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Startseite » Forenübersicht » Treffpunkt » Café d`Image » Energiewende wird abgewürgt
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Alt 08.08.2022, 08:59   #1
turboengine
 
 
Registriert seit: 30.01.2006
Ort: Schaue auf Zürich
Beiträge: 9.336
Zitat:
Zitat von Robert Auer Beitrag anzeigen
das zeigt mir, wie es mit der dezentralen Unterstützung der Energiewende gehen kann.
Du solltest schreiben: „persönliche Energiewende“. Aber das ist die Welt der Gartenzwerge und nicht das grosse Bild. Was wir in der Situation jetzt brauchen sind effiziente, schnelle Lösungen für eine Energieversorgung ohne Gas. Bei Solaranlagen auf kleinen Dachflächen ist viel zu viel Arbeit notwendig, dass jeder sein Gewissensberuhigungs-Panel auf das Dach geschraubt bekommt.

Und das mit „dezentral“ ist Etikettenschwindel. Wenn es darauf ankommt möchte man selbstverständlich zentral versorgt werden. In den Winternächten läuft trotz Solaranlage auf dem Dach die Wärmepumpe und das Heizschwert. Im Prinzip sind die Anschlussgebühren für dieses Verhalten viel zu niedrig.

Und wenn es Solarenergie sein soll, dann bitte jetzt grosse Anlagen: Montagearbeit ist der Flaschenhals, da die Solarbranche heute schon heute personell am Limit läuft. Kleine Anlagen auf Dächern von Einfamilienhäusern geben im Verhältnis sehr viel Arbeit. Grosse Anlagen sind effizienter. Sie liefern mit weniger Personal deutlich mehr Strom.

Hier müsste man Präferenzen setzen und die Förderung entsprechend anpassen. Das viele Kleinklein ist zwar gut für die grüne Seele, bringt aber der Volkswirtschaft und der Versorgungssicherheit nicht viel.
__________________
Viele Grüße, Klaus
turboengine ist offline   Mit Zitat antworten
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Alt 08.08.2022, 09:51   #2
Robert Auer
 
 
Registriert seit: 17.11.2012
Ort: Schwerin
Beiträge: 6.811
Zitat:
Zitat von turboengine Beitrag anzeigen
Du solltest schreiben: „persönliche Energiewende“. Aber das ist die Welt der Gartenzwerge und nicht das grosse Bild. Was wir in der Situation jetzt brauchen sind effiziente, schnelle Lösungen für eine Energieversorgung ohne Gas. Bei Solaranlagen auf kleinen Dachflächen.....
Ich habe nicht vor, so wie du anderen etwas vorschreiben zu wollen und kann Besserwisser auch gut ertragen. Ginge es nach deiner Philosophie, würden sich die Bürger und Bürgerinnen mit eigenen Möglichkeiten nur zurücklehnen und auf "die" große Lösung (von oben) warten.
Meine Solaranlage soll planmäßig ab März 2023 montiert werden und ich komme mit meinen drei Kaminöfen auch schon diesen Winter ohne Gas einigermaßen über die Runden. Ab 2023 sorgt dann ein ausschließlich solar betriebener Heizstab in einem neuen Hygiene-Pufferspeicher auch mehrmals die Woche für temperiertes Duschwasser und wenn Gas da sein sollte auch für den reduzierten Gas-Verbrauch. Aber ich weiß auch, dass das nicht alles sein wird. Aber ein nützlicher Beitrag ist es allemal.
__________________
robert uer

Grüße aus Schwerin, der romantischen Sieben-Seen-Stadt in Ostsee-Nähe
(=> nur ~30km zur German Riviera )
Robert Auer ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.08.2022, 10:22   #3
turboengine
 
 
Registriert seit: 30.01.2006
Ort: Schaue auf Zürich
Beiträge: 9.336
Zitat:
Zitat von Robert Auer Beitrag anzeigen
Ich habe nicht vor, so wie du anderen etwas vorschreiben zu wollen und kann Besserwisser auch gut ertragen. Ginge es nach deiner Philosophie, würden sich die Bürger und Bürgerinnen mit eigenen Möglichkeiten nur zurücklehnen und auf "die" große Lösung (von oben) warten.
Man kann das schon tun, es nützt nur für das große Problem derzeit nicht viel.

