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Startseite » Forenübersicht » Treffpunkt » Café d`Image » Schlechte Erfahrungen mit Fotoverboten und ähnlichem...
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Alt 17.02.2007, 22:49   #1
karo
 
 
Registriert seit: 05.05.2006
Ort: Nähe Lörrach
Beiträge: 321
Hi!

Bisher hatte ich eigentlich keine großen Probleme mit Fotoverboten. Bis dauf eine Ausnahme vorletztes Jahr am Flughafen in Kattowitz...

Da war ganz schön was los.
Als ich neugierig, interessiert und völlig ahnungslos anfing Fotos zu machen, kam direkt jemand auf mich zu. Mir wurde ganz schön mulmig zumute... und ich fühlte mich írgendwie unwohl und beobachtet...

Eine jüdische Delegation mit sehr wichtigen Persönlichkeiten ist an diesem Flughafen fast gleichzeitig mit mir eingetroffen und es gab da ein heftiges Sicherheitsaufgebot. Die Soldaten hatten Maschinengewehre und es liefen Sicherheitsleute in kugelsicheren Westen und Knopf im Ohr herum.

Am Haupteingang, von den Soldaten sowie von bestimmten Bereichen in der Halle durfte ich keine Fotos machen. Ansonsten den Rest des Flughafens, Flugzeuge usw. durfte ich fotografieren. Fotos löschen mußte ich zum Glück nicht.

Gruß,
Karina
karo ist offline   Mit Zitat antworten
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Alt 18.02.2007, 02:24   #2
Jens N.
 
 
Registriert seit: 16.11.2005
Ort: Osnabrück
Beiträge: 13.250
Zwei Geschichten:

Ich war mal nachts unterwegs, weil ich ein nett beleuchtetes Gebäude ablichten wollte. Das Gelände war frei zugänglich, ist aber ein Firmengelände. Die Übergänge waren da (damals noch, mittlerweile ist das anders) aber irgendwie fließend (keine Zäune, Schranken o.ä.) und im Eifer des Gefechts habe ich einfach nicht bemerkt, daß ich mich schon auf dem Firmengelände befinde. An dem Gelände befanden sich Bahngleise und darauf ein Güterzug, beladen mit Panzern, die wohl zu irgendeinem Kriegseinsatz geschafft werden sollten. Tolles Motiv bei Vollmond etc. ein Stativ hatte ich damals glaube ich noch nicht (geht selbst nachts auch oft ohne, wenn man will), also habe ich mich in der Nähe der Panzer geduckt und die Kamera auf so einer kleinen Leitplanke oder so aufgelegt, bzw. festgedrückt. Wer das gesehen hat, der hätte schon auf die Idee kommen können, ich betreibe da Sabotage oder was weiß ich, aber wie gesagt, im fotografischen Eifer denke ich über sowas nicht nach. Genau in dem Moment kam dann natürlich ein Fahrzeug vom Werkschutz um die Ecke und der Fahrer fragt mich, was ich denn da tun würde. Ich meinte nur "fotografieren, was dagegen?" Er meinte dann, ich befände mich auf einem Werksgelande/Privatgrund, das ich bitte verlassen solle. Habe ich dann auch sofort gemacht und das war's. Unspektakulär, oder?

Die zweite Geschichte: bei uns in der Stadt gibt es alle zwei Jahre rund um den Bahnhof das "Dampflokfest" (wer mal wirkliche Spinner mit Fotoapparaten sehen will - that's the place to go). U.a. fand diese Veranstaltung auch auf dem Gelände eines längst stillgelegten Güterbahnhofes statt, den ich noch nie selbst besucht hatte, aber von vielen Bildern aus der FC kannte. Ich also weg von den bekloppten Trainspottern und etwas abseits den schönen, langsam verfallenden Güterbahnhof fotografiert. Irgendwann kam da dann auch so ein Wachmann um die Ecke (ich befand mich ausserhalb des Gebäudes und habe nur durch kaputte Fenster usw., fotografiert) und fragte mich nach einer "Fotografiererlaubnis". Ich fragte zurück, ob ich denn eine bräuchte. Er nur "komm mal mit". Ich: " " bin aber mit. Er öffnete eine Tür zu dem Bahnhof und meinte "geh da mal rein, da kannst du doch viel besser fotografieren, aber mach keinen Blödsinn und erzähl niemandem, daß ich dich reingelassen habe " Fand ich sehr nett von ihm und die Zeit alleine in dem alten Bahnhof war sehr interessant (OK, die Fotos nicht ganz so). Sicher hat der mich nur etwas ärgern wollen, denn wie gesagt ist dieser Ort eine beliebte Location, für den man an diesem Tag sicher keine "Genehmigung" brauchte, aber es ist halt doch offiziell Bahngelände, das man glaube ich nicht betreten darf und ich respektiere sowas eigentlich auch.

