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Startseite » Forenübersicht » Kamera und Technik » Sony A-Mount Kameras » A mount wer nutzt ihn noch?
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Alt 08.01.2021, 13:25   #1
rcc
 
 
Registriert seit: 16.10.2006
Ort: Hallertau und Peking
Beiträge: 274
Zitat:
Zitat von Man Beitrag anzeigen
Ich verstehe den Sinn, ob eine A99II oder deren Nachfolger dieselben Fähigkeiten haben könnte, wie eine aktuelle DSLM wie die A7RIV oder A9II, nicht.

Dass dafür allein ein Softwareupdate reicht, glaube ich eher nicht - dass man die Technik in einem Nachfolger verbauen könnte, halte ich für sicher.

Aber was soll das mit A-Mount-Objektiven denn bringen?

Aktuell wird ein Hybrid-AF verwendet (in den DSLMs und offensichtlich mit einigen ausgewählten Objektiven auch in der A99II).
Über Phasendetektions-AF (PD-AF) wird Richtung und Entfernung des scharfzustellenden Punktes ermittelt - dafür wurden A-Mountobjektive entwickelt, sie stellen schnell und zuverlässig auf den vom PD-AF ermittelten Wert ein. Dem Objektiv ist es egal, ob der PD-AF-Sensoren in einem separaten AF-Modul oder direkt auf dem Sensor verbaut sind.
Allerdings ist die Messung über ein separates AF-Modul mechanisch anfällig: sie muss sehr exakt justiert sein und vor allem auch auf Dauer bleiben. Ändert sich die Lage des AF-Moduls zur Sensorebene, führt das zu back- bzw. frontfokus.
Bei den aktuellen DSLRs und DSLTs kann man das mittlerweile selber grob justieren - perfekt ist das leider für Zoomobjektive nicht, da dort nur für eine oder wenige (kleinste und größte Brennweite) die Korrekturwerte einstellbar sind.

Bei direkt auf dem Sensor verbauten AF-Sensoren kann es keine andere Lage der Sensoren zur Bildebene geben, da sie direkt auf der Bildebene (Bildsensor) verbaut sind. Allerdings fallen die auf dem Bildsensor verbauten AF-Sensoren gegenüber den in sepoaraten AF-Modulen verbauten Sensoren winzig aus - mit negativen Folgen für deren Genauigkeit. Dazu kommt, das Sensoren um so mehr zum rauschen neigen, je kleiner sie sind - bei wenig Licht werden große AF-Sensoren, wie sie in den separaten AF-Modulen von DSLRs und DSLTs zu finden sind, Vorteile haben.
Bei DSLMs kommt nach Scharfstellung mittels den vom PD-AF ermittelten Werten noch eine Feinabstimmung über Kontrast-AF (K-AF) hinzu. Hierbei wird die Entfernung in winzigen Schritten verstellt und von der Kamera jedes mal der Kontrast im Bereich des scharf zu stellenden Punktes gemessen. Die Einstellung, an der der Kontrast am höchsten ist, ist der korrekte Punkt für die Entfernung - darauf wird das Objektiv eingestellt.
Für die Kontrastmessung werden in die Objektive Motoren eingebaut, die diese geforderten winzigen Entfernungsänderungen exakt einstellen können - Schrittmotoren. Diese Technik (Schrittmotoren) wird für Entfernungsmessung über PD-AF (bei DSLRs und DSLTs) nicht benötigt und ist deshalb nicht verbaut (das stimmt nicht ganz, es gibt mindestens 1 ziemlich exotisches Videoobjektiv für DSLRs von Canon, in welchem ein Step-Motor = Schrittmotor eingebaut ist).
Wichtig für uns: A-Mountobjektive haben keine Schrittmotoren. K-AF mit A-Mountobjektiv gibt es trotzdem - dann mit den im Objektiv (SSM) oder der Kamera (Stangenantrieb) verbauten Motoren. Diese gehen aber vergleichsweise grobmotorisch vor (wurden ja auch nie dafür gebaut), die Entfernungseinstellung zuckelt bei A-Mountobjektive etwas hin und her.
Im Vergleich zu Objektiven mit Schrittmotoren dauert das etwas länger und ist weniger genau.

Wenn eine neue Kamera mit A-Mount (A99III, A77III) entwickelt würde, hätte sie "nur" A-Mount und würde (logisch) mit A-Mountobjektiven betrieben.
Möchte man die DSLM-Technik sinnvoll nutzen (für den AF), müsste man A-Mountobjektive mit Schrittmotoren auf den Markt bringen - ein wie auch immer geartetes Softwareupdate ist da nicht ausreichend.
Am A-Mount lassen sich wegen des längeren Auflagemasses keine E-Mountobjektive (die ja schon Schrittmotoren haben) verwenden - umgekehrt (A-Mountobjektive an E-Mount) geht das bekanntlich schon, wenn auch wegen fehlender Schrittmotoren im A-Mountobjektiv nicht wirklich perfekt.

