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Startseite » Forenübersicht » Treffpunkt » Café d`Image » PV mit Stromspeicher - Ökobilanz?
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Alt 29.10.2020, 16:19   #1
Porty
 
 
Registriert seit: 06.03.2011
Ort: Im Grenzgebiet zwischen Bayern, Franken und BW
Beiträge: 6.118
Zitat:
Zitat von Jan Beitrag anzeigen

Solarpanele sind da sicher positiv,
aber Stromspeicher? Wie sieht das mit Rohstoffen, Herstellung, Lebensdauer aus?
Solarpanele sind für die Ökobilanz eher negativ, da hinter jeder Solarplatte ein Konventionelles Kraftwerk stehen muss, das Strom liefert, wenn es dunkel ist. Und das sind heute Kohlekraftwerke oder auch französische AKW.
Ein Stromnetz kann ohne spezielle Speicher keinen Strom speichern, auch wenn die meisten PV Betreiber das nicht wahr haben wollen.



Zitat:
Zitat von Jan Beitrag anzeigen
Weitere Zusatzfrage, wie ist es mit dem Aspekt der Umweltzerstörung bzw. Gefährdung von Menschen durch die Gewinnung von z.B. Lithium? Vielleicht kann man hoffen, dass sich da etwas verbessert oder es Lithium aus heimischer Produktion (Recycling oder Geothermie-Nebenprodukt) gibt.
Jan

Soll PV auch ökologisch Sinn machen, muss man speichern können, da führt kein Weg daran vorbei, nur so kann man unstete Erzeugung vom Verbrauch entkoppeln.
Wer PV will, muss mit Speichern (und mit großen Überlandleitungen wegen Lastausgleich) leben.
Lokale Versorgung ohne Ankopplung an überregionale Netzwerke ist bei akzeptabler Versorgungssicherheit ein Illusion, das mag bei einer Berghütte im Sommer gehen, einen Industriebetrieb versorgst Du so nicht.
Abgesehen davon ist Lithium häufiger, als die meisten denken und wird für weit mehr als nur Batterien verwendet, momentan ist es halt einfach aus den Salzseen Südamerikas so billig, dass sich hier der Abbau noch nicht lohnt.
Unabhängig davon gibt es genügend andere Akkuarten, die zur stationären Speicherung von Strom verwendet werden können, da Größe und Gewicht eher unbedeutend, dafür Zyklenfestigkeit, Wirkungsgrad und Kosten viel wichtiger ist. Und gerade der Wirkungsgrad ist bei Wasserstoff mit Brennstoffzelle miserabel (so am Rande)


Diese ganze Diskussion um Lithium ist nur das traurige Ergebnis der Marketingabteilungen der Dieselautobauer und hat mit der Realität nicht viel zu tun....
__________________
Grüße
Michael


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Alt 29.10.2020, 17:40   #2
ha_ru
 
 
Registriert seit: 10.12.2010
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Beiträge: 2.796
Zitat:
Zitat von Porty Beitrag anzeigen
Solarpanele sind für die Ökobilanz eher negativ, da hinter jeder Solarplatte ein Konventionelles Kraftwerk stehen muss, das Strom liefert, wenn es dunkel ist. Und das sind heute Kohlekraftwerke oder auch französische AKW.
Ein Stromnetz kann ohne spezielle Speicher keinen Strom speichern, auch wenn die meisten PV Betreiber das nicht wahr haben wollen.
Das ist so etwas zu einfach argumentiert. Der Strombedarf ist durch den Industrieverbrauch tagsüber deutlich höher als nachts, d.h. nachts steht aktuell und noch lange genügend Kraftwerkskapazität zur Verfügung. Das skizzierte Problem tritt tasgüber auf, wenn es Mistwetter ist und tagsüber keine PV-Erträge anfallen, dann sind die meist kleinen Batteiespeicher in den Haushalten aber leer. Für die Netzstabilität müsste man bei angekündigtem Schlechtwetter dann nachts laden und tagsüber ins Netz einspeisen.

