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Alt 06.09.2022, 13:03   #1
steve.hatton
 
 
Registriert seit: 08.04.2009
Ort: Neusäß (BY)
Beiträge: 14.489
Zitat:
Zitat von turboengine Beitrag anzeigen
Nein, das ist nicht Versagen sondern vollkommen eine kitschige Vorstellung von Energieversorgung und Politik. ........

Das Problem ist der Hang zur Romantik - ich als Prosaiker komme da nicht gut an. Nur in schlechten Zeiten.
Tja und dann hat man Gorbi im Regen stehen lassen, weshalb die Russen ihn gar nicht so hoch auf`s Podest heben.

Wie sagte ein früherer russ. Bekannter: Mit Gorbi sollten wir die Waffenfabriken schließen und Kühlschränke bauen - aber wer kauft russ. Kühlschränke ? Ak-47 und MIGs hingegen gehen immer. Sehr einseitige Betrachtung, aber das ist wohl das Resumeé für den normalen Bürger in Russland.

Sprich man hätte Russland auf dem Weg in eine echte Demokratie mehr unterstützen müssen, statt nur die Rohstoffe und günstigeren Arbeitsplätze zu sehen - dies tat man vorrangig in der Ukraine - dann geschah das Unausweichliche, Gorbatchov verliert an Macht, sein Nachfolger favorisiert den Ausverkauf an Oligarchen. Dies war m.E. ein Knackpunkt. Die Machtzirkel sahen sich bedroht und betrogen und Putin dreht das Rad zurück. Die Ukraine näherte sich dem Westen an.....es kam dann, wie es kommen musste.

Aber auch die Industrie hierzulande hat die hohe Abhängigkeit gern mitgetragen...so lange der Preis passt - nun kommen die ersten Nachschlag-Rechnung.

Man sollte aus Fehlern lernen.

Wenn wir unsere Demokratie und das Europa erhalten wollen, wie es ist, oder noch demokratischer, so werden wir uns weniger erpressbar machen müssen - der Weg ist vorgezeichnet.

Das dumme ist nur, dass genau diese Entwicklung dem Energiewandel zuwider läuft - Klimaschutz und überteuerte Energie wird schwer zu stemmen sein.

Ohne Klimaschutz aber wird es in Zukunft noch viel teurer werden.

Prosaisch oder romantisch, keiner will Venedig, Amsterdam u.a absaufen sehen....da sprechen wir noch nicht mal von den weniger entwickelten Ländern - die werden sich dann alle auf den Weg machen...

Das Unkalkulierbare bei den Klimamodellen ist leider, dass wir die Kipp-Punkte nicht kennen, sprich wann verebbt zB der Golfstrom....dann knallst`s richtig.
__________________
Gruß aus Bayern

Steve
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Alt 06.09.2022, 17:08   #2
turboengine
 
 
Registriert seit: 30.01.2006
Ort: Schaue auf Zürich
Beiträge: 9.334
Zitat:
Zitat von steve.hatton Beitrag anzeigen
Sprich man hätte Russland auf dem Weg in eine echte Demokratie mehr unterstützen müssen, statt nur die Rohstoffe und günstigeren Arbeitsplätze zu sehen - dies tat man vorrangig in der Ukraine
Russland war nie auf dem Weg zu einer echten Demokratie - Demokratie waren wie Bürger und Flüchtlinge - ein Tauschobjekt.

Zitat:
Zitat von steve.hatton Beitrag anzeigen
dann geschah das Unausweichliche, Gorbatchov verliert an Macht, sein Nachfolger favorisiert den Ausverkauf an Oligarchen. Dies war m.E. ein Knackpunkt
Ach da denkst du zu romantisch. "Gorbi" musste das verrottete Sowjetmodell vor dem Zusammenbruch retten und er entschied sich für den Rettungsplan «Perestroika». Das Ziel war, aus dem Westen Kredite und Technologie zu bekommen. Im Gegenzug musste man dem Westen etwas Attraktives anbieten. So wie vorher die Ausreise von jjüdischen Sowjetbürgern Israel gegen Geld angeboten wurde. Die DDR hatte ein ähnliches Geschäftsmodell.

In Vilnius wurden beim Sturm des litauischen Fernsehturms unbewaffnete Litauer teilweise von Panzern der Sowjetarmee überrollt, teilweise erschossen. Beim “Blutsonntag von Vilnius" am 13. Januar 1991, als Gorbatschow Panzer und Spezialeinheiten losschickte, um die Litauer zu zwingen, ihre Unabhängigkeitserklärung zurückzunehmen. 14 Menschen kamen dabei ums Leben.

Das war Gorbi.

Was passierte danach? In Georgiens Hauptstadt Tbilissi wurde eine Demonstration zerschlagen, als 100 000 Leute für den Austritt Georgiens aus der Sowjetunion auf die Strasse gingen. Soldaten töteten Protestierende mit dem Feldspaten. In der Nacht zum 8. August 2008, in der georgische Einheiten eine Offensive zur Rückgewinnung der Kontrolle über die ganze Region begannen, griffen aus dem Nordkaukasus russische Truppen an, drängten die georgische Armee zurück und rückten bis ins georgische Kernland vor. Bis zum Waffenstillstand am 12. August wurden insgesamt etwa 850 Menschen getötet sowie zwischen 2500 und 3000 Menschen verwundet.

Putin/Medwedev waren in der Beziehung Gorbatschows würdige Nachfolger. Dennoch hat Steinmeier mit “Wandel durch Handel” dies ignoriert und den jetzigen Schlamassel angerichtet.

Gorbatchow wollte das Sowjetreich retten - wenn nötig mit Waffengewalt. Und nicht ein Paradies auf Erden schaffen wie linke Romantiker das immer denken.

Man muss sich von dem "Gefühligen" freimachen - wir erleben knallharte geostrategische Entwicklungen, denen man nicht mit Hüpfen und Festkleben begegnen kann.

Si vis pacem, para bellum. Willst Du Frieden, bereite Dich für den Krieg.
__________________
Viele Grüße, Klaus

Geändert von turboengine (07.09.2022 um 08:39 Uhr)
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