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Startseite » Forenübersicht » Treffpunkt » Café d`Image » Energiewende wird abgewürgt
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Alt 12.03.2022, 23:51   #1
Porty
 
 
Registriert seit: 06.03.2011
Ort: Im Grenzgebiet zwischen Bayern, Franken und BW
Beiträge: 6.118
Zitat:
Zitat von turboengine Beitrag anzeigen
Ich denke, dass die derzeitige Höhe der Brennstoffpreise politisch nicht durchhaltbar sein wird. Die ersten Politiker:innen positionieren sich schon als VolkstribunInnen.
Ich bin da etwas gespaltener Meinung. Klar nerven die derzeitigen Spritpreise, aber andererseits sollte man darin auch die Chance sehen, so Einiges, was in den letzten 20 Jahren in eine völlig falsche Richtung gelaufen ist, endlich mal zu korrigieren.
So tut es den Autofirmen sicher gut, wenn die Käufer nicht mehr als erstes fragen, wie viel PS hat der Wagen und wie schnell beschleunigt er, sondern zuerst "Wie viel säuft den der Eimer wirklich"
Und dass schon viele ihre letzte Kaufentscheidung kritisch hinterfragen, ist mir bereits mehrfach aufgefallen. Auf einmal spielt es eben keine Rolle mehr, ob die Karre größer ist, wie die vom Nachbarn, sondern dass sie einem bezahlbar von A nach B bringt.
Und mal Ehrlich über den Sinn von Autos 400, 500 oder noch mehr PS und einem Leergewicht von über 2 Tonnen kann man trefflich streiten.......
Genau so wie über den Sinn von Downsizing- Motoren, die nur im Testzyklus eine gute Figur abgeben und dafür das teure Super plus, bitte gern als Premiumqualität, brauchen.
Und wenn der Eine oder Andere Manager mal darüber nachdenkt, ob man die Schrauben aus Nordafrika, andere Teile aus Bangladesch und die etwas hochwertigeren Teile aus der Ukraine oder Weißrussland mit dem LKW rankarren muss, ist es vielleicht auch nicht schlecht.
In solchen Krisen stecken immer auch Chancen, vor allem für die, die etwas schneller denken und entsprechend handeln.
Schaut Euch die Autos aus der Zeit vor und nach den Ölkrisen in den Siebzigern an, das hat einen massiven Innovationsschub ausgelöst.
Und hat nebenher in den USA das Ende der am Ende völlig obstrusen Muscle- Cars bewirkt.
__________________
Grüße
Michael


Fotografie ist das Festhalten des flüchtigen Augenblicks.....
Porty ist offline   Mit Zitat antworten
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Alt 13.03.2022, 00:12   #2
steve.hatton
 
 
Registriert seit: 08.04.2009
Ort: Neusäß (BY)
Beiträge: 14.527
Wobei Downsizing im unteren Segment kein Nachteil sein muss - mein 3-Zylinder Seat Arona hat afaik 998ccm und ist damit absolut ausreichend motorisiert - nur auf der Autobahn ab 130 fängt er zu saufen an - darunter sind Werte sogar unter 6L/100km möglich für einen 5-Sitzer mit 7 Gang Automatik voll ok und das unter 25k.

Ob er allerdings viel mehr als 100.000km schaffen wird muss sich zeigen.
__________________
Gruß aus Bayern

Steve
steve.hatton ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.03.2022, 01:06   #3
Porty
 
 
Registriert seit: 06.03.2011
Ort: Im Grenzgebiet zwischen Bayern, Franken und BW
Beiträge: 6.118
Das hat aber auch schon mein seliger Toyota Carina von 1988 mit 1,6 l Sauger und 90 PS gebraucht, und das war ein ausgewachsenes Auto.
Den hab ich als Wochenendpendler geschunden und hab ihn mit 190 000 km auf der Uhr noch zu einen guten Preis gegen einen Honda Accord eingetauscht. Der war aber mit 6 l/100 km nicht zu bewegen. Aber dafür fuhr ich dann nur noch 15 000 km im Jahr und nicht mehr 60 000 km.
__________________
Grüße
Michael


Fotografie ist das Festhalten des flüchtigen Augenblicks.....
Porty ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.03.2022, 06:30   #4
turboengine
 
 
Registriert seit: 30.01.2006
Ort: Schaue auf Zürich
Beiträge: 9.336
Zitat:
Zitat von Porty Beitrag anzeigen
Klar nerven die derzeitigen Spritpreise, aber andererseits …
Das „andererseits“ ist den Leuten egal. Man will bezahlbare Mobilität, sonst gibt es saures für die Regierung. Im besonders demonstrationsfreudigen Frankreich, wo zudem Wahlen anstehen, passiert nun genau das.

https://www.spiegel.de/ausland/sprit...c-6f641437571a

Im Saarland ist demnächst Landtagswahl, darum fordert der MP mal schnell schlappe 50 Cent von Berlin. Aber vor der Wahl wird er es nicht bekommen - falsches Parteibuch.