Hans
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Alt 29.10.2020, 18:18   #3
Porty
 
 
Registriert seit: 06.03.2011
Ort: Im Grenzgebiet zwischen Bayern, Franken und BW
Beiträge: 6.118
Zitat:
Zitat von ha_ru Beitrag anzeigen
Das ist so etwas zu einfach argumentiert. Der Strombedarf ist durch den Industrieverbrauch tagsüber deutlich höher als nachts, d.h. nachts steht aktuell und noch lange genügend Kraftwerkskapazität zur Verfügung. Das skizzierte Problem tritt tasgüber auf, wenn es Mistwetter ist und tagsüber keine PV-Erträge anfallen, dann sind die meist kleinen Batteiespeicher in den Haushalten aber leer. Für die Netzstabilität müsste man bei angekündigtem Schlechtwetter dann nachts laden und tagsüber ins Netz einspeisen.

Hans

Ich dachte immer, das Ziel ist, in absehbarer Zeit zu 100 % zu erneuerbaren Energien zu kommen? Also Wind, Solar und das bisschen Wasserkraft, was halt die Flüsse hergeben.
Und trenne dich bitte von den Größenordnungen im Haushalt, Deutschland ist eine Industrienation und sollte es auch bleiben. Wenn wir alles nach China, Indien oder Sonstwo auslagern, mögen Ökobauern und grüne Politiker zwar ein gutes Gefühl haben, aber die Probleme für den Planeten bleiben gerade die Gleichen.
__________________
Grüße
Michael


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Alt 29.10.2020, 19:14   #4
ha_ru
 
 
Registriert seit: 10.12.2010
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Beiträge: 2.796
Zitat:
Zitat von Porty Beitrag anzeigen
Und trenne dich bitte von den Größenordnungen im Haushalt, Deutschland ist eine Industrienation und sollte es auch bleiben.
Manchmal habe ich das Gefühl, dass Du mich absichtlich missverstehen willst. Es war ja Teil meiner Aussage, dass der industrielle Strombedarf tagsüber das größere Problem darstellt.

Und ich dachte wir diskutieren über die nächsten 10-15 Jahre, solange ein jetzt angeschaffter Batteriespeicher lebt, und nicht von Zielen, die von der Politik immer weiter geschoben werden (2050+x).

Hans

Geändert von ha_ru (29.10.2020 um 19:18 Uhr)
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Alt 29.10.2020, 19:34   #5
Porty
 
 
Registriert seit: 06.03.2011
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Beiträge: 6.118
Es geht nicht gegen Dich, ich versuche halt immer etwas weiter zu denken.

Bis 2050 sind es noch 30 Jahre, für wichtige Infrastrukturprojekte keine lange Zeit, da muss man rechtzeitig die Weichen stellen. Ich finde es ja gut, dass die Energiespeicherung langsam mal in den Fokus der Allgemeinheit rückt, aber wenn sich jemand 10 oder 20 kWh in den Keller stellt, ist das halt leider nur der berühmte Tropfen auf den heißen Stein. Da haben wir noch einen verdammt weiten Weg vor uns und die Erkenntnis führt bei den allermeisten nur über die persönliche Brieftasche. Leider.

Und ja zumindest hier arbeiten die allermeisten Betriebe 3 Schichten, teilweise rund um die Uhr.
Keine Ahnung, ob das die sparsamen Schwaben (Nachtzuschläge!) auch so machen.
__________________
Grüße
Michael


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Alt 30.10.2020, 09:26   #6
ha_ru
 
 
Registriert seit: 10.12.2010
Ort: In Sichtweite der Burg Teck
Beiträge: 2.796
Lastverlauf:
"Der erhöhte Leistungsbedarf tagsüber ist in der Regel sehr gut voraussagbar. Der Verlauf der Nachfrage über den Tag ist bekannt. Sie erreicht ganzjährig die höchsten Werte zwischen ca. 11 und 14 Uhr (bis zu 82 GW in Deutschland, 1 Kernkraftwerk = 1,3 GW), von ca. Mitte Oktober bis Ende März außerdem oft zwischen ca. 16:30 Uhr und 19 Uhr. Ebenso gibt es recht genaue Prognosen bzgl. der Stromeinspeisung Dritter (z. B. Vorhersage der Einspeisung von Windenergieanlagen und Photovoltaikanlagen aufgrund aktueller Wettervorhersagen). Aus dem erwarteten Tagesverlauf werden Fahrpläne für die Mittellastkraftwerke erstellt. Kleinere Prognosefehler werden durch die sogenannte Regelleistung ausgeglichen, welche Kraftwerksbetreiber in verschiedenem Umfang vorhalten müssen. "

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Spitzenlast

Das Thema ist sehr komplex und wir sidn da grundsätzlich nicht verschiedener meinung, aber es führt von der Frage, ob es aktuell ökologisch sinnvoll ist einen Batteriespeicher an eine Haus-PV-Anlage zu betreiben, weg.

