamera gewählt wurde. Auch wenn dann die Serie an sich natürlich nicht grade konsequent abgeglichen ist (siehe Fotos in der Kiste).

Den Blitz würde ich übrigens wirklich nicht einsetzen. Mir war es auch so schon nicht so geheuer, dem Tier so nahe zu sein. Aber der innere Fotografenschweinehund kann natürlich nicht widerstehen.

Gruß,
Justus

Geändert von Justus (08.06.2007 um 00:36 Uhr)
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Alt 08.06.2007, 00:51   #4
ansisys
 
 
Registriert seit: 30.05.2007
Ort: Berlin
Beiträge: 2.298
Hallo,

ich sehe auf dem Foto einen wunderschönen Ausdruck in den Augen des Tieres. Das hast Du prima festgehalten und darauf käme es mir an. Vielen Dank, daß Du es nicht mit Blitz erschreckt hast. Ich würde versuchen, die Farben etwas wärmer zu bekommen, der Bildauschnitt gefällt mir gut.

Gruß
Andreas
ansisys ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.06.2007, 01:09   #5
Justus

Themenersteller
 
 
Registriert seit: 07.09.2003
Ort: Weyhe
Beiträge: 5.465
OK, überredet.

Folgendes wurde gemacht: Weißabgleich von 3450 auf 3950, Kontrast nochmal leicht erhöht und Belichtung minimal (1/10 Blende) erhöht.



Übrigens: ich stelle nicht so oft Fotos ins Album, und wenn, dann nur die "besten", weil ich das Gefühl habe, da habe ich wirklich alles gegeben (und in der Hoffnung: "Das Bild ist so gut, da wird schon keiner was zu meckern haben" ).

Und was stelle ich immer wieder fest? Auch aus meinen "guten" Bildern lässt sich mit den richtigen Tips immer noch mehr rausholen!

Deshalb mal ein großes Lob an alle "Kritiker"!

EDIT: nochmal etwas beschnitten:



Besser oder schlechter!?

Gruß,
Justus

Geändert von Justus (08.06.2007 um 01:18 Uhr)
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Alt 08.06.2007, 01:20   #6
Anaxaboras
Chefkoch, verstorben
 
 
Registriert seit: 11.02.2005
Ort: Starnberg
Beiträge: 13.622
Hi Justus,
ich konnte mich einach nicht beherrschen:



Hab mal schnell eine Minute in der Tonwertkorrektur geschraubt. Jetzt ist's etwas knackiger und wärmer.
Wenn du mit meinem Eingriff in dein Foto nicht einverstanden bist, lösche ich es sofort wieder.

[EDIT:] Während ich noch im Photoshop schraube, hast du deine beschnittene Version präsentiert - ist schon viel besser .

-Anaxaboras

Geändert von Anaxaboras (08.06.2007 um 01:23 Uhr)
Anaxaboras ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.06.2007, 01:25   #7
Justus

Themenersteller
 
 
Registriert seit: 07.09.2003
Ort: Weyhe
Beiträge: 5.465
Zitat:
Zitat von Anaxaboras Beitrag anzeigen
Hi Justus,
ich konnte mich einach nicht beherrschen:



Hab mal schnell eine Minute in der Tonwertkorrektur geschraubt. Jetzt ist's etwas knackiger und wärmer.
Wenn du mit meinem Eingriff in dein Foto nicht einverstanden bist, lösche ich es sofort wieder.

-Anaxaboras
Nix löschen

Mir gefällt es super!

Und im Gegensatz zu deiner Version wirken meine tatsächlich ziemlich flau. Allerdings wäre ich nicht so mutig, so viel an den Farben / Kontrasten zu drehen, grade weil ich zeitweise alles voll "reingeknallt" habe. Und einer der unschönsten (aber ehrlichsten) Kommentare ist: "Wohl ein bisschen viel EBV eingesetzt, wa!?" .

Bin mir insgesamt nicht sicher: Deine Version sieht im Vergleich zu meiner deutlich besser aus. Aber würde es ohne Vergleich nicht doch zu "bunt" aussehen?

Ich werde mal in mich gehen.

Gruß,
Justus
Justus ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.06.2007, 01:37   #8
Justus

Themenersteller
 
 
Registriert seit: 07.09.2003
Ort: Weyhe
Beiträge: 5.465
Ich habe mir grade bei einer Zigarette auf dem Balkon eine Meinung gebildet :

Deine Version ist optisch ansprechender.

Meine Version ist zwar auch "getuned", gibt aber eher die Lichtverhältnisse wieder, die zum Aufnahmezeitpunkt vorgeherrscht haben (Dämmerung ohne direktes Sonnenlicht). Ich belichte in solchen Situationen bspw. bewußt etwas knapper, damit die Kamera nicht das Licht auf "'Tageslichthelligkeit" glattlutscht.

Daher finde ich aus leicht idealistischen ("dokumentarischen") Gründen meine Version "besser".

Optisch allerdings deine!

Gruß,
Justus
Justus ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.06.2007, 01:49   #9
Anaxaboras
Chefkoch, verstorben
 
 
Registriert seit: 11.02.2005
Ort: Starnberg
Beiträge: 13.622
Zitat:
Zitat von Justus Beitrag anzeigen
:

Deine Version ist optisch ansprechender.
(...)
Daher finde ich aus leicht idealistischen ("dokumentarischen") Gründen meine Version "besser".
Tja, das ist ja immer so eine Sache: Will man "ehrlich" fotografieren oder "schön". Oder phislosphisch: "Was ist Wahrheit?".

Ich gebe gerne zu: Als alter Pragmatiker sage ich mir "die Wirkung zählt". Und wenn mir ein Dämmerungsfotos zu flau und blaustichig scheint, drehe ich halt ein wenig an den Photoshop-Schrauben. Ich weiß schon, dass das diskussionswürdig ist. Aber ich denke mal, so lange ich "Wirklichkeit" nicht "inszeniere" (z. B. Wildtiere anfüttern, damit ich zum Super-Schuss komme) ist's schon OK.

-Anaxaboras
Anaxaboras ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.06.2007, 01:55   #10
Justus

Themenersteller
 
 
Registriert seit: 07.09.2003
Ort: Weyhe
Beiträge: 5.465
Zitat:
Zitat von Anaxaboras Beitrag anzeigen
Oder phislosphisch: "Was ist Wahrheit?".
Da wäre ich bald zu gekommen.

Nee, im Ernst: ich will deine Herangehensweise in keinster Weise herabwürdigen! Ich bin da nur selbst etwas sensibel. Wobei: manipuliert ist manipuliert. Ob ich nun 1% oder 30% Kontrast reindrehe. Und das RAW-Original würde wohl den meisten grade mal als Klopapier reichen.

(Und wenn das Foto im Original echt matschig ist versuche ich ja auch mit allen Mitteln zu retten, was zu retten ist. )
Justus ist offline   Mit Zitat antworten
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