Vielleicht hat die Speditionsbranche ja bessere Argumente. Mit einem Verweis auf ein paar Kilometer Oberleitung-Autobahn werden die sich nicht zufriedengeben. Der Dieselpreis wird sinken müssen. Egal wie.

Und das gibt auch den Tarif für die Energiewende durch. Trittins Kugel Eis lässt grüßen.

Zitat:
"Es bleibt dabei, dass die Förderung erneuerbarer Energien einen durchschnittlichen Haushalt nur rund 1 Euro im Monat kostet - so viel wie eine Kugel Eis." - Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, Pressemitteilung 231/04, Berlin, 30.07.2004
Zeit für mehr Realitätssinn.
__________________
Viele Grüße, Klaus
turboengine ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.03.2022, 10:46   #5
berlac
 
 
Registriert seit: 28.08.2009
Beiträge: 967
Zitat:
Zitat von turboengine Beitrag anzeigen
Das „andererseits“ ist den Leuten egal. Man will bezahlbare Mobilität, ....
Natürlich möchte man bezahlbare Mobilität. Da sehe ich jetzt auch nichts verwerfliches dran.

Zitat:
Zitat von turboengine Beitrag anzeigen
Und das gibt auch den Tarif für die Energiewende durch. Trittins Kugel Eis lässt grüßen.

Zeit für mehr Realitätssinn.
Ich bin ja durchaus dafür Politiker beim Wort zu nehmen. Aber Aussagen von 2004? Ehrlich? Wenn man Politiker darauf festnagelt, dürften diese ja nie die Meinung ändern oder sich neuen Gegebenheiten anpassen.
berlac ist offline   Mit Zitat antworten
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Alt 13.03.2022, 10:48   #6
frame
 
 
Registriert seit: 24.10.2007
Ort: Kehl und Oftringen
Beiträge: 3.092
Zitat:
Zitat von turboengine Beitrag anzeigen

Im Saarland ist demnächst Landtagswahl, darum fordert der MP mal schnell schlappe 50 Cent von Berlin. Aber vor der Wahl wird er es nicht bekommen - falsches Parteibuch.

Der Dieselpreis wird sinken müssen. Egal wie.
Was das Volk wie immer schnell vergessen hat - die Ökosteuer wurde damals eingeführt weil man fand dass Kraftstoff zu billig ist und Mehrverbraucher preislich demotiviert werden sollten. Gilt dieses Argument heute noch? Oder müsste man diese Steuer nun abschaffen?
__________________
Some say I don’t play well with others…
frame ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.03.2022, 11:23   #7
turboengine
 
 
Registriert seit: 30.01.2006
Ort: Schaue auf Zürich
Beiträge: 9.336
Zitat:
Zitat von frame Beitrag anzeigen
Oder müsste man diese Steuer nun abschaffen?
Sicher müsste man diese Steuer nun abschaffen. Sie wurde als „Wirkungszwecksteuer“ eingeführt.

https://wirtschaftslexikon.gabler.de...cksteuer-48181

Nun ist die Wirkung auch ohne Steuer da, daher gehört sie ordnungspolitisch korrekterweise abgeschafft. Dass dieses nicht einmal die FDP mehr beherzigt lässt tief blicken.

Die Schweiz erhebt seit 2008 eine Lenkungsabgabe auf fossilen Brennstoffen (hauptsächlich Heizöl und Erdgas). Die Massnahme war ein Jahr zuvor vom Parlament beschlossen worden, weil die Schweiz ihre Klimaziele nicht erreicht hatte.
Die Lenkungsabgabe beträgt nun 120 Franken – das Maximum unter der aktuellen Gesetzgebung. Eine Gesetzesänderung zur Erhöhung des Satzes auf 210 Franken (CO2-Gesetz) wurde in einer Volksabstimmung im letzten Jahr abgelehnt.
Ein Drittel (max. 450 Mio. Franken) fliesst in das Gebäudeprogramm zur Förderung CO2-wirksamer Massnahmen wie z.B. energetischer Sanierungen oder erneuerbarer Energien. Weitere 25 Mio. Franken kommen dem Technologiefonds zu. Tatsächlich gibt es aber keine echte Transparenz darüber wo das Geld verschwindet.
Zusätzlich kommen immer wieder von einschlägigen Politikern Vorschläge die Rückvergütung auf 50.00001% zu verringern. So kann man immer noch schreiben „Der Ertrag wird grösstenteils an die Bevölkerung und die Wirtschaft zurückverteilt“ in Wahrheit ist es aber eine Steuer.
https://www.bafu.admin.ch/bafu/de/ho...o2-abgabe.html

Die Ablehnung des CO2-Gesetzes in CH kam nicht zuletzt durch diese Taschenspielertricks zustande. Geld, das der Staat einmal in seinen Fängen hat, kommt nie mehr zurück - egal welche Begründung es für die Einführung einer Steuer, Abgabe oder Lenkungsabgabe mal gab. Nur Druck von der Strasse kann und wird da was bewegen.
__________________
Viele Grüße, Klaus