Ebenso respektiere ich, wenn jemand nicht fotogrfiert werden möchte - egal ob nun Polizist oder nicht. Sicher ist das alles auch eine Frage des Tonfalls, aber grundsätzlich sehe ich die Fotogrfie als Hobby und kann daher auch mal auf ein Bild verzichten. Es schadet sicher nicht, wenn man sich grundsätzlich eher etwas in Zurückhaltung übt. Ich fände es z.B. auch nicht so angenehm, von wildfremden Leuten als "Hauptmotiv" oder sagen wir "bildbestimmend" abgelichtet zu werden, obwohl ich selbst fotografiere.

Meine Testaufnahmen mache ich allerdings gerne vom Balkon auf ein Nachbarhaus, meine Freundin meint dann immer "die zeigen dich irgendwann nochmal an"
__________________
Gruß Jens

Geändert von Jens N. (18.02.2007 um 02:33 Uhr)
Jens N. ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.02.2007, 04:23   #3
harry_m
 
 
Registriert seit: 20.08.2006
Ort: Kempten
Beiträge: 249
In unserem Einkaufszentrum werden regelmäßig diverse Thema-Ausstellungen bzw. Dekorationen installiert. Einmal ging es um den Rennsport und es wurden mehrere Rennwagen aufgestellt. Ich komme mit dem Neffen herein, seine Augen leuchten, Kamera hängt um die Schulter: "Stell' Dich doch neben das Auto, ich mache ein Bild von Dir!"... Kaum hatte ich die Kamera hochgehalten, schon eilte zu mir ein Sicherheitsmann: "Hier ist das Fotografieren verboten!"

--- Ahhh.... Wieso?
- Ist halt nicht erlaubt!
--- Es ist ein öffentlicher Platz, was soll bitte der Grund sein?
- Hier im Haus ist es grundsätzlich verboten.
--- Woher soll ich das Wissen?
- Steht auf der Eingangstür. (Stimmt, unter auf der gläsernen Eingangstür ist mit weißer Farbe die Hausordnung aufgedruckt: kaum lesbar, aber vom Fotoverbot trotzdem kein Wort...)

Schlussendlich habe ich auf das Machen der Bilder verzichtet.
Die Frage nach dem Grund, warum mir jemand im Flur einer Einkaufspassage verbieten kann, ein Kind vor dem Hintergrund einer Dekoration zu fotografieren blieb unbeantwortet. Von wegen Polizisten, Panzer oder jüdische Delegation: hier hätte ich sogar Verständnis.

Ich habe das nicht weiter verfolgt. Aber aus dem Bauch heraus habe ich das Gefühl, das ein Fotoverbot in Wirklichkeit viel seltener rechtens ist, als man es uns manchmal weiß machen möchte. Ich habe den Eindruck, das hier in der Tat sehr oft zwischen dem Bild machen und dem Bild veröffentlichen verwechselt wird.

Wäre toll, wenn jemand eine Quelle nennen könnte, wo man sich schlau machen kann. Am meisten würde mich interessieren, wie weit überhaupt sich eine Person oder Institution auf das Hausrecht berufen darf.

Ich konstruiere mal einen Fall: ich stelle mich in München auf dem Marienplatz hin, und mache ein Bild meiner Freundin vor der Kirche. Da es auf dem Platz fast immer eine Menge Menschen gibt wird, es doch wirklich nicht möglich sein, ein Bild ohne Passanten drauf zu machen. Streng gesehen könnte dann doch jeder von mir verlangen, das ich das Bild auf dem er zufällig drauf ist zu löschen... So. Wo fängt es an, wo hört es auf?

Wenn ich an die Paparazzis denke, die sich wirklich überall hereinquetschen, und die Linsen hinhalten, so muss es doch rechtlich viel lockerer sein, oder?
__________________
Zwei Tragödien gibt es im Leben: nicht zu bekommen, was das Herz wünscht, und die andere - es doch zu bekommen. (Oscar Wilde)
harry_m ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.02.2007, 04:49   #4
Jens N.
 
 
Registriert seit: 16.11.2005
Ort: Osnabrück
Beiträge: 13.250
Zitat:
Zitat von harry_m Beitrag anzeigen
Ich habe den Eindruck, das hier in der Tat sehr oft zwischen dem Bild machen und dem Bild veröffentlichen verwechselt wird.
Das ist gut möglich, u.U. ist aber beides nicht erlaubt. Das "Recht am eigenen Bild" regelt -wenn ich es richtig verstehe- tatsächlich nur die Veröffentlichung von Bildern, nicht aber die Erstellung von Bildern. Vorher greift aber wohl schon das Allgemeine Persönlichkeitsrecht und das besagt sinngemäß: man darf niemanden fotografieren, der das nicht möchte. Das ist aber möglicherweise wiederum durch die Situation (z.B. ein Sportler auf einer öffentlichen Veranstaltung o.ä.) eingeschränkt. Das ist ein ziemlich kompliziertes und komplexes Thema.