Dummerweise werden von Politikern und Medien diese Maßnahmen als alleine zielführend verkauft und die "alte Energieversorgung" wurde munter abgebaut ohne adäquaten Ersatz.

Den Scherbenhaufen sehen wir jetzt. Es wird nun sehr viel Kohle verstromt - möchte Kohlekraftwerke aber bis 2030 abbauen. Gleichzeitig von Gas wegkommen und auch noch aus der Kernenergie aussteigen. Wie soll das gehen? Zusätzlich möchte man auch noch, dass im Ausland bitteschön Kernkraftwerke und Kohlekraftwerke vom Netz gehen.

Die Energiewende betrifft die gesamte Volkswirtschaft und die Wettbewerbsfähigkeit des Industriestandorts Deutschland. Es wäre Zeit sich da mal ehrlich zu machen und sich nicht immer ins Reich der energiepolitischen Gartenzwerge zurückzuziehen.

Wie grotesk und irrational das alles läuft sah man ja schon beim Bürgerentscheid in München, als nach grosser medialer Desinformationskampagne von den Bürgern beschlossen wurde, das Heizkraftwerk abzuschalten - dummerweise hing die Fernwärme dran.

Zitat:
Am 5. November 2017 haben 60,4 % der Wähler dafür gestimmt, den Block 2 des Heizkraftwerkes München Nord bis spätestens 2022 stillzulegen. Die Wahlbeteiligung lag bei 17,8 %. Insgesamt wurden 196.731 gültige Stimmen abgegeben. Das Quorum, die Mindestanzahl der für die Mehrheit abgegebenen Stimmen, bei Abstimmung beträgt 10 % oder 110.862 Stimmen. Es wurde durch die abgegebenen 118.731 Stimmen die Anforderungen für den Ausstieg aus der Steinkohle erfüllt.

Im Juli 2019 wurde allerdings berichtet, dass die Bundesnetzagentur voraussichtlich ein Veto gegen die Kraftwerksstilllegung einlegen wird, um die Fernwärmeversorgung sicherzustellen. Es sei daher anzunehmen, dass das Kraftwerk mit gedrosselter Leistung bis etwa 2026 bis 2028 weiterlaufen wird.

Am 24. Juli 2019 beschloss der Münchener Stadtrat, vor einer möglichen Aufhebung des Bürgerentscheids noch einmal bis Oktober von unabhängigen Gutachtern prüfen zu lassen, wie die Stadtwerke München als Betreiber dem ursprünglichen Ziel des Bürgerentscheids so nahe wie möglich kommen könnten. Das Gutachten kam zu dem Schluss, dass eine Abschaltung im Jahr 2022 die Fernwärmeversorgung gefährden könnte, und plädierte für einen Betrieb mit gedrosselter Leistung über 2022 hinaus.

Ende Oktober legte die Bundesnetzagentur das erwartete Veto gegen die Abschaltung ein, Block 2 des Kraftwerks müsse mindestens bis Ende 2024 betrieben werden. Im November 2020 gaben die Stadtwerke München bekannt, als Ersatz für das Kraftwerk an selber Stelle ein Gaskraftwerk errichten zu wollen – dies gegen den Willen des Unterföhringer Gemeinderats –, das aber womöglich nicht vor 2028 fertiggestellt werden kann.
Es braucht eine Regulierungsbehörde um zu verhindern, dass ein schwachsinniger Beschluss zum Ausfall der Fernwärmeversorung führt. Und wie immer soll die Lücke mit Gas gestopft werden.

Erst mal abschalten... Da sind sich immer alle schnell einig. Bisher ist es ja immer noch gut gegangen.