Der häufig geäußerte Wunsch "bringt doch mal eine A-Mountkamera mit der AF-Technik der A9" würde zur Folge haben, dass auch dazu passende A-Mount-Objektive entwickelt (und gekauft) werden müssten.
Die vermutlich gewünschte Verwendung von im Bestand befindlichen A-Mountobjektiven mit der DSLMTechnik (K-AF für die Feinabstimmung) mindestens so brauchbar, wie E-Mountobjektive an E-Mountkameras, ist nicht möglich.
Parallel zu E-Mount alle A-Mountobjektive auf Schrittmotoren umzurüsten (und ggf. neu zu rechnen), macht wirtschafltich keinen Sinn: wer gerne DSLM-Technik nutzen möchte, kann das mit E-Mountkameras und bereits existenten E-Mountobjektiven tun. Es ist nicht anzunehmen, dass nennenswerte Umsätze mit den neuen A-Mountobjektiven (die ja auch noch die "Schwachstelle" der mechanisch gesteuerten Blende haben) gemacht werden könnten - im Zweifel kauft man sich dann doch eher das (in diesem Fall auch noch preiswerterte) Original.

Denkbar wäre, dass mal eine Sport- und Wildlife-E-Mount-Kamera mit größerem Gehäuse, z. B. Gehäuse der A99II kommt. Diese hätte dann aber E-Mount, damit auch E-Mountobjektive (mit der passenden Technik für den Hybrid-AF) daran betrieben werden können.

Und warum soll ich den SSM nicht als Schrittmotor steuern können? Nach der Logik düerfte z.B. ein LA-EA5 nicht funktionieren. Das A Mount objektiv ändert sich ja nicht, die A7IV kann aber trotzdem ihre ganzen AF Möglichkeiten nutzen.

Geändert von rcc (08.01.2021 um 13:28 Uhr)
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Alt 08.01.2021, 14:33   #2
Man
 
 
Registriert seit: 28.03.2004
Ort: D-53913 Swisttal
Beiträge: 2.716
Zitat:
Zitat von rcc Beitrag anzeigen
Und warum soll ich den SSM nicht als Schrittmotor steuern können?....
Die in den A-Mount-Objektiven (und den A-Mountkameras) verbauten Motoren sind keine für Kontrast-AF optimierten Schrittmotoren.

Vielleicht mal als Vergleich:
In einer elektrisch betriebenen Lokomotive ist ein Elektromotor eingebaut. Das kann ein "normaler" Elektromotor, ein Drehstrommotor oder ein Linearmotor (z. B. beim Transrapid) sein. Der Motor bekommt den Auftrag, auf eine bestimmte Stelle zu fahren = er bekommt Strom, bis er diese Stelle erreicht hat.
Zum Betreiben einer mechanisch betriebenen Uhr mit Sekundenzeiger wäre das natürlich auch so möglich = der Motor, mit dem der Sekundenzeiger angetrieben wird, bekommt Strom, bis er seine Position (die nächtste Sekunde) erreicht hat, und bleibt dann stehen bis zum nächsten Signal. Das wäre aber alles andere als genau. Hier wird dann ein Schrittmotor verwendet = der Motor geht genau einen Schritt und der Sekundenzeiger bewegt sich genau eine Sekunde weiter.

Bei Objektiven wäre so ein Schrittmotor natürlich viel zu grob: hier werden piezoelektronische Elemente als Motor eingesetzt. Erhält dieses Element einen Stromstoß, verändert es sich minimal in der Größe - das ist dann ein Schritt.
Als Auftrag bekommt der Motor dann z. B., erstmal 5000 Schritte in eine Richtung zu gehen und anschließend immer nur einen Schritt weiter, damit die Kamera die Kontrastmessungen machen kann.
Sobald die Kamera feststellt, dass der Kontrast wieder nachlässt, gibt sie den Auftrag an den Schrittmotor, z. B. wieder 5 Schritte zurück zu fahren, um (wieder) den Schärfepunkt zu erreichen.

Und um die Verwirrung komplett zu machen: diese piezoelektrischen Motoren werden im Marketing Ultraschallmotoren genannt, wie z. B. (je nach Marke) SSM, HSM, USD.
Diese Motoren sind in A-Mountobjektiven (mit eingebautem Motor) verbaut - aber halt nicht für die winzig kleinen für den Kontrast-AF benötigten Schritte hin optimiert.
Ich denke nicht, dass sich das mit einer anderen Ansteuerung(Software) für diese Objektive bereinigen lässt. Und es ist ja auch nicht so, als ob diese Objektive gar nicht über Kontrast-AF steuern ließen - aber halt bei weitem nicht so gut und präzise, wie ein direkt auf diesen Verwendungszweck hin konstruiertes Objektiv.

Zumindest bei einigen E-Mountobjektiven werden auch Lineramotoren (System wie beim Transrapid - nur mit piezoelektrischen Elementen statt Magneten) verbaut. Statt über eine Drehbewegung (Schnecke im Objektiv) werden die Linsengruppen direkt nach vorne/hinten verschoben. Das geht einfach schneller, wie mit einer Schnecke (es ist für den Motor weniger Weg zurückzulegen) und es kann weniger Mechanik den Geist aufgeben - andererseits ist dieses System z. B. auf Verkantung hin deutlich empfindlicher (so eine Verkantung kennt eine Objektivschnecke systembedingt nicht - irgendeinen Vorteil muss so eine Objektivschnecke ja auch haben).

Wenn man bedenkt, dass die A-Mountobjektive nicht für AF mit Kontrast-AF entwickelt wurden, funktionieren sie meiner Meinung nach (bei meiner A7III mit dem LA-EA3) damit erstaunlich gut. Mit nativen E-Mount-Objektiven funktioniert es aber erwartungsgemäß noch besser/satter/unauffälliger (kein ruckeln mehr).
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Das Leben ist hart, ungerecht.......und endet mit dem Tode.
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