Ohne es zu berechnen und damit beweisen zu können stelle ich die Vermutung auf, dass es sinnvoll ist, weil beim derzeitige Strommix es mittelfristig zur Leistungsminderung von Kohlekraftwerken in der Nacht führt (Veränderung des vorhergesagten Lastprofils).

Die restlichen Effekte wie bisher wegen der 70% Spitzenlastgrenze ungenutzter, erzeugbarer Strom zu verwerten oder Leitungsverluste (in D rund 5-6%) sind dagegen nur kleinere Einflussfaktoren.

Hans
ha_ru ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.10.2020, 12:55   #7
Jan

Themenersteller
 
 
Registriert seit: 08.09.2003
Ort: Erkrath bei Köln
Beiträge: 7.446
"Strom" zu speichern scheint also nicht gefährlich und vermutlich sinnvoll zu sein (sicher für den eigenen Geldbeutel).

Was meint Ihr, würden Ihr jetzt in einen Speicher investieren oder warten, bis die Herstellung evtl. energieeffizienter ist und der Bedarf an Speicherkapazität höher ist, weil weniger fossile Kraftwerke laufen, die man evtl. gegenläufig zur Sonne fahren kann?

Jan
__________________
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Jan ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.10.2020, 13:33   #8
steve.hatton
 
 
Registriert seit: 08.04.2009
Ort: Neusäß (BY)
Beiträge: 14.525
Zitat:
Zitat von Porty Beitrag anzeigen
Ich dachte immer, das Ziel ist, in absehbarer Zeit zu 100 % zu erneuerbaren Energien zu kommen? Also Wind, Solar und das bisschen Wasserkraft, was halt die Flüsse hergeben.
Und trenne dich bitte von den Größenordnungen im Haushalt, Deutschland ist eine Industrienation und sollte es auch bleiben. Wenn wir alles nach China, Indien oder Sonstwo auslagern, mögen Ökobauern und grüne Politiker zwar ein gutes Gefühl haben, aber die Probleme für den Planeten bleiben gerade die Gleichen.
Die Industrie ist das eine aber die privaten Haushalte in Summe ergeben schon auch Lasten und genau dort ist die Spicherbarkeit heute schon eine machbare Angelegenheit - den Strombedarf eines EFH mit einem Speicher zu decken scheint, so zumindest mir vorliegende Aussgen der Besitzer solcher Häuser machbar und sehr rentabel !
__________________
Gruß aus Bayern

Steve
steve.hatton ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.10.2020, 13:48   #9
miso
 
 
Registriert seit: 06.07.2012
Ort: Wilder Süden
Beiträge: 879
Über Sinn und UnSinn kann man streiten:
https://www.youtube.com/watch?v=8dIB4L4D4qI

Das war 2014.

Ich bleibe dabei, so lange unsere Energieversorger das Prinzip der dezentralen Energieerzeugung verhindern wollen, weil es gegen deren Geschäftsmodell geht, so lange wird uns gebetsmühlenartig vorgebetet, wie schlimm die schwer vorhersehbare Stromerzeugung durch PV und Windenergie ist, anstatt sich der Problematik ernsthaft anzunehmen.

Um sich mal der Dimension des Einflusses deutscher Industrie und Haushalte am Weltgeschehen klar zu werden:
Wenn Deutschland sofort CO2 neutral wird, dann ist das nach einem Jahr schon wieder obsolet, wenn China weiterhin so viele Kohlekraftwerke ans Netz nimmt, wie bisher.
__________________
Grüße aus dem wilden Süden,
Michael
miso ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.10.2020, 13:51   #10
Windbreaker
 
 
Registriert seit: 01.11.2010
Ort: Vörstetten
Beiträge: 6.590
Ich war kürzlich bei einem Projekt, bei dem die Batteriespeicher von Privathäusern vernetzt und so auch von Energieversorgern genutzt werden können. So können freie Speicherkapazitäten genutzt und so zur Spitzenbedarfsdeckung eingesetzt werden. das geht hin bis zu den Speichern in Elektrofahrzeugen etc. Dabei wird durch Intelligente Technologien verhindert, dass die einzelnen Speicher für deren Eigentümer bei Bedarf natürlich zur Verfügung stehen. Hat sich sehr interessant angehört.
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