Edit: Ich sehe gerade auf der SWM-Seite, dass der gegenwärtige Zustand als "Brückentechnologie" verkauft wird.

https://www.swm.de/energiewende/kraft-waerme-kopplung

Aber der nächste Illusionistentrick ist schon zur Hand:

Zitat:
Auch der Münchner Bedarf an Fernwärme soll CO2-neutral gedeckt werden, dafür werden wir überwiegend Geothermie nutzen
Wie sie das anstellen wollen, einen Kohleblock mit Geothermie zu ersetzen wird wohl ihr Geheimnis bleiben. Oder habt ihr irgendwo in Unterföhring einen Vulkan?

https://www.sueddeutsche.de/muenchen...nord-1.5545216

Zitat:
In der Gemeinde Unterföhring, wo das Heizkraftwerk Nord liegt, verfolgt man die Pläne der SWM genau. Die Gemeinde setzt stark auf regenerative Energien und sieht darin auch am Standort des Heizkraftwerks Nord Potenzial. Die SPD-Fraktion im Gemeinderat hatte vor einiger Zeit angeregt, dort die Möglichkeiten eines gemeinsamen Geothermieprojekts unter Beteiligung der SWM und des Unterföhringer Erdwärmeanbieters Geovol zu prüfen.
__________________
Viele Grüße, Klaus

Geändert von turboengine (08.08.2022 um 10:39 Uhr)
turboengine ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.08.2022, 12:14   #4
KSO
 
 
Registriert seit: 04.07.2004
Ort: München
Beiträge: 1.857
Zitat:
Zitat von turboengine Beitrag anzeigen
....
Aber der nächste Illusionistentrick ist schon zur Hand:



Wie sie das anstellen wollen, einen Kohleblock mit Geothermie zu ersetzen wird wohl ihr Geheimnis bleiben. Oder habt ihr irgendwo in Unterföhring einen Vulkan?

https://www.sueddeutsche.de/muenchen...nord-1.5545216
https://www.tiefegeothermie.de/proje...enchen-freiham

12 MW ist glaube ich jetzt nicht so viel, im großen ganzen, oder?

In Holzkirche kenne ich noch eines und sie haben ganz München nach möglichen Standorten vermessen.
__________________
Gruss Knut

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KSO ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.08.2022, 12:16   #5
peter2tria
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So long
Peter

....ich administriere nicht, ich moderiere nur....
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Alt 08.08.2022, 12:34   #6
turboengine
 
 
Registriert seit: 30.01.2006
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Beiträge: 9.336
Zitat:
Zitat von KSO Beitrag anzeigen
12 MW ist glaube ich jetzt nicht so viel, im großen ganzen, oder?
Das ersetzt aber nicht das HKW Nord, das hat eine Leistung Fernwärmeleistung von bis zu 900 MW. Dass alle reichen Gemeinden im Speckgürtel von München da jetzt ihre Kleinprojekte forcieren ist mir bekannt. Das betrifft locker bebaute Gebiete und Neubaugebiete. Das hilft aber für die Belieferung der dichtbesiedelten Münchner Innenstadt mit Fernwärme nichts. Ausserdem muss die Stromproduktion des HKW von max 363 MW auch ausgeglichen werden. Und das klappt nicht mit Geothermie.

Und das gasbeheizte HKW Süd gibt es ja auch noch.
Und München bezieht ja seinen Strom vom KKW Isar II.
Und, und, und…
__________________
Viele Grüße, Klaus
turboengine ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.08.2022, 12:43   #7
KSO
 
 
Registriert seit: 04.07.2004
Ort: München
Beiträge: 1.857
Ja, mit großer Feder streichen und kleinteilig nachrüsten ist schwierig.

Ob München den Energie-Stresstest bestanden hat? Ich fürchte nein.

Ob es zu Appellen kommt, E-Auto stehen zu lassen?
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Gruss Knut

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