Zitat:
Wäre toll, wenn jemand eine Quelle nennen könnte, wo man sich schlau machen kann.
z.B. www.fotorecht.de
http://de.wikipedia.org/wiki/Recht_am_eigenen_Bild
http://user.cs.tu-berlin.de/~uzadow/recht/raebild.html
http://www.fotocommunity.de/info/Fotorecht

Das ist erstmal einiges zu lesen.

Zitat:
Am meisten würde mich interessieren, wie weit überhaupt sich eine Person oder Institution auf das Hausrecht berufen darf.
Nun ja, Hausrecht ist Hausrecht und wenn jemand nicht möchte, daß du in seinem Haus/auf seinem Grundstück irgendetwas tust, dann hat er natürlich das Recht, dir das zu verbieten, bzw. dich des Platzes zu verweisen. Insofern hatte der Sicherheitsmann in der Passage auch das Recht, dir das Fotografieren zu verbieten, ob das nun in der Situation nachvollziehbar/sinnvoll erscheint oder nicht.

Zitat:
Ich konstruiere mal einen Fall: ich stelle mich in München auf dem Marienplatz hin, und mache ein Bild meiner Freundin vor der Kirche. Da es auf dem Platz fast immer eine Menge Menschen gibt wird, es doch wirklich nicht möglich sein, ein Bild ohne Passanten drauf zu machen. Streng gesehen könnte dann doch jeder von mir verlangen, das ich das Bild auf dem er zufällig drauf ist zu löschen... So. Wo fängt es an, wo hört es auf?
Der Fall ist sogar ziemlich genau geregelt und selbstverständlich ist das kein Problem: die Passanten sind zahlreich und zufällig auf dem Bild, niemand davon ist eindeutig das Hauptmotiv, sondern die Kirche und ggf. die Freundin davor. Ist also kein Problem, auch weil es ein öffentlicher Platz ist. Gerade in der Situation können sich manche aber ordentlich aufspielen, da kann es dann hilfreich sein, wenn man sich etwas auskennt.

Zitat:
Wenn ich an die Paparazzis denke, die sich wirklich überall hereinquetschen, und die Linsen hinhalten, so muss es doch rechtlich viel lockerer sein, oder?
Das ist wieder ein anderer Fall, da geht es ja um "Personen von öffentlichem Interesse" oder "Personen der Zeitgeschichte" o.s.ä. (Promis halt) und die müssen sich wohl tatsächlich einiges gefallen lassen (sie haben ja oft auch ein Interesse daran). Aber natürlich bewegen sich hier auch so manche Fotografen auf sehr dünnem Eis.

Letztendlich bleibt hier vieles natürlich auch Auslegungssache.
__________________
Gruß Jens

Geändert von Jens N. (18.02.2007 um 05:09 Uhr)
Jens N. ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.02.2007, 18:56   #5
Eichelhäher
 
 
Registriert seit: 10.01.2007
Beiträge: 102
Wenn ich Eure Erlebnisse so lese, sind meine ja dagegen harmlos.

Ich war mal auf der tollen Burg Eltz(Ironie!).
Sicher an und für sich ein sehr interessantes Stück. Aber total wenig Räume zu besichtigen, und auch nur mit Führung.
Also wartete die ganze Horde im Vorraum. Ich zückte meine Kamera, machte ein paar Bilder.
Nichts.
Kurze Zeit später kam die Führerin rein.
Ich hob die Kamera. Sofort wurde ich angebellt, keine Bilder zu machen. Wenigstens sagte sie "bitte". Na ja, immerhin etwas .
Anschließend erzählte sie auf Deutsch und auf Englisch(es waren viele Touristen aus England, Frankreich usw. bei), daß Fotografieren nicht erlaubt sei, man solle doch bitte die Postkarten kaufen, die Familie Eltz bräuchte das Geld. Na ja, nur soviel, eine Postkarte kostet 60 Cent, ein Riesengewinn . Eine Fotoerlaubnis für 5 oder 10 € hätte ich sicher bezahlt.

Lächerlich sowas...ach ja, die Olle war auch ein paar Mal im Fernsehen zu sehen. Sieht aus wie ein Schwein und erinnert mich von der Redensweise her an eine kommunistische Arbeitersprecherin aus DDR-Zeiten.

PS:
Ich frage mich aber ernsthaft, wozu einer Bu... äh, Polizisten fotografieren will. Ich bin froh, mit denen so nichts groß am Hut zu haben, da will ich die nicht auch noch auf irgendwelchen Erinnerungsbildchen sehen?
__________________
Sony DSC-R1
Nikon D40
Eichelhäher ist offline   Mit Zitat antworten
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