Geändert von turboengine (13.03.2022 um 11:27 Uhr)
turboengine ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.03.2022, 11:29   #8
kiwi05
 
 
Registriert seit: 01.10.2011
Ort: Alf / Mosel
Beiträge: 18.225
Die Schaumweinsteuer (Sektsteuer) wurde 1902 vom Reichstag zur Finanzierung der kaiserlichen Kriegsflotte eingeführt……..
__________________
Kritik und Kommentare an meinen Bildern sind immer willkommen.
Euer Feedback hilft mir, mich fotografisch weiter zu entwickeln.

Grüße aus Alf an der Mosel
Peter
kiwi05 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.03.2022, 21:07   #9
charlyone
 
 
Registriert seit: 10.05.2012
Ort: Ba-Wü, bei Pforzheim
Beiträge: 641
Zitat:
Zitat von kiwi05 Beitrag anzeigen
Die Schaumweinsteuer (Sektsteuer) wurde 1902 vom Reichstag zur Finanzierung der kaiserlichen Kriegsflotte eingeführt……..
Ja, so ist dies halt, mal da wird nicht mehr zurück genommen...

Gruß
Charly
__________________
Alles gut mit E-Mount APS-C!
Küchenchef in einem Restaurant: "Ihre Fotos gefallen mir - Sie haben bestimmt eine gute Kamera." Helmut Newton (nach dem Essen): "Das Essen war vorzüglich - Sie haben bestimmt gute Töpfe."
Helmut Newton, Fotograf
charlyone ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.03.2022, 09:51   #10
turboengine
 
 
Registriert seit: 30.01.2006
Ort: Schaue auf Zürich
Beiträge: 9.336
Zitat:
Zitat von charlyone Beitrag anzeigen
Ja, so ist dies halt, mal da wird nicht mehr zurück genommen...
Je mehr die moralverbrämte Verlogenheit der meisten „grünen Steuern“ nun zu Tage tritt, desto grösser wird der Druck auf die Politik. Die einschlägigen politischen Wetterfähnchen sind schon umgeschlagen.
Auch beim Europäischen „Green Deal“ wird man irgendwann feststellen müssen, dass man Geld nicht mehrfach ausgeben kann - besonders wenn man seine Einkommensbasis ruiniert. Italien und Frankreich werden versuchen noch so viele Schulden zum Nachteil Deutschlands wie möglich zu machen, denn die Party soll ja weitergehen.

Das ist dann der Trend: Steuern werden auf dem Papier gesenkt aber riesige Schuldenberge ohne Legitimation durch Parlamente aufgetürmt. Da diese Schulden ja alle für einen guten Zweck aufgenommen werden, kann ja niemand etwas dagegen haben - oder? Und falls ja, ist der böse. Jeder der sich in der Vergangenheut gegen diese Form der nicht nachhaltigen Misswirtschaft gestemmt hat wurde ja schon längst „weggecancelled“.

Ich bin leider sehr pessimistisch, dass aus der derzeitigen Krise (das Wort „Krise“ ist zur Abwechslung mal angebracht - ohne dazu hüpfen zu müssen) die richtigen Lehren gezogen werden. Eine resiliente und wirtschaftliche Energieversorgung, die Ressourcenverschwendung inhhärent bestraft ohne ideologiegetriebenen Technologieverbote oder Spezlwirtschaft wäre zu schön um wahr zu sein.

Ich sehe eher in nächster Zeit ein Chaos an Flickschusterei und ein sich in der Wirkung teilweise widersprechendes Subventionsregime auch uns zukommen. Mein Szenario für den „Tag der Wahrheit“ war wie oben sehr oft geschrieben ein grosser kontinentaler Blackout, der zum Umsteuern zwingt.
Leider, leider ist es nun ein verbrecherischer Angriffskrieg - der aber dasselbe Ergebnis zur Folge haben kann, da die Lernfähigkeit bei Politik und vor allem bei der „auf Linie“ gebrachten Verwaltung der Dynamik der Ereignisse hoffnungslos hinterherhinkt. Was von Leuten wie Timmermans in der EU-Kommission immernoch an ökoromantischem Kitsch verbreitet wird stellt mir die Zehennägel auf. Nun gibt es den Plan „REPowerEU“ https://ec.europa.eu/commission/pres.../en/ip_22_1511

Der erinnert mich sehr stark an die Idee „Überholen ohne Einzuholen“
https://www.zeitzeugen-portal.de/zei...er/Li0sb0e4X8s

Planwirtschaft soll es richten, wenn man nur überzeugt genug davon ist. Hat noch nie funktioniert - aber vielleicht bin ich ja nur Pessimist.
__________________
Viele Grüße, Klaus

Geändert von turboengine (14.03.2022 um 09:59 Uhr)
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